Index der Frühindikatoren sinkt stärker als erwartet - HeidelbergCement meldet Kurzarbeit an - Galeria Karstadt Kaufhof klagt auf Öffnung der Filialen
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- ThyssenKrupp: Mögliche Marine-Hochzeit lässt Aktien 10 % steigen
- Uber kündigt Milliardenabschreibung an
- Bank-Aktien nach EZB-Maßnahme gefragt
- Pkw-Neuzulassungen brechen um 55 % ein
- Studie: Remdesivir zeigt sehr gute Ergebnisse bei Covid-Behandlung
- Chinas Wirtschaft schrumpft um 6,8 Prozent
- Facebook stellt neue Libra-Pläne vor
DAX (Stand: 17:45 Uhr)
- Die Hoffnung auf ein wirksames Medikament im Kampf gegen das neuartige Coronavirus hat am Freitag die Aktienmärkte beflügelt. Der DAX konnte im Hoch um mehr als vier Prozent zulegen, gab einen Teil der Gewinne am Nachmittag aber wieder ab und beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 3,15 Prozent bei 10.625,78 Punkten. Dem Bericht einer US-Fachpublikation zufolge zeigt das Medikament Remdesivir von Gilead Sciences sehr gute Ergebnisse bei der Behandlung von Covid-19-Patienten. Es handelt sich allerdings bisher nur um inoffizielle Angaben zu der Studie. Eine mögliche Konsolidierung im Werftbereich lässt die Aktien von ThyssenKrupp unterdessen um mehr als 10 Prozent steigen.
Chartanalysen & Artikel des Tages
Unternehmensnachrichten
- HeidelbergCement hat als Reaktion auf die Coronakrise Kurzarbeit für die Beschäftigten in Deutschland vereinbart. Von den Regelungen der Kurzarbeit sind zunächst vor allem Mitarbeiter aus der Hauptverwaltung des Konzerns in Heidelberg betroffen, wie das Unternehmen erläuterte. Darüber hinaus haben sich der Aufsichtsrat und der Vorstand von HeidelbergCement entschieden, freiwillig im zweiten Quartal 2020 auf 20 Prozent ihrer Festbezüge zu verzichten. Das Unternehmen will seine ordentliche Hauptversammlung nun am 4. Juni 2020 als rein virtuelle Veranstaltung ohne die physische Anwesenheit von Aktionären und Aktionärsvertretern durchführen. Ursprünglich war die Hauptversammlung von HeidelbergCement für den 7. Mai 2020 geplant gewesen.
- Der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof klagt gegen die Schließung ihrer Filialen in Nordrhein-Westfalen wegen der Coronakrise. Der Konzern stellte einen entsprechenden Eilantrag beim Oberverwaltungsgericht Münster. Das Land kann sich nun zu der Klage äußern. Eine Entscheidung könnte bereits in der kommenden Woche fallen.
- Der Stahlkonzern ThyssenKrupp spricht über die Schaffung eines nationalen Champions im Marineschiffbau und eine Fusion seiner Sparte Thyssenkrupp Marine mit den Werften Lürssen und German Naval Yards. Zuerst hatte der NDR über entsprechende Gespräche berichtet. Thyssen-Vorstand Oliver Burkhard bestätigte die Gespräche auf Twitter. "Konsolidierung macht ggf. Sinn. Sprechen dazu auch. Aber: Klare Haltung ggü. der Industrie seitens des BMVg ist Bedingung hierfür. Fehler, wie bei #mks180, dürfen künftig nicht mehr gemacht werden - Nationaler Champion könnte die Antwort sein. Gilt es nun auszuloten", schrieb Burkhard. Die Bundeswehr hatte zu Jahresbeginn einen Auftrag für Fregatten des Typs MKS 180 an ein niederländisches Unternehmen vergeben.
- Der Schweizer Pharmakonzern Roche will Anfang Mai einen Antikörper-Bluttest für das neuartige Coronavirus in Europa auf den Markt bringen. Für die USA wurde zudem eine Notfallzulassung beantragt. Bis Juni will Roche die Produktionskapazität auf eine hohe zweistellige Millionenzahl hochfahren.
- Der US-Fahrdienstvermittler Uber rechnet mit einem höheren Verlust im ersten Quartal und hat seine Jahresprognose 2020 zurückgezogen. Aufgrund von Abschreibungen dürfte der Verlust im ersten Quartal um 1,9 bis 2,2 Milliarden Dollar höher ausfallen als bisher erwartet, teilte das Unternehmen mit. Bisher hatte das Unternehmen einen bereinigten Betriebsverlust in Höhe von 1,25 bis 1,45 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.
- Der finnische Telekommunikationskonzern Nokia hat Medienberichten zufolge die US-Investmentbank Goldman Sachs angeheuert, um eine feindliche Übernahme des Unternehmens zu verhindern. Der Aktienkurs war in den vergangenen Monaten und Quartalen deutlich eingebrochen. In der Folge war über eine mögliche Fusion von Ericsson und Nokia spekuliert worden.
- Boeing will die Produktion in einigen US-Werken bereits in der kommenden Woche wieder anlaufen lassen. So soll in den Werken in der Region Puget Sound im Bundesstaat Washington bereits ab dem 20. April wieder schrittweise die Produktion beginnen, heißt es. Wegen des weltweiten Startverbots für das Modell 737 Max nach zwei Abstürzen bleibt die Produktion aber vorerst stark eingeschränkt.
- Wegen der hohen Volatilität an den Finanzmärkten hat die Europäische Zentralbank (EZB) vorübergehend die Kapitalanforderungen, mit denen sich Banken gegen Marktrisiken absichern müssen, gesenkt. Damit sollen das Market Making und die Liquidität an den Märkten unterstützt werden, heißt es. Von der Entscheidung profitieren die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank, die am Freitag im frühen Handel um rund fünf Prozent zulegen.
- Bei der Suche nach einem wirksamen Medikament gegen das Coronavirus gibt es möglicherweise einen Durchbruch. Die medizinische Fachpublikation "Stat" berichtet, dass das Medikament Remdesivir von Gilead Sciences bei Covid-19-Patienten im Rahmen einer Studie in Chicago sehr gute Ergebnisse gezeigt habe. Es sei zu "schnellen Verbesserungen hinsichtlich Fieber und Atemproblemen" bei Anwendung des Medikaments gekommen und die allermeisten Patienten hätten das Krankenhaus inzwischen verlassen. Offizielle Ergebnisse der Studie stehen allerdings noch aus. "Stat" bezieht sich auf eine interne Videodiskussion von Medizinern, die teilweise an der Studie beteiligt waren.
- Der Social-Network-Betreiber Facebook hat seine Pläne für eigene Digitalwährung überarbeitet. Die von Facebook mit Partnern ins Leben gerufene Libra Association legte am Donnerstag ein neues Konzept für die Libra-Digitalwährung vor. Demnach soll es für Währungen wie Euro, Dollar und Pfund jeweils eigene sogenannte Stablecoins geben, die in ihrer jeweiligen Währung nicht im Wert schwanken. Darüberhinaus soll es auch weiterhin eine internationale Digitalwährung geben, die sich nun aber aus den einzelnen Stablecoins zusammensetzen soll. Die ursprünglichen Pläne waren international auf scharfe Kritik gestoßen.
Konjunktur & Politik
- In den USA ist der Index der Frühindikatoren, ein Sammelindex verschiedener vorauslaufender Konjunkturdaten, im März stärker gesunken als erwartet. Der Index sank um 6,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 7,0 Prozent, nach einem Rückgang um revidiert 0,2 (zunächst: 0,1) Prozent im Vormonat.
- Die Pkw-Neuzulassungen in der Europäischen Union haben sich im März wegen der Coronavirus-Pandemie mehr als halbiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Neuzulassungen um 55,1 Prozent auf 567 308 Autos, wie der europäische Branchenverband ACEA am Morgen mitteilte. In der zweiten Märzhälfte waren die meisten Autohäuser in Europa geschlossen, so der Verband. Besonders stark sanken die Neuzulassungen in Italien, weil das Land früher als der Rest Europas vom Coronavirus betroffen war und strenge Maßnahmen verhängte. So brachen die Zulassungen in Italien um 85,4 Prozent auf 28 326 Autos ein.
- Der Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ist im Februar (real, saison- und kalenderbereinigt) um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitgeteilt hat. Im Februar hatten die Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus noch keine starken Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft.
- In Deutschland droht trotz Coronavirus-Epidemie offenbar keine Gefahr, dass die Intensivbetten in den Krankenhäusern nicht zur Behandlung ausreichen. Nach einem Bericht des Berliner "Tagesspiegels" waren zuletzt nur rund 57 Prozent aller Intensivbetten in Deutschland belegt. In Berlin waren dabei weniger als 10 Prozent der belegten Intensivbetten mit Coronavirus-Patienten belegt, der Großteil hingegen mit Patienten die aus anderen Gründen intensivmedizinisch behandelt werden müssen.
- Die chinesische Wirtschaft ist im ersten Quartal stark geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 6,8 Prozent, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Erwartet wurde nur ein Minus von 6,5 Prozent, nachdem die Wirtschaft im vierten Quartal 2019 noch um 6,0 Prozent gewachsen war. Im ersten Quartal wurde in China der Höhepunkt bei der Coronavirus-Pandemie erreicht. Weite Teile des Landes waren zeitweise abgeriegelt und Unternehmen geschlossen, um die Virus-Ausbreitung einzudämmen.Die Industrieproduktion in China ist unterdessen im März nicht so stark gefallen wie erwartet. Sie sank gegenüber dem Vorjahresmonat nur um 1,1 Prozent, während ein Minus von 7,3 Prozent erwartet worden war.
- US-Präsident Donald Trump will die US-Wirtschaft schrittweise in drei Phasen wieder öffnen. Das sieht ein am Donnerstag vorgestellter Plan des US-Präsidenten vor. Allerdins enthält der Plan keine zeitlichen Vorgaben. Zudem sollen die Gouverneure regional eigenständig entscheiden dürfen. Trump machte damit einen Rückzieher gegenüber seiner ursprünglichen Position, wonach er selbst darüber entscheiden wollte, wann der Shutdown wieder aufgehoben wird.
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