Kommentar
22:24 Uhr, 25.06.2018

Keine Investitionsbeschränkungen geplant: Handelsberater Navarro beruhigt die Märkte

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  • ifo: "Rückenwind für die deutsche Wirtschaft flaut ab"
  • Türkei: Erdogan offiziell Wahlsieger
  • BIZ warnt vor Protektionismus
  • Übernahmeangebot aus China für Grammer läuft
  • Zunehmende Konkurrenz durch Amazon für die Deutsche Post

DAX & US-Märkte

  • Die vor allem von den USA angeheizten Handelskonflikte sorgen bei vielen deutschen Unternehmen zunehmend für Verunsicherung. Das ifo Geschäftsklima hat sich weiter eingetrübt, die wirtschaftliche Dynamik lässt offenbar nach. Außerdem plant US-Präsident Donald Trump schon wieder neue Restriktionen, gegen China und die europäische Autoindustrie. All das kommt an der Börse nicht gut an. Nach dem größten Wochenverlust seit drei Monaten geht es für den deutschen Leitindex DAX am Montag weiter abwärts: Gegen Mittag gibt der deutsche Leitindex um 1,77 Prozent auf 12.356 Punkte nach. Die vor allem von den USA angeheizten Handelskonflikte sorgen bei vielen deutschen Unternehmen zunehmend für Verunsicherung.
  • Der S&P 500 rutschte heute im Verlauf des Handels unter den 50-Tage-Durchschnitt, konnte aber am späten Nachmittag seine Verluste wieder deutlich eingrenzen, nachdem Handelsberater Peter Navarro gegenüber CNBC verlauten ließ, dass keine Investitions-Restriktionen gegenüber China geplant sind, und die Marktreaktion übertrieben sei. Der Index schloss nach den beruhigenden Kommentaren wieder knapp über dem dem langfristigen Durchschnitt und verlor "nur" 1,4 %. Besonder stark kamen heute zyklische Konsumgüter (-2,2 %), Energie- und Technologie-Aktien (jeweils -2,1 %) unter Druck. Bei den Rohstoffen verlor Kupfer 1,5 % und sank erstmals seit April unter das Level bei drei Dollar.

Ausgewählte Chartanalysen

Unternehmensnachrichten

  • Der Motorradhersteller Harley-Davidson verlagert Teile der Produktion wegen der europäischen Vergeltungszölle von den USA ins Ausland, um Preiserhöhungen zu vermeiden. Die Zölle der EU auf Motorräder aus den USA sind von 6 auf 31 Prozent gestiegen. Harley leidet auch unter den US-Zöllen auf Stahl und Aluminium, weil die Kosten für Rohstoffe steigen. Bis die Verlagerung der Produktion binnen 9 bis 18 Monaten über die Bühne geht, werde Harley-Davidson diese Kosten selbst tragen, hieß es. Das bedeute allein für den Rest dieses Jahres eine Belastung von voraussichtlich 30 bis 45 Mio. Dollar.
  • General Electric steht laut „Wall Street Journal“ vor dem Verkauf seines Gasmotorengeschäfts an den Finanzinvestor Advent. Der Verkaufspreis betrage 3 Mrd. Dollar, hieß es. GE hatte zuletzt im Energiegeschäft mit Umsatz- und Gewinnrückgängen zu kämpfen.
  • Apple hat eingeräumt, dass "ein kleiner prozentualer Anteil" der Tastaturen der Modelle Macbook und Macbook Pro anfällig für Probleme sein können und repariert sie kostenlos.
  • Der Telekommunikationskonzern AT&T hat bestätigt, den Anbieter von Technologien für die digitale Vermarktung, AppNexus, zu übernehmen. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
  • Der Fahrdienstvermittler Uber hat sich seit dem Verlust seiner Taxi-Lizenz in London in Sachen Fahrgast-Sicherheit komplett neu aufgestellt. Das sagte der Anwalt des US-Unternehmens am Montag vor einem Gericht in London.
  • Die Match Group (Tinder) hat die Dating-App Hinge gekauft. Hinge hält mit der gleichnamigen App Rang 5 der umsatzstärksten iPhone-Dating-Apps inne.
  • Das österreichische Technologieunternehmen Andritz übernimmt Xerium Tech aus North Carolina für 13,50 Dollar je Aktie, was einem Aufschlag von 100 Prozent zum Freitag-Schlusskurs entspricht. Der Kaufpreis beträgt 240 Mio. Dollar, plus Verbindlichkeiten von 590 Mio. Dollar.
  • Eine Milliarde Euro muss Volkswagen wegen des Dieselskandals an das Land Niedersachsen zahlen. Hannover will die Mittel aus dem Bußgeld nun vor allem in den Ausbau des schnellen Internets und die Unikliniken in Hannover und Göttingen stecken, wie Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Montag sagte. Weitere Mittel sollen in den Schuldenabbau, die Sanierung von Sportstätten und einen Umweltfonds zur Luftreinhaltung fließen.
  • Das Übernahmeangebot aus China für den Autozulieferer Grammer läuft. Die Aktionäre haben ab heute bis zum 23. Juli Zeit, die Offerte der Familie Wang anzunehmen, die den deutlich kleineren chinesischen Grammer-Partner Ningbo Jifeng kontrolliert. Wang, bereits mit mehr als 25 Prozent an Grammer beteiligt, bietet wie angekündigt 60 Euro je Aktie. Bei 12,6 Millionen ausstehenden Aktien liegt der Wert der Übernahme damit bei insgesamt rund 756 Millionen Euro.
  • Adidas-Chef Kasper Rorsted hat vor einer Übervermarktung des Fußballs gewarnt. In einem Interview mit dem Magazin "Kicker" sagte der Rorsted, die Aufstockung der Weltmeisterschaft auf 48 Mannschaften ab 2026 habe die FIFA alleine umgesetzt, „ohne uns zu fragen. Und sie wusste sehr wohl, was unsere Meinung war“. Wenn alles nur kommerziell werde und nicht mehr emotional, dann schalte der Fußballfan ab.
  • Ein Vorstandspapier der Deutsche Post-Tochter DHL mit dem Titel "Amazon Update", das dem „Handelsblatt“ vorliegt, zeichnet ein weit Bild der Kundenbeziehung. Aus der Präsentation gehe nicht nur hervor, dass Amazon für 17,6 Prozent der DHL-Paketmenge stehe. Ein zunehmender Anteil des Paketgeschäfts gehe verloren, zitierte die Zeitung aus dem Schreiben. Weil Wettbewerber Hermes mit einem Paketpreis von 2,21 Euro 15 Prozent billiger sei als DHL, sichere sich die Otto-Tochter den Großteil des Amazon-Wachstums. So unter Druck gesetzt, habe der Deutsche Post-Vorstand bereits vor gut einem Jahr empfohlen, auf eine mit Amazon verhandelte Preiserhöhung zu verzichten.
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Die Ratingagentur Moody's hat die Bonitätsnote für Monsanto nach der Übernahme durch Bayer um eine Stufe auf 'BAA1' gesenkt. Die neue Bewertung zählt weiterhin zum sogenannten "Investment Grade". Die Abstufung schließe die im September 2016 nach der Ankündigung der Akquisition durch Bayer begonnene Überprüfung ab, teilte Moody's mit. Sobald das Tauschangebot Bayers für Monsanto-Anleihen erfolgreich ist, dürfte das Rating für Monsanto gestrichen werden.
  • Der Windkraftanlagenbauer Nordex vermeldet einen Großauftrag aus Brasilien. Die Hamburger sollen für den Kunden Eletrobras einen Anlagenpark mit einer Gesamtleistung von 123 Megawatt errichten und mindestens fünf Jahre lang warten. Baubeginn ist Anfang kommenden Jahres. Nordex will die Turbinen und Türme in Brasilien produzieren.
  • Der Autohersteller Daimler liefert derzeit mehrere Diesel-Modelle nicht aus. „Nach einer ersten Einschätzung beträgt die Anzahl der betroffenen Fahrzeuge in Deutschland einige hundert Fahrzeuge", sagte ein Daimler-Sprecher. Nach Informationen der Funke Mediengruppe sind Fahrzeuge der A-, B- und C-Klasse mit Vier-Zylinder-Motoren betroffen, die bis Ende Mai produziert wurden. Demnach hat Daimler am Freitag an alle Mercedes-Benz-Händler eine Mitteilung verschickt, in der der Stopp angeordnet wurde: „Wir untersagen Ihnen, die betroffenen Fahrzeuge zuzulassen oder an Kunden auszuliefern, bis eine entsprechende Abhilfe in den Servicebetrieben verfügbar und an den Fahrzeugen umgesetzt ist."
  • Das Biotechnologieunternehmen Evotec hat vom Kooperationspartner Sanofi eine sog. Meilensteinzahlung in Höhe von 3 Mio. Euro erhalten. Evotec habe in der Zusammenarbeit zur Entwicklung von Diabetes-Therapien mit dem Pharmakonzern einen weiteren Meilenstein erreicht, teilte das Unternehmen mit. Evotec und Sanofi arbeiten bei der Entwicklung von Diabetes-Therapien seit August 2015 zusammen.
  • Der japanischer Autokonzern Toyota beteiligt sich an mehreren Entwicklungsprojekten für Verbrennungsmotoren, Antriebsstränge und Feststoffbatterien in Japan und fördert den offenen Austausch von Technologien und Open-Source-Software. Ziel ist, autonomes Fahren voranzubringen.

Konjunktur & Politik

  • In den USA sind die Verkäufe neuer Häuser im Mai stärker gestiegen als erwartet. Auf das Jahr hochgerechnet kletterten die Hausverkäufe auf 686.000 Einheiten, nach 646.000 im Vormonat. Hier war ein Wert von annualisiert 665.000 erwartet worden.
  • Die Wirtschaftsstimmung in den USA kühlt sich laut einem wichtigen Frühindikator ab. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) ist im Mai von zuvor plus 0,42 auf minus 0,15 Punkte gefallen. Werte unter Null signalisieren ein Wirtschaftswachstum unter dem historischen Trendniveau.
  • US-Finanzminister Steven Mnuchin wird laut Bloomberg noch diese Woche seine Pläne vorstellen, wie die Hürden für eine Beteiligung von chinesischen Konzernen an US-Unternehmen in bestimmten Branchen erhöht werden sollen.
  • Der EU-Bankenaufsicht EBA zufolge sind europäische Banken nicht angemessen auf einen harten Brexit vorbereitet. „Die EBA ist der Auffassung, dass die Planungen in einer Reihe von Bereichen schneller voranschreiten sollten. Die Zeit für die erforderlichen Maßnahmen wird knapp", mahnte die Behörde.
  • Das ifo Geschäftsklima hat sich verschlechtert. Der Index ist im Juni auf 101,8 Punkte gesunken, nach 102,3 Punkten im Mai. Die Unternehmer waren weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Die Erwartungen bleiben jedoch unverändert leicht optimistisch. „Der Rückenwind für die deutsche Wirtschaft flaut ab“, kommentierte das ifo-Institut. Seit Dezember ist der ifo Index nur einmal gestiegen, aber sechsmal gefallen. Im Juni verschlechterte er sich in allen betrachteten Bereichen, also in der Industrie, bei den Dienstleistern, im Handel und am Bau.
  • Die türkische Wahlkommission hat offiziell den Sieg von Recep Tayyip Erdogan bestätigt. Nach Auszählung von 95,1 Prozent der Stimmen erreichte Erdogan die absolute Mehrheit. Für den Amtsinhaber votierten demnach 52,8 Prozent der Wahlberechtigten. Erdogan selbst hatte bereits kurz vor Mitternacht den Sieg für sich beansprucht. Die Opposition zweifelt das Ergebnis an. Anhänger des sozialdemokratischen Kandidaten Ince, der auf etwa 31 Prozent der Stimmen kam, versammelten sich vor der Parteizentrale der CHP in Ankara sowie in Izmir. Nach der jüngsten Verfassungsänderung hat Erdogan künftig weitreichende Befugnisse. Der neugewählte Präsident ist auch Regierungschef. Der Posten des Ministerpräsidenten wird abgeschafft. Nach dem Wahlsieg von Erdogan sprang die türkische Lira am Montag zunächst um rund drei Prozent gegenüber dem US-Dollar und dem Euro nach oben. Am späten Vormittag waren die Gewinne der Lira allerdings bereits wieder abgeflaut. Einige Analysten hatten zuvor auch gewarnt, dass es sich bei der kleinen Rally wohl um ein kurzfristiges Phänomen handelt. Die Bundesregierung hat zurückhaltend auf die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl reagiert. "Wir gehen zunächst einmal davon aus, dass die Arbeitsbeziehungen zwischen beiden Regierungen, der deutschen und der künftigen türkischen, auch in Zukunft konstruktiv und gedeihlich sein werden", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag.
  • Den jüngsten Zeichen der Entspannung zum Trotz bleiben die USA in ihrer Nordkorea-Politik konsequent. US-Präsident Donald Trump hat vor dem Wochenende die Sanktionen gegen Pjöngjang um ein weiteres Jahr verlängert. Handeln und Politik der Regierung Nordkoreas stellten weiterhin eine außerordentliche Bedrohung für die nationale Sicherheit, die Außenpolitik und die Wirtschaft der Vereinigten Staaten dar, hieß es zur Begründung.
  • Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat vor zahlreichen Risiken für die Weltwirtschaft gewarnt. Als große Gefahr für die Konjunktur sehen die Experten den vor allem von den USA losgetretenen Handelskonflikt mit anderen großen Volkswirtschaften. „Die Folgen könnten überaus gravierend sein, wenn sie als Bedrohung für das offene, multilaterale Handelssystem gewertet würden", schreibt die BIZ in ihrem am Sonntag veröffentlichten Wirtschaftsbericht.
  • Die OPEC will in den kommenden Monaten mehr Rohöl fördern, um das vereinbarte Förderlimit wieder auszuschöpfen. Dies bedeutet eine zusätzliche Produktion von rund 600.000 Barrel am Tag. Dabei ist noch unklar, welche Mitgliedsländer die zusätzliche Produktion übernehmen sollen. Das sei nicht verhandelt worden, sagte der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Al-Mazrouei, am Freitag.
Termin des Tages: 10:00 Uhr - DE: ifo-Geschäftsklimaindex Juni

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