Kommentar
16:04 Uhr, 05.07.2016

DAX weitet Verluste aus - Auftragseingang der US-Industrie sinkt etwas stärker als erwartet

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  • Auftragseingang der US-Industrie sinkt stärker als erwartet
  • Britische Notenbank verleiht Banken zusätzlichen Spielraum für Kreditvergaben
  • Sorgen um drittgrößte italienische Bank Monte dei Paschi di Siena
  • Einzelhändler im Euroraum machen gutes Geschäft
  • Kritik an den Steuersenkungsplänen der britischen Regierung
  • Kartellamt durchsucht Geschäftsräume von Autobauern
  • Stimmung im chinesischen Dienstleistungssektor hellt sich auf
  • Commerzbank verkauft Luxemburg-Tochter Cisal
  • Deutsche Rüstungsexporte steigen in 2016 deutlich
  • Merck sieht keinen Spielraum für neue Zukäufe
  • Elmar Brok (CDU): Brexit-Votum ist für britische Regierung nicht bindend

DAX

Der deutsche Leitindex steht zu Beginn der neuen Handelswoche auf wackeligen Beinen. Nach einer viertägigen Erholungsrally nach dem Brexit-Schock ist die Verunsicherung an den Markt zurückgekehrt. Am Montag korrigierte der DAX um 0,7 Prozent, heute nahmen die Kursverluste an Fahrt auf. Gegen 15.00 Uhr büßte der DAX gut 1,6 Prozent bzw. 150 Punkte ein. Gute Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungssektor sowie vom Einzelhandel der Eurozone ignorieren die Anleger. Sorgen bereiten am Markt heute Finanzwerte, vor allem aus Italien. Die Aktien der Banca Monte dei Paschi di Siena waren nach starken Verlusten zeitweise vom Handel ausgesetzt gewesen. Medienberichten zufolge erwägt Italien die Bank vor den Stresstest-Ergebnissen Ende des Monats mit frischem Kapital zu versorgen. Auch der Brexit bewegt weiterhin die Gemüter. So geriet das britische Pfund im Vergleich zum US-Dollar abermals schwer unter Druck.

Unternehmensnachrichten

  • Die Commerzbank hat die Tochter Commerzbank International S.A. Luxemburg (Cisal) für 78 Mio. Euro an die Schweizer Bank Julius Bär verkauft. Die Veräußerung beinhaltet Kundenportfolios, den Übergang der Mitarbeiter sowie eine IT- Plattform. Per Anfang Juli verzeichnete Cisal ein verwaltetes Vermögen von rund 2,5 Mrd. Euro.
  • Nach der Abspaltung von E.ON ist Uniper laut Handelsblatt mit vielen Problemen gestartet. Die Hoffnungen ruhen dabei ausgerechnet auf einem bisherigen Pannenprojekt. So soll das Kohlekraftwerk Datteln endlich ans Netz gehen. Aber jetzt drohe Ärger mit RWE — einem der größten Kunden, der gültige Abnehmerverträge anzweifle, so das Blatt weiter. RWE habe sich laut Branchenkreisen im Jahr 2005 eine Beteiligung von 400 Megawatt gesichert. Nun frage sich aber der Konkurrent, warum teuer für den Strom aus Datteln bezahlen, wenn man zugleich eigene Kraftwerke stilllegen müsse?
  • Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck will angesichts eines Schuldenbergs von 12 Mrd. Euro den Fokus auf organisches Wachstum legen. „Es geht jetzt um Wachstum trotz Schuldenabbau", sagte Vorstandschef Stefan Oschmann im Gespräch mit der FAZ. „Wir haben wenig Spielraum für Wachstum durch Zukäufe. Es gilt, das Investmentgrade zu halten und aus der Pharmapipeline, dem Life-Science-Geschäft und der Sparte Performance Materials das Beste herauszuholen."

Konjunktur & Politik

  • Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Mai um 1,0 Prozent gesunken. Erwartet wurde ein etwas geringerer Rückgang um 0,7 Prozent nach +1,9 Prozent im Monat zuvor. Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter ist in den USA im Mai um 2,3 Prozent zurückgegangen. Erwartet wurden -2,2 Prozent nach -2,2 Prozent im Vormonat.
  • Die Bank of England (BoE) lockert nach dem Brexit-Votum einige Vorschriften für den Finanzsektor. Um eine weiterhin reibungslose Kreditvergabe zu ermöglichen, fällt der sog. „antizyklische Kapitalpuffer" mit sofortiger Wirkung von bisher 0,5 Prozent auf null Prozent. Dieses Instrument sollte eigentlich aus der Kreditvergabe resultierenden Übertreibungen vorbeugen. BoE-Chef Mark Carney rechnet fest mit einer Abschwächung des Wachstums in Großbritannien. Die Notenbank werde alles Nötige tun, um der Wirtschaft unter die Arme zu greifen und in unsicheren Zeiten die Beschäftigung und das Wachstum zu stützen. Die BoE könne etwa Liquidität in Fremdwährungen bereitstellen, sagte der Währungshüter. Das britische Pfund gibt am Dienstag derweil deutlich nach. GBP/USD ist am Dienstag auf den tiefsten Stand seit 30 Jahren gefallen.
  • EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici wendet sich gegen die Pläne der britischen Regierung, die Unternehmensteuern auf der Insel zu senken. Dies sei eine schlechte Idee, die voraussichtlich nicht umgesetzt werde, sagte Moscovici im französischen Fernsehen. Denn dem britischen Finanzministerium würden Einnahmen entgehen, die es im Kampf gegen ein zu hohes Haushaltsdefizit brauche.
  • Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in der Eurozone ist im Juni nach endgültigen Daten um 0,5 Punkte auf 52,8 Zähler zurückgegangen. In einer ersten Schätzung war ein Rückgang auf 52,4 Punkte ermittelt worden. Werte über 50 Punkten deuten auf Wachstum hin.
  • Die Einzelhändler in der Eurozone haben ihre Umsätze im Mai zum Vormonat um 0,4 Prozent gesteigert. Ökonomen hatten einen etwas höheren Zuwachs von im Schnitt 0,6 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich stiegen die Umsätze im Mai um 1,6 Prozent.
  • Das Bundeskartellamt hat Geschäftsräume bei sechs großen deutschen Automobilherstellern und Zulieferbetrieben durchsucht. Es gehe um den Anfangsverdacht auf illegale Absprachen beim Stahleinkauf, berichtet die „Schwäbischen Zeitung“ unter Berufung auf die Behörde. Betroffen seien unter anderem Daimler, Volkswagen, ZF und Bosch.
  • Die deutschen Rüstungsexporte sind im ersten Halbjahr 2016 deutlich gestiegen. Die Bundesregierung habe in den ersten sechs Monaten die Ausfuhr von Rüstungsgütern im Wert von 4,029 Mrd. Euro genehmigt, schreibt die „Welt“. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte Deutschland 3,455 Mrd. Euro an Rüstungsgütern exportiert.
  • Das Brexit-Referendum der Briten beschäftigt weiterhin die Gemüter. Elmar Brok (CDU), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Europäischen Parlaments, betonte, dass es sich bei der Entscheidung über den EU-Austritt um ein beratendes Referendum gehandelt habe. „Es ist für die britische Regierung nicht bindend", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Großbritannien müsse sich jetzt entscheiden, ob es austreten wolle oder nicht. Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling glaubt nicht an den Austritt von UK aus der EU. „Großbritannien wird auch in Zukunft Mitglied bleiben", sagte der ÖVP-Politiker dem Handelsblatt. „Auch in fünf Jahren werden es noch 28 Mitgliedsstaaten sein."
  • Der vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" ermittelte Einkaufsmanagerindex für das chinesische Dienstleistungsgewerbe ist im Juni um 1,5 auf 52,7 Punkte angestiegen. Werte über der Marke von 50 Punkten deuten auf Wachstum hin. In den vergangenen beiden Monaten war der Stimmungsindikator gesunken.
  • Im größten südamerikanischen Automarkt Brasilien sind die Verkaufszahlen wegen der schweren Rezession eingebrochen. Wie der Automobilverband Fenabrave mitteilte, ging der Absatz von Autos, Bussen und Lastwagen im ersten Halbjahr um 25,4 Prozent auf 983.600 Einheiten zurück.

Dividendenabschläge

  • Fair Value REIT (0,25 Euro je Aktie)
Termine des Tages:
16:00 Uhr - US: Auftragseingang Industrie Mai
16:00 Uhr - US: IBD/TIPP-Verbrauchervertrauen Juli

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