Kommentar
22:30 Uhr, 15.02.2017

Deutsche Börse mit Gewinnsprung - Rohöllagerbestände legen deutlich zu

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  • Opel: PSA sucht das Gespräch mit Kanzlerin Merkel
  • US-Versicherer AIG rutscht tiefer in die roten Zahlen
  • Siemens-Chef kritisiert Donald Trump
  • Danone will mit neuem Sparprogramm aus der Krise kommen
  • Volkswagen kommt bei der Aufarbeitung des Dieselskandals in den USA voran

DAX

  • Der deutschen Aktienmarkt ist am Mittwoch stark in den Handel gestartet, musste im Verlauf aber Federn lassen. Der DAX beendete den Handel mit einem mageren Plus von 0,19 Prozent bei 11.793,93 Punkten, nachdem im Hoch 11,848 Zähler erreicht worden waren. Starke Inflations- und Einzelhandelsdaten aus den USA gaben dem Aktienmarkt in Deutschland keinen Rückenwind, während in den USA alle wichtigen Indizes abermals neue Rekordhochs erreichen konnten.Gleichzeitig sorgten die Daten sowie die Aussagen von Fed-Präsidentin Janet Yellen für deutliche Zinsfantasie.

Unternehmensnachrichten

  • Cisco Systems konnte im zweiten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 57 Cent die Schätzungen um einen Cent überbieten. Der Umsatz lag hingegen mit 11,6 Milliarden im Rahmen der Erwartungen. Im laufenden Quartal rechnet das Unternehmen ein EPS zwischen 57 und 59 Cent (Konsens $0,58) und einer Umsatzentwicklung von 0 bis -2 %. Die Dividende wird um 12 % auf $0,29 je Aktie angehoben.
  • Die Deutsche Börse hat die Nettoerlöse im abgelaufenen Jahr um 8 % auf 2,39 Milliarden Euro steigern können. Der operative Gewinn stieg um 18 % auf 1,11 Milliarden Euro, der Gewinn legte entsprechend 722 Millionen Euro zu. Für 2017 erwartet das Unternehmen ein Gewinnwachstum zwischen 10 % und 15 %, und hält an der Wachstumsprognose bis 2018 fest. Die Dividende soll zum Vorjahr um 10 Cent auf €2,35 gesteigert werden.
  • Kontron plant eine Fusion mit der S&T Deutschland Holding. "Die Verschmelzung soll in den kommenden zwei Monaten evaluiert und entsprechend vorbereitet werden", hieß es von Unternehmensseite.
  • Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat die Umrüstung von mehr als 500.000 Diesel-Fahrzeugen in Europa (davon rund 150.000 in Deutschland) der Hersteller Daimler, Opel und VW genehmigt. Die Umrüstung ist so ausgelegt, dass die Abgasreinigung nur noch abgeschaltet werden darf, um einen Unfall oder einen Motorschaden zu vermeiden.
  • Microsoft und der indische Autobauer Tata Motors könnten bei Technologien für selbstfahrende Autos zusammenarbeiten, wie "Business Standard" berichtet.
  • Der US-Getränkekonzern PepsiCo hat zum Jahresende wegen des starken Dollars weniger verdient. Der Nettogewinn sank von 1,7 auf 1,4 Mrd. Dollar. Der Umsatz legte um 5 % auf 19,5 Mrd. Dollar zu.
  • General Motors-Chefin Mary Barra hat laut einem Zeitungsbericht in einem Brief an die Opel-Mitarbeiter für den Verkauf des Autobauers an den französischen Hersteller PSA geworben.
  • Der Medizintechnikkonzern Integra LifeSciences will das Neurochirurgie-Geschäft von Johnson & Johnson für 1,045 Mrd. US-Dollar übernehmen. Es sei eine bindende Kaufofferte abgegeben worden, teilte das Unternehmen mit.
  • Nach 14 Streiks haben die Lufthansa und ihre Piloten einen Kompromiss gefunden. Beide Seiten nahmen am Mittwoch einen Vorschlag des Schlichters zu den Gehältern von 5.400 Piloten im Konzerntarifvertrag (KTV) an. Andere Tarifthemen wurden ausgeklammert. Die Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings erhalten demnach in vier Stufen insgesamt 8,7 Prozent mehr Geld. Zusätzlich gebe es eine Einmalzahlung im Gesamtvolumen von rund 30 Mio. Euro. Die Laufzeit der Vergütungstarifverträge gilt laut Lufthansa bis Ende 2019.
  • Berkshire Hathaway, die Investment-Holding des Starinvestors Warren Buffett, hat ihren Anteil am iPhone-Hersteller Apple im vierten Quartal auf 57,4 Mio. Aktien im Gesamtwert von rund 6,6 Mrd. US-Dollar vervierfacht. Seitdem sind Apple-Aktien kräftig im Kurs gestiegen. Am letzten Schlusskurs gemessen, waren Buffetts Apple-Papiere etwa 7,7 Mrd. US-Dollar wert. Die Beteiligungsgesellschaft kaufte im vierten Quartal zudem acht Mio. Monsanto-Aktien. Der Wert liegt bei mehr als 800 Mio. US-Dollar.
  • Die britische Privatkundenbank Lloyds will ihren Standort in der EU möglicherweise nach Berlin verlegen. Wegen des Brexits sucht die britische Banking Group eine neue Niederlassung, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Insider.
  • Der ehemals größte US-Versicherer AIG ist im vierten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich habe ein Minus von 3,04 Mrd. Dollar gestanden. AIG führte den Fehlbetrag unter anderem auf Schadenrückstellungen in Höhe von 5,6 Mrd. Euro zurück.
  • Der französische Lebensmittelkonzern Danone verschärft nach schwachen Geschäften und drohender steigender Kosten seine Sparbemühungen. Im Vertrieb soll die Kostenbasis bis 2020 um eine Milliarde Euro gesenkt werden. Der Hersteller von Milchprodukten wuchs im vergangenen Jahr so langsam wie schon lange nicht mehr.
  • Der Industriekonzern Siemens will in den kommenden zehn Jahren rund 200 Mio. US-Dollar in Mexiko investieren. Dadurch sollen rund 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen, kündigte Vorstandschef Joe Kaeser in Mexiko-Stadt an. Kaeser und der mexikanische Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo unterzeichneten ein Memorandum of Understanding, um neue Projekte voranzutreiben. „Wir unterstreichen unser Engagement in Mexiko“, sagte Kaeser. Mexiko könne auf Siemens zählen.“ Die protektionistischen Töne von Donald Trump kritisierte der Siemens-Chef: Handel bringe Freiheit und Wohlstand.
  • Der französische Linde-Konkurrent Air Liquide hat seinen Umsatz im zurückliegenden Jahr um knapp 15 Prozent auf 18,14 Mrd. Euro gesteigert. Das bereinigte operative Ergebnis legte von zuvor 2,8 auf gut 3 Mrd. Euro zu.
  • Der Volkswagen-Konzern hat bei der Aufarbeitung des Dieselskandals in den USA eine weitere wichtige Hürde genommen. Das Bezirksgericht in San Francisco hat dem in langwährenden Verhandlungen mit Behörden und Privatklägern vereinbarten, 1,22 Mrd. US-Dollar schweren Vergleich über die Entschädigung von rund 80.000 Kunden mit großen Dieselautos vorläufig zugestimmt.
  • Der Verpackungsspezialist Gerresheimer blickt zuversichtlich auf das laufende und kommende Geschäftsjahr 2016/17 per Ende November. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte der Umsatz auf rund 1,43 Mrd. Euro klettern. Er könnte aber auch um 25 Mio. höher oder niedriger ausfallen. Beim Ebitda gibt Gerresheimer ein Ziel von rund 320 Mio. Euro an. Im Jahr 2018 will der MDAX-Konzern eine operative Marge (adjusted Ebitda-Marge) von „rund 23 Prozent“ zu erreichen. Zuvor hatten die Düsseldorfer den Zielwert bereits auf „über 22 Prozent“ erhöht.
  • Trotz massiver Schwierigkeiten bei Toshiba wollen die Geldgeber dem Konzern bis März weiter Kredite in Höhe von 290 Mrd. Yen (2,53 Mrd. Dollar) gewähren, berichtet Nikkei.com. Betroffen sind Sumitomo Mitsui Banking, Mizuho Bank und Sumitomo Mitsui Trust.
  • Das Immobilien-Unternehmen Patrizia Immobilien rechnet „nach einem starken vierten Quartal“ für das Gesamtjahr mit einem operativen Ergebnis von 283 Mio. Euro. Bisher war von mindestens 265 Mio. Euro die Rede gewesen.
  • Der Spezialpumpenhersteller Pfeiffer Vacuum hat das Übernahmeangebote von Busch als zu niedrig abgelehnt. Busch hatte 96,20 Euro je Aktie offeriert, zum Zeitpunkt der Ankündigung des Angebots am 24. Januar ist das eine Prämie von 12 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der 3 Monate zuvor. Das Angebot enthalte keine marktübliche Kontrollprämie und spiegele auch nicht die von Busch unterstellten Wachstumsmöglichkeiten der Industrie wider, teilte nun Pfeiffer mit.
  • Der Autozulieferer Norma Group hat im vierten Quartal trotz eines Zukaufs einen Umsatzrückgang von 0,7 Prozent verzeichnet. Im Gesamtjahr 2016 kletterte der Umsatz um 0,6 Prozent auf 894,9 Mio. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen nun nicht mehr mit einer Steigerung, sondern nur noch mit stabilen Umsätzen.

Konjunktur & Politik

  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind auch in der vergangenen Woche stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche erhöhten sich die Lagerbestände um 9,5 Millionen auf 518,1 Millionen Barrel. Erwartet wurde nur ein Plus von rund 3,5 Millionen Barrel. Bereits in der Vorwoche waren die Lagerbestände sehr stark um 13,8 Millionen Barrel gestiegen.
  • Die Lagerbestände in der US-Industrie sind im Dezember um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Plus von 0,5 Prozent nach einem Anstieg um revidiert 0,8 (zunächst 0,7) Prozent im Vormonat.
  • Das EU-Parlament hat das umstrittene Freihandelsabkommen Ceta mit Kanada verabschiedet. Mit der Entscheidung gelten Teile des Vertrages voraussichtlich ab April. Für ein vollständiges Inkrafttreten müssen die nationalen Parlamente dem Vertrag noch zustimmen. Der Außenhandelsverband BGA und Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) begrüßten die Entscheidung des EU-Parlaments, während die Gewerkschaften Nachforderungen stellten.
  • Die regionale Federal Reserve Bank von Atlanta hat ihre Prognose für das annualisierte US-Wirtschaftswachstum im ersten Quartal von 2,7 Prozent auf 2,2 Prozent gesenkt.
  • US-Verteidigungsminister Jim Mattis hat die Nato-Verbündeten ermahnt, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. "Die anderen Nato-Partner müssen ihre Verteidigungsausgaben bis zum Ende des Jahres erhöhen, sonst wird Amerika seinen Einsatz vermindern", sagte Mattis.
  • Die Industrieproduktion in den USA ist im Januar überraschend um 0,30 Prozent gesunken. Experten hatten hingegen einen Anstieg um 0,10 Prozent erwartet. Die Kapazitätsauslastung lag im Januar bei 75,30 Prozent, erwartet wurden 75,60 Prozent.
  • Die US-Einzelhändler haben im Januar 0,4 Prozent mehr umgesetzt als im Vormonat, teilte das Handelsministerium mit. Experten hatten einen Erlösanstieg um 0,1 % erwartet. Zudem wurde der Anstieg im Vormonat von 0,6 Prozent auf 1,0 Prozent nach oben revidiert.
  • Die Stimmung in der Industrie im Großraum New York hat sich im Februar laut dem Empire State Manufacturing Index deutlich verbessert. Das Barometer legte um 12,2 auf 18,70 Punkte zu. Das ist der höchste Stand seit September 2014.
  • Die Verbraucherpreise in den USA steigen im Januar zum Vormonat um 0,6 Prozent. Ökonomen hatten mit Schnitt mit einer Teuerungsrate von 0,3 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sich die Preise um 2,5 Prozent. Die Kerninflation, die Energie- und Lebensmittelpreise außen vor lässt, lag im Januar bei 2,3 Prozent.
  • Die Realeinkommen in den USA ziehen im Januar etwas stärker als erwartet um 0,30 Prozent an. i Vormonat kam es hier zu einem Anstieg um 0,2 Prozent.
  • Der Überschuss in der Handelsbilanz der Eurozone hat sich im Dezember saisonbereinigt um 1,8 Mrd. auf 24,5 Mrd. Euro ausgeweitet. Experten hatten nur eine geringe Veränderung zum Vormonat erwartet.
  • Die Arbeitslosenquote in Großbritannien lag im gleitenden Drei-Monats-Durschnitt (Zeitraum Oktober bis Dezember bei 4,8 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte. Die Quote liegt damit weiter auf dem tiefsten Stand seit 2005. Volkswirte hatten mit der aktuellen Entwicklung gerechnet.
  • EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis hat mit Blick auf US-Pläne zur Entlastung der Finanzbranche vor einem weltweiten Deregulierungswettlauf gewarnt. Zudem würden die Regulierungsfortschritte nach der Weltfinanzkrise aufs Spiel gesetzt. Sollten die G 20-Beschlüsse zur Reform des Finanzsektors in Frage gestellt werden, wäre das "eine große Gefahr", sagte Dombrovskis der Börsen-Zeitung.
  • Die an der deutschen Automarke Opel interessierte Peugeot-Mutter PSA sucht nach Informationen der „Bild“-Zeitung das Gespräch mit Bundeskanzlerin Merkel. Konzernchef Tavares setze auf einen zügigen Austausch, berichtete die Zeitung. Es gehe darum, darzulegen, dass der französische Zwei-Markenkonzern PSA Peugeot Citroen eine Allianz mit Opel plane. Auch mit deutschen Arbeitnehmervertretern wolle Tavares schnell das Gespräch suchen. Nach Einschätzung des Automobilexperten Ferdinand Dudenhöffer stehen bei Opel bei einer Übernahme durch den PSA-Konzern tausende Stellen auf dem Spiel.
  • Die Zahl der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ist per Ende Dezember um rund 42.000 oder 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf gut 5,4 Mio. gestiegen.
  • Die US-Regierung besteht nicht mehr auf einer Zweistaatenlösung im Nahostkonflikt. Diese bringe keinen Frieden und sei kein Ziel, das irgendjemand erreichen möchte, hieß es aus dem Weißen Haus in Washington. Die Vereinigten Staaten wollen bei dem Besuch von Israels Premierminister Benjamin Netanyahu keine Vorbedingungen für einen Frieden mit den Palästinensern stellen. Die US-Regierung werde das unterstützen, was die Konfliktparteien vereinbarten.
  • Die italienische Regierung will laut Reuters nach Monte dei Paschi zwei weitere angeschlagene Banken finanziell stützen. Gespräche mit den europäischen Behörden über eventuelle staatliche Pakete im Volumen von fünf Mrd. Euro für die Banca Popolare di Vicenza und die Veneto Banca würden bereits geführt, berichtet die Nachrichtenagentur unter Berufung auf Insider.

Dividendenabschläge

  • Osram (1,00 Euro)
  • TUI (0,63 Euro)
Termine des Tages: 10:30 Uhr - GB: Arbeitsmarktdaten Januar
11:00 Uhr - EWU: Außenhandel Dezember
14:30 Uhr - US: Einzelhandelsumsatz Januar
14:30 Uhr - US: Empire State Manufacturing Index Februar
14:30 Uhr - US: Verbraucherpreise Januar
15:15 Uhr - US: Industrieproduktion Januar
15:15 Uhr - US: Kapazitätsauslastung Januar
16:00 Uhr - Anhörung von Fed-Chairman Janet Yellen vor Ausschuss des Repräsentantenhauses
16:00 Uhr - US: Lagerbestände Dezember
16:00 Uhr - US: NAHB-Hausmarktindex Februar
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände
22:00 Uhr - US: Nettokapitalzuflüsse Dezember

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