Analyse
11:05 Uhr, 22.01.2019

DAX, DOW JONES & Co – Wie lange kann die Erholung noch andauern?

Kurz nach Weihnachten 2017 drehten die Aktienmärkte nach oben. Seitdem erholen sie sich vom Abverkauf ab Oktober 2018. Wie lange kann diese Bewegung noch andauern?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.130,59 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 24.706,35 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.130,59 Pkt (XETRA)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 24.706,35 $ (NYSE)
  • MDAX - WKN: 846741 - ISIN: DE0008467416 - Kurs: 23.432,45 Pkt (XETRA)

Der Brexit, eigentlich eher das Brexitchaos, bleibt ein Hauptthema der wirtschaftsbezogenen Berichterstattung. Die Märkte scheinen sich aber inzwischen damit abgefunden zu haben, dass dieser Brexit im Chaos endet und reagieren auf die schlechten Nachrichten gar nicht mehr. Ich persönlich halte den Brexit für einen sehr großen Fehler. Der Schlüssel für den Erfolg der europäischen Staaten liegt nicht in einem zurück zu den Nationalstaaten, sondern in einer weiteren Integration. Die europäische Union hat viele Fehler, Reformen wären auf vielen Ebenen notwendig. Aber diese Reformen sind aktuell wenig populär und kaum durchsetzbar, zumal es in Europa auch kaum Politiker gibt, die entschieden für so etwas eintreten. Denn diese Reformen würden auf eine größere Integration hinauslaufen. Aber wahrscheinlich brauchen Großbritannien und die EU zunächst erst den Schock eines tatsächlichen Brexits. Erst dann wäre vermutlich politisch Raum für derartige Reformen.

Termine:

  1. Januar 2019 – DE: RWE-Konjunkturerwartungen
  2. Januar 2019 – FR: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe
  3. Januar 2019 – DE: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe
  4. Januar 2019 – EWU: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe
  5. Januar 2019 – EWU: EZB-Zinsentscheid
  6. Januar 2019 – EWU: EZB-Pressekonferenz
  7. Januar 2019 – DE: ifo-Geschäftsklimaindex

DAX- Auf Erholungskurs

Der DAX befindet sich seit dem Allzeithoch bei 13.596 Punkten aus dem Januar 2018 in einer starken Abwärtsbewegung. Im Rahmen dieser Bewegung vollendete der Index in eine SKS-Topformation. Aus dieser ergab sich ein rechnerisches Ziel bei nahezu exakt 10.000 Punkten. Am 27. Dezember fiel der DAX auf ein Tief bei 10.279,20 Punkten zurück. Dort drehte der Index nach oben und startete eine starke Erholung. Dabei kam es am 04. Januar zum Ausbruch über den Widerstand bei 10.585 Punkten, womit sich Potenzial in Richtung 11.051 Punkte eröffnete. Dieses Ziel erreichte der Index am 18. Januar und brach sogar mit einer langen weißen Kerze über den Widerstandsbereich um 11.051 Punkte aus.

Gestern kam es zu einem kleinen Rückschlag. Auch heute eröffnete der Dax schwächer und nähert sich dem durchbrochenen Widerstandsbereich bei 11.051 Punkten an. In den ersten Minuten des heutigen Handels fängt sich der Index aber wieder.

Behauptet sich der DAX über 11.051 Punkten, dann besteht die Chance, die Erholung der letzten Tage fortzusetzen. Ein Anstieg bis in den Bereich um 11.430-11.500 Punkte wäre möglich. Sollte der Index allerdings den kurzfristigen Aufwärtstrend bei aktuell 10.936 Punkten durchbrechen, könnte die Erholung seit Ende Dezember zu Ende sein. In diesem Fall würden erneute Abgaben in Richtung 10.279 oder sogar 10.000 Punkte drohen.

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DOW JONES – Erholung nähert sich wichtigen Hürden

Der Dow Jones befindet sich seit dem Allzeithoch bei 26.951 Punkten vom 03. Oktober 2018 in einer Abwärtsbewegung. Dabei fiel der Index am 26. Dezember 2018 auf ein Tief bei 21.712 Punkten zurück. Dabei durchbrach der Index die wichtige Unterstützung bei 23.360 Punkten. Damit vollendete er eigentlich ein Doppeltop mit einem rechnerischen Ziel bei 20.247 Punkten.

Seit Ende Dezember erholt sich der Index massiv. Die Nackenlinie des Doppeltops bei 23.360 Punkten wurde nach einem kurzen Abpraller am 03. Januar zügig und stabil zurückerobert. Sogar die Hürde bei 24.122 Punkten wurde inzwischen genommen. Am Freitag erreichte der Dow Jones seinen EMA 200 bei aktuell 24.687 Punkten und schloss sogar minimal darüber. Als einen Ausbruch kann man das aber noch nicht ansehen. Zudem treffen im Bereich um 25.050 Punkte im Laufe dieser Woche eine Variante des gebrochenen Aufwärtstrends ab April 2018 und eine Variante des Abwärtstrends ab 03. Oktober 2018 aufeinander. Einige schnell laufende Oszillatoren (z.B. DSS Bressert) zeigen in ihren Standardeinstellungen bereits wieder einen überkauften Zustand an.

Viel Platz ist in der laufenden Erholung im Dow Jones erst einmal nicht mehr. Der Bereich um 25.050 Punkte dürfte nur schwer zu überwinden sein. Ein Rücksetzer in Richtung 24.122 oder sogar 23.360 Punkte muss ausgehend von diesem Widerstandsbereich einkalkuliert werden. Über eine Wiederaufnahme der Abwärtsbewegung ab Oktober wäre auch im Falle eines Rückfalls auf 23.360 Punkte noch nicht entschieden. Sollte der Dow Jones aber über 25.050 Punkte ausbrechen, bestünde die Chance auf eine Rally in Richtung 26.167-26.277 Punkte.

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MDAX – Auch dieser Index erholt sich

Der MDAX bewegte sich ab November 2017 nach einem Hoch bei 27.151 Punkten trotz eines zwischenzeitlichen neuen Allzeithochs bei 27.525 Punkten mehrere Monate seitwärts. Im August 2018 prallte er wieder einmal am Widerstand bei 27.151 Punkten ab. Anschließend geriet der MDAX massiv unter Druck und fiel auf die Unterstützungszone um 21.656 Punkte und damit auf eine alte Seitwärtsbewegung aus den Jahren 2015/16 zurück. Vor Weinachten 2018 kam es zu einem kurzen Rückfall unter diese Marke. Aber danach bildete der Index einen Morning Doji Star aus. Seitdem erholt er sich deutlich. In dieser Woche überwindet er offenbar den Abwärtstrend seit August.

Mit diesem Ausbruch, so er bis zum Freitagsschlusskurs hält, würde sich der MDAX weiteres Aufwärtspotenzial verschaffen. Der EMA 50 auf Wochenbasis bei 24.600 Punkten wäre ein mögliches Erholungsziel. Ein Rückfall unter den gerade erst wieder zurückeroberten EMA 200 bei 22.706 Punkten wäre aber ein klares Verkaufssignal. Abgaben in Richtung des 52-Wochentiefs bei 21.160 Punkten würden dann drohen.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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