Analyse
11:15 Uhr, 04.06.2019

DAX, DOW JONES & Co. - Temporärer Boden gefunden?

Zuletzt zeigten sich die Märkte in keiner guten Verfassung. Mittelfristig wird sich das auch wohl erst einmal nicht ändern, aber wie sieht es im kurzfristigen Bereich aus?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.816,21 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 24.819,78 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.816,21 Pkt (XETRA)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 24.819,78 $ (NYSE)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.744,45 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)

Donald Trump und seine Handelskonflikte/-kriege waren in den letzten Tagen wieder einmal das Hauptthema an den Märkten. Die Chancen auf eine schnelle Einigung mit China sind aktuell als eher klein bis kaum vorhanden einzuschätzen. Zudem hat Trump eine neue Front eröffnet. Er will nun auch Mexiko mit Zöllen überziehen. Dabei hat er selbst das Nafta-Abkommen mit Mexiko und Kanada neu ausgehandelt.

Die Europawahl hat in Deutschland ein politisches Beben ausgelöst. Die SPD braucht mal wieder eine(n) neue(n) Vorsitzende(n) und Fraktionschef(in). Wie lange die sog. GroKo noch Bestand haben wird, lässt sich aktuell kaum prognostizieren. Die SPD hatte von Anfang an Bauchschmerzen mit dieser Koalition. Die sind nach der Europawahl sicherlich nicht kleiner geworden. Auch die Union ist alles andere als ungeschoren aus dieser Wahl hervorgegangen. Allerdings gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich dort auch das Personalkarussell dreht. Ob die GroKo unter diesen Umständen noch handlungsfähig ist, ist fraglich. Dabei wäre es durchaus wichtig eine handlungsfähige Regierung zu haben, während sich die Konjunkturaussichten eintrüben. Denn nur eine handlungsfähige Regierung kann sinnvolle Maßnahmen ergreifen, falls sie notwendig werden würden.

Termine:

04.Juni 2019 - EWU: Verbraucherpreise Mai

05.Juni 2019 - US: ADP-Beschäftigtenzahl

06.Juni 2019 - DE: Auftragseingang Industrie April

06.Juni 2019 - EWU: EZB-Zinsentscheid

06.Juni 2019 - EWU: EZB-Pressekonferenz

07.Juni 2019 - DE: Erzeugung im produzierenden Gewerbe

07.Juni 2019 - US: Neugeschaffene Stellen

DAX - Chance auf mehrtägige Erholung

Der DAX startete am 27. Dezember 2018 nach einem Tief bei 10.279 Punkten zu einer Rally, welche den Index auf ein Hoch bei 12.435 Punkten und damit auch über den Abwärtstrend seit Januar 2018 führte. Seit diesem Hoch befindet sich der DAX aber wieder in einer Abwärtsbewegung. Dabei durchbrach er den Aufwärtstrend seit Dezember und fiel gestern auf das Gap vom 01. April zwischen 11.549 und 11.612 Punkten zurück. Knapp darüber verläuft aktuell die Unterkante des Abwärtstrendkanals seit 03. Mai 2019. Im gestrigen Handelsverlauf drehte der Index deutlich nach oben. Die Rally stoppte allerdings am EMA 200, der heute bei 11.789 Punkten liegt.

Der DAX hatte in seiner Aufwärtsbewegung ab Dezember 2018 noch ein weiteres Aufwärtsgap am 03. April 2018. Dieses Gap hat er im Laufe der Abwärtsbewegung mit einem Gap übersprungen. Somit ist der Kursverlauf vom 03. April 2019 bis 31. Mai vom restlichen Kursverlauf durch ein sog. Inselgap abgetrennt. In der klassischen Lesart der Gaps steht ein Inselgap für das Ende eines Trends und bleibt eine Weile offen. Heute dringt der Index aber nach einer leichteren Eröffnung minimal in dieses Gap ein.

Sollte der DAX das Inselgap schließen, dann wäre eine mehrtägige Erholung möglich. Dafür ist ein Anstieg über 11.828 Punkte notwendig. Eine solche Erholung könnte zu Gewinnen in Richtung 12.100 bis 12.160 Punkte führen. Sollte der DAX aber unter das gestrige Tagestief bei 11.620 Punkten abfallen, müsste mit einer direkten Fortsetzung der Abwärtsbewegung gerechnet werden. Das nächste Ziel läge in diesem Fall bei ca. 11.299 Punkten.

DAX-Chartanalyse
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    L&S

DOW JONES - Topformation drückt auf den Kurs

Im Dezember 2018 startete nach dem Tief bei 21.712 Punkten im Dow Jones eine starke Rally, die den Index fast an das Allzeithoch bei 26.951 Punkten führte. Unterhalb dieses Hochs bildete der Dow Jones ab 25. Februar eine SKS-Topformation aus. Am 29. Mai fiel der Index unter die Nackenlinie dieser Formation und unter die Unterstützung bei 25.208 Punkten. Damit wurde die Topformation vollendet. Gestern notierte der Index im Tief bereits bei 24.680 Punkten, erholte sich danach aber leicht.

Kurzfristig kann es zu einer kleinen Erholung an die Nackenlinie der SKS, also bis 25.208 Punkte bzw. minimal darüber kommen. Anschließend sollte der Dow Jones aber weiter korrigieren. Abgaben bis ca. 24.122 und 23.800 Punkte sind möglich. Erst eine stabile Rückkehr über 25.208 Punkte würde das Chartbild aufhellen.

Dow Jones Industrial Average - Chartanalyse
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    TTMzero Indikation

S&P 500 - Auch hier drückt eine Topformation

Der S&P 500 startete ebenfalls an Weihnachten 2018 zu einer starken Rally. Ausgangspunkt war das Tief bei 2.346 Punkten. Im Gegensatz zum Dow Jones kletterte der S&P 500 aber auf ein neues Allzeithoch bei 2.954 Punkten. Anschließend kam es aber auch zur Bildung einer Topformation in Form eines SKS. Am 28. Mai schloss der Index bereits minimal unter der Nackenlinie, die heute bei ca. 2.807 Punkten verläuft. Gestern notierte der S&P 500 im Tief bei 2.728 Punkten. Der RSI drang gestern minimal in die untere Extremzone ein. Der S&P 500 ist also überverkauft.

Daher könnte es auch im S&P 500 kurzfristig zu einer Erholung an die Nackenlinie der SKS kommen. Ein Anstieg bis knapp über 2.800 Punkte wäre also möglich. Danach könnte es allerdings zu einer weiteren Abwärtsbewegung in Richtung 2.655 Punkte kommen. Dort liegt das Ziel aus der SKS. Eine stabile Rückkehr über 2.807 Punkte würde das Chartbild aber wieder aufhellen.

S&P 500 - Index
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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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