Analyse
11:15 Uhr, 12.03.2019

DAX, DOW JONES & Co. - Im Zeichen des Brexits und der Zinspolitik

Nach einem mehrtägigen Rücksetzer hielten in den letzten Tagen Unterstützungen. Die Indices drehten wieder nach oben. Kommt da noch mehr?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.575,25 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 7.164,02 Pkt (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.575,25 Pkt (XETRA)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 7.164,02 Pkt (NASDAQ)
  • Nikkei225 - WKN: 969244 - ISIN: XC0009692440 - Kurs: 21.499,56 Pkt (Commerzbank CFD)

Am Donnerstag gab die EZB bekannt, dass die Zinsen wohl noch länger auf einem sehr niedrigen Niveau verharren werden. Eigentlich hatte man bisher einen Ausstieg aus der ultralockeren Zinspolitik für den Verlauf des Jahres erwartet. Jetzt sieht es so aus, als würde die EZB diese ultralockere Politik noch das ganze Jahr durchhalten wollen.

Zudem rückt heute wieder einmal der Brexit in den Vordergrund. Gestern gab es angeblich eine Einigung zwischen Großbritannien und der EU. Diese Einigung bekräftigt aber im Prinzip nur bereits Ausverhandeltes. Hauptstreitpunkt ist der sog. Backstop. Zu diesem Thema wurde gestern eine den Austrittsvertrag ergänzende Erklärung vereinbart. Im Wesentlichen wird dabei aber nur das bereits in Art. 178 des Austrittsvertrages Vereinbarte wiederholt. Heute finden neue Abstimmungen zu diesem Vertrag im britischen Parlament statt. Sollten die Abgeordneten erneut den Vertrag ablehnen, ist ein No-Deal Brexit kaum noch zu vermeiden. Ob es zu einer Zustimmung der Abgeordneten kommt, ist ungewiss.

DAX - Das Ringen geht weiter

Der DAX befindet sich seit dem Tief vom 27. Dezember 2018 bei 10.279 Punkten in einer Aufwärtsbewegung. Im Rahmen dieser Bewegung erreichte der Index am 01. März 2019 den EMA 200 bei aktuell 11.655 Punkten. Dieser EMA liegt knapp unterhalb einer wichtigen Widerstandszone zwischen 11.690 und 11.726 Punkten. An diesem EMA prallte der Index zunächst nach unten ab und fiel bis Freitag auf die Unterstützung bei 11.416 Punkten zurück. Diese Unterstützung hielt zunächst. Gestern legte der DAX zu. Heute eröffnet er mit einem Aufwärtsgap. Inzwischen hat der DAX dieses Gap aber fast wieder komplett geschlossen.

Bereits seit 25. Februar pendelt der DAX um die Nackenlinie einer SKS-Topformation, welche der Index ab Sommer 2017 ausgebildet und im Oktober 2018 vollendet hatte. Das rechnerische Kursziel aus dieser SKS liegt bei 10.000 Punkten und wurde mit dem Tief vom 27. Dezember leicht verfehlt.

Im kurzfristigen Bereich ist das Chartbild des DAX neutral. Der Index befindet sich unterhalb der Widerstandszone zwischen 11.690 und 11.726 Punkten in einer Entscheidungsphase. Der Ausgang könnte den Kursverlauf für mehrere Wochen festlegen. Gelingt ein Ausbruch nach oben, dann wäre Platz für eine weitere Rally in Richtung 12.104 und an den Abwärtstrend seit Januar 2018 bei aktuell ca. 12.402 Punkten. Sollte der Index allerdings unter 11.416 Punkte abfallen, wäre die Rally seit Dezember wohl vorbei. In diesem Fall könnte es zu Abgaben bis 10.863/02 und später sogar 10.279 bzw. sogar 10.000 Punkten kommen. Im Moment lässt sich kaum prognostizieren, in welche Richtung der DAX ausbrechen könnte. Es muss sogar damit gerechnet werden, dass der erste Ausbruch ein Fake sein könnte.

DAX- Chartanalyse
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NASDAQ 100 - Und wieder in der entscheidenden Widerstandszone

Der Nasdaq 100 startete Ende Dezember 2018 nach einem Tief bei 5.895 Punkten zu einer starken Rally, die ihn bis an die Widerstandszone bei 7.158-7.186 Punkte führte. Am 04. März eröffnete der Index sogar über dieser Zone, fiel aber schnell wieder darunter zurück. Anschließend bildete er eine kleine SKS-Topformation aus. Am 07. März vollendete er diese. Einen Tag später eröffnete der Index minimal unter dem rechnerischen Kursziel aus dieser kleinen Formation. Seitdem zieht der Nasdaq 100 wieder deutlich an. Gestern eroberte er die Nackenlinie dieser Mini-Topformation zurück und drang in die altbekannte Widerstandszone ein.

Der Nasdaq 100 hängt zunächst fest. Erst ein signifikanter Ausbruch über die Widerstandszone zwischen 7.158 und 7.186 Punkte würde dem Index weiteres Rallypotenzial eröffnen. In diesem Fall könnte der Index bis an einen alten Sell-Trigger bei 7.400 oder sogar an das Allzeithoch bei 7.700 Punkten ansteigen. Ein Rückfall unter die alte Nackenlinie, die heute zur Eröffnung bei ca. 7.122 Punkten liegt, würden den Index aber kurzfristig in eine schwierige Lage bringen und auf weitere Abgaben in Richtung 6.940 Punkte und damit auf das Tief aus der letzten Woche hindeuten.

Nasdaq-100 (Stundenchart) - Chartanalyse
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NIKKEI 225 - Chance für die Bullen?

Der Nikkei markierte am 02. Oktober 2018 ein Hoch bei 24.448 Punkten und drehte danach nach unten. Erst mit einem Tief bei 18.948 Punkten stoppte die Abwärtsbewegung. Von dort aus erholte sich der Index. Anfang Februar scheiterte er zunächst am Widerstandsbereich um 20.971 Punkte. Wenige Tage später überwand er diese Hürde aber dann doch, was zu einem Anstieg auf 21.860 Punkte führte. Zuletzt gab der Nikkei wieder etwas nach. Allerdings drehte er gestern an dem alten Widerstand bei 20.971 Punkten wieder nach oben. Heute Nacht eröffnete der Index mit einem Aufwärtsgap und legte danach weiter zu.

Der Nikkei macht kurzfristig einen guten Eindruck. Kursgewinne in Richtung 21.860 und ca. 22.700 Punkte sind möglich zu sein. Ein Rücksetzer, um das heutige Aufwärtsgap zu schließen, würde dieses Szenario nicht gefährden. Erst im Falle eines Tagesschlusskurses unter 20.971 Punkten müsste das Chartbild neu bewertet werden.

Nikkei225
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2 Kommentare

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  • WillyB
    WillyB

    Ich verstehe das nicht so ganz mit der SKS mit Ziel 10000: Fuer mich hat der DAX dieses Ziel mit 10279 abgearbeitet. Umgekehrt sehe ich eine inverse SKS (S1 = 11051; K = 10279 und S2 = 11051-10863) mit Ziel bei ca. 12800. Es haengt halt immer vom Bias ab :-)

    12:15 Uhr, 12.03.2019
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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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