US-Verbraucherstimmung trotzt den widrigen Umständen - Philip Morris und Altria wollen fusionieren
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- Steigende Kurse? JPMorgan sieht Licht am Ende des Tunnels
- G7-Gipfel endet mit Abschlusserklärung
- Deutsche Wirtschaft schrumpft im Frühjahr
- China will die Autobranche ankurbeln
- Italien-Regierungskrise im Blick
- Donald Trump sorgt für etwas Entspannung
- ifo Exporterwartungen leicht gestiegen
- Frankreich: Geschäftsklima stagniert
- Ferdinand Piëch überraschend verstorben
- Razzia bei der Deutschen Börse
- Cancom steigt in MDAX auf
- PNE-Aktie im Aufwind
DAX
- Am deutschen Aktienmarkt macht sich Optimismus breit. Der Leitindex DAX drehte am Dienstag nach zunächst schwachem Start ins Plus und kletterte zum Handelsschluss 0,62 Prozent ins Plus bei 11.730,02 Punkte aus. Die weiteren Umstände dürften die Marktstimmung dagegen kaum gehoben haben. In Italien wird es nicht zu einer schnellen Regierungsbildung kommen. Die Fünf-Sterne-Bewegung hat die Gespräche mit den oppositionellen Sozialdemokraten (PD) unterbrochen, bis sich diese öffentlich zu einer neuen Koalition unter Führung des amtierenden Regierungschefs Giuseppe Conte verpflichten. Und auch die harten Wirtschaftsdaten sprechen eine deutliche Sprache: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist von April bis Juni um 0,1 % zum Vorquartal gefallen, wie das Statistische Bundesamt eine frühere Schätzung bestätigt hat. Dabei zeigen die gesunkenen Ausrüstungsinvestitionen und der Lageraufbau, dass die Bremseffekte durch den Handelsstreit nun auch auf die Geschäftsplanung der Unternehmen durchschlagen.
Chartanalysen des Tages
- DAX-Tagesausblick: Unter 11850 trotz heftiger Schwankungen "zugenagelt"!
- EUR/USD-Tagesausblick: Freitagsrally wird korrigiert
- BRENT ÖL-Tagesausblick: Anschlusskäufe bleiben aus
- SILBER-Tagesausblick: Rally auf neue Hochs
Unternehmensnachrichten
- Die Tabakkonzerne Philip Morris Int. und Altria prüfen eine Fusion per Aktientausch. Die Unternehmen bestätigten in Mitteilungen vom Dienstag entsprechende Verhandlungen. Es sei jedoch unklar, ob die Gespräche zu einer Einigung führen. Einem möglichen Deal müssten zudem noch die Verwaltungsräte sowie Aktionäre und Aufsichtsbehörden zustimmen. Die Unternehmen gehörten bereits bis 2008 zusammen. Dann wurde Philip Morris abgespalten. Philip Morris hatte zuletzt einen Börsenwert von rund 121 Mrd. Dollar, Altria brachte es auf gut 97 Mrd.
- Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson ist wegen irreführender Vermarktung von suchtgefährdenden Schmerzmitteln zu einer Strafzahlung von 572 Mio. Dollar verurteilt worden. Der Konzern habe zur Epidemie der Medikamentenabhängigkeit im Bundesstaat Oklahoma beigetragen, urteilte der zuständige Richter Thad Balkman. Oklahomas Staatsanwalt Hunter hatte ursprünglich eine Strafe von über 17 Mrd. Dollar gefordert.
- Ein Boeing-Kunde hat eine erste Klage gegen das US-Unternehmen im Zusammenhang mit dem Debakel mit den Maschinen des Typs 737 Max eingereicht. Wie die "Financial Times" berichtet, verklagt die russische Leasinggesellschaft Avia Capital Services den Konzern vor einem Gericht in Chicago. Der Vorwurf: Der Flugzeugbauer habe vor den beiden Abstürzen mit 737 Max-Jets in Indonesien und in Äthiopien im Oktober 2018 und im März 2019 wichtige Kenntnisse über das Flugzeugmodell bewusst zurückgehalten, um die 737 Max besser verkaufen zu können.
- Die Fleischersatzfirma Beyond Meat hat Kentucky Fried Chicken (KFC) als Kunden gewonnen. Die Unternehmen teilten mit, gemeinsam ein pflanzliches Hühnerfleisch-Imitat unter dem Label "Beyond Fried Chicken" auf den Markt zu bringen. Beyond Meat verdient bislang noch kein Geld. Im zweiten Quartal nahm der Verlust um ein Viertel auf 9,4 Mio. Dollar zu.
- Goldman Sachs hat die Anlageempfehlung für Amgen nach dem Kauf des Schuppenflechte-Mittels Otezla von Celgene auf "Buy" mit einem Kursziel von 229 US-Dollar bestätigt. Das Management rechne in den kommenden fünf Jahren mindestens mit einem prozentual niedrigen zweistelligen Umsatzwachstum des Medikaments, begründete Analyst Terence Flynn sein Votum.
- Das Finanzdienstleistungsunternehmen William Blair rechnet damit, dass Roku bis zum Jahr 2025 rund 80 Mio. Bezahlkunden haben wird. Roku wachse derzeit schneller als Netflix zum vergleichbaren Zeitpunkt.
- Die Staatsanwaltschaft Köln hat im Zusammenhang mit seinen Ermittlungen zu den Cum-Ex-Deals auch Räume der Deutschen Börse in Eschborn bei Frankfurt durchsucht. Ein Unternehmenssprecher bestätigte, die Durchsuchungen fänden im Rahmen von Cum-Ex-Ermittlungen gegen Kunden und Mitarbeiter statt. Das Unternehmen werde wie in der Vergangenheit vollumfänglich mit den Behörden kooperieren. Das „Handelsblatt" hatte zuerst über die Razzia berichtet.
- Ein Infrastruktur-Fonds der US-Investmentbank Morgan Stanley will den Windpark-Entwickler PNE übernehmen. Das Cuxhavener Unternehmen bestätigte ein unverbindliches Angebot von Morgan Stanley Infrastructure Partners über 3,50 bis 3,80 Euro je PNE-Aktie. Das entspricht einem Börsenwert von 268 bis 290 Mio. Euro und wäre ein Aufschlag von bis zu 25 Prozent auf den Schlusskurs von 3,05 Euro vom Montag.
- Der Medizintechnikkonzern Drägerwerk hat heute begonnen, mit dem Betriebsrat und der IG Metall über ein Maßnahmenpaket zur Senkung der Personalkosten zu sprechen. Grund dafür sei eine anhaltend schwache Ergebnisentwicklung, teilte das Unternehmen mit. „Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem es ohne einen Beitrag der Belegschaft nicht gehen wird", sagte Unternehmenschef Stefan Dräger. Die positiven Effekte würden sich jedoch erst mittelfristig einstellen. An seinen Investitionen etwa in den Vertrieb hält der Konzern fest.
- Die britische Barclays-Bank hat E.ON von "Equal Weight" auf "Overweight" hochgestuft, das Kursziel aber von 10,00 auf 9,50 Euro gesenkt. Die Aktien hätten sich im bisherigen Jahresverlauf schwächer als der europäische Energiesektor entwickelt, heißt es in der Studie. Das sei ungerechtfertigt und die künftige E.On sei mit Blick auf das Ergebnis- und Dividendenpotenzial nicht adäquat bewertet. Zusätzlich lesenswert: E.ON bekommt Gegenwind.
- Der frühere Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende von Volkswagen, Ferdinand Piëch, ist im Alter von 82 Jahren überraschend verstorben. Die Witwe Piëchs, Ursula Piëch, bestätigte den Tod ihres Ehemannes. Ihr Mann sei am Sonntag „plötzlich und unerwartet verstorben“, hieß es in einer Mitteilung Ursula Piëchs, die der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend vom Anwalt der Familie, Christian Schertz, zugeschickt wurde. VW-Gesamtbetriebsratschef Bernd Osterloh würdigte Piëch als „großen Manager und Ingenieur". „Volkswagen stünde ohne Ferdinand Piëch nicht da, wo wir jetzt stehen. Dafür schulden wir ihm unseren Dank und unsere Anerkennung", sagte Osterloh am Dienstag. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sagte, Piëch sei „einer der großen Unternehmer in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" gewesen. Der Manager habe VW 1993 in einer tiefen Krise übernommen. „Mit seinem Namen ist der Aufstieg von Volkswagen zum Weltkonzern verbunden.“ 2015 hatte sich Piëch nach einem Machtkampf mit dem damaligen Vorstandschef Martin Winterkorn aus dem VW-Aufsichtsrat zurückgezogen. „Dass die langjährige gute Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen im Jahr 2015 unter schwierigen Bedingungen beendet werden musste, habe ich sehr bedauert. Der große Dank für die Leistung von Ferdinand Piëch und der tiefe Respekt bleiben davon unberührt", sagte Weil.
- Beim Medienkonzern Axel Springer ist der Finanzinvestor KKR eingestiegen. Dadurch ist der Streubesitz unter 10 Prozent gefallen. Aus diesem Grund wird der IT-Dienstleister Cancom in den MDAX aufsteigen. Cancom hat weltweit rund 3.500 Mitarbeiter und gut 30 Standorte in Europa und den USA. Cancoms Platz im Nebenwerteindex SDAX nehmen künftig die Anteilsscheine des Immobilienentwicklers Instone Real Estate ein.
- Der Rohstoffhändler und Bergbaukonzern Glencore hat mit dem kanadischen Unternehmen First Cobalt eine Finanzierungshilfe vereinbart. Glencore gibt First Cobalt eine Darlehensfazilität in Höhe von 5 Mio. Dollar, um die Wiederinbetriebnahme und Erweiterung einer Raffinerie abzuschließen, wie das kanadische Unternehmen mitteilte. Nach Abschluss einer positiven Machbarkeitsstudie für eine Erweiterung der Raffinerie im ersten Quartal 2020 sei Glencore bereit, weitere 40 Mio. US-Dollar für die Wiederinbetriebnahme und Erweiterung der Raffinerie bereitzustellen, hieß es weiter.
- Der Immobilienentwickler Instone Real Estate hat im ersten Halbjahr das operative Ergebnis (Ebit) verdreifacht. Das teilte das auf Wohnimmobilien spezialisierte Unternehmen am Dienstag mit. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern belief sich auf 32,3 Mio. Euro nach 11,9 Millionen ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg auf 174,2 Mio. Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 139,4 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein um Sondereffekte bereinigter Gewinn in Höhe von 27 Mio. Euro.
Konjunktur & Politik
- Die US-Verbraucher bleiben Handelskrieg und Wirtschaftsabscwhächung zum Trotz im August in guter Stimmung. Der vom Conference Board erhobene Indikator für das Konsumklima in den USA sank zwar um 0,7 auf 135,1 Zähler, wie das private Marktforschungsinstitut mitteilte. Analysten hatten aber mit einem Einsturz des Wertes auf 129,0 Punkte gerechnet. Der Vormonatswert wurde zudem von 135,7 auf 135,8 nach oben revidiert.
- Laut dem S&P/Case-Shiller-Index sind die Immobilienpreise in den 20 größten Ballungsgebieten in den USA im Juni um 2,1 Prozent gestiegen. Dies ist der schwächste Anstieg seit 2012. Analysten hatten mit einem Zuwachs um 2,5 Prozent gerechnet, nachdem die Hauspreise im Mai um 2,4 Prozent gestiegen waren. Im Monatsvergleich stagnierten die Häuserpreise im Juni.
- US-Sicherheitsbehörden bereiten sich vor der Präsidentenwahl im kommenden Jahr auf die Abwehr von Hackerangriffen vor. Ausländische Angreifer hätten Wählerlisten im Visier, sagte ein hochrangiger Behördenvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Solche Aufstellungen von Wahlberechtigten seien bei der Wahl 2016 von russischen Hackern ausgespäht worden. Doch bei der nächsten Wahl werde befürchtet, dass Hacker die Listen auch manipulieren oder gar zerstören könnten.
- China will die Autobranche stützen und den Konsum zu beleben. Der Staatsrat in Peking hat die Regionalregierungen angewiesen, Restriktionen beim Autokauf zu lockern oder abzuschaffen. Zugleich sollen verstärkt Anreize zum Kauf von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben geschaffen werden, wie das Gremium am Dienstag mitteilte.
- Im Streit um die französische Digitalsteuer für US-Internetkonzerne ist eine Lösung in Sicht. „Wir haben eine Einigung erzielt", sagte Frankreichs Präsident Macron bei einer Pressekonferenz mit US-Präsident Trump zum Abschluss des G7-Gipfels in Biarritz. Macron kündigte an, die französische Steuer werde abgeschafft, sobald es eine Lösung auf internationaler Ebene gebe.
- Nach Einschätzung von JPMorgan-Analyst Mislav Matejka wird der Markt bis zum Jahresende wieder zulegen, „beginnend mit einer Aufwärtsbewegung im September“. Neben den zu erwartenden Lockerungen der großen Notenbanken begründete der Experten seinen Optimismus mit der verbesserten technischen Verfassung der Börsen und es gebe Anzeichen einer Wiederzunahme der Marktaktivitäten. Bremsklotz sei aber nach wie vor der Handelskrieg zwischen den USA und China.
- Der ehemalige Präsident der Federal Reserve von New York, William Dudley, hat sich per Bloomberg gegen einen Stimulus durch die US-Notenbank ausgesprochen. Dies wäre nicht nur ineffizient, sondern sogar schädlich.
- Die Fünf-Sterne-Bewegung in Itailen hat die Gespräche mit den oppositionellen Sozialdemokraten (PD) ausgesetzt bis sich diese öffentlich zu einer neuen Koalition unter Führung des amtierenden Regierungschefs Giuseppe Conte verpflichten. Es wurde sogar mit dem Abbruch der Verhandlungen gedroht. Sollten die Sozialdemokraten nicht Giuseppe Conte als Regierungschef zustimmen, gebe es keine weiteren Treffen mehr, teilte die Partei mit. Nach einem vierstündigen Treffen am Montagabend habe man keinerlei Fortschritte gemacht, die Sozialdemokraten würden nur über Posten und nicht über Themen reden. Entweder ändern sie (PD) ihre Einstellung oder es wird schwierig", hieß es in der Sterne-Mitteilung.
- Nach der jüngsten Eskalation im Handelskrieg zwischen den USA und China hat US-Präsident Donald Trump wieder Hoffnung gemacht, dass der Konflikt doch noch einvernehmlich gelöst werden kann. „Ich glaube, wir werden einen Deal mit China machen", sagte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des G7-Gipfels im französischen Biarritz. Er werde einem Handelsabkommen mit China nur zustimmen, wenn es sich um eine faire Vereinbarung handele, die gut für die Vereinigten Staaten sei. Er glaube aber, dass das zu erreichen sei.
- In den französischen Unternehmen herrscht im August eine stabile Stimmungslage. Der Insee-Indexwert für das Geschäftsklima verharrte bei 105 Punkten, teilte das Statistikamt am Dienstag mit. Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang auf 104 Punkte gerechnet.
- Das reale Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist im zweiten Quartal saison- und kalenderbereinigt um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken, wie das Statistische Bundesamt nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Damit hat sich die deutsche Wirtschaftsleistung etwas abgeschwächt. Im ersten Quartal hatte die deutsche Wirtschaft noch um 0,4 Prozent zugelegt. Die außenwirtschaftliche Entwicklung bremste das Wirtschaftswachstum im Frühjahr demnach: Die realen Exporte gingen im Vergleich zum Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 1,3 Prozent zurück und damit deutlich stärker als die Importe (-0,3 %). Positive Impulse kamen hingegen aus dem Inland: Die privaten Konsumausgaben waren 0,1 Prozent höher als im Vorquartal, der Staat steigerte seine Konsumausgaben um 0,5 Prozent. Auch die Investitionen legten zu: In Ausrüstungen wurde 0,6 Prozent und in sonstige Anlagen 1,0 Prozent mehr investiert als im Vorquartal. Lediglich die Bauinvestitionen waren im zweiten Quartal rückläufig.
- Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich leicht aufgehellt. Die ifo Exporterwartungen für die Industrie sind im August auf -2,1 Saldenpunkte gestiegen, von -2,7 Saldenpunkten im Juli. „Der Anstieg geht auf Firmen zurück, die nach Großbritannien exportieren. Der drohende harte Brexit führt zu starken vorgezogenen Importen der Briten. Ansonsten belastet der Handelskrieg weiterhin die deutsche Exportindustrie“, kommentierte das ifo Institut. Im Automobilsektor haben sich die Exporterwartungen nach den Rückschlägen in den Vormonaten etwas erholt. Jedoch werden weiterhin keine Zuwächse erwartet. Mit Optimismus auf die kommenden Monate blickt hingegen die Chemische Industrie. Im Maschinenbau wächst hingegen die Sorge. Auch in der Metallbranche ist das Exportgeschäft weiterhin rückläufig.
- Im Iran-Konflikt könnte es zu einer Verständigung kommen: Verhandlungen, Kredite und sogar ein Treffen des US-Präsidenten Donald Trump mit seinem iranischen Kollegen Hassan Ruhani sind im Gespräch. Es gebe eine gute Chance für eine Zusammenkunft mit dem iranischen Präsidenten Ruhani, erklärte Trump am Montag zum Abschluss des G7-Gipfels. Gastgeber Emmanuel Macron sagte in Biarritz, die Beratungen hätten neue Bewegung in die gefährliche Irankrise gebracht.
- Die von der SPD vorgeschlagene Einführung einer Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung ist nach Ansicht des ifo Instituts nicht geeignet, um Altersarmut zu bekämpfen. „Diese Grundrente ist eine Mogelpackung. Sie stellt nur eine kleine Gruppe von Altersrentnern besser, die in der Erwerbsphase wenig verdient haben, aber anderweitig abgesichert sind, zum Beispiel über Ehepartner oder Vermögenseinkünfte“, sagt der stellvertretende Leiter der ifo-Niederlassung Dresden, Joachim Ragnitz. Rentner, die wegen niedriger Alterseinkünfte auf die „Grundsicherung im Alter“ angewiesen seien, profitierten hiervon nur in geringem Umfang. Denn auch die aufgestockte Rente übersteige in vielen Fällen nicht die vom Sozialamt festgelegte „Grundsicherung im Alter“ von 808 Euro im Monat. Zudem entstehe ein Anspruch auf die Grundsicherung erst nach 35 „Grundrentenjahren“. Das schließe einen Großteil Bedürftiger aus. Zeiten von Arbeitslosigkeit oder Beschäftigung in einem Minijob begründeten überdies überhaupt keinen Anspruch auf Grundrente. „Die geplante Reform ist eine Abkehr vom Versicherungsprinzip hin zu einer Umverteilungspolitik“, sagt Ragnitz.
- Die SPD hat weitere Pläne für die Vermögensteuer vorgestellt. So sollen „Multimillionäre“ den Plänen zufolge künftig eine zusätzliche Steuer in Höhe von einem Prozent ihres Vermögens zahlen. Besonders bei Familienunternehmern stoßen die Pläne für Kopfschütteln. „Die Debatte zur Einführung einer Vermögensteuer ist kurzsichtig und geradezu absurd“, warnte Arndt Kirchhoff, Präsident der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen laut „Handelsblatt“. Die Zeitung kommentierte, die SPD leide an einem Burn-out-Syndrom: „Statt an wirtschaftspolitischer Substanz zuzulegen, schaltet sie mit ihren Plänen zur Vermögensteuer vom Wahlkampf- in den Panikmodus.“
- Die Staats- und Regierungschefs der G7 haben sich auf ihrem Treffen in Biarritz doch auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Damit wollen die Staaten trotz vieler Streitpunkte ihre große Einigkeit“ demonstrieren, hieß es. Die G7 setzen sich demnach für einen offenen und fairen Welthandel und wirtschaftliche Stabilität ein. Die G7 ersuchen die Finanzminister, eine Überwachung der Situation der Weltwirtschaft sicherzustellen.
- Der deutsche Staat hat im ersten Halbjahr nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes einen Finanzierungsüberschuss von rund 45,3 Mrd. Euro erzielt. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen errechne sich daraus eine Überschussquote von 2,7 Prozent, teilte die Statistikbehörde am Dienstag in Wiesbaden anhand vorläufiger Ergebnisse mit. Alle staatlichen Ebenen trugen zum positiven Saldo bei: Der Bund hatte mit 17,7 Mrd. Euro den größten Finanzierungsüberschuss. Die Länder erzielten ein Plus von 12,7 Mrd. Euro, die Sozialversicherungen von 7,7 Mrd. und die Kommunen von 7,1 Mrd. Euro. „Die Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen konnten damit weiterhin insbesondere von einer günstigen Beschäftigungsentwicklung profitieren“, so das Statistikamt.
- Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte weiterhin am Devisenmarkt interveniert haben, um den Franken zu schwächen. Die Sichtguthaben bei der SNB sind zum 23. August hin auf 591,7 Milliarden CHF gestiegen, wie die SNB am Montag mitteilte. Das ist ein Anstieg von rund 2,4 Milliarden CHF gegenüber der Vorwoche.
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