Kommentar
17:45 Uhr, 08.02.2018

DAX fällt deutlich - Strauchelnder Deutsche-Bank-Aktionär HNA will US-Immobilien verkaufen

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  • BoE-Carney befürchtet negative Folgen des Brexit
  • Tesla mit Rekordverlust
  • Bank of England: Leitzins könnte früher und stärker steigen
  • Bundesbank: Weidmann besteht auf baldigem Ende der Anleihekäufe
  • Twitter hat erstmals schwarzen Zahlen in einem Quartal geschrieben
  • Nest ist wieder ein Teil von Google
  • T-Mobile US hat massiv von der US-Steuerreform profitiert
  • Deutscher Außenhandel 2017: Neue Rekordwerte
  • Commerzbank macht Hoffnung auf Dividende 2018 
  • Wacker Chemie legt Gewinnsprung hin
  • HHLA hat 2017 deutlich mehr Umsatz und Gewinn erzielt.
  • Leoni übertrifft 2017 die eigenen Umsatz- und Ergebnisziele

DAX

  • Die Situation an den Märkten bleibt angespannt. Am deutschen Aktienmarkt kam es auch am Donnerstag zu deutlichen Kursverlusten. Der DAX unterschritt dabei sogar das Tief, das am Montag im Xetra-Handel erreicht wurde. Das Börsenbarometer beendete den Handel mit einem Minus von 2,62 Prozent bei 12.260,29 Punkten. Auslöser für den erneuten Ausverkauf waren zum Einen nachlassende Notierungen an der Wall Street (wo sich die Kursverluste allerdings in Grenzen halten) sowie ein erneuter Renditeanstieg bei Staatsanleihen.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der größte Aktionär der Deutschen Bank, die HNA Group aus China, will offenbar US-Immobilien im Wert von vier Milliarden US-Dollar veräußern, um seine Finanznöte zu mildern. Die HNA Group hat Gesamtschulden von fast 100 Milliarden Dollar angehäuft. Am Markt machen schon länger Befürchtungen die Runde, wonach HNA gezwungen sein könnte, Deutsche-Bank-Aktien zu verkaufen, um die Verschuldung in den Griff zu bekommen.
  • Nest ist wieder ein Teil von Google. In den vergangenen Jahren war der Smart-Home-Spezialist eine Google-Schwesterfirma unter dem Dach der Konzernmutter Alphabet. Als Teil von Google soll die Marke mit der restlichen Hardware und dem Google Assistant zusammengeführt werden.
  • Twitter hat im vierten Quartal erstmals schwarzen Zahlen geschrieben. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 91 Mio. US-Dollar hängen, nach einem Minus von 167 Mio. Dollar im Vorjahresquartal. Der Umsatz des Kurznachrichtendienstes stieg um 2 Prozent auf 732 Mio. Dollar.
  • Der US-Tabakkonzern Philip Morris Int. erwartet im Gesamtjahr 2018 einen bereinigten Gewinn zwischen 5,20 und 5,35 US-Dollar je Aktie. Analysten gehen im Schnitt von einem EPS von 5,38 Dollar aus.
  • T-Mobile US hat von der US-Steuerreform profitiert. Im vierten Quartal sprang der Gewinn auf 2,7 Mrd. US-Dollar hoch - sieben mal soviel wie vor einem Jahr. Der Umsatz stieg um 5 Prozent auf 10,8 Mrd. US-Dollar.
  • Die US-Drugstore-Kette CVS Health hat im vierten Quartal dank eines Sonderertrags wegen der US-Steuerreform in Höhe von 1,5 Mrd. US-Dollar den Nettogewinn auf 2,29 Mrd. US-Dollar hochgeschraubt.
  • Die brasilianische Kartellbehörde Cade hat der Übernahme von Monsanto durch Bayer unter Auflagen zugestimmt. Der Markt hat mit der Zustimmung gerechnet.
  • Der US-Reifenkonzern Goodyear Tire & Rubber hat seine Erlöse im vergangenen Quartal dank starker Nachfrage auf dem Heimatmarkt konzernweit um 8,8 Prozent auf 4,07 Mrd. US-Dollar ausgeweitet.
  • Der Elektro-Auto-Hersteller Tesla hat im abgelaufenen Quartal unterm Strich einen Fehlbetrag 675 Mio. Dollar verzeichnet. Ein so großes Minus gab es bei Tesla noch nie. Im Vorjahr lagen die Verluste bei 121 Mio. Der Umsatz legte unerwartet deutlich um 44 Prozent auf 3,3 Mrd. Dollar zu. Die Produktionsziele für den Hoffnungsträger, das Model 3, wurde bestätigt. Pro Woche sollen bis Ende März 5.000 Exemplare gefertigt werden.
  • Die italienische Großbank Unicredit hat nach einem Verlust von 12 Mrd. Euro im Jahr 2016 im vergangenen Geschäftsjahr einen Gewinn von fast 5,5 Mrd. Euro erzielt. Dabei profitierte die Bank auch von dem Verkauf der Fondstochter Pioneer an den französischen Finanzkonzern Amundi.
  • Die Swiss Re hat den Bericht des "Wall Street Journal", wonach die japanische SoftBank einen Minderheitsanteil übernehmen will, bestätigt. Laut Bericht geht um eine Beteiligung von 10 Mrd. US-Dollar oder mehr bis zu einem Drittel der Aktien.
  • Die Commerzbank hat wegen des Konzernumbaus im Geschäftsjahr 2017 deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Unterm Strich verblieb ein Gewinn von 156 Mio. Euro - nach 279 Mio. im Jahr 2016 und 1,1 Mrd. Euro 2015. Die Erträge vor Risikovorsorge gingen nur leicht von 9,4 auf 9,16 Mrd. Euro zurück. Das Geldhaus litt unter den niedrigen Zinsen, den ruhigen Kapitalmärkten und dem harten Wettbewerb. Zudem steckt die Commerzbank viel Geld in die Digitalisierung und den beschlossenen Stellenabbau. Dennoch hat die Bank besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Für das laufende Jahr peilt das Institut eine Dividende an. „Wir haben die Digitalisierung der Bank vorangetrieben und sind kräftig gewachsen", erklärte Bankchef Martin Zielke. „Das versetzt uns jetzt in die Lage, für das Geschäftsjahr 2018 wieder eine Dividende anzustreben.“ Es sei aber auch klar: „Auf dem Weg zur angestrebten Profitabilität liegen noch einige Aufgaben vor uns“, so Zielke.
  • Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie hat im vergangenen Jahr dank positiver Sondereffekte einen Gewinnsprung von 189 auf 885 Mio. Euro erzielt. Enthalten ist der Ertrag aus dem Anteilsverkauf am Wafer-Hersteller Siltronic aus dem Frühjahr. Auch bereinigt um diesen Beitrag steigerte der Konzern das Ergebnis deutlich auf 250 Mio. Euro.
  • Der Kabel- und Bordnetzspezialist Leoni hat nach ersten Berechnungen im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum von 11 Prozent auf 4,9 Mrd. Euro und einen Sprung beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von zuvor 78 auf 225 Mio. Euro erzielt. Das 2016-Ergebnis war allerdings von Restrukturierungskosten und einem Betrugsschaden belastet worden. „Leoni ist 2017 wieder auf die Erfolgsspur zurückgekehrt", sagte Leoni-Chef Karl Gadesmann. Die eigenen Umsatz- und Ergebnisziele seien übertroffen worden.
  • Eine Fusion von Kaufhof und Karstadt ist offenbar vom Tisch. Der kanadische Kaufhof-Eigentümer Hudson's Bay Company (HBC) will den Warenhauskonzern nicht an den österreichischen Karstadt-Eigentümer Signa verkaufen. HBC betrachtet Kaufhof als Kern der eigenen Strategie, wie es heißt.
  • Der Keramikhersteller Villeroy & Boch hat 2017 im Vergleich zum Vorjahr den Umsatz um 2,0 Prozent auf 836,5 Mio. Euro und den Gewinn um 2,4 Prozent auf 29,8 Mio. Euro gesteigert.
  • Operativ ist Heidelberger Druck nach drei Quartalen auf Kurs, seine Jahresziele für 2017/18 zu erreichen. So lag der Konzernumsatz mit 1,66 Mrd. Euro zwar leicht unterhalb des Vorjahreswertes von, jedoch unter Eliminierung der negativen Währungseffekte aus Asien und den USA von rund 39 Mio. Euro leicht über der Vergleichsperiode. Getrieben von der erwähnten hohen Nachfrage nach digitalen Produkt- und Geschäftsmodellen konnte im dritten Geschäftsjahresquartal eine robuste Entwicklung beim Auftragseingang verzeichnet werden. Dieser legte um mehr als 16 von 582 Mio. auf 678 Mio. Euro zu.
  • Der Hamburger Hafenbetreiber HHLA hat 2017 mehr Umsatz und Gewinn erzielt. Konzernweit stiegen die Erlöse um gut sechs Prozent auf 1,25 Mrd. Euro. Der operative Gewinn (Ebit) legte um fünf Prozent auf 173 Mio. Euro zu. Der Containertransport wuchs um fünf Prozent auf 1,5 Millionen TEU.

Konjunktur & Politik

  • Der Gouverneur der Bank of England (BoE), Mark Carney, hat Bedenken wegen des anstehenden Brexits: „Die Entwicklungen bezüglich des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union bleiben der wichtigste Einflussfaktor und die wichtigste Quelle von Unsicherheit für den wirtschaftlichen Ausblick", schrieb Carney in einem Brief an den britischen Finanzminister Philip Hammond. Der anstehende Brexit könnte demnach die Wachstumsverlangsamung, die bereits in den vergangenen Jahren verzeichnet worden sei, noch verstärken. „Unsicherheiten in Verbindung mit dem Brexit belasten die binnenwirtschaftliche Aktivität, die verhalten bleibt, obwohl das weltweite Wachstum deutlich angezogen hat“, schrieb der Notenbankchef weiter.
  • US-Notenbank-Mitglied Patrick Harker zeigt sich zufrieden, dass sich die Inflation zuletzt verstärkt habe, es sei aber unklar, ob die Jahresrate das Ziel von zwei Prozent erreiche. Die weitere Preisentwicklung hänge auch vom US-Dollar ab. „Ein anhaltender Rückgang des Wechselkurses könnte der Inflation einen Schub geben", sagte Harker. Derzeit stützten die Bedingungen an den Finanzmärkten noch stark die Konjunktur.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der Vorwoche um 9.000 auf 221.000 gesunken. Experten hatten 236.000 Neuanträge erwartet.
  • Die Spitzen der Republikaner und Demokraten im US-Senat haben offenbar ein Haushaltsgesetz, das für zwei Jahre gelten soll, vereinbart. Allerdings wird noch die Zustimmung des Repräsentantenhauses benötigt.
  • Die britische Notenbank hält an ihrer Geldpolitik unverändert fest. Der Leitzins bleibe bei 0,50 Prozent, teilte die Bank of England nach ihrer Zinssitzung mit. Experten hatten dies erwartet. Im November hatte die Notenbank erstmals seit gut zehn Jahren den Zinssatz von 0,25 Prozent auf das derzeitige Niveau angehoben. Die Bank of England teilte aber mit, dass der Leitzins künftig "früher und schneller" steigen könne als bisher erwartet.
  • Bundesbank-Chef Jens Weidmann hat erneut ein baldiges Ende der EZB-Anleihekäufe angemahnt. Sollte sich der wirtschaftliche Aufschwung wie erwartet fortsetzen, seien substanzielle zusätzliche Wertpapierkäufe über das aktuell angekündigte Volumen hinaus nicht erforderlich. Er begründete seine Haltung mit der Erwartung langsam steigender Inflationsraten. Dafür spräche auch der jüngste Tarifabschluss in der deutschen Metall- und Elektroindustrie, der recht hohe Lohnsteigerungen vorsehe.
  • Die europäische Bankenabwicklungsbehörde SRB fordert die Einführung einer gemeinsamen europäischen Einlagensicherung. „Die gemeinsame Einlagensicherung muss kommen, weil sie die offene Flanke der Bankenunion ist“, sagte SRB-Chefin Elke König der "WirtschaftsWoche". "Es ist gut, dass die Bundesregierung einen Schritt in diese Richtung gehen zu scheint. Zuvor habe ich aus Deutschland immer nur Nein gehört.“
  • Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner hat den Koalitionsvertrag mit der SPD gegen Kritik verteidigt. „Wir haben unsere Schlüsselversprechungen unseres Wahlkampfes eingehalten", sagte sie dem Bayerischen Rundfunk. Für Familien gebe es deutlich mehr Unterstützung, die Finanzen würden stabil gehalten, es gebe keine neuen Schulden oder Steuererhöhungen. Die Zuwanderung werde künftig besser gesteuert werden, aber auch bei der Integration werde es klarere Anforderungen geben.
  • Eine Ablehnung des Koalitionsvertrages durch die SPD-Mitglieder wird nach Einschätzung von Juso-Chef Kevin Kühnert nicht automatisch zu Neuwahlen führen. Entscheiden müsse dann der Bundespräsident und es werde wohl zunächst für ein paar Monate eine Minderheitsregierung geben, sagte Kühnert in einem Radiointerview.
  • Im vergangenen Jahr wurden von Deutschland Waren im Wert von 1.279,4 Mrd. Euro exportiert und Waren im Wert von 1.034,6 Mrd. Euro importiert, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Den Angaben zufolge waren damit die deutschen Exporte im Jahr 2017 um 6,3 Prozent und die Importe um 8,3 Prozent höher 2016. Die Exporte und Importe übertrafen 2017 die bisherigen Höchstwerte vom Vorjahr.
  • Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Löhne in Deutschland nominal um 2,5 Prozent. Abzüglich der Inflation von 1,8 Prozent blieb damit ein realer Zuwachs von rund 0,8 Prozent. Im Jahr zuvor waren die Reallöhne noch um 1,8 Prozent gestiegen.
  • Die US-Notenbank wird nach den Worten von San Francisco-Fed-Chef John Williams auf gute Wirtschaftsdaten nicht überreagieren, sondern an ihren Plänen für graduelle Zinsschritte festhalten. Die US-Wirtschaft könne schrittweise steigende Zinsen verkraften, so Williams. Er sprach von drei bis vier Zinsschritten in diesem Jahr.
Termine des Tages: 09:45 Uhr - DE: Bundesbank-Präsident Weidmann hält eine Rede in Frankfurt
11:30 Uhr - EU: EZB-Ratsmitglied Mersch hält eine Rede in London
11:45 Uhr - EU: EZB-Chefvolkswirt Praet hält eine Rede in Frankfurt
13:00 Uhr - GB: BoE-Zinsentscheid
14:00 Uhr - US: Philadelphia Fed-Präsident Harker hält eine Rede in New York
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
15:00 Uhr - US: Minneapolis Fed-Präsident Kashkari hält eine Rede in Pierre, South Dakota

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2 Kommentare

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  • Zukunft21
    Zukunft21

    Der Elektro-Auto-Hersteller Tesla hat im abgelaufenen Quartal unterm Strich einen Fehlbetrag 675 Mio. Dollar verzeichnet. Ein so großes Minus gab es bei Tesla noch nie. Im Vorjahr lagen die Verluste bei 121 Mio. Der Umsatz legte unerwartet deutlich um 44 Prozent auf 3,3 Mrd. Dollar zu. Die Produktionsziele für den Hoffnungsträger, das Model 3, wurde bestätigt. Pro Woche sollen bis Ende März 5.000 Exemplare gefertigt werden.

    Und JP Morgan erhöht das Kursziel für Tesla kann man nur mit dem Kopf schütteln.

    Die Ami sind durchgeknallt werden noch hart auf dem Boden aufschlagen soviel dürfte sicher sein.

    15:45 Uhr, 08.02. 2018
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