Kommentar
19:05 Uhr, 09.02.2022

Deutsche Börse steigert Umsatz und Gewinn - EZB-Direktorin Schnabel bekräftigt Möglichkeit geldpolitischer Wende

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • OECD-Frühindikator sinkt leicht
  • K+S will operativen Gewinn kräftig steigern
  • Bundesbankchef Nagel: Erste Zinserhöhung noch in diesem Jahr
  • EZB warnt Banken vor russischen Hackern
  • Polen: Ukraine-Krise schwierigste Situation seit 1989
  • ifo Institut: Baustoff-Knappheit nimmt ab
  • US-Kongress will drohenden Shutdown abwenden
  • Softbank bringt ARM an die US-Börse
  • Siemens Energy stürzt in die Verlustzone

Markt

  • An den Aktienmärkten geht es wieder aufwärts. Der DAX legte im Xetra-Handel um 1,67 Prozent auf 15.496,32 Punkte zu. Börsianer hoffen auf eine Entspannung im Russland-Ukraine-Konflikt und eine schnelle wirtschaftliche Normalisierung nach der Rücknahme von Corona-Beschränkungen in immer mehr Ländern. So kündigten mehrere US-Bundesstaaten sowie kanadische Provinzen die Aufhebung von Corona-Maßnahmen an, wovon vor allem Tourismus-Aktien profitierten. Der britische Premierminister Boris Johnson will auch die Isolationspflicht bei einem positiven Covid-Test abschaffen. Zins- und Inflationsängste haben zudem zuletzt etwas nachgelassen. Auch an der Wall Street geht es im frühen Handel aufwärts. „Die Stimmung wird besser", konstatierte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Intensität der Kursschwankungen lasse nach, das sei ein Zeichen für mehr Zuversicht unter den Investoren. Das Ausbleiben schlechter Nachrichten reiche aus, um Anleger an den Aktienmarkt zurückzulocken. Im Fokus bleibt die Berichtssaison. Zudem schielen die Börsianer mit einem Auge bereits auf den Donnerstag. Dann werde neue Inflationsdaten veröffentlicht.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die Deutsche Börse hat 2021 Nettoerlöse von 3,51 Milliarden Euro (Vorjahr 3,21 Mrd.) erwirtschaftet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 2,04 Milliarden (Vorjahr 1,87 Mrd.), der Nettogewinn nach Minderheiten bei 1,26 Milliarden Euro (Vorjahr 1,125 Mrd.) und der Gewinn je Aktie bei 6,59 Euro nach 5,89 Euro im Jahr zuvor. Die Deutsche Börse rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit Nettoerlösen von 3,8 Milliarden Euro und einem EBITDA von 2,2 Milliarden. Für 2021 wird eine Dividende von 3,2 Euro vorgeschlagen.
  • Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson hat auf Basis vorläufiger Zahlen im Geschäftsjahr 2021 einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht und die eigenen Ziele übertroffen. Der Umsatz erhöhte sich von 1,616 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 1,866 Milliarden Euro im Jahr 2021, wie das Unternehmen am Mittwochnachmittag auf vorläufiger Basis mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte von 76 Millionen Euro im Vorjahr auf 193 Millionen Euro zu. Die EBIT-Marge stieg von 4,7 Prozent auf 10,3 Prozent. Das Unternehmen hatte für 2021 einen Umsatz von 1,775 bis 1,825 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge von 9,3 bis 9,7 Prozent in Aussicht gestellt. Im vierten Quartal habe man trotz schwieriger Rahmenbedingungen mehr Maschinen an Kunden ausgeliefert als angesichts der überspannten und immer wieder unterbrochenen Lieferketten zunächst angenommen worden war. "Wie erwartet lag das operative Ergebnis des vierten Quartals jedoch unter den Werten der ersten drei Quartale. Deutlich gestiegene Kosten für Rohmaterial, Komponenten und Transporte sowie eine von Produktionsunterbrechungen und Nacharbeiten beeinflusste Produktivität hatten die Bruttomarge im Jahresverlauf immer stärker belastet", erläuterte das Unternehmen. Für das Gesamtjahr 2022 stellt Wacker Neuson einen Umsatz von 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge von 9,0 bis 10,5 Prozent in Aussicht. Dabei will das Unternehmen auch von einer Veräußerung "von künftig nicht mehr betriebsnotwendigem Anlagevermögen" profitieren.
  • Der Kali- und Düngemittelproduzent K+S rechnet im aktuellen Jahr mit einem deutlichen Anstieg beim operativen Gewinn. Der Gewinn vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) werde zwischen 1,6 und 1,9 Milliarden Euro erwartet, teilte K+S am Mittwoch mit. Im Jahr 2021 hatte das EBITDA nach vorläufigen Zahlen 960 Millionen Euro betragen, inklusive eines Einmaleffekts in Höhe von 220 Millionen Euro. Der bereinigte Free Cashflow soll sich von rund 100 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 600 bis 800 Millionen Euro verbessern.
  • Der Fitnessgeräteanbieter Peloton Interactive hat die Zahl digitaler Abonnements im vierten Quartal um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Das Ergebnis je Aktie (Non-GAAP) lag mit minus 1,39 Dollar allerdings unter den Erwartungen von minus 0,92 Dollar. Der Umsatz verfehlte die Erwartungen leicht und erreichte 1,14 Milliarden Dollar.
  • Der Ride-Hailing-Anbieter Lyft hat im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,10 Dollar die Analystenschätzungen von 0,09 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 969,9 Millionen Dollar ebenfalls über den Erwartungen von 940,85 Millionen Dollar. Die Zahl der Kunden stieg zwar gegenüber dem Vorjahresquartal von 12,55 auf 18,73 Millionen, damit wurden aber die Erwartungen von 20 Millionen verfehlt.
  • Die Fast-Food-Kette Chipotle Mexican Grill hat im vierten Quartal den Umsatz um 22,0 Prozent gegenüber dem Vo0rjahresquartal auf 2,0 Milliarden Dollar gesteigert. Die operative Marge verbesserte sich von 7,3 Prozent auf 8,1 Prozent. Der Gewinn je Aktie lag mit 5,58 Dollar über den Analystenschätzungen von 5,29 Dollar.
  • Der Außenwerber Ströer erwartet nun für das abgeschlossene Jahr „Ergebnisse am oberen Ende unseres kommunizierten Ausblicks", teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Bislang rechnete das Management mit einem Umsatz von rund 1,6 Mrd. Euro sowie einem bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) zwischen 490 und 510 Mio. Euro.
  • Der Technologiekonzern Bosch hat trotz der Chipkrise gute Geschäfte erzielt. Wie der Autozulieferer am Mittwoch berichtete, stieg der Konzernumsatz im vergangenen Jahr um zehn Prozent auf 78,8 Mrd. Euro. Der operative Gewinn wuchs nach vorläufigen Zahlen auf 3,2 Mrd. Euro nach 2 Mrd. Euro zuvor. Der neue Bosch-Chef Stefan Hartung machte deutlich, dass die Lieferengpässe bei Halbleitern noch lange nicht erledigt sind. „Das beschäftigt uns in allen Branchen, bis hin zu Gebrauchsgütern." Mit einer Normalisierung sei voraussichtlich erst vom kommenden Jahr an zu rechnen.
  • Der niederländische Zahlungsdienstleister und ehemalige Wirecard-Konkurrent Adyen hat sein Wachstum im zweiten Halbjahr beschleunigt. Umsatz und Ergebnis legten stark zu, weil mehr und mehr Transaktionen über die Plattform der Firma laufen, vor allem im Netz, aber zunehmend auch vor Ort im Ladengeschäft. Im vergangenen Jahr liefen Zahlungen von rund 516 Mrd. Euro durch die Systeme der Niederländer. Das waren 70 Prozent mehr als im Vorjahr. Im zweiten Halbjahr konnte Adyen bei den Transaktionen das Wachstumstempo gegenüber der ersten Jahreshälfte erhöhen.
  • Die hohe Nachfrage nach seinen Corona-Tests hat Qiagen ein starkes Schlussquartal beschert. Inzwischen ist die Produktpalette rund um Sars-Cov-2 weiter gewachsen. Im Gesamtjahr zog der Umsatz um ein Fünftel auf 2,25 Mrd. Dollar an, wie der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Gewinn unter dem Strich stieg 2021 um 43 Prozent auf 513 Millionen Dollar. „Unsere äußerst starken Ergebnisse im vierten Quartal markieren den Höhepunkt eines extrem erfolgreichen Jahres", sagte Firmenchef Thierry Bernard laut Mitteilung. Im Jahr 2022 erwartet das Qiagen-Management jedoch, dass der Konzernumsatz gerechnet zu konstanten Wechselkursen zurückgeht, will hier aber mindestens 2,07 Mrd. Dollar erreichen. Der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) soll wechselkursbereinigt bei mindestens 2,05 Dollar liegen, nachdem Qiagen bei dieser Kennziffer im vergangenen Jahr noch 2,63 Dollar erreicht hatte.
  • Nach einer von der Adler Group-Großaktionärin Aggregate in Auftrag gegebenen Untersuchung der Vorwürfe des Leerverkäufers Viceroy laufen dessen Anschuldigungen ins Leere. Aggregate hält gut ein Viertel der Adler-Aktien und war selbst Gegenstand der Vorwürfe. Die Aktien und Anleihen von Adler stehen unter Druck, seitdem Leerverkäufer Fraser Perring über seine Firma Viceroy Research im Oktober einen Bericht veröffentlichte, in dem behauptet wurde, Adler sei auf systemischem Betrug aufgebaut. Adler bestreitet die Behauptungen vehement.
  • Die dänische Reederei Maersk übernimmt für 1,68 Mrd. Dollar das Transportunternehmen Pilot Freight Services, wie Maersk am Mittwoch mitteilte. Pilot Freight Services soll für Maersk laut der Mitteilung vor allem große und sperrige Güter aus dem Online-Handel abwickeln. Der Kaufpreis entspreche einem Unternehmenswert (inkl. Schulden) von Pilot Freight in Höhe von 1,8 Mrd. US-Dollar.
  • Beim Energietechnikkonzern Siemens Energy haben die Probleme der Windkrafttochter Siemens Gamesa zu einem herben Verlust im ersten Quartal geführt. Per Ende Dezember stand ein Fehlbetrag nach Steuern von 240 Mio. Euro in den Büchern, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte Siemens Energy noch einen Gewinn von 99 Mio. Euro erwirtschaftet. Die erneute Gewinnwarnung von Siemens Gamesa Ende Januar sei ein Rückschlag „und für alle Aktionäre enttäuschend", sagte Konzernchef Christian Bruch. Er kündigte an, Gamesa bei der Sanierung des seit Jahren schwächelnden Geschäfts mit Windturbinen an Land weiter zu unterstützen. Auch die Jahresprognose musste Energy nun senken. Zudem kündigte das Unternehmen an, die Mittelfristprognose zu überprüfen.

  • Der Technologiekonzern Jenoptik ist im vergangenen Jahr deutlich gewachsen. Der Konzernumsatz legte 2021 um 17 Prozent auf 895 Mio. Euro zu, im fortgeführten Geschäft erzielte das Unternehmen Erlöse in Höhe von 750 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 59 Prozent auf 177 Mio. Euro. Die Ebitda-Marge stieg von 14,6 Prozent im Vorjahr auf 19,8 Prozent. Zum Gewinnanstieg hätten vor allem die Bereiche Halbleiterausrüstung und Biophotonics sowie der Neuzugang Trioptics beigetragen, hieß es aus Jena. Zudem habe Jenoptik von seinem Sparprogramm profitiert.
  • Der Maschinenbauer Heidelberger Druck bleibt auf Wachstumskurs. Der Umsatz lag nach neun Monaten mit knapp 1,6 Mrd. Euro mehr als 20 Prozent über dem Vorjahr. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieben 132 Mio. Euro Gewinn übrig. Auch dies entsprach einem Zuwachs von 21 Prozent. Diese Verbesserung erfolgte laut dem Unternehmen vor allem durch ein erhöhtes Volumen sowie Margenverbesserungen aus dem Umbauprogramm. Auch im Ausblick bleibt das Unternehmen zuversichtlich. Der Auftragsbestand lag zum Ende des dritten Geschäftsquartals per Ende Dezember über dem Niveau von vor der Pandemie, teilte das SDAX-Unternehmen mit. Heideldruck passte die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2021/2022 (bis Ende März) nun von „mindestens zwei" auf nun 2,1 Mrd. Euro nach oben an. Die operative Ergebnismarge (Ebitda-Marge) wird weiterhin in einer Bandbreite von 7 bis 7,5 Prozent erwartet.
  • Der Kauf des Chipdesigners ARM durch den Grafikkartenhersteller Nvidia galt als ein aufsehenserregender Deal. Doch die Wettbewerbsbehörden verhinderten ihn. Nach Nvidias Absage werde Softbank nun auf seinen ursprünglichen Plan zurückgreifen und ARM an die US-Börse zu bringen, erklärte Softbank-Gründer Son.
  • Der anhaltende Halbleitermangel hat den japanischen Autoriesen Toyota weiter fest im Griff. Das operative Ergebnis fiel im dritten Geschäftsquartal um 21 Prozent auf umgerechnet 5,9 Mrd. Euro, teilte der weltgrößte Autobauer mit. Damit fiel das Betriebsergebnis etwas besser aus, als von Analysten erwartet. Das Produktionsziel für das Geschäftsjahr bis Ende März senkte Toyota auf 8,5 Mio. Fahrzeuge. Der Konzern hatte bereits im Januar angekündigt, dass die angepeilten neun Mio. Einheiten schwer zu erreichen seien. An ihrem Gewinnziel von umgerechnet gut 21 Mrd. Euro für das Gesamtjahr halten die Japaner aber fest.
  • Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Dic Asset hat im vergangenen Jahr dank höherer Mieteinnahmen den operativen Gewinn Funds from Operations (FFO) im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 107,2 Mio. Euro steigern können. Im laufenden Jahr rechnet Dic Asset mit einem operativen Gewinn von 115 bis 119 Mio. Euro - das wäre ebenfalls ein Plus von bis zu elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mögliche Zukäufe sind dabei nicht mit einbezogen.

Konjunktur & Politik

  • EZB-Direktorin Isabel Schnabel hat die Möglichkeit einer Anpassung der EZB-Geldpolitik bekräftigt, falls die Inflation mittelfristig hoch bleiben sollte. "Wir sind bereit, alle unsere Instrumente anzupassen, um sicherzustellen, dass sich die Inflation mittelfristig bei unserem Ziel von 2 Prozent stabilisiert. Aber jede Anpassung unserer Politik wird graduell erfolgen", schrieb Schnabel auf Twitter als Antwort auf eine User-Frage. Die jüngst zu verzeichnenden Renditedifferenzen zwischen Staatsanleihen der Euro-Länder könnten sowohl erwünscht als auch unerwünscht sein, je nachdem, ob sie wirtschaftlichen Fundamentaldaten widerspiegeln oder ob sie "zu destabilisierenden, sich selbst erfüllenden Erwartungen führen und die geldpolitische Transmission beeinträchtigen", so Schnabel.
  • Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche um 4,8 Millionen Barrel auf 410,4 Millionen Barrel gesunken. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um 1,5 Millionen Barrel. Die inoffiziellen Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatten bereits eine Abnahme um 2 Millionen Barrel gezeigt. Die Ölproduktion in den USA legte um 0,1 Millionen Barel auf 11,6 Millionen Barrel pro Tag zu.
  • Die Großhandelslagerbestände in den USA sind im Dezember nach endgültigen Angaben um 2,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Plus von 2,1 Prozent, nachdem vorläufig ebenfalls 2,1 Prozent ermittelt worden waren.
  • Der regionale Fed-Gouverneur Raphael Bostic rechnet mit drei Zinserhöhungen in diesem Jahr, tendiert aber persönlich in Richtung vier Zinserhöhungen und befürwortet eine deutliche Reduktion der Fed-Bilanzsumme, wie er am Mittwoch sagte. Es bestehe die ernsthafte Gefahr, dass sich die Inflationserwartungen aus der Verankerung lösen, sagte Bostic. Man sei bereit für aggressivere Maßnahmen, sollte die Inflation nicht zurückkommen. Man könnte allerdings kurz vor einem Rückgang der Inflation stehen. Für das Jahresende erwarte er ein Inflation von drei Prozent, so Bostic.
  • Der wirtschaftliche Frühindikator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für den gesamten OECD-Raum ist im Januar um 0,07 Prozent auf 100,5 Punkte gesunken. Für die Eurozone, Deutschland und die USA wurde ein vergleichbarer Rückgang verzeichnet. Die Wirtschaft in China trübte sich etwas stärker um 0,12 Prozent ein.
  • Ein Parteitag der Republikaner hatte vergangene Woche mehrheitlich für eine Resolution gestimmt, in der die Erstürmung als „legitime politische Meinungsäußerung" bezeichnet wurde. Aus Sicht des ranghöchsten Vertreters der Partei im Senat, Mitch McConnell, ist diese Resolution eine eine Verharmlosung der Erstürmung des Kapitols. Der Angriff auf den Sitz des US-Parlaments in Washington vor einem Jahr sei ein „gewaltsamer Aufstand" gewesen - „mit dem Ziel, zu versuchen, den friedlichen Machtwechsel zu verhindern", sagte McConnell im Kongress. Das Ergebnis der Präsidentenwahl sei „rechtmäßig beglaubigt" worden. Der republikanische Ex-Präsident Donald Trump behauptet bis heute ohne Beweise, dass es bei der Wahl Betrug gegeben habe.
  • Aus Sicht von Moskau nutzt der Westen die Ostseepipeline Nord Stream 2 als „Druckmittel" im Ukraine-Konflikt . „Dies ist leider ein Spiegelbild der bestehenden Realitäten in Europa und in der Nato", sagte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow am Mittwoch der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. „Es ist ein politischer Zirkus, den der Westen veranstaltet." Die EU und die Nato versuchten nicht einmal, ihre eigenen Interessen langfristig richtig zu gewichten.
  • Der neue Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat in einem Interview mit der ZEIT eine hohe Inflation für Deutschland prognostiziert. Seine Fachleute rechneten mit „deutlich über vier Prozent" Preissteigerung im Jahresdurchschnitt 2022, so Nagel. Er plädierte dafür, dass die Europäische Zentralbank auf die aktuell hohe Inflation schnell reagiert. „Wenn sich das Bild bis März nicht ändern sollte, werde ich mich dafür aussprechen, die Geldpolitik zu normalisieren", sagte er. „Nach meiner Einschätzung sind die ökonomischen Kosten deutlich höher, wenn wir zu spät handeln, als wenn wir frühzeitig handeln", so Nagel. „Wenn wir zu lange warten und dann massiver handeln müssen, können die Marktschwankungen stärker ausfallen.“ Der Bundesbankpräsident erwartet Zinserhöhungen möglicherweise noch in diesem Jahr. Zunächst müssten aber die Käufe von Staats- und Unternehmensanleihen aufhören.
  • Die Europäische Zentralbank erwartet Reuters zufolge, dass auf europäische Banken wegen der Ukraine-Krise verstärkt Cyberangriffen aus Russland zukommen. Die EZB habe die Finanzhäuser nach ihren Strategien gegen Hackerattacken befragt, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur. Die Banken würden Cyberangriffe simulieren, um ihre Abwehrbereitschaft zu testen. Mit den wachsenden Spannungen zwischen dem Kreml und dem Westen habe sich der Fokus der EZB im Falle von Internetlücken speziell auf Hacker aus Russland verlagert. Die EZB lehnte eine Stellungnahme ab.
  • Die Zahl der Firmeninsilvenz in Deutschland ist dem IWH-Institut zufolge zum Jahresstart gesunken und dürfte vorerst gering bleiben. Es habe im Januar 600 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften gegeben und damit 16 Prozent weniger als im Dezember und 13 Prozent weniger als vor Jahresfrist, wie die Forscher aus Halle zu ihrem Insolvenztrend mitteilten. IWH-Experte Steffen Müller erklärte: „Die Nachwirkungen der Pandemie werden sich vollumfänglich erst nach Auslaufen der großzügigen Kurzarbeitergeld-Regelungen in den Insolvenzzahlen zeigen; mit massiven Jobverlusten ist aber auch dann nicht mehr zu rechnen."
  • Die italienische Industrie hat non November auf Dezember ihre Gesamtproduktion um 1,0 Prozent gedrosselt, teilte das Statistikamt Istat am Mittwoch mit. Der Rückgang folgt auf einen deutlichen Produktionsanstieg im Vormonat um 2,1 Prozent.
  • Im vergangenen Dezember sind die Exporte Deutschlands gegenüber dem Vormonat November 2021 kalender- und saisonbereinigt um 0,9 Prozent und die Importe um 4,7 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Kalender- und saisonbereinigt lagen die Exporte zudem um 6,8 Prozent und die Importe 23,5 Prozent über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der coronabedingten Einschränkungen in Deutschland. Im Gesamtjahr 2021 stiegen die Exporte um 14,0 Prozent und die Importe um 17,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Exporte lagen zugleich um 3,6 Prozent und die Importe 8,9 Prozent über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019.
  • Die Regierungschefs von Deutschland, Frankreich und Polen haben in Berlin beratschlagt, wie Europa der russischen Aggression gegenüber der Ukraine begegnen soll. Polens Präsident Andrzej Duda bezeichnete die Bedrohung als die schwierigste Situation für Europa seit dem Fall der Mauer. Wichtigste Voraussetzung für den Erhalt des Friedens in Europa sei ein geschlossenes Auftreten der Europäischen Union, waren sich alle drei Regierungschefs einig.
  • Die deutschen Bauunternehmen leiden seltener unter Versorgungsengpässen. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts hervor. Im Hochbau meldeten 25,3 Prozent der Teilnehmenden Beeinträchtigungen, nach 31,3 Prozent im Dezember. Auch im Tiefbau entspannte sich die Lage etwas. 20,4 Prozent der Betriebe litten unter Lieferengpässen. Im Vormonat lag der Anteil noch bei 23,1 Prozent. Von einem Mangel an Fachkräften war ebenfalls etwas seltener die Rede. Dennoch konnten offene Stellen vielerorts nicht zeitnah besetzt werden. “Die Auftragsbücher sind prall gefüllt, aber jedes dritte Bauunternehmen findet nicht genug Fachkräfte“, sagt ifo-Forscher Felix Leiss.
  • Für die Versorgung der ärmeren Länder mit Impfstoffen, Tests und Medikamenten im Kampf gegen Corona werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in diesem Jahr noch 16 Mrd. Dollar benötigt. Das Geld soll in ein von den UN gestartetes Programm fließen. Damit könnten ein Pool mit 600 Mio. Impfdosen geschaffen, 700 Mio. Tests gekauft sowie die Behandlung von 120 Mio. Patienten ermöglicht werden, hieß es. „Die Wissenschaft hat uns die Instrumente gegeben, Covid-19 zu bekämpfen", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Wenn sie solidarisch weltweit geteilt werden, können wir Covid als gesundheitlichen Notfall in diesem Jahr beenden." 92 Prozent des erforderlichen Gesamtbetrags sollen nach UN-Berechnungen von der EU und den G20 kommen, der Gruppe der großen Industrie- und Schwellenländer.
  • Wie das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) und das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilten, ist die Fahrleistung der mautpflichtigen Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen im Januar gegenüber Dezember kalender- und saisonbereinigt um 1,4 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 2021 stieg der kalenderbereinigte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex dagegen um 1,1 Prozent. Der Index lag damit saison- und kalenderbereinigt 3,2 Prozent über dem Niveau vor der Corona-Krise, nimmt man den Jahresdurchschnitt vor der Krise (März 2019 bis Februar 2020) als Maßstab.
  • Das US-Parlament will einen drohenden Shutdown mit einem Übergangshaushalt vermeiden. Der mit einer Mehrheit von 272 zu 162 Stimmen am Dienstag angenommene Gesetzesentwurf würde die Finanzierung bis 11. März sichern. Der Senat muss noch zustimmen. Ohne den Übergangshaushalt würde der Regierung am Freitag kommender Woche ohne Geld dastehen.
  • Zum Management mit künftigen Pandemien bemüht sich die Europäische Union laut Reuters weiter um eine weltumspannende Allianz. Eine globale Vereinbarung könnte ein Verbot des Wildtierhandels umfassen sowie Anreize für Länder bieten, neue Viren oder Varianten zu melden, sagt ein mit der Angelegenheit vertrauter EU-Beamter der Nachrichtenagentur. Demnach sollen internationale Unterhändler am Mittwoch zu Gesprächen zusammenkommen. Ziel sei es, bis August eine vorläufige Einigung zu erzielen.
  • In den USA sind Stand Mittwoch binnen 24 Stunden mindestens 3.113 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Danach starben seit Beginn der Pandemie in den USA mindestens 911.550 Menschen mit oder an dem Virus. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle stieg binnen eines Tages um mindestens 282.112 auf 77,05 Mio.
  • Das Robert-Koch-Institut(RKI) meldete am Mittwochmorgen laut Dashboard 234.250 positive Corona-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 25.752 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf einen neuen Höchstwert von 1450,8 von 1441 am Vortag. 272 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

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