Analyse
17:10 Uhr, 12.05.2016

DAX – Die Spannung steigt

Eingekeilt zwischen der Unterstützung bei 9.737 und dem früheren Verlaufshoch bei 10.112 Punkten befindet sich der DAX in unsicherem Terrain. Nach dem Bruch der federführenden Aufwärtstrendlinie ringen Bären und Bullen um die mittelfristige Richtung.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.032,48 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.032,48 Pkt (XETRA)

Nachdem der DAX Anfang Februar dieses Jahres auch unter die markante Unterstützungszone um 9.325 Punkte eingebrochen war, setzte sich der im Dezember 2015 begonnene Abwärtstrend fort und drückte den Index in der Spitze bis 8.699 Punkte. Doch direkt im Anschluss an dieses neue Mehrmonatstief kamen die Bullen auf das Parkett zurück und jagten den Index förmlich über die 9.325 Punkte-Marke. Diese Kaufwelle setzte sich bis Ende März fort und führte den Wert an die Hürde bei 10.093 Punkten. Dort ebbte der Anstieg ab und eine kurze Verkaufswelle drückte den Index an die Unterstützung bei 9.500 Punkten. Anfang April schalteten sich die Bullen auf diesem Niveau wieder ein und durchbrachen den kurzfristigen Widerstand bei 9.753 Punkten mit einem großen Aufwärtsgap.

Dieser Kurssprung wurde zum Auftakt für eine steile Kaufwelle, die den DAX in den folgenden Tagen über die 10.093 Punkte-Marke und das Märzhoch bei 10.112 Punkten katapultierte. Erst an der Widerstandsregion bei 10.485 Punkten wurde der Anstieg gestoppt, ging jedoch in der Folge nahtlos in einen weiteren heftigen Verkaufsimpuls über, der den Index in den letzten Wochen wieder an die 9.753 Punkte-Marke einbrechen ließ. Ausgehend von einem Tief bei 9.737 Punkten startete zwar in den letzten Tagen eine dynamische Erholung. Diese scheiterte jedoch bislang am Widerstandsbereich um 10.112 Punkte.

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Die Lage beim DAX bleibt angespannt und die Verkaufswelle der letzten Wochen stellt den bislang intakten Aufwärtstrend seit Mitte Februar in Frage. Sollte der DAX entsprechend nicht mehr deutlich über den Zwischenwiderstand bei 10.213 Punkten ansteigen und zudem erneut unter die 9.850 Punkte-Marke zurückfallen, könnte es zu einer weiteren Abwärtsbewegung bis 9.737 Punkte kommen. An dieser Stelle hätten die Bullen ein weiteres Mal die Chance, den übergeordneten Aufwärtstrend fortzusetzen. Hierfür müsste die 9.737 Punkte-Marke in einem ersten Schritt verteidigt werden. Ein darauffolgender Anstieg und ein nachhaltiger Ausbruch über die Hürde bei 10.252 Punkten ist als zweite Bedingung für eine Fortsetzung der Hausse der letzten Monate zu nennen.

In diesem Fall wäre ein kurzfristiges Kaufsignal gebildet und mit einer Attacke auf die 10.485 Punkte-Marke zu rechnen. Dieser Widerstand dürfte jedoch für die Bullen nicht ohne weiteres zu überwinden sein. Vielmehr könnte der Anstieg seit Februar auf diesem Niveau enden und eine mittelfristige Abwärtsbewegung einsetzen. Ein Ausbruch über das Aprilhoch kann dagegen für einen Aufwärtsimpuls bis 10.550 und 10.620 Punkte sorgen. Sollte der DAX auch über 10.620 Punkte ausbrechen, würde sich der Aufwärtstrend bis an die übergeordnete Abwärtstrendlinie auf Höhe von 10.750 Punkten ausdehnen. Zugleich würde damit auch das große Abwärtsgap vom 04. Januar geschlossen.

Gerät der Index dagegen in den kommenden Tagen weiter unter Druck und bricht unter die wichtige Haltemarke bei 9.737 Punkten ein, stünde die Fortsetzung des Abwärtstrends seit Mitte April auf der Agenda. Zunächst dürfte in diesem Fall die Unterstützung bei 9.500 Punkten angesteuert werden. Kann sie von den Bullen nicht verteidigt werden, sind weitere Verluste bis 9.325 Punkte zu erwarten. Ein Unterschreiten dieser Haltemarke würde das Ende der Aufwärtsbewegung seit Februar bedeuten und auf Sicht der kommenden Monate für einen Kursrückgang unter die 9.000 Punkte-Marke sorgen.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: DAX (short)

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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