Kommentar
22:25 Uhr, 22.06.2017

DAX kann sich stabilisieren - Autoindustrie fürchtet den Brexit

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  • Brexit: Britische Firmen drosseln ihre Investitionen
  • Oracle meldet überraschend starke Geschäftszahlen
  • Apple verschärft im Patentstreit mit Qualcomm den Ton
  • Thyssenkrupp testet ein neuartiges Paternoster-Aufzugssystem
  • HeidelbergCement-Chef: Bei Italcementi sind noch höhere Synergien drin
  • Airbus hat auf der Pariser Flugshow das Nachsehen

Marktbericht

  • Nach zwei Verlusttagen in Folge kann sich der DAX heute stabilisieren. Einem schwächeren Start mit moderaten Verlusten folgte bis Mittag die Wende in den grünen Bereich. Am Nachmittagbewegt sich das Marktbarometer kaum verändert bei 12.775 Punkten. „Niemand scheint es eilig zu haben, neue Engagements am Aktienmarkt aufzubauen“, kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Man warte immer noch auf gute Wirtschaftsdaten aus den USA, die Zweifel ausräumten, dass im ersten Quartal ein konjunktureller Abschwung begonnen haben könnte. Denn gerade für dieses Szenario spreche der fallende Ölpreis.
  • Am Donnerstag zeigten sich die Ölpreise zunächst wenig verändert, im Verlauf kam es aber zu einer kleinen Erholung. Das Fass Brent-Öl hat am Mittag wieder die 45-Dollar-Marke überwunden und verteuert sich damit um ein gutes Prozent. Die zuletzt gesunkenen Ölpreise haben einen unangenehmen Nebeneffekt, denn dadurch geraten die Inflationsziele der Notenbanken in Gefahr. In Zeiten, in der sich die Fed auf Straffungskurs befindet, ist das keine beruhigende Entwicklung. Steigen die Zinsen in den USA trotz einer niedrigen Inflation, könnte dies die Konjunkturentwicklung beeinträchtigen.
  • S&P 500  und Dow Jones beendeten den heutigen Handel mit kleinen Verlusten, nachdem der Verkaufsdruck in der letzten Stunden das positive Vorzeichen drehte. Gewinner unter den Sektoren war auch wieder der Health Care-Komplex.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der deutschen Autoindustrie drohen nach dem Brexit einer Studie zufolge Einbußen. Von den 60.000 Arbeitsplätzen, die in Deutschland vom Verkauf deutscher Autos und Autoteile in Großbritannien abhängen, könnten 18.000 als Folge geringerer Verkäufe wegfallen, heißt es in einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Deloitte. Der Absatz von Autoherstellern aus der EU dürfte dort um 20 Prozent einbrechen.
  • Ein Konsortium um den Vermögensverwalter Blackstone bietet laut „New York Times“ rund 4,0 Mrd. Dollar für eine Beteiligung von 50 Prozent am US-Chemiekonzern Platform Specialty Products.
  • American Airlines teilte in einem Dokument an die Börsenaufsicht SEC mit, dass Qatar Airways Interesse am Kauf eines etwa 10 %igen Anteils habe.
  • Boeing hat auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget Bestellungen und Vorverträge über 571 Jets eingesammelt. Laut Preisliste haben die Verträge einen Wert von 74,8 Mrd. Dollar
  • Hollywood-Star Clooney und Partner Gerber verkaufen ihre Tequila-Marke "Casamigos" an die britische Spirituosen-Firma Diageo. Der Deal wird mit bis zu 1 Mrd. Dollar beziffert.
  • Intel wird neuer Top-Level-Sponsor bei den Olympischen Spielen. Das Unternehmen wird von den Winterspielen 2018 an als Partner des IOC auftreten.
  • Der Sportartikelkonzern Nike wird einen Teil seiner Produkte künftig direkt und ohne Zwischenhändler an Amazon verkaufen.
  • Berkshire Hathaway hat sich mit 38 Prozent an der angeschlagenen kanadischen Hypothekenbank Home Capital Group Inc beteiligt.
    Der Händler für Bürobedarf Staples steht Insidern zufolge kurz vor einer milliardenschweren Übernahme durch die Beteiligungsgesellschaft Sycamore Partners, berichtete Reuters. Der Preis könnte sich auf mehr als sechs Mrd. Dollar belaufen.
  • Der Baustoffkonzern HeidelbergCement sieht die Integration von Italcementi noch nicht am Ende. „Ich glaube, dass wir 500 Millionen Euro an Synergien erreichen werden", sagte HeidelbergCement-Chef Bernd Scheifele. Ursprünglich war er von jährlichen Einsparungen ab Ende 2018 in Höhe von 175 Mio. Euro ausgegangen, hatte dieses Ziel aber bereits mehrfach und zuletzt auf 470 Millionen Euro erhöht.
  • Airbus hat auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget Bestellungen und Vorverträge über 326 Verkehrsjets eingesammelt. Das ist weniger als bei Boeing und fast ein Viertel weniger als bei der letzten Paris Air Show im Jahr 2015, wie Airbus-Verkaufschef John Leahy am Donnerstag zugab.
  • Die Aktien von Banken gerieten zuletzt wieder tendenziell unter Druck. Ein Grund sind Anzeichen einer weiterhin niedrigen Inflation, nachdem zuvor vor allem die Aussicht auf eine anziehende Teuerungsrate die Kurs unterstützt hatte. Banken macht das Niedrigzinsumfeld schon seit Jahren zu schaffen, da es auf die Gewinnmargen drückt. Ohne eine steigende Inflation sind höhere Zinsen in der Eurozone aber unwahrscheinlich.
  • Italiens zweitgrößte Bank Intesa Sanpaolo will zwei kleinere heimische Krisenbanken stützen. Unter bestimmten Bedingungen sei man bereit, bestimmte Vermögenswerte und Schulden von der Banca Popolare di Vicenza und der Veneto Banca zu übernehmen, hieß es in einer Mitteilung nach einer Sitzung des Verwaltungsrats. Der Schritt dürfe aber nicht zu Lasten der Kapitalausstattung und der Dividenden gehen. Derweil haben die italienischen Behörden Ermittlungen gegen fünf Banken (Intesa Sanpaolo, UniCredit, Monte dei Paschi di Siena, Banco BPM und Popolare di Bari) wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten beim Diamanthandel aufgenommen, wie Reuters berichtet.
  • Die iranische Fluggesellschaft Zagros Airlines will 20 Airbus-Mittelstreckenjets vom Typ A320neo und 8 Langstreckenmaschinen vom Typ A330neo kaufen, teilte der Flugzeughersteller in Le Bourget bei Paris mit. Laut Preisliste hat die Bestellung einen Gesamtwert von gut 4 Mrd. US-Dollar. Die Behörden müssen dem Deal allerdings noch zustimmen.
  • Apple hat im Patentstreit mit Qualcomm den Ton verschärft. Der iPhone-Konzern sprach in einer erweiterten Klage von „wachsenden Beweisen“ dafür, dass Qualcomm „ein illegales Geschäftsmodell“ betreibe. Der Vorwurf an Qualcomm lautet u. a., dass der Konzern bei seinen Patenten doppelt abkassiert - für Technologien und auch für Chips, in denen sie steckten. Qualcomm wies die Anschuldigungen zurück.
  • Thyssenkrupp wird heute Vormittag im Testtum in Rottweil erstmals ein Aufzugssystem testen, das ohne Seile funktioniert. Dies neue Technik könnte nach Angaben der Firma eine Lösung sein, um Menschen in größeren Hochhäusern zu transportieren. Der seillose Aufzug macht es über eine Magnetschwebetechnik möglich, dass mehrere Kabinen im selben Schachtsystem in einem Kreislauf verkehren.
  • Der Medienkonzern ProSiebenSat.1  hat nach dem Verkauf von Etraveli offenbar auch mögliche Käufer für die restlichen Reiseportale gefunden. Es gebe Interessenten für weg.de und Tropo", sagte Vorstandschef Thomas Ebeling der Nachrichtenagentur Reuters.
  • Der Softwarekonzern Oracle hat den Umsatz im vierten Quartal bereinigt um Wechselkursschwankungen um 4 Prozent auf 10,89 Mrd. US-Dollar gesteigert. Der Nettogewinn legte um 17 Prozent auf 3,23 Mrd. Dollar zu. Analysten hatten mit weniger gerechnet.
  • Der wegen defekter Airbags in die Krise geratene japanische Autozulieferer Takata wird offenbar bereits Anfang kommender Woche einen Insolvenzantrag stellen, wie Reuters berichtet.
  • Der Brauereikonzern Anheuser-Busch Inbev will zwei bekannte deutsche Marken verkaufen. Das Pils-Bier Hasseröder und die Altbierbrauerei Diebels stehen zur Disposition. „Wir sprechen mit einer begrenzten Zahl von Investoren, die eine fokussiertere Strategie für diese Marken fahren können", bestätigt ein Unternehmenssprecher der Zeitung "Die Welt". Man befinde sich dabei aber noch in einem sehr frühen Stadium.

Konjunktur & Politik

  • Der FHFA-Hauspreisindex in den USA stieg im April im Monatsvergleich um 0,7 Prozent, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA stieg in der Woche zum 17. Juni um 3.000 auf 241.000. Von Experten erwartet wurden 240.000 Anträge.
  • Peter Praet, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, schaut mit Sorge in Richtung Großbritannien. „Meiner Ansicht nach haben die Briten einen großen Fehler begangen", sagt der Notenbanker dem „Spiegel“. Das Land habe sich selbst in eine sehr schwierige Situation gebracht. „Der Schaden ist da, das britische Wirtschaftswachstum verlangsamt sich bereits“, sagt Praet. Jetzt gehe es nur noch darum, die negativen Auswirkungen zu minimieren.
  • Wegen des unsicheren Ausgangs der Brexit-Verhandlungen halten sich britische Unternehmen offenbar mit ihren Investitionen zurück. Sollte man sich früh auf ein Übergangsabkommen einigen können, würden die Unternehmen erleichtert sein, sagte der britische Finanzminister Philip Hammond dem Sender Sky News. Viele Firmen wollten zunächst eine bessere Vorstellung davon bekommen, wie die Gespräche mit der EU ausgehen dürften. Je früher man den Unternehmen diese Sicherheit geben könne, desto schneller werde man sie wieder zu Investitionen bewegen können.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) zeigt sich in ihren Wirtschaftsbericht recht zufrieden mit der Konjunktur. „Insgesamt deuten aktuelle Daten auf ein solides Wachstum im zweiten Quartal 2017 hin", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten EZB-Wirtschaftsbericht. Die derzeitige Dynamik erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass der Aufschwung stärker als erwartet ausfallen werde. Unterstützt werde die Erholung von der Geldpolitik der Notenbank. Gefahren resultierten vor allem aus globalen Faktoren.
  • Die Stimmung in der französischen Wirtschaft hat sich im Juni aufgehellt. Das Insee-Geschäftsklima legte um einen Punkt auf 106 Punkte zu. Volkswirte hatten keine Veränderung erwartet.
  • Die US-Aufsichtsbehörden prüfen laut Reuters eine mögliche Aufweichung der Volcker-Regel, die ein Verbot des Eigenhandels der Banken vorsieht. Vertreter der US-Notenbank und der Bankenaufsicht OCC sagten laut vorab veröffentlichten Redeauszügen, dass sie eine Vereinfachung der Bestimmungen erwägen. Kleine Geldhäuser könnten von dem Verbot sogar ganz befreit werden.
  • Der französische Präsident Emmanuel Macron hat Deutschland dazu ermutigt, gemeinsam eine „Allianz des Vertrauens“ zu gründen und eine Renaissance der europäischen Idee anzustoßen. „Ich wünschte mir, wir würden zum Geist der Kooperation zurückkehren, wie er einst zwischen François Mitterrand und Helmut Kohl herrschte", sagte Macron der "Süddeutschen Zeitung" vor dem UE-Gipfel an diesem Donnerstag und Freitag. Sonst drohe der EU der Zerfall.

Dividendenausschüttungen

  • Aurelius (4,00 EUR je Aktie)
  • Hamburger Hafen u. Logistik (0,59 EUR je Aktie)
Termine des Tages:
15:00 Uhr - US: FHFA-Hauspreisindex April
16:00 Uhr - EWU: Verbrauchervertrauen Juni (vorläufig)
16:00 Uhr - US: Index der Frühindikatoren Mai
22:30 Uhr - US: Fed: Teilergebnisse der Banken-Stresstests

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3 Kommentare

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  • Gedanken
    Gedanken

    Quote from: c_lab on Today at 10:23:21 PM

    Quote from: Mario241077 on Today at 01:17:19 PM

    Geil keult euch dabei einen.

    Bist ja eher Du der heute wieder besonders spritzig ist.

    sich sage nur gern die Wahrheit, welche einem Verbot gleich kommt

    heute! Wenn du sie sagst bist du Rechts, siehe Post zu vor. Diffamierung

    ohne Beweise
    Klage folgt

    Quote from: c_lab on Today at 10:23:21 PM

    Quote from: Mario241077

    Candle sucht Candle und nicht Lunte!

    Das hast Du hier schon hundertmal propagiert, aber es hört ja keiner auf Dich.

    Ich war für den Tip sehr dankbar, obwohl bei krassen Ausschlägen eher die Lunten den Rückhalt bieten, siehe die letzten Drops.
    Die Wahrheit ist, ich habe Recht, der Grund ist rational.
    auf lange Sicht nicht relevant, deine BEtrachtung ist Stundenweise, Schrott
    die letzen Drops hab ich gekauft, kannst du nach lesen.
    Der Fehler der Masse ist selbst nicht zu denken
    alles habe ics hier gpostet
    und der Preis steigt, das hat Gründe
    Ob du auf mich hörst oder nicht, hat keine Bedeutung für den Preis! Fakt ist! Er steigt. Long
    Und die Manipulativen Drops, ala Sachs und Stanley kauf ich gern, siehe posts zuvor.... oder lass es aus faulheit

    Quote from: c_lab on Today at 10:23:21 PM

    Quote from: Mario241077 on Today at 06:27:35 PM

    Ihr hört auf ANDERE statt euch selbst ein Bild zu machen

    Und warum krähst Du hier so rum? Damit andere auf Dich hören?
    Mach ich nicht, wenn du KLAR liest, ist meine Aufforderung! MACH DIR SELBST EIN BILD, ich bin ein Lügner!

    Natürlich bin ich ein Lügner, ich bin ein Mensch, ich möchte überleben! Das ist alles worum es geht!
    Ich lüge mit allem. Doch was ich versuche, ist die Lüge der Masse zu verstehen, bevor sie es selbstversteht.
    Krititk, die Wahrheit durfte ich hier nicht posten. Wurde gelöscht.

    Quote from: Mario241077 on Today at 07:33:59 PM

    "Die Mittelschicht ist selbst schuld an ihrer finanziellen Lage, sie handelt dumm"

    Quote from: c_lab on Today at 10:23:21 PM

    Den Gedanken schonmal zu Ende gedacht? Was passiert wenn plötzlich alle "schlau" handeln?

    Dann sind wir frei

    Wenn wir aufhören, den Wohlstand in der Macht des Geldes zu suchen, die Freude in der Macht des Geldes zu suchen, Konsum
    oriertiert, werden wir frei sein.
    Unser Wohlgefühl wird sich steigern ins unermässliche.
    Warum gehst du arbeiten? Du möchtest Wohlstand! Der Staat und Zentralbanken nehmen dir dies, leider.
    Du rackerst doch deine Arbeit / Bruttioalprodukt wird jeden Tag entwertet.
    Es ist wie Münchhausen und der Kampf gegen Windmühlen, scheinbar unendlich wie das Fiatgeld!? Oder wahr? Wie die Blockchain?

    siehe Barclays und die unendliche Gledmenge, Verwässerung der Kaufkraft

    01:20 Uhr, 23.06.2017
  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    Ist doch vollkommen egal, ob wegen des BREXITs so ein paar Jobs in der Autoindustrie verloren gehen. Das kann ja nicht der Bewertungsmaßstab sein.

    Wichtig ist doch, dass GB endlich wieder die Souveränität wiedererhält.

    Deutschland sollte auch endlich aus der EUROZONE austreten. Dann ginge es uns endlich besser ...

    22:36 Uhr, 22.06.2017
  • Gedanken
    Gedanken

    Èurocrash voraus

    ala Macron

    IHR Geld ist nichts wert, bzw bald sehr viel weniger

    20:03 Uhr, 22.06.2017

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