DAX - Die Lage aus fundamentaler Sicht
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Erwähnte Instrumente
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 9.558,27 Pkt (XETRA)
Aktuell wird viel über mögliche Crashszenarien im DAX geschrieben. Bei aller Emotion sollte man aber auch stets die Fakten im Blick haben. Letztendlich bestimmen im langfristigen Bild die Fundamentals den Kursverlauf von Aktien. Ein Unternehmen, welches stetig den Gewinn steigert, wird von den Marktteilnehmern geschätzt, ja sogar nicht selten mit Bewertungsaufschlägen versehen. Kippt das Bild dagegen und kommt es zu stetigen Gewinneinbußen, verlieren auch die Anteilswerte eines Konzerns an der Börse. Aktionäre von E.ON und RWE können ein Lied davon singen. Wie sieht es auf Basis der aktuellen Gewinnerwartungen im DAX aus? Die folgende Tabelle (Basis Freitagsschlusskurse aus XETRA) liefert Aufschluss:
Die Statistik wurde erstellt auf Basis der aktuell gültigen Gewinnschätzungen der Analysten für die DAX-Konzerne der Jahre 2016 und 2017. Demnach errechnet sich im Mittel aller DAX-Werte ein KGV von 13 für 2016 und 12 für 2017. Dem gegenüber steht ein erwartetes durchschnittliches Gewinnwachstum von 10,98 % für 2016 und 11,36 % für 2017. Vergleicht man die KGVs also mit dem Gewinnwachstum, kann man von einer leichten Überbewertung des Marktes sprechen. Dennoch sind wir von Mondbewertungen, wie wir sie beispielsweise im Jahr 2000 mit KGVs von 20 oder 30 vorliegen hatten, weit entfernt. Auch die Dividendenrenditen für das laufende und das kommende Jahr können sich mit durchschnittlichen 2,84 % und 3,15 % sehen lassen, vor allen Dingen auch mit Blick auf Niedrigzinsumfeld.
Was fällt auf?
- Mit einem 2016er-KGV von 5 und 2017er-KGV von 4 ist die Deutsche Lufthansa der "günstigste" DAX-Titel.
- Sechs Titel weisen ein einstelliges KGV auf.
- 8 Werte liegen mit ihren Dividendenrenditen über der 4 %-Schwelle, 18 Titel über 2 %.
- Die 3 Dividendenkönige heißen E.ON, K+S und Allianz.
- Bei ThyssenKrupp, Deutsche Post und VW werden 2016 die größten Gewinnzuwächse erwartet.
- Bei 7 Unternehmen prognostizieren die Experten einen Gewinnrückgang.
- Am stärksten dürfte es RWE mit einem Gewinneinbruch von über 40 % gegenüber 2015 erwischen.
- Inzwischen sind immerhin 11 Titel unter PEG-Gesichtspunkten interessant, so viele wie seit Langem nicht.
Natürlich kann man aktuell argumentieren, angesichts der steigenden Gewinnanteile deutscher Konzerne in den aktuell kriselnden BRIC-Staaten seien die derzeitigen Gewinnschätzungen zu hoch gegriffen. Erste Orientierungen dürften die Geschäftsberichte 2015 mit den dazugehörigen Ausblicken auf 2016 liefern. Diese werden traditionell in den Monaten Februar bis April vorgelegt. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Meinen technischen Jahresarbeitschart für den DAX und das Jahr 2016 finden Sie hier.
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gute Analyse wie immer. Ich denke, dass das Problem auch in Sogwirkungen bestehen. Derzeit hat Euro/USD nicht mehr die starke umgekehrt proportionale Funktion (Euro fällt/Dax steigt) wie noch bis Mitte 2015. Derzeit fällt eher folgender Zusammenhang auf:
Öl fällt --> S&P fällt --> Dax fällt. und umgekehrt. So lang sich der S&P im Rahmen hält, behalten Investoren derzeit noch die Nerven und behalten viele sichere Werte wie gute Dividendenaktien. Die Frage ist jedoch, wie weit fällt Öl? Im WTI 20 Jahre Monatschart sehe ich bei der alten Ausbruchsmarke bei 25 USD eine gute Unterstützung. Wir stehen bei 29 und bis 25 ist es nicht mehr weit (+ Dip darunter)
Mein Eindruck ist jedoch parallel dazu, dass langsam die Chartbilder der Dax-Schwergewichte anfangen zu kippen. Nach den Automobilwerten ist BASF heute gekippt. SAP, Bayer und Allianz sehen noch ganz gut aus. Beginnen diese oder auch MüRü und DTAG z.B dazu, sind chartmarken beim Dax nur noch Makulatur. Dann beginnt ggf die Angst/Verkaufsspirale ohne jeden fundamentalen Hintergrund.
Aus diesen beiden Gründen verfolge ich neben dem täglichen Indizesmonitoring in erster Linie WTI und die charts der Schwergewichte.
Diese Analyse berücksichtigt nicht den unsicheren Ausblick hinsichtlich der Weltwirtschaft.