Analyse
17:00 Uhr, 23.10.2014

DAX - Die Erholung und ihre Zielmarken (Fibonacci-Analyse)

Update: Der DAX arbeitet sich weiter von seinen Tiefs in Richtung Norden. Je deutlicher die Erholung ausfällt, um so lauter werden die Stimmen, die vor einer scharfen Gegenbewegung warnen. Wie rückschlaggefährdet ist der DAX wirklich und wieviel Potenzial liegt im aktuellen Anstieg?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 8.990,07 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 8.990,07 Punkte (XETRA)

Der DAX brach in den vergangenen Wochen von seinem Verlaufshoch bei 9.891 Punkten in der Spitze über 15,00% ein, kann sich jedoch seit dem Tief vom 16.10. wieder deutlich erholen. Zusammengefasst lässt sich der Verlauf vom 13.10. bis zum 21.10. als bullische Trendwende in Form einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation beschreiben. Die Nackenlinie, also die ein entsprechendes Longsignal auslösende Trendlinie, wurde am 21.10. überschritten. Nach einem durch das Kaufsignal ausgelösten kurzen Aufwärtsimpuls, setzte der DAX heute zur Eröffnung an die Trendlinie zurück und sprang von dort steil nach oben. Nach der klassischen Charttechnik lässt sich ein Kursziel der Formation von 9.300 Punkten ableiten.

Wie viel Zeit bleibt der DAX-Erholung?

Gleichzeitig wurden mit diesem Anstieg auch die preislichen Mindestanforderungen für eine Korrektur nach Fibonacci-Lesart erfüllt: Der DAX überschritt das untere 61,8% Retracement der gesamten Verkaufswelle seit dem Hoch bei 9.890 Punkten (im Chart orange markiert). Damit hat der Index jetzt prinzipiell Aufwärtspotential bis an das 38,2%-Retracement generiert, welches bei 9.304 Punkten liegt. Der Vorteil der Bullen: Um auch zeitlich in einem harmonischen Verhältnis zur Abwärtsbewegung vom 19.09. bis zum 16.10. zu liegen, sollte die Erholung des DAX ebenfalls mindestens 38,2% der Dauer der Abwärtsbewegung in Anspruch nehmen. Mit anderen Worten: die Bullen haben mindestens bis zum 27.10. Zeit die Gegenbewegung fortzuführen. Das nächste relevante Zeitziel liegt dann am 31.10. (61,8% der zeitlichen Dauer der Abwärtsbewegung). Auf Basis der internen Preisstrukturen der laufenden Erholung lassen sich aus dem ersten Aufwärtsmove vom 16. und 17.10. die kurzfristigen Ziele von 9.038 und 9.154 Punkten ableiten. D.h. sollte die Erholung den DAX über 9.038 Punkte führen, dürfte die 9.154 Punkte-Marke ohne signifikante Abwärtsbewegungen direkt angesteuert werden. Diese Marke fällt zudem mit der Kurshürde bei 9.170 Punkten zusammen und bildet damit ein Widerstandscluster aus.

Szenarien der Erholung

Daraus ergeben sich für den weiteren Verlauf zwei Fahrpläne. Das wahrscheinliche Szenario: Der Index dürfte an dieser Stelle (9.170 Punkte) zu einer Korrektur ansetzen , die ihn unter die aktuelle kurzfristige Aufwärtstrendlinie und in den Bereich des Unterstützungsclusters bei 8.850 Punkten (Hoch der ersten Kaufwelle, Nackenlinie der SKS, 38,2%-Retracement einer potentiellen Bewegung von 8.358 bis 9.154 Punkten) zurückführt. Dort geht die Erholung bis Ende Oktober in eine zweite Runde und der Index könnte bei einem Ausbruch über 9.170 Punkten bis 9.341 / 9.369 Punkte steigen.

Das weniger wahrscheinliche Szenario würde einen direkten Ausbruch über die 9.170 Punkte-Marke und einen entsprechend zügigen Anstieg bis 9.341 Punkte vorsehen.

Unabhängig von der weiteren Entwicklung auf der Oberseite lässt sich aktuell festhalten, dass der DAX sowohl zeitlich als auch preislich noch einiges an Boden gut machen kann. Erst ein Bruch der Unterstützungszone um 8.660 Punkte würde die Erholung aktuell in Frage stellen und für Abgaben bis 8.546 Punkte und darunter bereits bis an das Tief bei 8.358 Punkten sorgen.

Update (23.10., 17.00 Uhr)

Zur Stunde bricht der DAX nicht nur über die runde 9.000 Punkte-Marke, sondern auch über die erste Zielmarke der Aufwärtsbewegung vom 16.10. und 17.10. aus: Die 9.038 Punkte-Marke ist aktuell überschritten und damit das Potenzial für einen weiteren Anstieg an das anvisierte zweite Ziel bei 9.170 Punkten generiert. An dieser Stelle sollte man sich jedoch darauf einstellen, dass der Index vorübergehend nochmals zur oben im ersten Szenario beschriebenen Korrektur ansetzen dürfte. Zwar legt die aktuelle Aufwärtsdynamik nahe, dass die Bullen weiter am Ball bleiben. Ein geradliniger Durchbruch durch die 9.170 Punkte-Marke dürfte ohne eine Zwischenkorrektur dennoch ein sehr schwieriges Unterfangen sein.

DAX Fibonacci Intraday
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S

Folgen Sie mir auch auf meinem Guidantsdesktop, diskutieren Sie mit und verpassen Sie keine Updates dieser und anderer Analysen.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

2 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • 1 Antwort anzeigen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

Mehr über Thomas May
  • Fibonacci-Analyse
  • Swing- und Positions-Trading
Mehr Experten