Kommentar
22:15 Uhr, 12.10.2017

Dow Jones beendet Tag im Minus

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • DIW kritisiert Deal zwischen Air Berlin und Lufthansa
  • EZB-Praet sinniert über Verlängerung der Anleihenkäufe
  • Bitcoin erstmals über 5.000 Dollar
  • JPMorgan und Citigroup überrraschen positiv
  • US-Erzeugerpreise steigen im September wie erwartet
  • Fusion zwischen T-Mobile US und Sprint wankt
  • Facebook will das Geschäft mit virtueller Realität anheizen
  • Maut: Österreich verklagt Deutschland vor dem EuGH
  • Lufthansa interessiert sich für Alitalia
  • IEA rechnet 2017 mit sinkenden Ölreserven
  • Eurozone: Starke Industrieproduktion im August
  • Japans Aktien auf höchstem Stand seit zwei Jahrzehnten
  • Madrid setzt Katalonien fünftägige Frist
  • FOMC-Minutes: Fed-Mitglieder erwägen weitere Zinserhöhung
  • Lufthansa-Chef sieht weiteren Konsolidierungsbedarf in Europa
  • Südzucker profitiert im zweiten Quartal von höheren Zuckererlösen

DAX & Dow Jones

  • Die Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt geht weiter: Zum ersten Mal überhaupt kletterte der DAX am Donnerstagnachmittag über die runde Marke von 13.000 Punkten. Rückenwind kam unter anderem von einem positiven Start in die US-Berichtssaison. Auch Aussagen von EZB-Chefvolkswirt Peter Praet, der öffentlich über eine mögliche Verlängerung des Anleihekaufprogramms nachdachte, dürften zu der guten Stimmung am deutschen Markt beigetragen haben. Die Freude am Aktienmarkt währte aber nicht lange, bereits zum Xetra-Ende notierte der DAX wieder knapp 20 Zähler unter der Marke von 13.000 Punkten. Daran konnten auch Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi nichts ändern. Bei einer Rede in Washington bekräftige Draghi, dass es erst weit nach dem Ende des Anleihekaufprogramms zu Zinserhöhungen kommen werde.
  • Der Dow Jones verliert heute 0,14 %. Top-Sektor war der Industriekomplex (+0,6 %), Flop-Sektor waren Telecoms (-3,4 %). Finanztitel (-0,4 %) konnten von den besser als erwarteten Zahlen von JPMorgan (-0,9 %) und Citigroup (-3,4 %) nicht profitieren. In Washington unterzeichnete Trump einen Erlass, welcher US-Bürgern bei der Wahl ihrer Krankenversicherung mehr Flexibilität gewährt. Am Mittwoch will der US-Präsident John Taylor zum Interview um den Posten als neuer Fed-Chef bitten. Taylor gilt als Kritiker der gegenwärtigen Geldpolitik.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) übt scharfe Kritik an dem Verkauf von großen Teilen der Vermögenswerte der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin an die Lufthansa. Auf vielen innerdeutschen Strecken drohe nun "nahezu ein Monopol", da diese Strecken künftig größtenteils von Airlines aus dem Lufthansa-Konzern bedient werde, sagte DIW-Unternehmensexperte Tomaso Duso laut Dow Jones Newswires.
  • JP Morgan Chase profitierte im dritten Quartal von höheren Leitzinsen und einer stärkeren Kreditvergabe. Der Nettogewinn stieg um 7 Prozent auf 6,7 Mrd. US-Dollar. Damit übertraf JP Morgan die Prognosen. Im Handel mit Anleihen brachen die Einnahmen allerdings um 27 Prozent ein.
  • Die Citigroup profitierte im dritten Quartal von einem verbesserten Kreditgeschäft und geringeren Ausgaben. Der Überschuss kletterte um 8 Prozent auf 4,1 Mrd. US-Dollar. Die Erträge stiegen um 2 Prozent auf 18,2 Mrd. US-Dollar. Damit wurden die Markterwartungen übertroffen.
  • Nach dem Datenschutz-Pannen bei Testgeräten seines neuen smarten Lautsprechers deaktiviert Google dauerhaft die dafür verantwortliche Funktion. Man werde mit Finger-Bewegungen auf der Oberseite des "Google Home Mini" zwar weiterhin die Lautstärke regeln - aber nicht mehr die Aufnahme aktivieren können, so Google.
  • Die geplante Fusion zwischen den Mobilfunkanbietern T-Mobile US und Sprint soll laut Bloomberg bei den US-Aufsichtsbehörden noch immer auf Widerstand stoßen. Die Empfehlung der zuständigen Mitarbeiter laute voraussichtlich, den Deal zu stoppen. T-Mobile US ist die Nummer Drei auf dem US-Telefonmarkt, Sprint die Nummer Vier.
  • Facebook will das Geschäft mit virtueller Realität mit niedrigeren Preisen antreiben. Anfang 2018 soll eine günstigere Version der Oculus-VR-Brille, die ohne einen PC auskommt, für 199 Dollar auf den Markt kommen. Der Preis des Top-Modells Oculus Rift wurde deutlich auf 399 Dollar gesenkt.
  • Die Lufthansa wird sich ein großes Paket an der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin einverleiben. Die Unternehmen unterzeichneten am Donnerstag einen entsprechenden Kaufvertrag. Die Lufthansa wird 210 Mio. Euro für die von der Air Berlin übernommenen Vermögenswerte zahlen. Unterdessen hat die Lufthansa offenbar bereits den nächsten Übernahmekandidaten im Visier - die Alitalia. Italien sei ein wichtiger Markt, erklärte Lufthansa-Chef Spohr. Am kommenden Montag läuft für die Alitalia ebenfalls eine Bieterfrist ab. Ob die Lufthansa ein Angebot abgibt, ließ Spohr aber offen.
  • Neun Jahre nach dem gescheiterten Übernahmeversuch von Volkswagen durch Porsche beginnt an diesem Donnerstag (10.00 Uhr) in Hannover die mündliche Verhandlung im Musterverfahren des Oberlandesgerichts Celle (Az: 13 Kap 1/16). Geklagt haben mehrere Hedgefonds und Privatanleger, die sich durch die Porsche Holding SE getäuscht sehen, als diese 2008 versuchte, den deutlich größeren VW-Konzern unter ihre Kontrolle zu bringen.
  • Die Lufthansa wird sich große Teile der insolventen Air Berlin einverleiben. Dennoch sieht Vorstandschef Carsten Spohr auch nach dem Aus einen weiteren Konsolidierungsbedarf in der Branche. „Die Lufthansa Gruppe gehört zu den weltweit größten Playern der Airline-Industrie und hat dennoch nur drei Prozent Weltmarktanteil“, sagte Spohr dem „Handelsblatt“. „Sie werden kaum eine andere Branche finden, in der Weltmarktführer so geringe Anteile haben“. Für ihn sei entscheidend, dass „wir auch in Europa weltweit bedeutende Airlines haben. Es gibt jeweils drei starke Anbieter in China, den USA und vom Persischen Golf. Wir brauchen auch drei starke Europäer.“
  • Europas größter Zuckerproduzent Südzucker hat im zweiten Quartal einen Anstieg des operativen Gewinns um knapp ein Drittel auf 128 Mio. Euro erzielt. Der Umsatz verbesserte sich um gut 7 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Der Überschuss sank indes um über 10 Prozent auf 50 Mio. Euro.
  • Der Chemiekonzern BASF hat die Herstellung eines Kunststoffprodukts gestoppt, das bei der Herstellung von Matratzen verwendet wird. Durch einen Fehler war zu viel des möglicherweise krebserregenden Dichlorbenzols in die Produktion gelangt.

Konjunktur & Politik

  • US-Präsident Donald Trump hat einen Erlass (Executive Order) für die Deregulierung der Krankenversicherung unterzeichnet.
  • EZB-Präsident Mario Draghi hat bekräftigt, dass Zinserhöhungen in der Eurozone erst weit nach dem Ende des Anleihekaufprogramms anstehen. Diese Aussage sei "sehr, sehr wichtig, um Zinserwartungen zu verankern", sagte Draghi bei einer Rede in Washington.
  • Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche deutlich stärker gesunken als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche wurde ein Rückgang um 2,747 Mio. Barrel auf 462,2 Mio. Barrel verzeichnet. Erwartet wurde nur ein Minus von 1,5 Mio. Barrel. Weitere Informationen finden Sie hier.
  • Peter Praet, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), erteilt den Erwartungen vieler Marktteilnehmer nach einem Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik eine Absage. Praet hält sogar eine Verlängerung der Anleihenkäufe durch die EZB für denkbar – allerdings nur, wenn gleichzeitig das Volumen der Käufe stark reduziert wird.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der Woche zum 7. Oktober um 15.000 auf 243.000 zurückgegangen. Experten hatten 255.000 Neuanträge erwartet.
  • Die US-Erzeugerpreise sind im September wie erwartet um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Die Jahresrate lag bei ebenfalls erwarteten 2,6 Prozent.
  • Am Donnerstag erreichte die Kryptowährung Bitcoin ein neues Rekordhoch. Er kostet erstmals mehr als 5.000 US-Dollar. Der Höchststand lag bei vielen wichtigen Handelsplätzen wie Coinbase bei 5.200 US-Dollar. Damit steht der Kurs mehr als sieben Prozent höher als am Vortag. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern gibt es eine allgemeine Euphorie für Digitalwährungen, was die Kurse stütze.
  • Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) dürften in diesem Jahr die Lagerbestände an Rohöl erstmals seit vier Jahren wieder sinken. Als Gründe nannten die IEA-Experten in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht eine stärkere Nachfrage und den Rückgang der Ölproduktion in wichtigen Förderländern der OPEC und Russland.
  • Die Industrieunternehmen im Euroraum haben ihre Produktion im August nach Angaben des Statistikamts Eurostat um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Analysten hatten mit einem deutlich schwächeren Anstieg gerechnet, nachdem die Produktion im Juli nur um 0,3 Prozent gestiegen war. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten die Firmen im August ihren Ausstoß gar um 3,8 Prozent.
  • In der französischen Hauptstadt Paris sollen ab 2024 keine Dieselfahrzeuge und ab 2030 keine Benzinautos mehr fahren dürfen, wie die Stadt entschieden hat. Der Transportverkehr sei der Hauptverursacher von Treibhausgasen, sagte der stellvertretende Bürgermeister Christophe Najdovski dem Radiosender France Info, deshalb plane die Stadt ein Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.
  • Österreich verklagt Deutschland vor dem EuGH wegen der Einführung der Pkw-Maut. Das Nachbarland beruft sich auf das Diskriminierungsverbot in der EU. Danach darf kein EU-Bürger wegen seiner Staatsangehörigkeit schlechter gestellt werden als Einheimische. Bei der Maut handelt es sich nach Ansicht des österreichischen Europarechts-Experten Walter Obwexer um eine "indirekte Diskriminierung". Die deutschen Gesetze würden zwar nicht direkt Ausländer ansprechen, aber mit dem Zulassungsort des Kraftfahrzeugs ergäben sich Ausländer als eine indirekte Zielgruppe.
  • Die spanische Regierung gibt Katalonien fünf Tage Zeit, um sich zum Thema Abspaltung zu positionieren, wie der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy fordert. Demnach soll der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont in der gesetzten Frist klarstellen, ob die Region sich nun für unabhängig erklärt hat oder nicht. Das spanische Kabinett beschloss dazu auch eine formelle Anfrage. Sie ist der erste Schritt, um Artikel 155 der spanischen Verfassung einzuleiten. Der Artikel regelt den möglichen Entzug der Autonomierechte der Region.
  • Der weltweit größte Automarkt China hat im September weiter zugelegt. Die Verkäufe von Pkws an Händler erhöhte sich im Jahresvergleich um 3,3 Prozent auf 2,34 Mio. Autos, wie der chinesische Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) mitteilte.
  • Die Mitglieder der US-Notenbank gehen mehrheitlich davon aus, dass eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr gerechtfertigt ist. Allerdings machten die meisten FOMC-Mitglieder auch deutlich, dass solch ein Schritt von der weiteren Konjunktur- und Inflationsentwicklung abhängig sei, wie aus dem Protokoll (Minutes) zur jüngsten Sitzung hervorgeht.
Termine des Tages:
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
14:30 Uhr - US: Erzeugerpreise September
16:15 Uhr - EU: Rede von EZB-Präsident Draghi in Washington
16:30 Uhr - US: Rede von FOMC-Mitglied Powell in Washington
16:30 Uhr - US: Rede von FOMC-Mitglied Brainard in Washington
17:00 Uhr - US: Rohöllagerbestände

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    JP Morgan und Citigroup überraschend Positiv hat er gemeint. Somit ist alles in Ordnung und die Welt ist gerettet.

    15:02 Uhr, 12.10.2017

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