Kommentar
18:45 Uhr, 09.11.2016

Trump strebt nicht den Rücktritt von Janet Yellen an - Obama will reibungslose Amtsübergabe sicherstellen

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  • Trump strebt nicht den Rücktritt von Janet Yellen an
  • Drillisch wächst deutlich und bestätigt die Prognosen.
  • Clinton erhält mehr Stimmen als Trump und verliert dennoch
  • Clinton ruft zur Zusammenarbeit mit Trump auf
  • Donald Trump hat die US-Präsidentschaftswahl gewonnen
  • EU gibt das geplante Abkommen TTIP mit den USA noch nicht auf
  • Mexikanischer Peso fällt auf ein aberwitziges Rekordtief zum US-Dollar
  • Vermeintlich sichere Anlagen wie Edelmetalle gefragt
  • Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten
  • Munich Re ist wieder optimistischer für das laufende Jahr
  • E.ON meldet Milliardenverlust
  • Konjunkturprognosen für China erholen sich
  • Umstrukturierung bei Heidelberger Druck zeigt Wirkung

DAX

  • Der überraschende Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen hat an der Wall Street kaum noch für größere Turbulenzen gesorgt. Die großen US-Aktienindizes konnten sogar ins Plus drehen. Der Index notiert ein Prozent tiefer. Auch an den internationalen Börsen hat sich eine anfängliche Verkaufspanik im Handelsverlauf verflüchtigt und Pragmatismus machte sich breit. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 1,56 Prozent bei 10.646 Punkten. Zum Vergleich: Das Tagestief kurz nach Eröffnung am Morgen lag bei 10.174 Punkten.

Konjunktur & Politik

  • Donald Trump strebt nach Aussage seiner geldpolitischen Beraterin Judy Shelton nicht den Rücktritt von Janet Yellen an, würde sie aber auch nicht für eine zweite Amtszeit nominieren.
  • Nach Ansicht von Fitch steht der Gesundheits-Sektor durch den Wahlsieg von Donald Trump vor großen Umbrüchen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Außerkraftsetzung des Affordable Care Act ("Obamacare") hat signifikant zugenommen. Während die Implikationen der Abschaffung relativ überschaubar sind, ist es laut der Agentur nur schwer abschätzbar, welche Effekte ein neues Versicherungssystem haben würde.
  • Der Wahlsieg von Donald Trump hat eine regelrechte Verkaufspanik bei der chinesischen Währung ausgelöst. Der Yuan bricht seit dem Gewinn von Florida durch Trump regelrecht weg, und fällt zur Minute auf neue Allzeittiefs. Der Spread zwischen der Onshore- und der Offshore-Währung steigt derweil auf ein 9-Monatshoch und signalisiert starke Kapitalabflüsse.
  • Bei der US-Präsidentschaftswahl hat Hillary Clinton mehr abgegebene Stimmen als Donald Trump erhalten und die Wahl dennoch verloren. Bis zum Abend kam Clinton auf 59,589 Mio. Stimmen, Trump hingegen nur auf 59,353 Mio. Stimmen. Dennoch hat Trump die Wahl gewonnen, da bei der Wahl das Winner-takes-all-Prinzip gilt, nachdem in jedem Bundesstaat der Kandidat mit den meisten Stimmen sämtliche Wahlmännerstimmen dieses Bundesstaates erhält.
  • Präsident Barack Obama will eine reibungslose Amtsübergabe an seinen Nachfolger Donald Trump sicherstellen. Es sei kein Geheimnis, dass es deutliche inhaltliche Differenzen zwischen ihm und seinem Nachfolger gebe, sagte Obama am Nachmittag. Gleichzeitig sei eine reibungslose Amtsübergabe ein Gütesiegel eines demokratischen Landes. Er habe Trump gegen 3.30 Uhr Ortszeit angerufen, ihm zum Wahlsieg gratuliert und ihn für Donnerstag ins Weiße Haus eingeladen, sagte Obama. Obama bedankte sich auch für den Einsatz von Hillary Clinton.
  • Die unterlegene Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, hat zu einer Zusammenarbeit mit dem überraschenden Wahlsieger Donald Trump zum Wohle des Landes aufgerufen. Die Niederlage sei schmerzhaft und werde es lange bleiben, sagte Clinton am Nachmittag bei einem Auftritt vor ihren Anhängern in einem New Yorker Hotel. Man schulde Trump aber einen "offenen Geist" und die Chance, das Land zu führen. Sie selbst sei bereit, mit Trump zum Wohle der USA zusammenzuarbeiten. Clinton bedankte sich bei ihren sichtlich bewegten Anhängern für die Unterstützung und rief sie auf, sich weiter für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen. Frauen und Mädchen in den USA sollten weiter an ihre Träume glauben. Die "gläserne Decke", die bisher eine weibliche US-Präsidentin verhindert habe, werde früher oder später überwunden.
  • Donald Trump hat die US-Präsidentschaftswahlen gewonnen. Er wird als 45. Präsident der Vereinigten Staaten ins Weiße Haus einziehen. Trumps Konkurrentin Hillary Clinton von den Demokraten hat ihre Niederlage eingeräumt und will am Nachmittag in New York eine Rede halten. Der künftige US-Präsident hat die Bürger seines Landes nach seinem Wahlsieg zur Einheit aufgerufen. Er wolle der Präsident für alle Amerikaner sein, sagte Trump in seiner Dankesrede. Die Republikaner werden ihre Mehrheit im ebenfalls neu gewählten Repräsentantenhaus behalten. Die Konservativen konnten nach Angaben der US-Sender ABC und NBC auch die Mehrheit im Senat verteidigen.
  • Nach dem Wahlsieg des Freihandelsgegners Trump gibt die EU das geplante Abkommen TTIP mit den USA noch nicht auf. Es gebe unverändert gute Gründe für den Handelsvertrag wie ein besseres Investitionsklima, sagte EU-Kommissionsvizepräsident Jyrki Katainen.
  • Nach dem Wahlsieg von Donald Trump hat SPD-Chef Sigmar Gabriel einen Kurswechsel in Deutschland und Europa gefordert, um Populisten das Wasser abzugraben. Trump sei auch eine Warnung an uns, sagte der Vizekanzler den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
  • Nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft IW wird die Unsicherheit nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten die deutsche Wirtschaft belasten. Vor allem für Investitionen sei Ungewissheit Gift, sagte IW-Direktor Michael Hüther der dpa. Es sei bislang unklar, ob die „kruden, nicht zusammenpassenden, eigentlich auch erschreckenden Äußerungen" Trumps umgesetzt würden.
  • Die Konjunkturprognosen für China haben sich laut dem CEP-Index im Oktober leicht erholt. Der Frühindikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzexperten in den nächsten zwölf Monaten für das Reich der Mitte abbildet, ist um 4,0 Punkte gestiegen und steht nun bei minus 0,1 Punkten.

Unternehmensnachrichten

  • Drillisch hat in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres seinen Umsatz zum Vorjahr um 29 % auf €404,4 Mio gesteigert. Der Rohertrag um entsprechend um 14,7 % auf €205,7 Mio. Das Unternehmen bestätigt die EBITDA-Prognose für das laufende Jahr und rechnet mit einem Wert von €115-120 Mio (Vorjahr €105,6 Mio).
  • US-Solaraktien sind am Mittwoch teils deutlich gefallen. Der kommende US-Präsident Donald Trump will die konventionellen Energien wiederbeleben und sich damit einem weltweiten Trend widersetzen.
  • Pharmawerte sind heute stark gefragt: Die Experten von Jefferies gehen davon aus, dass sich im Gesundheitssektor die Angst vor strengen Preismaßnahmen legen dürfte. Ein Sieg der Trump-Rivalin Clinton hätte Befürchtungen in puncto erneuten Drucks zur Begrenzung von Medikamentenpreisen genährt.
  • Der Wolfsburger Autobauer Volkswagen hofft, dass sich der Wahlausgang in den USA nicht nachteilig auf die Verhandlungen im Dieselskandal auswirken wird.
  • Unternehmen wie Apple sind global vernetzt und auf den Freihandel angewiesen. Gelingt es Trump, seine protektionistischen Ideen gegen den Widerstand der negativ betroffenen heimischen Unternehmen durchzusetzen? Anleger haben ihre Zweifel. Die Apple-Aktie verliert.
  • Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re ist wieder optimistischer für das laufende Jahr. Nach der Gewinnwarnung vom Mai erhöhte der Vorstand sein Gewinnziel für 2016. Der Überschuss soll die zuletzt angepeilten 2,3 Mrd. Euro nun deutlich übertreffen. Als Grund für die bessere Entwicklung nannte das Management die „zufallsbedingt unterdurchschnittliche Schadenbelastung aus Großschäden“. Im dritten Quartal verdiente die Munich Re netto mit 685 Mio. Euro ein Drittel mehr als vor einem Jahr.
  • Der Energiekonzern E.ON hat in den ersten neun Monaten des Jahres ein Nettominus von 9,3 Mrd. Euro verbucht, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Damit liegt der Verlust 3,6 Mrd. Euro höher als vor einem Jahr. Nach dem IPO der einstigen Kraftwerkstochter Uniper im September musste E.ON im dritten Quartal den Wert seiner verbliebenen Beteiligung um weitere 6,1 Mrd. Euro abschreiben. Bereits im Vorquartal verbuchte E.ON eine Wertminderung von 3,8 Mrd. Euro auf Uniper. Operativ lief es dagegen zufriedenstellend. In den ersten neun Monaten steigerte E.ON den Betriebsgewinn im Kerngeschäft (Ökostrom, Netze und Vertrieb) um 13 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro.
  • Der Maschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen erhöhte im zweiten Quartal das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis um 80 Prozent auf 27 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern lag bei 9 Mio. Euro, nach einem Minus von 9 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Die Umstrukturierung zeigte Wirkung: Weniger Kosten, höhere Preise und neue Produkte überzeugten die Kunden. Dennoch ging der Umsatz um 2 Prozent auf 586 Mio. Euro zurück. Die Jahresziele bestätigte der Vorstand.
  • Der Telekom-Anbieter Freenet hat am Dienstagabend Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Das operative Ergebnis erhöhte sich demnach um 21,4 Prozent auf 118,2 Mio. Euro. Beim Umsatz legte Freenet um zehn Prozent auf 867,2 Mio. Euro zu.
  • Der Lichtspezialist Osram hat nach der Abspaltung des Lampen-Geschäfts im dritten Quartal einen Umsatzrückgang um drei Prozent auf 909 Mio. Euro verzeichnet. Das operative Ergebnis sank um mehr als 20 Prozent auf 131 Mio. Euro.
  • Der Softwareanbieter Compugroup profitierte im vergangenen Quartal von einer starken Nachfrage. Der Umsatz verbesserte sich um acht Prozent auf 136 Mio. Euro an, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um ein Drittel auf 28 Mio. Euro zu.
  • Der Chemikalienhändler Brenntag schaut mit Sorge auf das weitere Geschäft. Das MDAX-Unternehmen rechnet beim operativen Ergebnis im Gesamtjahr jetzt nur noch mit einem Wert am unteren Ende der bisherigen Spanne zwischen 800 und 820 Mio. Euro. Bisher hatte Brenntag einen operativen Gewinn von bis zu 840 Mio. Euro angepeilt.
  • Der Autozulieferer Grammer kann im dritten Quartal sein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fast auf 13,2 Mio. Euro verdreifachen. Der Überschuss stieg von 3,1 auf 4,3 Mio. Euro. Das Unternehmen bestätigte seine Ziele für das Gesamtjahr.
  • Der Immobilienkonzern LEG erwartet weiterhin einen „steigenden Gewinn“ im Gesamtjahr. In den ersten neun Monaten legte das operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft deutlich auf 210,6 Mio. Euro.

Rohstoffe

  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche um 2,43 Mio. Barrel auf 485,0 Mio. Barrel gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,3 Mio. Barrel. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände überraschend um einen sehr hohen Wert von 14,4 Mio. Barrel erhöht.
  • In Krisenzeiten sind sichere Häfen gefragt wie Gold gefragt. Und offenbar sehen die Anleger die aktuellen Ereignisse in den USA als Krise an. Das Interesse der Anleger wendet sich ab von Risiko-Assets wie Aktien hin zu vermeintlich sicheren Anlagen. So hat sich die Feinunze Gold am Mittwochmorgen bis auf 1.324 US-Dollar in der Spitze verteuert, ein Plus von knapp 4 Prozent.

Devisen

  • Der mexikanische Peso, der in den vergangenen Monat zum „Trump-o-Meter“ erklärt wurde, ist im Zuge des wahrscheinlichen Wahlsieges des Republikaners zum 45. US-Präsidenten auf ein erstaunliches Rekordtief gefallen. Weil Trump Mexiko mit neuen Handelsverträgen und mit dem Bau einer Mauer an der Landesgrenze drohte, lautete die Devise zuletzt: Je höher die Chancen Trumps auf einen Wahlsieg, desto höher der Druck auf den Peso. Nun kostete am Mittwochmorgen ein Dollar bis zu 20,7818 Peso in der Spitze — und damit das erste Mal überhaupt mehr als 20 Pesos. Zuletzt erholte sich die Währung leicht.
  • Der Euro kann gegenüber dem US-Dollar um knapp zwei Cent zulegen. Kurz vor 09.00 Uhr MEZ notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,1203 US-Dollar. In der Spitze stand EUR/USD bei 1,1270. Deutlich steigen auch der Schweizer Franken und der japanische Yen gegenüber dem Dollar an.
Termine des Tages: 11:00 Uhr - Herbstprognose der EU-Kommission
16:00 Uhr - US: Lagerbestände Großhandel September
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände

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12 Kommentare

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  • Jigsaw
    Jigsaw

    Negative Reaktion aus Berlin...ist ja klar...da sitzen die Diktatorsozen

    14:03 Uhr, 09.11. 2016
  • GeBa96
    GeBa96

    Mit dem Gold hat sich das wieder normalisiert. Ob Gold so sicher ist wird man sehen. Die meisten anderen Themen werden sich auch wieder normalisieren.

    13:33 Uhr, 09.11. 2016

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