Kommentar
17:45 Uhr, 30.06.2022

US-Konsumenten geizen mit Ausgaben - Teuerung schmälert Kaufkraft - Biden: Russland wird Ukraine nicht besiegen

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  • Habeck befürchtet kompletten Stopp russischer Gaslieferungen
  • Medwedew: Sanktionen könnten als Kriegsgrund gewertet werden
  • Putin nach NATO-Beitritt sieht 'Spannungen' mit Finnland und Schweden
  • Chinas Wirtschaft schüttelt Corona-Delle ab
  • DE: Einzelhandelsumsatz steigt im Mai nur leicht
  • Gasengpass: Uniper kappt Gewinnprognose
  • Bei der Lufthansa sind Warnstreiks möglich
  • Gazprom streicht Dividende

Markt

  • Am deutschen Aktienmarkt ist es am Donnerstag erneut zu einem schweren Kursrutsch gekommen. Zeitweise notierte der DAX fast drei Prozent im Schluss, konnte sich aber im späten Handel mit einer festeren Wall Street wieder etwas erholen. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 1,69 Prozent bei 12.783,77 Punkten. Im ersten Halbjahr hat das Börsenbarometer rund 19,5 Prozent eingebüßt. Vor allem die Aktien von Uniper zeigen sich heute extrem schwach, nachdem der Kraftwerksbetreiber seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr kassiert hatte. Grund sind die eingeschränkten Gaslieferungen aus Russland. Die sich verschärfende Gaskrise in Deutschland beschäftigt die Marktteilnehmer. Es sei längst nicht nur ein europäisches Problem, vielmehr sei die ganze Welt Geisel der Energiesituation in Deutschland, schrieb ein Experte vom Vermögensverwalter SPI Asset Management. Sollte der Gasnotstand nicht bald gelöst werden, dürfte dies eine tiefere globale Energiekrise zur Folge haben, warnte er. Positive Wirtschaftssignale kommen derweil aus China. Sowohl im Industriesektor als auch im Dienstleistungsbereich legte der staatliche Einkaufsmanagerindex zu.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der chinesischen Video-App Tiktok droht erneut Ungemach in den USA. Der Kommissar der Aufsichtsbehörde FCC, Brendan Carr, wirft der Plattform vor, US-Nutzerdaten nach Peking weiterzuleiten. Apple und Google wurden aufgefordert, Tiktok aus ihren App-Stores zu verbannen. Carr begründet sein Vorgehen mit Datenschutzverstößen. „Tiktok agiert als ein ausgeklügeltes Überwachungswerkzeug, das enorme Mengen an persönlichen und sensiblen Daten hortet", schreibt Carr. Personen in Peking könnten ungehindert darauf zugreifen.
  • Die Apothekenkette Walgreens Boots Alliance übertraf im dritten Geschäftsquartal ergebnisseitig die durchschnittlichen Analystenschätzungen, verdiente aber deutlich weniger als im Vorjahr. Dabei belasteten eine 683 Mio. Dollar teure Einigung mit dem Staat Florida im Zuge der Opioid-Krise sowie Restrukturierungskosten. Der Konzern verdiente 289 Mio. Dollar, nach knapp 1,2 Mrd. Dollar im Vorjahr. Der Umsatz sank von 34 auf 32,6 Mrd. Dollar. Das Quartal sei im Rahmen der Erwartungen verlaufen, so das Management, das die Jahresziele bestätigte.
  • Der Spirituosenhersteller Constellation Brands übertraf mit einem bereinigten Quartalsgewinn von 2,66 Dollar je Aktie die Markterwartungen um 14 Cents. Constellation gab zudem eine optimistische Prognose für das Gesamtjahr ab.
  • Der Hersteller von Gebäudemanagementsystemen, Acuity Brands, hat die Marktprognosen für sein jüngstes Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis übertroffen. Die Ergebnisse
  • Der Haushaltswaren- und Möbeleinzelhändler RH hat seine Finanzziele für das Gesamtjahr gesenkt. Das Unternehmen, das früher unter dem Namen Restoration Hardware bekannt war, begründete dies mit der sich eintrübenden Wirtschaftslage und einer schwächeren Nachfrage nach Häusern.
  • Der Vorstandsvorsitzende von Xerox, John Visentin, ist im Alter von 59 Jahren nach eine längeren Erkrankung verstorben. Der Drucker- und Kopiererhersteller ernannte den Chief Operations Officer und President Steve Bandrowczak zum Interims-CEO.
  • Spirit Airlines die Abstimmung der Aktionäre über die geplante Fusion mit der Frontier Group auf den 8. Juli verschoben. Hinterrund ist: Konkurrent JetBlue drängt Spirit weiterhin dazu, sein konkurrierendes Angebot zu akzeptieren.
  • Das Justizministerium hat Klage eingereicht, um die geplante Fusion der Sicherheitsunternehmen Booz Allen Hamilton und Everwatch zu blockieren. Die Begründung: Das Geschäft treibe die Preise in die Höhe und schaffe eine Monopolsituation für kritische Sicherheitsdienste.
  • Nach Anordnung der US-Arzneimittelbehörde FDA muss der französische Pharmakonzern Sanofi die weit fortgeschrittenen Studien an dem Medikament Tolebrutinib teilweise aussetzen. Das Mittel wird bei Patienten mit Multipler Sklerose und bei Myasthenia gravis getestet. Einige der Probanden hatten unter der Behandlung gewisse Leberschäden entwickelt.
  • Die US-Regierung hat mindestens 105 Mio. Dosen des Corona-Impfstoffs von Pfizer und Biontech für eine geplante Booster-Kampagne im Herbst bestellt. Das Auftragsvolumen liegt bei 3,2 Mrd. Dollar. Der Deal umfasst eine Kaufoption für weitere bis zu 195 Mio. Einheiten. Die Lieferungen sollen Impfstoffe sowohl für Erwachsene als auch für Kinder enthalten. Laut Pfizer-CEO Albert Bourla geht es dabei auch um Mittel, die speziell gegen neuartigere Virusvarianten wie Omikron schützen könnten.
  • Die Eigner des russischen Gaskonzerns Gazprom haben eine Gewinnausschüttung für 2021 abgelehnt. „Die Aktionäre haben entschieden, dass es in der aktuellen Situation nicht ratsam ist, Dividenden auf der Grundlage der Ergebnisse von 2021 zu zahlen", sagte der stellvertretende Vorstandschef Famil Sadygov, wie Reuters berichtet. Für Gazprom seien die Realisierung des Investitionsprogramms mit dem Anschluss der russischen Regionen ans Gasnetz sowie die erhöhten Steuerforderungen der Regierung vorrangig. Im Mai hatte Gazprom noch mitgeteilt, dass der Vorstand eine Dividende von 52,53 Rubel je Aktie für 2021 vorschlägt. 2021 erzielte Gazprom einen Rekordgewinn von 2,09 Bio. Rubel (rund 27,5 Mrd. Euro).
  • Mitten im Flugchaos starten am Donnerstag bei der Lufthansa die Tarifverhandlungen für rund 20.000 Bodenbeschäftigte. Die Gewerkschaft Verdi wartet mit einer Forderung von 9,5 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr Monatslohn auf. Verdi-Vizechefin Christine Behle ist der Ansciht, dass zu viel Personalabbau der Lufthansa in der Corona-Krise und schlechte Bezahlung Ursachen der zurzeit massiven Störungen im Flugbetrieb sind. Lufthansa musste wegen Personalmängel mehr als 3.000 Flüge für den Sommer absagen.
  • Die International Consolidated Airlines Group hat Optionen zum Kauf von 14 Airbus-Jets der A320neo-Familie in Festaufträge umgewandelt. Die neuen Flugzeuge sollen in den Jahren 2024 und 2025 ausgeliefert werden. Der Listenpreis für A320neos beträgt je 120 Mio. Dollar und der für die A321neos 140 Mio. Dollar. Allerdings seien erhebliche Preisnachlässe ausgehandelt worden, so IAG.
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Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat einen Auftrag zur Entwicklung einer neuen Mittelkalibermunition für die US-Marine erhalten. Die US-Navy schloss den Vertrag mit einem Auftragswert von gut 14 Mio. Dollar mit der Rheinmetall-Tochter American Rheinmetall Munitions Inc mit Sitz in Virginia, wie der Konzern mitteilte.
  • Der Energiekonzern Uniper hat seine Gewinnerwartungen für das laufende Jahr wegen der eingeschränkten Gaslieferungen aus Russland nach unten geschraubt. Man prüfe, wie die Liquidität der Gesellschaft weiter gesichert werden könne, teilte Uniper am Mittwochabend mit. „Wir hatten bereits Ende letzten Jahres durch die enorm gestiegenen Gaspreise einen signifikant gestiegenen Liquiditätsbedarf", sagte CEO Klaus-Dieter Maubach. „Um diesem zu begegnen, hatten wir bereits unsere Kreditlinien erweitert. Nun habe sich die Geschäftsentwicklung durch den Krieg in der Ukraine und die in der Folge stark reduzierten Gaslieferungen aus Russland „spürbar verschlechtert", so Maubach. „Daher sprechen wir jetzt mit der Bundesregierung erneut über Stabilisierungsmaßnahmen, für die eine Reihe von Instrumenten in Frage kommen wie zum Beispiel Garantie- und Sicherheitsleistungen, Erhöhung der aktuellen Kreditfazilität bis hin zu Beteiligungen in Form von Eigenkapital."
  • Bayer hat in China die Zulassung für sein Medikament Finerenon zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung in Verbindung mit Typ-2-Diabetes erhalten. Die dortige Arzneimittelbehörde National Medical Products Administration habe die Marktzulassung für Finerenon unter dem Markennamen Kerendia erteilt, so Bayer. Finerenon ist laut Bayer ein nicht-steroidaler, selektiver Mineralokortikoidrezeptor-Antagonist.
  • Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sieht schwierige Zeiten auf Deutschland zukommen. „Die fetten Jahre sind jetzt erst mal vorbei", sagte Dulger am Mittwochabend. Deutschland sei viele Jahre durch eine Wohlstands- und Wohlfühloase getaumelt. Aber damit sei jetzt Schluss", sagte Dulger. „Wir müssen jetzt gemeinsam immer häufiger darüber reden: Was tun wir, dass unsere Wirtschaft weiter am Laufen bleibt?“ Dulger kritisierte auch die Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi in Seehäfen - in einer Zeit, in der die Unternehmen dringend Materialien bräuchten. Dies habe ihm sehr missfallen. Vielleicht brauche man einen nationalen Notstand, der auch Streikrecht breche, sagte Dulger.
  • Der französische Autokonzern Renault kann seinen Anteil an dem japanischen Partner Nissan nicht auf über 44,4 Prozent aufstocken. Das geht aus einer von Nissan veröffentlichten Allianzvereinbarung hervor, wie Reuters berichtet. Nissan ist danach berechtigt, eine zusätzliche Beteiligung an Renault zu erwerben, sollten die Franzosen einen Vorschlag an die Aktionäre machen, den der Nissan-Vorstand nicht unterstützt. Der Anteil von Renault an Nissan beträgt aktuell 43 Prozent, der von Nissan an Renault 15 Prozent.

Konjunktur & Politik

  • Der Oberste Gerichtshof der USA hat heute den Machtanspruch der Umweltschutzbehörde Environmental Protection Agency (EPA) zurechtgestutzt und geurteilt, dass der Regulierer seine Befugnisse im Jahr 2015, bei dem Versuch den Treibhausgas-Ausstoß von Kraftwerken zu reduzieren, übertreten hat. Die Regulierungen aus der Obama-Ära würden einen alarmierenden Trend illustrieren, in Zuge dessen Präsidenten und Behörden sich verstärkt dem demokratischen Prozess entziehen, und Beschlüsse fassen, die nur dem Kongress zustehen.
  • Die US-Konsumenten haben ihre Ausgaben im Mai nur um 0,2 Prozent zum Vormonat gesteigert, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Volkswirte rechneten mit einem doppelt so kräftigen Plus, nach einem Zuwachs im April von 0,6 Prozent. Die persönlichen Einkommen legten erneut um 0,5 Prozent zum Vormonat zu. Der auf den Konsumausgaben basierende Preisindex PCE stieg im Mai im Jahresvergleich um 6,3 Prozent. Der Kernindex ohne Energie und Nahrungsmittel stieg auf Jahressicht um 4,7 Prozent. Im April waren es noch 4,9 Prozent gewesen.
  • In den USA hat sich die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 2.000 auf 231.000 reduziert, teilte das Arbeitsministerium mit. Analysten hatten mit 230.000 Anträgen gerechnet. Die wöchentlichen Erstanträge gelten als kurzfristiger Indikator für die Entwicklung des US-Arbeitsmarkts.
  • US-Präsident Joe Biden hat neue Waffenlieferungen an die Ukraine im Volumen von 800 Mio. Dollar angekündigt. Zugleich betont er, eine Mehrheit der Nato-Staaten sei mittlerweile dabei, das Zwei-Prozent-Ziel der Allianz bei den Verteidigungsausgaben zu übertreffen. Die NATO unterstütze die Ukraine so lange dies nötig sein werde, betonte Biden weiter. Er wisse zwar nicht genau, wie der Krieg ende und wann er beendet sei. „Es wird nicht damit enden, dass Russland die Ukraine in der Ukraine schlägt."
  • Fed-Chef Jerome Powell hat erneut betont, die Notenbank werde die anziehende Inflation mit allen Mitteln bekämpfen. Ein Kampf, der dauern könnte. Am Markt kochten einmal mehr Befürchtungen hoch, dass aggressive geldpolitische Eingriffe der Notenbanken als Antwort auf die hohe Teuerung die Wirtschaft ausbremsen und in die Rezession schicken könnten.
  • Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitrij Medwedew, ist der Meinung, dass die westlichen Sanktionen als eine Berechtigung für einen Krieg angesehen werden könnten: „Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass solche feindseligen Maßnahmen unter bestimmten Umständen auch als ein Akt internationaler Aggression gewertet werden können. Und sogar als Casus Belli.“ Russland habe das Recht, sich zu verteidigen.
  • Russland ist laut Präsident Wladimir Putin offen für einen Dialog über strategische Stabilität, eine Beschränkung von Atomwaffen und Rüstungskontrolle. Dies würde aber eine „sorgfältige gemeinsame Arbeit“ erfordern und müsse darauf abzielen, eine Wiederholung dessen zu verhindern, „was heute im Donbass geschieht“, sagt Putin auf einem Forum in Sankt Petersburg. Präsident Wladimir Putin habe die anstehende Erweiterung „unbeeindruckt zur Kenntnis genommen“, sagt Scholz. Insofern sei nach jetzigem Stand keine Eskalation absehbar. Dass Putin die NATO imperialistisch nenne, sei „lächerlich“, fügt er hinzu. Die NATO sei eine rein defensive Allianz. Stattdessen sei es Russland selbst, das imperialistisch agiere.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz sieht in Russland eine Bedrohung für Europa und die NATO. „Es bedroht die internationale Ordnung. Durch seine aggressive Politik stellt Russland wieder eine Bedrohung für Europa und für die Allianz dar. Die NATO stärkt deshalb ihre Verteidigungsfähigkeit, insbesondere mit Blick auf die Sicherheit ihrer Mitglieder entlang der Ostflanke", so Scholz.
  • Das ukrainische Militär meldete, dass sich russische Truppen von der Schlangeninsel zurückgezogen haben. Die ukrainischen Streitkräfte hatten die russischen Besatzer der Schlangeninsel mehrfach mit Artillerie angegriffen. Die Insel war kurz nach Kriegsausbruch besetzt worden. Die russische Armee hat den Rückzug von der Schlangeninsel mittlerweile bestätigt. Das russische Verteidigungsministerium sprach mit Blick auf die Aufgabe der Insel von „einer Geste guten Willens".
  • Die deutschen Einzelhändler haben im Mai ihre Einnahmen um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesteigert, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Real (preisbereinigt) bleibt nur ein Anstieg von 0,6 Prozent übrig. Im April hatte es einen heftigen Einbruch um 5,4 Prozent gegeben. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2021 verzeichnete der Einzelhandel im vergangenen Monat ein reales Umsatzminus von 3,6 Prozent und einen nominalen Zuwachs von 4,1 Prozent.
  • Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck befürchtet ein vollständiges Ausbleiben russischer Gaslieferungen durch die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream, da am 11. Juli jährliche Wartungsarbeiten beginnen. „Es droht ab dem 11. Juli eine Blockade von Nord Stream 1 insgesamt. Die Pipeline wird in der Regel für zehn Tage heruntergefahren. Aber nach dem Muster, das man gesehen hat, wäre es nicht überraschend, wenn irgendein kleines Teil gefunden wird. Und dann sagt man: Ja, das können wir halt nicht wieder anmachen, jetzt haben wir bei der Wartung irgendwas gefunden und das war's dann. Also insofern ist die Situation durchaus angespannt", sagte Habeck am Donnerstag bei einem Nachhaltigkeitsgipfel der "Süddeutschen Zeitung". Mitte Juni hatte Russland unter Verweis auf technische Probleme die Lieferungen durch Nord Stream bereits gedrosselt. Daraufhin hatte die Bundesregierung die Alarmstufe im Notfallplan Gas ausgerufen.
  • Finnland und Schweden haben angesichts der russischen Aggression gegenüber dem Nachbarland Ukraine beschlossen, ihre jahrzehntelange Neutralität aufzugeben und der NATO beizutreten. Kreml-Chef Wladimir Putin fühlt sich durch den NATO-Beitritt von Finnland und Schweden zwar nicht bedroht. Sollten die beiden Länder aber militärische Infrastruktur auf ihrem Gebiet zulassen, müsse Russland Gegenmaßnahmen ergreifen. „Es gibt nichts, was uns mit Blick auf eine Mitgliedschaft Finnlands und Schwedens in der NATO Sorgen machen würde. Wenn sie wollen - bitte", sagte der Kremlchef vor Journalisten in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat. Doch die Länder müssten sich auf eine russische Reaktion gefasst machen. „Sie müssen sich klar und deutlich vorstellen, dass es für sie früher keine Bedrohungen gab - aber werden dort jetzt Truppen stationiert und Infrastruktur eingerichtet, so werden wir gespiegelt antworten müssen und dieselben Bedrohungen für das Territorium schaffen, von dem aus wir bedroht werden", wurde Putin von der Nachrichtenagentur Tass zitiert.
  • Kreml-Chef Wladimir Putin behauptete am Mittwochabend erneut, die Kampfhandlungen in der Ukraine liefen planmäßig. „Die Arbeit läuft ruhig, rhythmisch, die Truppen bewegen sich und erreichen die Linien, die ihnen als Etappenziele vorgegeben wurden", sagte er vor Journalisten in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat. „Alles läuft nach Plan.“ Nach Einschätzung westlicher Experten rückt das russische Militär zwar vor, erleidet dabei aber hohe Verluste - sowohl bei der Truppe, als auch bei der Ausrüstung. Die russischen Soldaten bezeichnete Putin als "Helden". Über sie müssten Lieder und Gedichte geschrieben werden und sie sollten Denkmäler bekommen, sagte er. Putin wollte sich nicht dazu erklären, wie lange die Kampfhandlungen noch andauern könnten. „Es wäre falsch, irgendwelche Fristen zu setzen", sagte er. Intensivere Kampfhandlungen würden höhere Verluste bedeuten und „wir müssen vor allem daran denken, wie wir das Leben unserer Jungs erhalten können".
  • In China verbessert sich die Geschäftsstimmung in den großen und staatlichen Unternehmen. Sowohl im Industriesektor als auch im Dienstleistungsbereich legte der staatliche Einkaufsmanagerindex und stieg jeweils auch wieder über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
  • Die Importpreise für nach Deutschland eingeführte Güter waren im Mai um 30,6 Prozent höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im April hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei plus 31,7 Prozent gelegen, im März bei plus 31,2 Prozent. Gegenüber dem Vormonat April stiegen die Importpreise im Mai 2022 um 0,9 Prozent.
  • Die japanische Industrieproduktion brach im Mai im Vergleich zum Vormonat um 7,2 Prozent ein, wie das Ministerium für Wirtschaft, Industrie und Handel (Meti) am Donnerstag auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit Mai 2020. Vor allem die Null-Covid-Strategie in China, die im Mai viele Städte in den Lockdown zwang, drückte auf die Produktion japanischer Unternehmen.
  • Bei einem russischen Angriff im Osten der Ukraine sollen große Mengen Getreide ausgelöscht worden sein. In einem Lagerhaus in der Stadt Selenodolsk sei ein Feuer ausgebrochen, schrieb der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, am Donnerstag auf Telegram. 40 Tonnen Getreide seien vernichtet worden. Der Gouverneur machte Russland dafür verantwortlich.

Dividendenabschläge


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