Kommentar
16:00 Uhr, 30.06.2017

Buffett gewinnt auf einen Schlag 12 Mrd. Dollar - EZB-Lautenschläger fordert geldpolitische Normalisierung

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Uni Michigan-Konsumklima trübt sich nicht so stark ein wie erwartet
  • Prognosesenkung bei Bayer. Monsanto-Übernahme bei EU beantragt
  • S&P erwartet kein großes US-Konjunkturpaket mehr
  • Deutschland: Arbeitslosenzahl sinkt im Juni nur geringfügig
  • Inflation in der Eurozone verlangsamt sich im Juni etwas
  • Japans Wirtschaft verliert deutlich an Schwung
  • Erstnotiz von Delivery Hero
  • Umsätze im deutschen Einzelhandel steigen überraschend deutlich
  • Heidelberger Druck strebt zweistellige Marge an

DAX

  • Nach den heftigen Verlusten am Donnerstag stabilisiert sich der DAX am Freitag. Die Stimmung bleibt aber angeschlagen und zurückhaltend. Weiterhin kämpft der Index um die Marke von 12.400 Punkten. Unterstützung für den Aktienmarkt kommt von Konjunkturseite. Die Inflationsrate der Eurozone ist im Juni etwas höher ausgefallen als angenommen, allerdings hat sich sich zum Vormonat auch leicht abgeschwächt. Außerdem meldete der deutsche Einzelhandel starke Umsatzzahlen. Auch beim wichtigen Handelspartner China ist die Stimmung in der dortigen Industrie besser als erwartet. Konjunkturpessimismus für die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft ist derzeit nicht angebracht.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway hat an einem Tauschgeschäft Milliarden Dollar verdient. Die Beteiligungsgesellschaft wandelte ihre Vorzugsaktien an der Bank of America, die im Jahr 2011 für 5 Mrd. US-Dollar erworben wurden, in reguläre Aktien um. Deren Börsenwert liegt aktuell bei rund 17 Mrd. US-Dollar. Ein weiterer Nebeneffekt des Deals: Warren Buffett ist nun Hauptaktionär der Bank of America.
  • Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat die Übernahme von Monsanto bei den EU-Kartellbehörden angemeldet, erste Deadline ist der 07. August.
  • Der US-Sportartikelriese Nike ist zurück in der Spur: In den drei Monaten bis Ende Mai hat der Adidas-Konkurrent seinen Nettogewinn deutlich um 19 Prozent auf 1,0 Mrd. US-Dollar gesteigert. Der Umsatz legte um fünf Prozent auf 8,7 Mrd. Dollar zu. Ohne negative Währungseffekte wären die Erlöse um sieben Prozent gestiegen. Die Ergebnisse übertrafen die Markterwartungen deutlich.
  • Der US-Halbleiter-Konzern Micron Technology hat im 3. Quartal wieder einen Gewinn erzielt, nachdem im Vorjahr noch rote Zahlen geschrieben worden waren. Auch der Umsatz übertraf die Erwartungen.
  • Der US-Alu-Rad-Produzent Superior Industries will die deutsche Uniwheels AG komplett übernehmen und die Börsennotierung in Warschau beenden. Der Kaufpreis ist mit 247,87 polnischen Zloty je Aktie unverändert zum vorherigen Angebot.
  • Bayer hat überraschend eine Umsatz- und Gewinnwarnung veröffentlicht. Angesichts eines unerwartet schwachen Pflanzenschutzgeschäfts im wichtigen brasilianischen Markt erwartet der Konzern für dieses Jahr eine einmalige Gewinn-Belastung von 300 bis 400 Mio. Euro und muss deshalb von seinem Umsatz- und Ergebnisziel für dieses Jahr abrücken.
  • Heidelberger Druck-Chef Rainer Hundsdörfer hat ambitionierte Ergebnisziele: „Ich gebe erst Ruhe, wenn wir eine zweistellige Ebit-Marge haben. Erst dann ist ein Unternehmen kerngesund", sagte er der „Börsen-Zeitung“. Mit Blick auf den Konkurrenten Koenig & Bauer sagt Hundsdörfer: „Unser Wettbewerber hat vielleicht konsequenter saniert, aber das Profitabilitätsniveau, das Koenig & Bauer erreicht hat, wollen wir in Zukunft deutlich übertreffen.“ Zur Steigerung der Ertragskraft will HeidelDruck das Geschäftsmodell von Kopiererherstellern übernehmen. „Wir verkaufen die Maschine, danach werden Service, Ersatzteile und Verbrauchsmaterialien wie Farbe im Subskriptionsmodell abgerechnet, auf Basis der bedruckten Seiten", so Hundsdörfer.
  • Der Essenslieferdienst Delivery Hero aus dem Hause von Rocket Internet wagt den Schritt aufs Parkett. Die Aktien des Unternehmens werden heute zum ersten Mal an der Frankfurter Börse gehandelt. Den Ausgabepreis der neuen Aktien setzte das Unternehmen auf 25,50 Euro fest und damit am oberen Ende der Preisspanne. Insgesamt wird Delivery Hero damit mit 4,39 Mrd. Euro bewertet. Mit dem Börsengang werden rund 1 Mrd. Euro brutto erlöst. Zu Delivery Hero gehören in Deutschland die Marken Foodora, pizza.de und Lieferheld.
  • Die Deutsche Bank gibt weiterhin keine Informationen zu den Geschäftsbeziehungen zu US-Präsident Donald Trump an die Demokraten im Kongress heraus. Die Anwälte des Geldhauses beriefen sich in einem Antwortschreiben an eine Gruppe von demokratischen Abgeordneten auf den Datenschutz. Die demokratischen Abgeordneten erhoffen sich von den Unterlagen der Bank Aufklärung über angebliche Verbindungen Trumps zu Russland. Trump soll dem Kreditinstitut 130 Mio. Dollar schulden.
  • Die Versandapotheke Zur Rose aus der Schweiz hat die Preisspanne für den geplanten Börsengang eingeengt. Die Aktien werden nun zu einem Preis von je 135 bis 140 CHF angeboten. Zuvor lag die Spanne noch bei 120 bis 140 Schweizer Franken. Zudem werde die Angebotsfrist um einen Tag auf den 4. Juli verkürzt. Erster Handelstag soll der 6. Juli bleiben.

Konjunktur & Politik

  • Das von der Uni Michigan ermittelte Konsumklima in den USA hat sich im Juni weniger stark eingetrübt als erwartet. Der entsprechende Indikator fiel von zuvor 97,1 um zwei Punkte auf 95,1. Von Analysten im Schnitt erwartet wurde ein Wert von 94,6 Zählern.
  • Die Konsumausgaben in den USA erhöhten sich im Mai zum Vormonat um 0,1 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Im April lag das Plus bei 0,4 Prozent. Die Privaten Einkommen legten zugleich stärker als erwartet um 0,4 Prozent zu. Die Teuerung, gemessen an dem Inflationsmaß PCE, zog in der Kernrate um 1,4 Prozent zum Vorjahr an.
  • Die USA haben Waffenlieferungen an Taiwan für insgesamt 1,4 Mrd. US-Dollar genehmigt, teilte das US-Außenministerium mit. Die Lieferung umfasst neben Raketen auch Ausrüstung zur Radarüberwachung und Frühwarnsysteme. Chinas Regierung protestierte bereits: Die USA sollten das Geschäft zurücknehmen, um zu vermeiden, dass die Beziehungen beschädigt werden, so Außenamtssprecher Lu Kang.
  • EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger hält es für unabdingbar die Geldpolitik zu normalisieren, sobald es vertretbar sei. Zwar sei die Inflation noch nicht auf einem stabilen Trend hin zum EZB-Ziel von knapp zwei Prozent, aber alle Voraussetzungen dafür seien gegeben, sagte Lautenschläger auf einer Veranstaltung in Berlin. Es sei nur noch eine Frage der Zeit und der Geduld. Entsprechend sollte die EZB ihre Kommunikation anpassen. Eine ungewöhnlich lockere Geldpolitik habe nicht nur eine erwünschte Wirkung, sondern immer auch unerwünschte Nebenwirkungen, so Lautenschläger.
  • Die Inflation in der Eurozone hat sich im Juni verlangsamt. Die Verbraucherpreise seien um 1,3 Prozent zum Vorjahr gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Experten hatten diese Teuerungsrate erwartet. Im Vormonat zogen die Preise noch um 1,4 Prozent an.
  • Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) erwartet nicht mehr, dass unter US-Präsident Donald Trump ein groß angelegtes Konjunkturpaket aufgelegt wird. „Wir glauben nicht mehr daran, dass die Regierung in der Lage sein wird, selbst ein kleines Paket mit Infrastrukturausgaben durchzusetzen", heißt es in einer aktuellen Studie. Zudem sei allenfalls mit moderaten Steuersenkungen, vermutlich Anfang nächsten Jahres, zu rechnen.
  • Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Deutschland hat von Mai auf Juni um 25.000 auf 2.473.000 abgenommen, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte. Saisonbereinigt ergibt sich ein Anstieg von 7.000 im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr waren im Juni 142.000 weniger Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote verminderte sich um 0,1 auf 5,5 Prozent. Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, hat sich saisonbereinigt auf 3.496.000 Personen erhöht.
  • Der CFLP-Einkaufsmanagerindex für die Stimmung bei größeren und staatlichen chinesischen Industriekonzernen legte im Juni überraschend um 0,5 auf 51,7 Punkte zu. Dies ist nach dem März-Wert der zweithöchste Stand in diesem Jahr.
  • Die Industrieproduktion in Japan ist im Mai um 3,3 Prozent gesunken und damit so stark wie seit dem großen Erdbeben im März 2011 nicht mehr. Besonders Auto- und Maschinenbauer fuhren ihre Produktion wegen hoher Lagerbestände zurück. Die Arbeitslosigkeit ist unerwartet gestiegen und die Verbraucher haben ihre Kauflust gebremst.
  • Die Umsätze des deutschen Einzelhandels sind im Mai preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,5 Prozent zum Vormonat gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Analysten hatten einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Auf nominaler Basis inklusive Preisveränderungen legten die Umsätze im vergangenen Monat um 0,3 Prozent zu.

Dividendenausschüttungen

  • Bauer (0,10 EUR je Aktie)
  • Bijou Brigitte (3,00 EUR je Aktie)
  • MLP (0,08 EUR je Aktie)
  • Sixt Leasing (0,48 EUR je Aktie)
  • Nanogate (0,11 EUR je Aktie)
Termine des Tages:
14:30 Uhr - US: Konsumausgaben Mai
14:30 Uhr - US: Persönliche Einkommen Mai
14:30 Uhr - US: PCE-Kernrate Mai
15:45 Uhr - US: Einkaufsmanagerindex Chicago Juni
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan Juni (endgültig)

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