Kommentar
00:05 Uhr, 01.10.2020

DAX - das Lieblingskind der deutschen Trader. Warum?

Der DAX ist der mit Abstand beliebteste Basiswert unter deutschen Tradern. Dafür gibt es auch gute Gründe.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.792,54 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der DAX beinhaltet die Aktien der 30 wichtigsten börsennotierten Unternehmen in Deutschland und ist deshalb der bedeutendste deutsche Aktienindex. Der DAX wird häufig auch als Gradmesser für die gesamte deutsche Wirtschaft oder zumindest für die börsennotierten Unternehmen in Deutschland herangezogen: Wer wissen will, wie es den großen börsennotierten Konzernen in Deutschland oder zumindest dem Aktienmarkt in Deutschland aktuell geht, muss auf den DAX blicken.

Die 30 Komponenten des DAX werden anhand der Streubesitz-Marktkapitalisierung und des Börsenumsatzes ausgewählt. Die Marktkapitalisierung ist der Gesamtwert aller von einem Unternehmen ausgegebenen Aktien und berechnet sich als Produkt des Aktienkurses und der Aktienanzahl. Bei der Streubesitz-Marktkapitalisierung werden dabei nur die Aktien berücksichtigt, die sich nicht dauerhaft in der Hand einiger weniger Großanleger befinden, sondern die dem Börsenhandel zur Verfügung stehen.

Anders als die meisten anderen wichtigen Börsenindizes wird der DAX in seiner Standardvariante nicht als reiner Kursindex, sondern als Performanceindex berechnet. Das bedeutet, dass ausgeschüttete Dividenden so in den DAX eingerechnet werden, als hätten Anleger die erhaltenen Gewinnausschüttungen wieder reinvestiert.

Anders als Aktien kann der DAX selbst nicht direkt gehandelt werden. Schließlich ist der DAX ein Index, dessen Stand sich rechnerisch aus dem Kurs der einzelnen DAX-Komponenten ergibt. Glücklicherweise gibt es neben börsengehandelten Indexfonds (ETFs) auch zahlreiche Derivate, mit denen auch private Trader auf Kursveränderungen im DAX spekulieren können. Die meisten Profi-Anleger setzen dabei auf den DAX-Future, während private Trader den DAX häufig per CFD oder mit Optionsscheinen bzw. Hebelzertifikaten handeln.

Die Beliebtheit des DAX ergibt sich nicht nur aus der Tatsache, dass er die wichtigsten deutschen Aktien enthält, sondern speist sich auch aus der medialen Aufmerksamkeit, die dem Index zuteil wird. Schließlich kommt so gut wie kein Bericht vom Frankfurter Börsenparkett ohne einen Blick auf die DAX-Kurstafel aus.

Wer sehr langfristig in den DAX investiert, konnte zumindest in den vergangenen Jahrzehnten mit einer jährlichen Rendite von mehr als sieben Prozent rechnen. Wer etwa Anfang 1990 in den DAX investierte und Ende 2019 verkaufte, brachte es trotz Internetblase, Finanzkrise und Corona-Crash auf eine jährliche Rendite von 8,1 Prozent im Gesamtzeitraum (Quelle: DAX-Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts).

DAX im langfristigen Chart
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Der DAX eignet sich deshalb für einen passiven Anlageansatz zum Beispiel mit einem börsengehandelten Indexfonds (ETF). Allerdings sollten Anleger dabei keinesfalls dem sogenannten Home Bias unterliegen und ausschließlich auf den heimischen Aktienmarkt setzen. Neben deutschen Standardwerten sollte ein ausgewogenes Depot auch Aktien aus anderen Ländern sowie möglicherweise auch Small- und Mid-Caps (also Aktien mit kleiner oder mittlerer Marktkapitalisierung) enthalten.


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Aber nicht nur bei Langfristanlegern, sondern auch bei vielen aktiven Tradern ist der DAX sehr beliebt. Da im DAX zyklische Aktien wie die Papiere von Autobauern und Chemiekonzernen besonders stark vertreten sind, neigt der DAX zu starken Kursveränderungen und einer hohen Volatilität, was je nach Strategie gut für aktive Trader sein kann. Ein weiterer Pluspunkt ist die Verfügbarkeit vieler Derivate, so dass Anleger immer ein für sie passendes Produkt finden (zum Beispiel mit der Anlage- und Hebelproduktsuche auf Guidants).

DAX-Chart
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Neben dem DAX gibt es weitere deutsche Indizes, die Anleger nicht links liegen lassen sollten. Der TecDAX enthält die 30 wichtigsten Aktien von deutschen Technologieunternehmen, während der MDAX Aktien mit mittlerer Marktkapitalisierung und der SDAX Aktien mit geringer Marktkapitalisierung enthält. Langfristig haben diese Indizes sogar eine Outperformance gegenüber dem DAX gezeigt, was dafür spricht, dass auch diese Indizes von Anlegern nicht links liegen gelassen werden sollten.

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