Kommentar
02:00 Uhr, 12.01.2009

DAX - Das Jahr 2009 könnte mit einem Paukenschlag beginnen!

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Verehrte Leserinnen und Leser, sehr geehrter Dekan, sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrter Herr Präsident (kleines Späßle am Rande), ich darf Sie recht herzlich im neuen, jungen Jahr 2009 begrüßen.

Das Team von GodmodeTrader.de / BörseGo wünscht Ihnen ein erfolgreiches, ein angenehmes Jahr 2009. Mögen Ihre Wünsche beruflicher als auch privater Natur in Erfüllung gehen.

Bei Sichtung der institutionellen Researchberichte, die uns seit Wochen erreichen, zeigt sich ein Konsenspunkt. Erstaunlich viele weisen darauf hin, dass die Konjunktur weltweit ab Mitte 2009 wieder anziehen werde. Die ersten beiden Quartale könnten allerdings nochmal richtig hart werden. Die Börse laufe dem konjunkturellen Geschehen bekanntermaßen 3 bis 6 Monate voraus, weshalb es in den kommenden Wochen und Monaten ratsam sei, Aktien zu kaufen. Die Prognosen werden in vielen Reports von der Wirkung der Reflationsmaßnahmen der Notenbanken abhängig gemacht.

Werfen wir nun einen charttechnischen Blick auf das Alpha-Tier des deutschen Finanzmarkts, den DAX.
DAX aktuell 4.783 Punkte

Im mittelfristigen Zeitfenster zeigt der DAX seit Oktober 2008 eine sehr breite Range zwischen 4.000 und 5.300 Punkten. Seit 21.11.2008 ausgehend von 4.034 Punkten befindet sich der Index in einer Aufwärtsbewegung.

In der von mir verfaßten vorhergehenden Chartkommentierung vom 08.12.08, die ich als Kopie unten angehängt habe, wurde auf die Möglichkeit einer verkümmerten Jahresendrallye hingewiesen. Es wurden 4 starke charttechnische Widerstandsbereiche, also potentielle Trendwendepunkte nach unten, angegeben.

An dem erstgenannten Widerstandsbereich A) bei 4.820-4.890 Punkten prallten die Notierungen tatsächlich nach unten ab, verharrten dann, um anschließend darüber auszubrechen. In der zurückliegenden Woche war es dann soweit und der zweitgenannte Widerstandsbereich B) bei 5.100-5.170 Punkten wurde erreicht. Wie Sie der aktuellen Chartgrafik entnehmen können, ist der DAX beinahe Cent-genau an der deckelnden Widerstandslinie nach unten abgeprallt. Es wurden 5.111 Punkte im Wochenhoch erreicht.

Mit dem blauen Tendenzpfeil habe ich in der Chartgrafik den von mir favorisierten Kursverlauf der kommenden Tage und Wochen skizziert. Möglicherweise sehen wir nochmals einen kurzen Erholungsversuch in den 5.000-5.100er Bereich, dann dürfte aber mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer größere Korrekturbewegung starten. Das neue Jahr würde demzufolge mit einem Paukenschlag an der Börse beginnen. In der erwarteten Abwärtsbewegung könnte im 4.500er Bereich eine zwischengeschaltete Erholung enstehen, der aber neue Tiefs folgen könnten. Aus heutiger Sicht ist ein Korrekturpotential bis 4.000 Punkte wahrscheinlich.

Kommen wir abschließend zum Alternativscenario. Was passiert, wenn die bisher beschrieben Prognose nicht eintritt ? Sollte der DAX doch weiter ansteigen, warten die bereits genannten Widerstände C) und D).

C) 5.350 Punkte. Ehemaliger Key Support, der jetzt als Widerstand, sprich deckelnd wirkt.

D) Ca. 6000 Punkte. 61,8er Fibonacci Retracement sowie dominante Abwärtstrendlinie seit Dezember 2007.

Diese beiden Widerstände, dürften wieder Angebotsüberhang erzeugen. Die Wahrscheinlichkeit wäre erheblich erhöht, dass im Falle des Erreichens dieser Widerstände wieder mit fallenden, nach unten abprallenden Kursen gerechnet werden müßte.

Hinweis in eigener Sache.

Am Samstag können Sie mich auf dem Börsentag Dresden treffen. Dort werde ich ebenso einen Vortrag halten wie am 27.01.08 auf einer Tagung des Bundesverbands des Deutschen Groß- und Außenhandels e.V. (BGA).

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

LINK : Wichtige Hinweise für Sie - Bitte hier klicken.

Kursverlauf seit 1998 (log. Linienchart als Übersichtsdarstellung)
Kursverlauf seit Juli 2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)


DAX - Hin und hergerissen zwischen Bullen und Bären
Datum 08.12.2008 - Uhrzeit 13:00

Seit Oktober dieses Jahres bewegt sich der Index ähnlich wie der DOW Jones in einem überbreiten seitwärts gerichteten Kurskorridor. Innerhalb dessen läuft eine Schlacht zwischen Bullen und Bären, zwischen Käufern und Verkäufern statt. Dieses Hin und Her spiegelt sich übrigens auch in den Einschätzungen der großen Bankinstitute wider. Auf der einen Seite die, die auf die extrem günstigen Bewertungen vieler Qualitätsaktien hinweisen und der anderen Seite, diejenigen, die auf die Risiken der laufenden Finanzkrise hinweisen. Ich hatte erst kürzlich ein Gespräch mit einem Analysten einer großen französischen Bank, der meinte, dass der US Häuserpreisverfall erst ein Drittel hinter sich habe. Der US Häuserpreisverfall gilt unter Experten als Wurzel des Übels.

Das Sentiment, die Marktstimmung unter den Marktteilnehmern ist auf anhaltend hohem Niveau bärisch. Auf dem Berliner Börsentag fragte während meines Vortrags in die Runde, wer auf dem aktuellen Kursniveau eine finale Bodenbildung an den Aktienmärkten erwarte. Keine einzige Hand ging hoch. In der Vergangenheit waren solche extremen Ungleichgewichte in der Marktstimmung Ausgangspunkt für eine Bodenbildung. Ein solch negative Stimmung wirkt normalerweise als Kontraindikator.

DAX aktuell 4.649 Punkte

Die aktuelle charttechnische Bestandsaufnahme sieht wie folgt aus. Seit Oktober 2008 bewegt sich der DAX in einem breiten seitwärts gerichteten Kurskorridor zwischen 4.000 und 5.300 Punkten.

Da unter Marktbeobachtern und Analysten ein Performancedruck herrscht möglichst als einer der Ersten einen Boden oder "Nicht-Boden" auszurufen, ist es nicht verwunderlich, dass zunächst auf die Möglichkeit eines inversen SKS Bodens hingewiesen wurde, der allerdings nicht zustandekam. Derzeit wird auf die Möglichkeit einer großen Doppelbodenformation hingewiesen. Letztere wird allerdings erst dann ausgelöst, wenn der DAX über 5.350 Punkte ansteigen kann. Dies ist das Dilemma an der vorliegenden Situation. Der Index muß erst überdeutlich nach oben vorlaufen, damit von einer Bodenbildung gesprochen werden kann. Dies gilt es aber zu akzeptieren.

Aufgrund der Tatsache, dass eine Reihe von Indikatoren auf historischen Extrempunkten im überverkauften Bereich stehen, die Aktienmarktbewertungen extrem günstig erscheinen oder ein überbordend bärisches Sentiment vorliegt, einen Boden auszurufen, erscheint uns zu gefährlich. Indikatoren können zeitlich ausgdehnt im überverkauften Bereich herumhämmern, Bewertungen können auf grotesk günstige Niveaus abrutschen (s. Ölpreis), Marktstimmungen können ebenfalls zeitlich ausgedehnt auf Extremwerten verharren.

Wie mehrfach geschrieben, besteht an den Aktienmärkten die Möglichkeit von überschaubaren, verkümmerten Jahresendrallyes. In der beigefügten Chartgrafik sind die relevanten charttechnischen Widerstände rot gekennzeichnet. Im Bereich dieser Widerstände ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der DAX mindestens kurzfristig nach unten abprallt und sich festfährt.

Im Einzelnen sehen die Widerstände wie folgt aus :

A) 4.820-4.890 Punkte. 25er Fibonacci Retracement, horizontale Linie, exp. gleitender Durchschnitt 50, etc.

B) 5.100-5.170 Punkte. Mittelfristig meines Erachtens allesentscheidende deckelnde Widerstandslinie, die durch die Sell Off Tiefs von Januar und März 2008 gezogen werden kann. Die beiden markanten Hochs, die sich seit Oktober ausbilden konnten, liegen im Bereich dieser Linie. Das heißt die Marktteilnehmer haben sich ab jetzt diese Linie als Orientierungspunkt herausgesucht.

C) 5.350 Punkte. Ehemaliger Key Support, der jetzt als Widerstand, sprich deckelnd wirkt.

D) Ca. 6000 Punkte. 61,8er Fibonacci Retracement sowie dominante Abwärtstrendlinie seit Dezember 2007.

Alles ist relativ. Kurzfristig können wir demzufolge noch steigende Kursnotierungen sehen; bis 4.820-4.890 Punkte, möglicherweise sogar bis 5.100-5.170 Punkte. Im Bereich der letztgenannten Widerstandszone liegt aber der entscheidende Deckel auf dem Markt. Aus heutiger Sicht ist ein Anstieg darüber unwahrscheinlich. Aus heutiger Sicht rechnen wir spätestens bei Erreichen dieses Widerstandsniveaus mit einer erneuten Wende nach unten. Noch immer schwebt das Damoclesschwert einer Korrekturausdehnung bis 3.800 Punkte und anschließend weitergehenden Tiefs über dem DAX-Kursgeschehen.

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

Kursverlauf März 2003 (log. Linienchart als Übersichtsdarstellung)
Kursverlauf seit Juni 2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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