Analyse
11:50 Uhr, 20.03.2020

DAX - Da ist die erste kleine Bodenbildung! (Update)

Der DAX startet heute sehr stark in den Handel und springt an das erste Ziel. Hinauf. Jetzt kommt es drauf an: Können die Bullen die Vorlage nutzen oder verpufft auch dieser Erholungsansatz?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.091,73 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 9.091,73 Pkt (XETRA)

Die gestern Nachmittag im DAX Future vollendete inverse SKS Bodenformation entfaltet ihre Wirkung idealtypisch: Nach einem bullischen Pullback an die Nackenlinie (schwarz) am späten Abend gestern zieht der Index durch und schießt bis ans erste Ziel bei 9.065 - 9.214 Punkten hinauf. Dort pendelt sich der DAX jetzt seitwärts ein. Das rechnerische Ziel der inversen SKS ist abgearbeitet!

Unveränderter Stundenchart der DAX-Indikation von gestern Abend:

DAX JFD
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Chance auf größere Bodenbildung?

Jetzt müssen sich die Käufer beweisen: Die größere Bodenbildung, nämlich ein Doppelboden im DAX mit den beiden Jahrestiefs dieser Woche wird erst bei einem nachhaltigen Ausbruch über 9.214 Punkte aktiviert! Erst dann eröffnet sich weiteres Erholungspotenzial bis 9.900 – 10.000 und ggf. 10.280 – 10.450 Punkte.

Kursrücksetzer in das heute gerissene Gap hinein wären vorher noch möglich, eventuell wird es sogar ganz geschlossen. Tiefer als 8.630 - 8.670 Punkte sollte der Index nicht mehr fallen. Dann wird es wieder kritischer, das könnte die Bären wieder locken und einen weiteren Einbruch zu den Tiefs bei 8.260 und ans alten Allzeithoch aus 2000 bei 8.136 Punkten provozieren. Darunter wird eine weitere Abwärtswelle bis zum 2011er Hoch bei 7.600 Punkten denkbar.

DAX Stundenchart:

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Donnerstag, 19.03.2020 - 18:53 Uhr

Nachdem sich die Handelsspanne seit gestern deutlich verengt hat und ein Test des Jahrestiefs im heutigen Handel erfolgreich verlief, zieht der DAX am Nachmittag nach oben. Es zeigt sich der erste brauchbare Ansatz einer Stabilisierung.

Man hat sich fast schon an die täglichen Abstürze gewöhnt und doch war etwas seit gestern anders: Die Volatilität hatte stark nachgelassen. Hat sich der DAX in den vergangenen Wochen täglich um viele hundert Punkte nach oben und unten bewegt, war der Index gestern in einem Preiskorridor von "nur" 250 Punkten eingepfercht. Auch heute pendelte er zunächst weiter seitwärts, bevor die Bären einen Versuch starteten. Mit dem Rückfall unter die Tiefs seit Dienstag kam jedoch kein Verkaufsdruck auf, bereits am nahe gelegenen Jahrestief vom Montag standen die Käufer bereit. Intraday zieht der DAX deutlich nach oben und erreicht das Tageshoch von gestern. Im nachbörslichen Handel geht es mit freundlichen US-Indizes sogar noch weiter hinauf.

Ein Funken Hoffnung

Der Stundenchart zeigt nun ein erstes positives Signal: Die Abwärtstrendlinie der vergangenen Tage wurde überwunden. Das allein ist noch kein Grund zur Freude. Sollten die US-Indizes und später die asiatischen Märkte aber freundlich bleiben, würde der DAX morgen oberhalb der Hochs von heute und gestern eröffnen und damit ein weiteres, kleines Kaufsignal auslösen.

Steigende Kurse bis zum Widerstandsbereich bei 9.065 - 9.214 Punkten wären dann möglich. Wird dieser Preisbereich ebenfalls überwunden, entstehen weitere Kaufsignale. Dann wäre auch ein kleiner Doppelboden vollendet. Eine weitere Erholungswelle bis 9.932 - 10.000 könnte dann eingeleitet werden.

DAX Stundenchart:

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Fertiger Boden bei der DAX-Indikation

Die DAX-Indikation spiegelt im Grunde die Bewegungen des DAX-Futures wider und zeigt damit die Kursbewegung des DAX fast rund um die Uhr. Hier zeigt sich ein ganz anderes Chartbild. Dass auch diese Betrachtungsweise Relevanz besitzt, hat sich schon oft gezeigt. Hochs oder Tiefs, die die Indikation vor- oder nachbörslich bzw. in der Nacht erreicht hatte, wurden dann oftmals auch im regulären Handel wahrgenommen.

In dieser Betrachtung wurde heute am frühen Morgen mit der 5 Uhr-Kerze ein neues Jahrestief bei 7.959 Punkten markiert. Der heutige Handel hat dann mit der kurzzeitigen Schwäche zur Ausbildung einer rechten Schulter einer bullischen, inversen SKS geführt. Die linke Schulter wurde im gestrigen, nachbörslichen Handel ausgebildet. Die Abwärtstrendlinie seit Mittwoch stellt die Nackenlinie (schwarz) der Bodenformation dar, welche jetzt am Nachmittag gebrochen wurde. Die DAX-Indikation und damit auch der DAX-Future zeigen also eine fertige inverse SKS Bodenbildung!

Tiefer als 8.300 - 8.400 sollte es jetzt möglichst nicht mehr nachhaltig gehen, um den bullischen Ansatz nicht zu gefährden. Neue Verkaufssignale entstehen unterhalb von 8.130 Punkten (Szenario grau).

DAX-Indikation Stundenchart (Realtime):

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Mein Fazit:

Wir sehen den ersten konstruktiven Ansatz einer Stabilisierung und Bodenbildung im Zuge des Crashs. Die Entschleunigung des Abwärtstrends und die Stabilisierungstendenzen der vergangenen Tage könnten jetzt tatsächlich die Basis einer Gegenbewegung sein. Viele Aktien sind massiv überverkauft, technische Gegenbewegungen nach oben sind überfällig.

Ob das aber eine große Trendwende wird, ist ungewiss. Es macht Sinn, in kurzen Etappen zu denken und zu handeln und sich von einem Erholungsziel zum nächsten zu hangeln. Diese wären zum jetzigen Stand: 9.065 - 9.214 und optional 9.932 - 10.000 Punkte.

Doch Skepsis ist weiterhin angebracht. Es ist gut möglich, dass die Bären es dem Markt nicht leicht machen und immer wieder mit schnellen Abverkäufen dazwischenfunken. Absicherungen sollten eng gesetzt und eingehalten werden. Niemand sollte von einem weiteren Einbruch überrascht sein! Die Ereignisse der Coronavirus-Krise überschlagen sich weiterhin und diktieren das Marktgeschehen.

Longpositionierungen werden weiterhin als riskant betrachtet und meinerseits höchstens punktuell zu Tradingzwecken (kurze Erholungssequenzen) genutzt! Einen solchen antizyklischen Longtrade habe ich momentan in unserem kurzfristigen PROmax-Musterdepot laufen.

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22 Kommentare

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  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    eben dieses habe ich heute auch schon postuliert. Aber ein kleiner Boden halt in untergeordneter Zeiteinheit. So we will see

    19:12 Uhr, 19.03.2020
    1 Antwort anzeigen
  • mariahellwig
    mariahellwig

    Bodenbildung sehe ich auch. Aber viel Potential nach oben nicht. Erwarte mehr ein wildes hin und her in einer Range bis knapp 10.000 Punkte. Wenn man so will eine Korrektur in einem langfristigen Bärenmarkt.

    19:11 Uhr, 19.03.2020
  • Floh11
    Floh11

    Das ist keine Bodenbildung sondern ein kolabierender Euro. Wenn die Währung fast 3% an einem Tag nachgibt, ist das nur logisch!

    18:59 Uhr, 19.03.2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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