Kommentar
13:00 Uhr, 27.06.2016

Italien stützt heimische Banken mit 40 Mrd. Euro - S&P & Fitch stufen Großbritannien ab

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  • S&P und Fitch stufen Großbritannien ab
  • K+S verdient operativ deutlich weniger als erwartet
  • Eurozone: Geldmenge M3  steigt stärker als erwartet
  • Italien stützt heimischen Bankensektor mit milliardenschwere Geldspritze
  • Auch Wirecard im Visier von Chinesen
  • EU-Kommission fordert von Volkswagen Kompensationsleistung
  • Fresenius meldet überraschenden Wechsel an der Führungsspitze
  • Umfrage: Deutliche Mehrheit in Schottland für Unabhängigkeit von Großbritannien
  • Midea-Übernahme von Kuka kurz vor dem Abschluss

DAX

  • Der Deutsche Aktienmarkt hat den Brexit-Schock noch nicht verdaut. Vorbörslich stand der DAX am Montagmorgen tief im roten Bereich, im frühen Xetra-Handel nutzten nun einige Anleger die tiefen Kurse, um einzusteigen. Doch die Unsicherheit ist weiterhin spürbar. Im Verlauf verzeichnete der DAX wieder deutliche Abschläge (rund 2 Prozent am Nachmittag). Die sog. „Sichere-Häfen-Anlagen“ stehen heute weiterhin hoch im Kurs der Anleger. An den Anleihemärkten sind Staatspapiere aus Ländern gefragt, die als wirtschaftlich und finanziell stabil gelten, wie Deutschland oder Schweden. Auch Edelmetalle sind am Montag aufgrund ihres hohen Eigenwerts als Krisenschutz begehrt.

Unternehmensnachrichten

  • Die spanische Banco Santander bestätigt die Ziele für 2016. Das 2016-EPS soll über dem Gewinn je Aktie des Vorjahres liegen, das Kapitalwachstum soll pro Quartal bei 10 Basispunkten liegen. Die Gegenwärtigen Ereignisse im Rahmen des Brexit haben nach Meinung der Bank keine nachhaltigen Auswirkungen auf das Geschäft.
  • Der US-Medizintechnikhersteller Medtronic will für den kleineren Rivalen HeartWare Int. für 58,00 US-Dollar je Aktie übernehmen. Der Deal kommt damit auf einen Gesamtwert von 1,1 Mrd. US-Dollar.
  • Intel stellt laut „Financial Times“ seine IT-Sicherheitssparte zur Disposition. Eine Option soll der Verkauf sein. Intel Security entstand aus der Übernahme von McAfee für 7,7 Mrd. US-Dollar in 2010. Der Name McAfee blieb nur noch bei einigen Produkten erhalten.
  • Der Düngemittel- und Salzkonzern K+S hat im zweiten Quartal einen operativen Gewinnabfall verzeichnet Demnach soll der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit I) nach 179,2 Mio. imv Vorjahr nur noch rund 10 Mio. Euro betragen. Analysten erwarteten den zehnfachen Betrag. Gründe seien neben einem deutlichen Rückgang des Durchschnittspreises im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte auch unvorhergesehen hohe Produktionsausfälle im Verbundwerk Werra, so K+S.
  • Wechsel an der Führungsspitze beim Gesundheitskonzern Fresenius. Der langjährige Vorstandsvorsitzende Ulf Schneider will den Posten auf eigenen Wunsch abgeben. Schneider wolle eine „neue berufliche Herausforderung“ annehmen. Finanzvorstand Stephan Sturm übernimmt zum 1. Juli 2016 die Leitung des Unternehmens.
  • Der deutsche Zahlungsabwickler Wirecard verhandelt laut „Bild am Sonntag“ mit Vertretern der chinesischen Alibaba-Tochter Alipay um eine Beteiligung von bis zu 25 Prozent. Später sei auch eine noch höhere Beteiligung denkbar. "Bild am Sonntag". Bereits jetzt arbeiten Wirecard und Alipay von Fall zu Fall zusammen.
  • Die EU-Kommission fordert von Volkswagen eine Entschädigung für die in der EU betroffenen Autobesitzer. „Volkswagen sollte europäischen Fahrzeugbesitzern freiwillig eine Kompensation zahlen, die vergleichbar mit der ist, die den US-Konsumenten gezahlt wird“, sagte EU-Industriekommissarin Bienkowska der „Welt am Sonntag“.
  • Die Offerte der chinesischen Midea-Gruppe für den Roboterhersteller Kuka dürfte von Erfolg gekrönt sein. Laut FAZ steht die Vereinbarung zur Übernahme kurz vor dem Abschluss. Kuka bekomme von den Chinesen langfristige Garantien, hieß es. Offenbar hatte auch der Kernaktionär Voith Kontakt mit den Chinesen, bevor die ihre Offerte publik machten.
  • Der Finanzinvestor Cevian ist laut Manager Magazin unzufrieden mit der Entwicklung bei Thyssenkrupp. Er halte den Konzern noch nicht für wettbewerbsfähig, so Cevian-Chef Förberg. „Jede Sparte muss mindestens so gut sein wie der beste Wettbewerber", sagte Förberg. Cevian hat laut Förberg den „Anteil bei Thyssenrupp auf knapp unter 20 Prozent" erhöht.
  • Die Bundesnetzagentur hat laut FAZ die Preisgestaltung der Deutschen Post für Reklamebriefe zum Teil als Dumping klassifiziert. Der Konzern werde noch in dieser Woche abgemahnt und eine Einstellung angeordnet, hieß es. In dem Verfahren geht es um Kampfpreise für ein neues Werbeangebot, mit dem die Post Versandhändler umwirbt, die über den Briefkasten neue Kunden erreichen wollen.

Konjunktur & Politik

  • Fitch stuft Großbritannien von "AA+" auf "AA" ab. Ausblick negativ.
  • S&P stuft Großbritannien von "AAA" auf "AA" ab. Ausblick negativ. Nach Ansicht der Ratingagentur schwächt der Brexit die Prognostizierbarkeit, Stabilität und Effektivität der britischen Politik, das institutionelle Umfeld nicht länger eine Stärke von Großbritannien. Sollten die Schotten ein Referendum durchführen könnte dies eine Verfassungskrise auslösen.
  • Die breit gefasste Geldmenge M3  in der Eurozone ist zum Vorjahresmonat um 4,9 Prozent gewachsen. Analysten hatten eine Rate von 4,3 Prozent erwartet, nach plus 4,6 Prozent im Vormonat.
  • Die Kredite an den privaten Sektor im Euroraum sind im Mai erwartungsgemäß um 1,60  Prozent gestiegen. Die Wachstumsrate der Kredite an Unternehmen außerhalb des Finanzsektors stieg gegenüber April um 0,2 auf 1,4 Prozent im Mai.
  • Das Defizit in der Handelsbilanz für Waren der USA lag im Mai mit 60,6 Mrd. US-Dollar im Rahmen der Erwartungen.
  • Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen Großbritanniens ist erstmals unter die Marke von einem Prozent gefallen. Im freien Handel sank sie am Montagmorgen bis auf 0,965 Prozent. Bemerkenswert: Britische Staatsanleihen gewinnen an Wert, obwohl die ökonomischen Folgen des Brexit weiter sehr unsicher sind.
  • Nach dem Brexit-Schock will Italien laut Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit informierte Person seine heimischen Banken mit einer Geldspritze in Form von direktem Kapital oder Garantien stabilisieren. Staaten können in Notlagen, die das ganze Finanzsystem bedrohen, ihre Bankhäuser mit direkten Hilfen stützen. Rom sieht nach dem britischen Votum nun eine solche Ausnahmesituation.
  • Der britische Finanzminister George Osbourne will selber eine aktive Rolle bei den kommenden Austrittsverhandlungen mit der EU spielen. Einen Brexit hält Osbourne erst dann für möglich, wenn "Großbritannien klare Sicht hat".
  • Der Vorsitzende des Ausschusses für EU-Angelegenheiten im Bundestag, Gunther Krichbaum (CDU), hat sich für eine schnelle EU-Aufnahme Schottlands im Falle eines erfolgreichen Unabhängigkeitsreferendum ausgesprochen. „Die EU wird weiter aus 28 Mitgliedstaaten bestehen, denn ich rechne mit einem neuerlichen Unabhängigkeitsreferendum in Schottland, das dann Erfolg haben wird", so Krichbaum zur "Welt am Sonntag“. Laut einer neuen Umfrage für die Zeitung „Sunday Post“, spricht sich eine Mehrheit von 59 Prozent der Schotten für die Unabhängigkeit von Großbritannien aus. Zum Vergleich: Bei der Abstimmung im Jahr 2014 lag der Anteil nur bei 45 Prozent.
Termine des Tages:
15:45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Juni (vorläufig)

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