Kommentar
17:50 Uhr, 15.02.2022

Mögliche Entspannung im Ukraine-Konflikt lässt Börsen steigen - Putin und Scholz sehen weiter Raum für Diplomatie

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Putin: Russland will keinen Krieg
  • US-Erzeugerpreise steigen unerwartet kräftig
  • Russland bereit für neue Gespräche
  • ZEW-Konjunkturerwartungen legen leicht zu
  • Duma fordert Unabhängigkeit vom Donbass
  • Entspannungssignale im Ukraine-Konflikt
  • Kanzler Scholz ruft in Kiew zur Deeskalation auf
  • Goldpreis steigt auf Acht-Monats-Hoch
  • Belarus: USA rufen eigene Bürger zur Ausreise auf
  • Japans Wirtschaft wächst 2021 wieder
  • Intel stemmt Milliardenübernahme

Markt

  • Die Hoffnung auf eine Deeskalation im Ukraine-Konflikt hat am Dienstag zu einer Erholung an den Aktienmärkten beigetragen. Der DAX legte kräftig um 1,98 Prozent auf 15.412,71 Punkte zu und konnte damit die Kursverluste seit Freitagabend fast wieder ausgleichen. Der russische Präsident Wladimir Putin und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz signalisierten nach ihrem Treffen in Moskau, dass beide Seiten weiter Raum für eine diplomatische Lösung des Konflikts sehen. Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zieht Russland nach Manövern Truppen im Süden und Westen in die Kasernen zurück. Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten sind im Februar unterdessen erneut gestiegen, wie das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW heute Vormittag zeigte. „Marktteilnehmer hoffen darauf, dass die Corona-Einschränkungen bald gelockert werden und sich die wirtschaftlichen Perspektiven bessern", kommentierte die Helaba. Zwar sorge der Ukraine-Konflikt für Unsicherheit, dennoch steige der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), von ihrer extrem lockeren Geldpolitik allmählich abzurücken.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die US-Hotelkette Marriott International erzielte im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von 4,45 Mrd. Dollar, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn habe bei 468 Mio. Dollar gelegen. Die starken Zahlen machten es wahrscheinlich, dass Marriott ab dem zweiten Halbjahr 2022 wieder Geld an seine Aktionäre ausschütten werde, schrieb die Investmentbank Jefferies.
  • Die Fondsgesellschaft Union Investment hat die Führung von Siemens Energy aufgefordert, bei Siemens Gamesa einzugreifen. Union Investment gehört laut Refinitiv-Daten mit einer Beteiligung von 1,19 Prozent zu den fünf größten Investoren von Siemens Energy. Am Markt gibt es nun Spekulationen um eine Komplettübernahme durch Siemens Energy.
  • Die deutschen Werkzeugmaschinenbauer gehen optimistisch ins laufende Jahr. „Die Werkzeugmaschinenindustrie hat gute Chancen auf ein erfolgreiches Jahr 2022", sagte Franz-Xaver Bernhard, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW). Seit vergangenem Jahr werde ein starker Aufschwung verzeichnet. Für das laufende Jahr wird ein Produktionsplus von 14 Prozent erwartet.
  • Der US-Chipkonzern Intel hat sich mit dem israelischen Halbleiter-Hersteller Tower Semiconductor auf eine Übernahme geeinigt. Die Transaktion summiert sich auf rund 5,4 Mrd. US-Dollar, wie Intel am Dienstag mitteilte. Die Unternehmen rechnen mit einem Abschluss des Deals binnen zwölf Monaten. Die Zustimmung von Towers-Aktionären und den Aufsichtsbehörden steht allerdings noch aus. Zuvor hatte das „Wall Street Journal“ über die bevorstehende Übernahme berichtet. Intel will mit der Übernahme seine Fertigungskapazitäten ausbauen.
  • Die Citigroup zahlt ihrer neuen Chefin Jane Fraser in deren ersten Amtsjahr 22,5 Mio. Dollar. Fraser, die am 1. März 2021 zum CEO ernannt wurde, erhielt ein Gehalt von 1,33 Mio. Dollar und einen Bonus von 6,35 Mio. Dollar in bar. Der Großteil ihrer Vergütung von 14,82 Mio. Dollar besteht aus Aktienpapieren, die an Leistungskennzahlen gebunden sind.
  • Warren Buffetts’ Berkshire Hathaway hat im vierten Quartal vergangenen Jahres Aktien von Activision Blizzard im Wert von etwa 1 Mrd. Dollar erworben, wie aus dem Bericht an die Börsenaufsicht hervorgeht. Damit stieg das Unternehmen ein, bevor Microsoft sich dazu entschloss, den Videospielhersteller für 68,7 Mrd. Dollar zu übernehmen.
  • Aufseher und Ermittler in den USA nehmen den Handel von Wall-Street-Banken wie Goldman Sachs mit großen Aktienpaketen unter die Lupe. Wie das "Wall Street Journal" berichtete, untersuchen die Börsenaufsicht SEC und das Justizministerium in Washington, ob die Geldhäuser bei solchen "Block-Trades" unzulässigerweise Hedgefonds a priori mit Tipps versorgt haben.
  • Unternehmenskreisen zufolge, auf die sich die Nachrichtenagentur Bloomberg beruft, machen die Fusionsgespräche des Energydrinkherstellers Monster Beverage mit dem Produzenten der bekannten Biermarke Corona, Constellation Brands, Fortschritte. Diese befänden sich aber noch in einem frühen Stadium, heißt es.
  • Auf Erholungskurs befinden sich am Dienstag die Aktien von Delivery Hero. Es wurde zudem bekannt, dass Konzernchef Niklas Östberg am 10. Februar für fast 14 Mio. Euro Aktien von Delivery Hero gekauft hatte, was als Vertrauensbeweis in das Unternehmen gewertet werden kann.
  • Der Schweizer Rohstoffhändler Glencore steigt nach rund zwei Jahrzehnten beim russischen Ölunternehmen Russneft aus. Der Vorstand machte keine Angaben zum Grund der Veräußerung. 2021 hat Glencore die Belastungen aus dem ersten Jahr der Corona-Krise abgeschüttelt. Um 84 Prozent auf 21,3 Mrd. Dollar ist das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) vorläufigen Berechnungen zufolge angestiegen und hat damit den höchsten Wert in der Geschichte des Unternehmens erreicht, wie Glencore am Dienstag bekanntgab.
  • Die dänische Reederei Maersk bekommt einen neuen Verwaltungsratschef. Amtsinhaber Jim Hagemann Snabe werde sich nicht zur Wiederwahl stellen. Robert Mærsk Uggla sei für seine Nachfolge nominiert worden.
  • 41,7 Prozent der im Januar neu zugelassenen Pkws in Deutschland verfügten über einen alternativen Antrieb (Elektro (BEV), Hybrid, Plug-In, Brennstoffzelle, Gas, Wasserstoff). Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Anteil alternativer Antriebsarten um 13,6 Prozent, wie das Kraftfahrzeug-Bundesamt mitteilte. Auf Neuwagen mit einem Elektroantrieb entfiel mit 21,6 Prozent (-0,5 %) mehr als ein Fünftel aller Neuzulassungen.
  • Der französische Energiekonzern Engie hat im Jahr 2021 seinen Gewinn deutlich gesteigert. Die Aktionäre sollen mit 0,85 Euro je Aktie eine erheblich höhere Dividende bekommen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Für das Vorjahr hatte Engie noch je 0,53 Euro gezahlt.
  • Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Industrieverband BDI fordern von der Politik bundeseinheitliche und transparente Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie. Vor den Beratungen am Mittwoch sagte DIHK-Präsident Peter Adrian. „Immer mehr Unternehmen sind durch die Pandemie in ihrer Existenz bedroht - konkrete Öffnungsschritte sind daher jetzt entscheidend. Durch die Corona-Maßnahmen hat sich die Situation in Handel, Gastgewerbe und Freizeitwirtschaft erheblich verschlechtert.“ BDI-Präsident Siegfried Russwurm ergänzte, für die neue Phase der Pandemie erwarte die Industrie eine anspruchsvollere Zielsetzung. „Ein klarer bundeseinheitlicher Fahrplan zum weiteren Pandemiemanagement ist überfällig", sagte Russwurm: „Es braucht Richtungsentscheidungen für den weiteren Umgang mit dem Virus, die zuvorderst der Prävention und der Abwehr weiterer Wellen dienen."
  • Der französische Reifenhersteller Michelin hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf 23,8 Mrd. Euro gesteigert. Das operative Ergebnis zog um fast 60 Prozent auf 2,97 Mrd. Euro an - das entsprach einer operativen Marge von 12,5 Prozent wie im Jahr 2019. Zum Vergleich: IM Corona-Jahr 2020 war die Marge auf 9,2 Prozent gesunken. Unter dem Strich verdreifachte sich der Gewinn auf 1,85 Mrd. Euro. Die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr soll 4,50 Euro je Aktie betragen, fast doppelt so viel wie mit 2,30 Euro für das vorangegangene Jahr.
  • Der US-Bundesstaat Texas wirft dem Facebook-Konzern Meta Verstöße gegen zwei Gesetze vor. Es geht um den Umgang des Konzerns mit biometrischen Daten. Dabei geht es um die frühere Funktion, bei der Facebook-Nutzer automatisch in Fotos erkannt wurden. Ein texanisches Gesetz zur Sammlung biometrischer Daten schreibt vor, dass dafür die ausdrückliche Zustimmung der Betroffenen eingeholt werden müsse. Das sei nicht geschehen, heißt es in der Klage des texanischen Generalstaatsanwaltes Ken Paxton. Meta wies die Vorwürfe als unbegründet zurück und will sich dagegen wehren.
  • Der Zahnimplantatehersteller Straumann aus der Schweiz hat den Umsatz im vergangenen Jahr um fast 42 Prozent auf gut zwei Mrd. Franken gesteigert. Den Gewinn habe Straumann auf 400 Mio. Franken mehr als vervierfacht, so das Unternehmen. Straumann wolle nun die Dividende auf 6,75 Franken, nach 5,75 Franken im Vorjahr, je Aktie erhöhen.
  • In den ersten sechs Monaten des Fiskaljahres 2021/22 stieg der Gewinn des Bergbaukonzerns BHP Group von zuvor 6,2 Mrd. auf 9,7 Mrd. Dollar. Der Vorstand kündigte mit 7,6 Mrd. Dollar bzw. 1,50 Dollar je Aktie eine Rekord-Zwischendividende an.

Konjunktur & Politik

  • Die EU-Kommission hat ein weltraumgestütztes Kommunikationssystem vorgeschlagen, welches bis 2028 einsatzbereit sein soll, und will dafür in den kommenden Jahren sechs Milliarden Euro investieren. Der Weltraum spiele geostrategisch eine immer wichtigere Rolle, sagte der zuständige EU-Kommissar Thierry Breton.
  • Der russische Präsident Wladimir Putin betonte nach seinem Treffen mit Kanzler Olaf Scholz in Moskau, dass Russland keinen neuen Krieg in Europa wolle. „Dazu, ob wir das wollen oder nicht: Natürlich nicht!", sagte Putin auf eine entsprechende Frage am Dienstag im Kreml vor Journalisten. Moskau sei weiter bereit, mit der Nato und mit den USA über Sicherheitsgarantien zu verhandeln. Putin übte aber auch Druck auf den Westen aus, damit seinen Forderungen nach Sicherheitsgarantien im Zusammenhang mit der NATO nachgekommen wird. Er forderte den Westen auf, auf die Führung in Kiew einzuwirken, damit diese den Friedensplan von Minsk für die Ostukraine umsetzt. Putin hatte zuletzt mehrfach auch vor einer Aufnahme der Ukraine in die NATO gewarnt, weil damit ein Krieg drohe, etwa wenn Kiew sich die von Russland 2014 einverleibte Schwarzmeer-Halbinsel Krim mit militärischer Gewalt zurückholen wolle.
  • Die US-Erzeugerpreise sind im Januar um 9,7 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen, wie das Arbeitsministerium am Dienstag mitteilte. Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg um 9,1 Prozent gerechnet, nach einem Plus von 9,8 Prozent im Vormonat Dezember. Vor allem Energiepreise treiben derzeit die Kosten. Die Erzeugerpreise gelten als Frühindikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet.
  • Der Empire-State-Index stieg im Februar im Vergleich zum Vormonat um 3,8 auf 3,1 Zähler, wie die regionale Notenbank von New York mitteilte. Analysten hatten mit einem Anstieg auf 12,0 Punkte gerechnet. Der Bericht zeigt, dass vor allem der Preisdruck weiter hoch ist. So stieg der Index für erhaltene Preise um 17 Punkte auf noch nie dagewesene 54,1 Punkte.
  • Die US-Regierung sorgt sich angesichts eines mangelnden Rüstungswettbewerbs um die Sicherheit der Vereinigten Staaten. „Die Verteidigungsindustrie ist ein sehr wichtiger Teil unserer Wirtschaft. Es ist ein Bereich, in dem Hunderte Milliarden Steuergelder auf dem Spiel stehen", sagte ein hoher Regierungsbeamter. „Die technologische Führungsposition Amerikas beruht seit jeher auf Wettbewerb und nicht auf Konzentration“.
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Der Kreml erklärt laut Reuters, die US-Warnung eines für Mittwoch geplanten russischen Angriffs auf die Ukraine ziele nur darauf ab, die Spannungen in Europa anzuheizen. Russland habe immer erklärt, dass die an der Grenze zur Ukraine zusammengezogenen Truppen nach ihren Manövern wieder in ihre Kasernen zurückkehren würden. Und genau das passiere jetzt.
  • Im Zuge der Ermittlungen gegen Donald Trumps Firmenimperium gehen die langjährigen Wirtschaftsprüfer des ehemaligen Präsidenten auf Distanz. Die Zusammenarbeit wurde beendet und Finanzberichte widerrufen. Das Ende der Geschäftsbeziehung gehe auf einen „unvermeidbaren Interessenkonflikts“ zurück, hieß es in einem Schreiben des Unternehmens Mazars an die Trump Organization.
  • Die Ukraine hat auf die angekündigte Rückkehr erster russischer Soldaten zu ihren Standorten nach Ende von Manövern zurückhaltend reagiert. „Erst wenn wir einen Abzug sehen, dann glauben wir an eine Deeskalation", sagte Außenminister Dmytro Kuleba am Dienstag in Kiew. Moskau erzähle viel. Die Nato sieht nach eigenen Angaben noch keine Anzeichen für einen Rückzug russischer Streitkräfte aus dem Grenzgebiet zur Ukraine. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte bei einer Pressekonferenz in Brüssel: "Bislang haben wir vor Ort keine Deeskalation gesehen, keine Anzeichen einer reduzierten russischen Militärpräsenz an den Grenzen zur Ukraine". Man werde allerdings weiter genau verfolgen, was Russland tue. Russland hatte zuvor mitgeteilt, dass nach Manövern mit dem Abzug von Truppen im Süden und Westen des Landes begonnen worden sei. Die ersten Soldaten sollten noch am Dienstag an in ihre ständigen Stützpunkte zurückkehren, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Zudem sei mit dem Verladen von Militärtechnik begonnen worden.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht den Höhepunkt der Omikron-Welle überschritten. Deshalb seien „maßvolle Lockerungen" möglich, sagte er mit Blick auf die Bund-Länder-Spitzenrunde am Mittwoch der „Bild“-Zeitung. Er trage die bisher bekannt gewordenen stufenweisen Lockerungsschritte mit, „mehr aber nicht“.
  • Der ukrainische Präsident Selenski hat die Märkte kurzzeitig mit einer, wie sein Büro später erklärte, "sarkastischen" Bemerkung über ein bestimmtes Datum für einen Angriff Russlands erschreckt. Zelenskiy sagte demnach am Montag, Russland werde am 16. Februar angreifen. Ein Berater von Zelenskijs Stabschef erklärte später, die Äußerungen seien als Ironie zu verstehen, Kiew stehe „konkreten Daten", die für eine mögliche Invasion genannt würden, generell skeptisch gegenüber.
  • Die Duma, das russische Unterhaus, hat Präsident Wladimir Putin aufgefordert, die prorussischen Provinzen Donezk und Luhansk in der Ukraine als unabhängig anzuerkennen. Dies erklärt der Präsident der Duma nach der Abstimmung. Eine solche Anerkennung würde gegen das Minsker Abkommen verstoßen. Würde Russland die beiden Regionen anerkennen, würde dies den Konflikt weiter anheizen. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte vor Journalisten, mit einem solchen Schritt würde sich Russland aus dem Minsker Abkommen verabschieden, das 2014 und 2015 unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs verhandelt worden war. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, Russland stehe zu dem Abkommen und wolle dessen Umsetzung.
  • Die Wirtschaft der Eurozone ist im vierten Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent gewachsen, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag mit. Eine erste Schätzung wurde damit bestätigt. Im dritten Quartal waren die Euroländer noch deutlich stärker um 2,3 Prozent gewachsen. Im Gesamtjahr 2021 wuchs die Wirtschaft der Eurozone um 5,2 Prozent.
  • Das Regierungsziel von bundesweit 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr ist aus Expertensicht nicht zu erreichen. Wegen der langen Bauzeiten könnten sich entsprechende Anstrengungen erst in der Wahlperiode nach 2025 auszahlen, sagte Co-Autor Harald Simons bei der Vorstellung eines Marktgutachtens des Zentralen Immobilien-Ausschusses.
  • Die Unionsfraktion fordert eine "Energiepreisbremse" mit Entlastungen für Verbraucher. Ein vorgeschlagenes Paket sieht eine geringere Mehrwertsteuer, eine Senkung der Stromsteuer und eine höhere Pendlerpauschale vor. "Energie, Mobilität und Wohnen müssen für alle bezahlbar sein", sagte der klima- und energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andreas Jung. Der Vizepräsident des Kiel Institut für Weltwirtschaft, Stefan Kooths, lehnt staatliche Eingriffe wegen der deutlich steigenden Energiepreise hingegen ab. „Für einen allgemeinen Eingriff des Staates spricht nichts, weil die steigenden Preise tatsächliche Knappheiten widerspiegeln", sagte Kooths- Steigende Preise setzten Anreize, weniger Energie zu verbrauchen und mehr davon bereitzustellen.
  • Der Bundesrechnungshof kritisiert die geplante Verlängerung des Kurzarbeitergelds. Die Prüfer schrieben in einer Analyse für den Haushaltsausschuss des Bundestags: „Eine Notwendigkeit, die sehr ausgabeintensiven Sonderregelungen beim konjunkturellen Kurzarbeitergeld zum wiederholten Mal zu verlängern, ist nicht zu erkennen." Konjunktur und Arbeitsmarkt hätten sich in den vergangenen Monaten deutlich erholt.
  • Russland zeigt sich offen für neue Gespräche mit dem Westen. Der Dialog mit den USA und der Nato über die von Russland geforderten Sicherheitsgarantien werde fortgesetzt, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag. Dabei gehe es etwa um die Nichtstationierung von Mittelstreckenraketen und der „Verringerung militärischer Risiken". Dank der Bemühungen könne ein „wirklich nicht übles Paket erarbeitet werden", meinte Lawrow.
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind in der aktuellen Umfrage vom Februar um 2,6 auf 54,3 Punkte gestiegen, wie das ZEW-Institut am Dienstag in Mannheim mitteilte. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland verbesserte sich ebenfalls. Der Wert des Lageindikators nahm um 2,1 Punkte zu und liegt nun bei minus 8,1 Punkten. „Der Konjunkturausblick für Deutschland verbessert sich im Februar erneut, trotz wachsender wirtschaftlicher Unsicherheiten. Die Finanzmarktexperten rechnen mit einer Entspannung bei den Corona-bedingten Einschränkungen und einer Konjunkturerholung im ersten Halbjahr 2022. Sie gehen weiterhin von einer zurückgehenden Inflation aus, allerdings langsamer und von einem höheren Niveau aus, verglichen mit den Erwartungen der Vormonate. Als Folge rechnen inzwischen mehr als 50 Prozent der Expertinnen und Experten mit einer Erhöhung der kurzfristigen Zinsen im Eurogebiet in den nächsten sechs Monaten“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank, ergänzte: „Die Aussicht auf den Frühling und ein nachlassendes Virusgeschehen lassen auf eine bessere konjunkturelle Situation hoffen. Vor allem der Dienstleistungssektor kann sich auf wieder bessere Geschäfte im Frühjahr freuen“. Die Industrie leide hingegen weiterhin unter einer angespannten Lieferkettensituation.
  • Die europäische Bauwirtschaft hat den Corona-Einbruch überwunden. Das zeigen Berechnungen der Forschergruppe Euroconstruct, der auch das ifo Institut angehört. „Das Bauvolumen wird 2022 um 3,6 Prozent wachsen, nach plus 5,6 Prozent 2021 und minus 4,7 Prozent im Jahr 2020“, sagt ifo-Branchenexperte Ludwig Dorffmeister.
  • Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat sich dafür ausgesprochen, auch die Corona-Maskenpflicht aufzuheben. Eine Beschlussvorlage für die morgige Bund-Länder-Konferenz beinhaltet einen Drei-Stufen-Plan, der den Wegfall aller Schutz-Maßnahmen außer der Maskenpflicht bis zum 20. März vorsieht.
  • Die britische Provinz Nordirland hat am Dienstag alle noch verbliebenen Corona-Maßnahmen aufgehoben. Für Großveranstaltungen sind ab dem 15. Februar keine Impf- oder Testnachweise mehr notwendig und auf die Maskenpflicht wird weitgehend verzichtet, wie der nordirische Gesundheitsminister Robin Swann am Montagabend mitteilte.
  • Russland droht für den Fall von Angriffen auf seine Bürger in der ostukrainischen Separatisten-Region Donbass mit einer Reaktion. „Wir werden nicht in die Ukraine einmarschieren, wenn wir nicht dazu provoziert werden", zitierte die Nachrichtenagentur RIA den russischen EU-Botschafter Tschischow. „Aber wenn die Ukrainer einen Angriff auf Russland starten, sollten sie sich nicht wundern, wenn wir einen Gegenangriff starten".
  • Sozialverbände haben wegen steigender Preise zusätzliche Unterstützung für Menschen gefordert, die von der Grundsicherung leben. „Es ist allerhöchste Zeit, armutspolitisch gegenzusteuern", heißt es in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und mehrere Minister, den der Paritätische Wohlfahrtsverband am Dienstag verbreitete.
  • Die Europäischen Zentralbank (EZB) will nur schrittweise aus ihrer lockeren Geldpolitik aussteigen. „Jegliche Anpassung unserer Politik wird allmählich erfolgen", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Montag vor dem Europäischen Parlament in Straßburg.
  • Das Robert-Koch-Institut meldete am Dienstagmorgen 159.217 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Die bundesweite Inzidenz lag bei 1437,5. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1459,8 gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 243 Todesfälle verzeichnet.
  • Laut der russischen Agentur Interfax haben sich mehrere russische Truppen in den an die Ukraine angrenzenden Militärdistrikten in ihre Kasernen zurückgezogen. Während große Manöver im ganzen Land fortgesetzt würden, hätten einige Einheiten der südlichen und westlichen Militärbezirke ihre Übungen abgeschlossen und seien in ihre Stützpunkte zurückgekehrt, zitiert die russische Nachrichtenagentur Interfax das Verteidigungsministerium in Moskau, wie Reuters berichtet.
  • Angesichts der heftigen Spannungen in der Ukraine-Krise hat das US-Außenministerium US-Bürger in Belarus aufgerufen, „unverzüglich“ das Land zu verlassen. „US-Bürger sollten umgehend auf kommerziellen oder privatem Weg ausreisen, hieß es in den angepassten Reisehinweisen.
  • Wie die Regierung in Tokio am Dienstag auf Basis vorläufiger Daten bekannt gab, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der japanischen Wirtschaft im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember vergangenen Jahres im Vergleich zum Vorquartal um 1,3 Prozent oder auf das Jahr hochgerechnet um 5,4 Prozent. Bezogen auf das Gesamtjahr 2021 wuchs die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt um 1,7 Prozent und damit zum ersten Mal seit drei Jahren wieder.
  • In Großbritannien stagnierte die Arbeitslosenquote im Dezember auf dem Vormonatswert von 4,1 Prozent. Im Quartalsvergleich fiel sie um 0,2 Prozentpunkte, wie das Statistikamt ONS am Dienstag mitteilte. Die Beschäftigungsquote stieg auf Quartalssicht um 0,1 Punkte auf 75,5 Prozent. Die Gesamtzahl der Beschäftigten sei auf ein Rekordhoch gestiegen. Auf einen Höchststand stieg mit fast 1,3 Mio, auch die Zahl der offenen Stellen, wie das ONS betonte. Vor der Corona-Pandemie lag die Zahl gut eine halbe Million niedriger.
  • In Kiew hat Bundeskanzler Olaf Scholz Russland zur Deeskalation aufgerufen und sich an die Seite der Ukraine gestellt. Zu einer Nato-Mitgliedschaft des Landes sagte Scholz: Diese Frage stehe gar nicht auf der Tagesordnung. Russlands Verhalten sei umso unverständlicher.
  • Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will die geplante "Super-Abschreibung" womöglich noch in diesem Jahr realisieren. Vor dem Hintergrund von Berichten über eine Verschiebung sagte Lindner am Montag, die Frage sei, wann die „Super-Abschreibung" am wertvollsten sei für die Wirtschaft. Er verwies darauf, dass die degressive Abschreibung für bewegliche Wirtschaftsgüter um ein Jahr verlängert werden soll. Dies ist Teil eines Gesetzes zur Umsetzung steuerlicher Hilfsmaßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise. Die Frage sei, ob daneben eine „Super-Abschreibung" angesichts der Tatsache, dass es Lieferengpässe gebe, Sinn ergebe, oder ob eine solche Maßnahme nicht 2023 und 2024 sinnvoller sei.
  • Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat ein Dekret erlassen, um den Goldabbau im Amazonasgebiet zu erleichtern. Ein entsprechendes Programm soll die Weiterentwicklung von Bergbaumethoden vor allem im Amazonasgebiet fördern, wie aus einer Veröffentlichung im Amtsblatt der Regierung hervorging. „In der Praxis zielen die Dekrete darauf ab, eine räuberische Praxis zu legalisieren, die fortschreitet und die Umwelt zerstört", kommentierte die Umweltorganisation Greenpeace.

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