Kommentar
22:15 Uhr, 23.05.2017

Schwache Daten vom US-Immobilienmarkt - Razzien bei Daimler

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  • Microsoft hat mit dem "Surface Pro" eine runderneuerte Version vorgestellt
  • Chinesische Smartphone-Hersteller pirschen sich an Samsung und Apple heran
  • ifo Institut: In den deutschen Chefetagen herrscht Champagnerlaune
  • SMA Solar sieht sich weiter einem hohen Preisdruck ausgesetzt
  • VW fürchtet bei Grammer-Kontrolle durch Hastor Lieferstopps
  • Norma Group erhöht die Dividende. Sechste Anhebung in Folge
  • Terroranschlag in Manchester
  • Lufthansa-Chef kritisiert Fraport

DAX & Dow Jones

  • Korrektur? Fehlanzeige! Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind wieder in Kaufstimmung, nachdem es an den Vortagen zu einer Durststrecke gekommen war. Eine ausgeprägte Marktflucht entwickelte sich aber nicht. Die schon von einigen Marktexperten befürchtete Rückabwicklung der Trump-Rally, die auf den DAX bezogen ein Minus von rund 2.300 Punkten bedeutet hätte (Zugewinn seit dem Wahlsieg im November 2016), bleibt also vorerst weiter aus. Es finden sich offenkundig immer wieder genug Schnäppchenjäger, die etwaige günstigere Kurse zum Einstieg oder Wiedereinstieg nutzen und den Markt damit auffangen. Heute sorgen gute Konjunkturdaten für Kauflust am deutschen Aktienmarkt. Das ifo Geschäftsklima ist im Mai überraschend stark auf den höchsten Wert seit 1991 geklettert. Zwischendurch liebäugelte der DAX mit der 12.700-er Marke, zuletzt haben sich die Zugewinne etwas verringert. Die Wall Street-Börsen sind freundlich in den Handel am Dienstag gestartet. Der Markt profitiert laut Händlern von der insgesamt gut verlaufenen Bilanzsaison und der soliden Wirtschaftslage. Die politischen Turbulenzen der vergangenen Woche sind etwas in den Hintergrund getreten.
  • US-Indizes schieben sich den vierten Tag in Folge höher, der Dow Jones beendet den Handel 0,21 % im Plus 20.937,91 Punkten. Der Markt profitierte dabei weiter von der anerzogenen "Buy-The-Dip-Mentalität" der Anleger, die besonders bei Finanztiteln (XLF +0,8 %) stark zugriffen.

Unternehmensnachrichten

  • Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat Razzien an mehreren Standorten des Autobauers Daimler vorgenommen. Wie die Behörde mitteilte, wurden elf Objekte in vier Bundesländern durchsucht. Bei den Ermittlungen geht es um Vorwürfe des Betrugs und der strafbaren Werbung im Zusammenhang mit der Manipulation der Abgasnachbehandlung an Diesel-Fahrzeugen. Das Unternehmen kooperiere vollumfänglich mit der Behörde, so ein Daimler-Sprecher.
  • Der Vakuumpumpen-Spezialist Pfeiffer Vacuum sieht sich auf Kurs, im Gesamtjahr kräftig zu wachsen. Er sei mit der bisherigen Entwicklung im zweiten Quartal "sehr zufrieden", sagte Vorstandschef Manfred Bender auf der Hauptversammlung. Die Entwicklung des ersten Quartals habe sich nahtlos fortgesetzt. Der Umsatz soll 2017 auf 520 bis 540 Mio. Euro steigen - das wäre ein Zuwachs von mindestens rund 10 Prozent. Im Vorjahr war Pfeiffer halb so stark gewachsen.
  • Microsoft hat mit dem "Surface Pro" eine runderneuerte Version vorgestellt. Das Tablet sei von innen heraus neu gestaltet wurden. Es soll mit einer Laufzeit von 13,5 Stunden die Batterieleistung seines Vorgängers um 50 Prozent übertreffen.
  • Der US-Autoteilehändler AutoZone hat im 3. Quartal schwächer abgeschnitten als erwartet. Der Gewinn stabilisierte sich bei 337 Mio. Dollar bzw. 10,77 Dollar je Aktie. Analysten hatten ein EPS von 11,99 Dollar erwartet.
  • Die China Life Insurance erwirbt in den USA einen Anteil von 95 Prozent an 48 Gewerbeimmobilien für 950 Mio. Us-Dollar.
  • Chinesische Smartphone-Anbieter erobern immer höhere Marktanteile hinter Samsung und Apple. Im ersten Quartal kamen die Marken Huawei, Oppo und Vivo zusammen auf einen weltweiten Marktanteil von 24 Prozent.
  • Die Aktionäre der Norma Group haben meine Dividende von 0,95 Euro je Aktie beschlossen (2015: 0,90 Euro). Die Gesamtausschüttung beträgt rund 30,3 Mio. Euro, das entspricht einer Ausschüttungsquote von 32,0 Prozent gemessen am bereinigten Konzernjahresergebnis 2016 (2015: 32,3 Prozent).
  • Nokia und Apple haben einen Patentstreit beendet und ein mehrjähriges Lizenzabkommen unterzeichnet. Danach bekommt Nokia eine Vorabzahlung und regelmäßige Zahlungen während der Laufzeit des Vertrags. Außerdem wollen die beiden Unternehmen bei bestimmten Dienstleistungen zusammenzuarbeiten
  • Ein Investorenclan steht kurz davor, die Kontrolle beim VW-Zulieferer Grammer zu übernehmen. Mehr als 20 Prozent der Grammer-Aktien hat die Hastor-Familie eingesammelt über Tochterfirmen. Der Volkswagen-Konzern fürchtet nun, dass vielleicht bald die Bänder in den Autofabriken stillstehen könnten, weil wieder einmal ein Lieferant übernommen wurde, berichtet die "Süddeutsche Zeitung“. Ein Dokument zeige, wie detailliert VW in die Abwehrstrategie von Grammer involviert sei. In dem Papier sei notiert, was das Unternehmen aus der Oberpfalz machen solle, um eine Übernahme durch Hastor abzuwehren. So würden etwa Gespräche mit einem Ankeraktionär laufen.
  • Der Solartechnikkonzern SMA Solar sieht sich weiter einem hohen Preisdruck ausgesetzt. Das Unternehmen könne sich von der allgemeinen Preisentwicklung nicht abkoppeln, sagte Pierre-Pascal Urban bei der Hauptversammlung. So seien die durchschnittlichen Verkaufspreise von SMA im vergangenen Jahr um 20 Prozent gesunken. „Auch für dieses Jahr rechnen wir mit einem hohen Preisdruck in allen Märkten und Segmenten", sagte Urbon. Dieser geht vor allem von chinesischen Anbietern aus. Sie dringen vermehrt in ausländische Märkte vor, nachdem die chinesische Regierung entschieden hat, das Ausbautempo von Photovoltaikanlagen im eigenen Land zu drosseln.
  • Die Lufthansa und der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport liegen weiter im Clinch. Lufthansa-Chef Carsten Spohr kritisierte die vor gut einer Woche genehmigte Kapazitätserweiterung des Frankfurter Flughafens. „Der aktuelle offensichtliche Strategieschwenk der Fraport zeigt, dass der Flughafen noch unabhängiger von Lufthansa werden will", sagte Spohr der „Börsen-Zeitung". Er verwies besonders auf Pläne von Fraport, mit Rabatten Billigflieger anzulocken. Dieses Vorhaben sei „in der Tat ein Problem“. Die beiden Firmen redeten zwar viel miteinander, aber anscheinend nicht über die richtigen Themen. „Das beunruhigt mich, denn es gefährdet unser gemeinsames Geschäftsmodell“, so Spohr.
  • Die Leiterin des Selbstmedikation-Geschäfts von Merck, Uta Kemmerich-Keil, sieht ihre Sparte auf gutem Wege. Die Sparte mache für den Konzern Sinn, sagte Kemmerich-Keil im Gespräch mit dpa-AFX. „Unser Geschäft ist krisenresistent und ein stabiler Cash-Generator." Sie tritt mit ihren Aussagen damit etwaigen Spekulationen über einen Verkauf entgegen. Die Selbstmedikation ist der kleinste Bereich im Pharmabereich der Darmstädter.
  • KWS Saat rechnet nun mit einem Umsatzwachstum um gut 5 Prozent. Vor Zinsen und Steuern sollen davon ein Gewinn (Ebit) von mindestens 11 Prozent hängen bleiben. Bisher wurden ein Umsatzplus von knapp 5 Prozent und eine Ebit-Marge von mindestens 10,5 Prozent angestrebt.
  • Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hat im ersten Quartal einen Gewinneinbruch erlitten. Sowohl der Vorsteuergewinn als auch der Überschuss halbierten sich im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres fast. Als Hauptgrund nannte das Institut Bilanzpositionen zur Refinanzierung von Fremdenwährungsgeschäften in Dollar, die im Vorjahr Gewinne generierten und nun Verluste in gleicher Höhe einbrachten.

Konjunktur & Politik

  • Die Verkäufe neuer Häuser in den USA sind im April deutlich um 11,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat um 11,4 Prozent gesunken, teilte das Handelsministerium mit. Das ist der stärkste Rückgang seit zwei Jahren. Volkswirte hatten lediglich mit einem Minus von 1,8 Prozent gerechnet.
  • Laut dem Markit-Institut verdüsterte sich die Stimmung unter den Einkaufsmanagern in der US-Industrie im Mai unerwartet ein. Der Indikator rutschte um 0,3 auf 52,5 Punkte. Von Experten erwartet wurde hingegen ein Wert von 53,2.
  • US-Präsident Donald Trump will in den kommenden 10 Jahren rund 3,6 Bio. Dollar einsparen, geht aus dem Haushaltsentwurf des US-Präsidialamtes hervor. Der Entwurf muss aber von beiden Kammern des Kongresses in identischer Weise beschlossen werden. Es werden in diesem parlamentarischen Prozess erhebliche Änderungen erwartet. Das Weiße Haus erklärte, der Entwurf sei aus der Sicht des Steuerzahlers entstanden. Jede Ausgabe sei auf die Frage geprüft worden, ob sie aus Sicht des Steuerzahlers zu rechtfertigen sei.
  • Die Stimmung bei den befragten rund 7.000 deutschen Unternehmenslenkern in Deutschland abermals aufgehellt. Der ifo Geschäftsklimaindex kletterte auf 114,6 Punkte. Dies ist laut dem Münchner Institut der höchste gemessene Wert seit 1991. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen wurden von den Unternehmen merklich nach oben korrigiert. Diese Entwicklung des ifo Index in Verbindung mit anderen wichtigen Konjunkturindikatoren deutet auf ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent im zweiten Quartal hin. „Die deutsche Konjunktur zeigt eine hohe Schlagzahl“, kommentierte das ifo Institut.
  • Die Stimmung bei Unternehmen in der Eurozone bleibt blendend. Der Einkaufsmanagerindex verharrte im Mai bei 56,8 Punkten, wie das Marktforschungsunternehmen IHS Markit mitteilte. Im Vormonat hatte der Indikator diesen höchsten Wert seit sechs Jahren erreicht. Volkswirte hatten im Mai mit einem leichten Rückgang gerechnet.
  • Der Boom im deutschen Wohnungsbau hält an. So wurden im vergangenen Jahr 277.700 Wohnungen fertig gestellt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 12,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Noch mehr Wohnungen waren zuletzt 2004 gebaut worden (278.000).
  • Das Insee Geschäftsklima für die französische Wirtschaft hat sich im Mai um einen Punkt auf 105,00 Zähler verbessert, wie das Statistikamt mitteilte. Höher hatte der Wert zuletzt Mitte 2011 gelegen.
  • Griechenland muss weiter auf neue Kreditzusagen warten. Die Finanzminister der Euro-Staaten und der Internationale Währungsfonds konnten sich in der vergangenen Nacht nicht auf die Auszahlung neuer Milliardenhilfen oder auf Schuldenerleichterungen einigen. Die Verhandlungen seien auf die nächste Sitzung im Juni vertagt worden, sagte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem. Deutschland und die Niederlande bestehen auf der Beteiligung des IWF. Dieser bezweifelt jedoch, dass die Schuldenlast für Griechenland auf Dauer tragbar ist und fordert als Bedingung für seine Beteiligung Schuldenerleichterungen für das Land.
  • Die deutsche Wirtschaft ist nach Angaben des Statistischen Bundesamts im ersten Quartal um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Damit bestätigten die Statistiker eine erste Schätzung. Im vierten Quartal hatte das Wachstum 0,4 Prozent betragen. Im Inland nahmen laut Bundesamt zu Jahresbeginn die Investitionen besonders kräftig zu. Die Konsumausgaben seien hingegen nur leicht gestiegen.
  • Im nordenglischen Manchester kam es auf einem Konzert der US-Sängerin Ariana Grande zu einer gewaltigen Explosion. Nach neuesten Erkenntnissen kommen dabei 22 Menschen ums Leben, knapp 60 weitere werden verletzt. Die Polizei bezeichnet den Angriff als terroristischen Anschlag.
Termine des Tages:
15:00 Uhr - US: Rede von Minneapolis Fed-Präsident Neel Kashkari in Minneapolis
15:45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Mai (vorläufig)
16:00 Uhr - US: Neubauverkäufe April (annualisiert) in Tsd
17:00 Uhr - EU: Rede von EZB Ratsmitglied Benoit Coeuré in Paris

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