Kommentar
16:40 Uhr, 31.05.2016

DAX verliert am späten Nachmittag stärker - US-Verbrauchervertrauen rückläufig

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DAX

Der Deutsche Leitindex ist am Dienstag bereits schwächer in den Handel gestartet. Die deutschen Einzelhandelsumsätze für April enttäuschten ebenso wie die Quartalszahlen des Autobauers Volkswagen. Größere zwischenzeitliche Verluste konnte das Marktbarometer ausbügeln, doch der Leitindex bleibt angeschlagen. Am Nachmittag lag der DAX zunächst minimal im Minus bei rund 10.320 Punkten. Im Verlauf konnten wichtige Konjunkturdaten aus den USA erst einmal nicht für weitere Bewegung sorgen. Überraschend gut sind die Ausgaben der US-Verbraucher ausgefallen, auch die Einkommen sind wie erwartet gestiegen. Der Chicago-Einkaufsmanagerindex und das Vertrauen der US-Verbraucher in die konjunkturelle Entwicklung haben hingegen nachgegeben. Daraufhin setzte der DAX etwa eine Stunde vor Handelsschluss um rund 0,6 Prozent zurück.

Unternehmensnachrichten

  • Deutsche-Bank-Chef John Cryan bekräftigte auf eine Investorenkonferenz, dass sein Institut dieses Jahr womöglich keinen Gewinn erzielen werde. Er hatte das laufende Jahr bereits mehrfach als Übergangsjahr bezeichnet und auch die Dividende schon gestrichen. Zum laufenden zweiten Quartal sagte Cryan, die Märkte seinen bisher in Ordnung. Zum Thema IPO der Tochter Postbank bat der Brite um Geduld. Der Preis für einen Börsengang sei derzeit nicht attraktiv.
  • Im ersten Quartal lag der Umsatz für den Volkswagen-Konzern mit knapp 51 Mrd. Euro um 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang geht vor allem auf den gesunkenen Fahrzeugabsatz und negative Währungseffekte zurück. Das Operative Ergebnis stieg von 3,3 auf 3,4 Mrd. Euro; der Wert entspricht einer operativen Rendite von 6,8 Prozent. Nach Steuern lag der Konzerngewinn in den ersten drei Monaten bei 2,4 (Vj: 2,9) Mrd. Euro.
  • Der chinesische Luftfracht-, Tourismus- und Logistikkonzern HNA hat ein Angebot für die Caterer-Tochter Servair der Fluggesellschaft Air France abgegeben. Bei den Verhandlungen geht es um einen Anteil von 49,99 Prozent und die operative Kontrolle von Servair. Den Gesamtwert der Tochter bezifferte Air France mit 475 Mio. Euro.
  • Apple wird in Zukunft vermutlich nur noch alle drei Jahre einen Generationenwechsel bei seinen iPhones anstreben, berichtet die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei. Bisher galt ein Turnus von zwei Jahren.
  • Die Deutsche Bank ist laut einem Bericht der „New York Post“ in den Fokus von bereits bekannten Untersuchungen des US-Justizministeriums bezüglich möglicher Manipulationen bei Auktionen von US-Staatsanleihen geraten.
  • Berlin und Brüssel haben sich dagegen ausgesprochen, dass der Roboterhersteller Kuka in chinesische Hände geht. EU-Digitalkommissar Günther Oettinger halte Kuka für strategisch bedeutend für die europäische Industrie, schreibt die FAZ. Er forderte die anderen Großaktionäre auf, ein Alternativangebot zu prüfen, beziehungsweise ein Gebot anderer europäischer Unternehmen für Kuka. Auch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat laut der Zeitung indirekt eine Übernahme der Chinesen als problematisch bezeichnet.

Konjunktur & Politik

  • Das US-Verbrauchervertrauen ist laut Conference Board im Mai auf 92,6 Punkte zurückgegangen. Erwartet wurde ein Wert von 96,1 Punkten nach 94,2 Punkten im Vormonat.
  • In den USA sind die Einkommen im April zum Vormonat um 0,4 Prozent wie von Experten erwartet gestiegen. Die Konsumausgaben legten zugleich um 1,0 Prozent zu. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs um 0,6 % gerechnet. Das Preisniveau gemessen an der PCE-Kernrate verharrte im April im Jahresvergleich bei der Rate von 1,6 Prozent. Der PCE ist das von der Fed beobachtete Inflationsmaß.
  • Analysten halten den Brexit für unwahrscheinlich. Laut einer neuen Sentix-Umfrage unter 968 Experten vom 26. bis 28. Mai erwarten nur noch 16 Prozent einen EU-Austritt Großbritanniens. Im Vormonat April lag der Anteil noch bei 27 Prozent.
  • Die italienische Wirtschaft ist im ersten Quartal laut der zweiten Veröffentlichung um 0,3 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Im Schlussquartal 2015 legte das BIP um 0,2 Prozent zu.
  • Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Mai um 0,1 Prozent zum Vorjahresmonat gefallen. Im April hatte die Jahresinflationsrate noch bei minus 0,2 Prozent gelegen. Volkswirte hatten diese Entwicklung erwartet.
  • Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Mai um 80.000 auf 2,664 Mio. zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 98.000 Erwerbslose weniger. Die Quote sank um 0,3 Punkte auf 6,0 Prozent. Laut Statistischen Bundesamt vom April erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im Vergleich zum Vormonat saisonbereinigt um 41.000 auf 43,36 Mio.
  • Die breit gefasste Geldmenge M3  im Euroraum ist im April zum Vorjahresmonat um 4,6 Prozent gewachsen. Analysten hatten eine Rate von 5,0 Prozent wie im Vormonat prognostiziert. Die Kredite an den privaten Sektor legten im April indes erwartungsgemäß um 1,50 Prozent zu.
  • Die Arbeitslosenquote in der Eurozone stagnierte im April erwartungsgemäß bei 10,20 Prozent.
  • Die Umsätze des deutschen Einzelhandels sind im April entgegen den Erwartungen um real 0,9 Prozent zum Vormonat gefallen. Nominal — ohne Berücksichtigung von Preisänderungen — fielen die Umsätze um 0,5 Prozent. Bankvolkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg gerechnet.
  • Die Verbraucherpreise in Frankreich haben sich im Mai im Jahresvergleich nicht verändert. Im April waren die Preise noch um 0,1 Prozent gefallen. Auf Monatssicht legten die Preise um 0,4 Prozent zu.
Termine des Tages:
14:30 Uhr - US: Konsumausgaben/ Persönliche Einkommen April
14:30 Uhr - US: PCE-Kernrate April
15:00 Uhr - US: Case Shiller Hauspreisindex März
15:45 Uhr - US: Einkaufsmanagerindex Chicago Mai
16:00 Uhr - US: Verbrauchervertrauen Conference Board Mai

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