Kommentar
21:00 Uhr, 27.11.2007

DAX - Bleibt es dabei oder brechen die Dämme ?

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Derzeit beherrschen Berichte über die um sich greifende US Kreditkrise die Medien. Auf SpiegelOnline werden mittlerweile pro Tag gleich mehrere Artikel veröffentlicht, in denen der Absturz des US-Dollars, der hohe Ölpreis, die drastisch steigende Inflationsentwicklung, Rezessionsscenarien unterschiedlicher Coleur oder bevorstehende Zwangsverkäufe von Häusern in den USA und Großbritannien thematisiert werden. Vom Verlauf her ist diese Entwicklung "üblich".

Auf was will ich hinaus?

Diese Erörterungen folgen den Kursbewegungen. Der breite Aktienmarkt fällt seit Oktober, der US Bankensektor befindet sich seitdem in einem echten Crash, die fundamental zugrundeliegenden Themen auf den Titelblättern der Gazetten erscheinen zeitlich versetzt. Je tiefer die Kurse fallen, desto kritischere Stimmen kommen in den Medien zu Wort. So ist nun einmal der Gang der Dinge.

Im Rahmen der (chart)technischen Analyse wird auch dieses Presse-Sentiment ausgewertet. Es wird selbstverständlich nicht die Qualität der Medienbereichte begutachtet, sondern die Stoßrichtung und Intensität der Aussagen und Schlußfolgerungen. Das ist wichtig festzuhalten. Es geht um das Beobachten, zu welchen Zeitpunkten bestimmte Themen die Medien beschäftigen. Nicht dass wir hier unsere journalistischen Kollegen gegen uns aufbringen. Die Aussagen der aktuell publizierten Berichte über Aktienmärkte und konjunkturelle Lage sind eindeutig negativ. Das ist im Sinne eines Kontraindikators zu werten.

Indizes wie DAX, DOW Jones, S&P 500 Index stehen nahe relevanter charttechnischer Unterstützungen, gleichzeitig liegt seitens des Sentiments eine Signallage vor, die als Kontraindikation für direkt weiter nachgebende Kurse zu interpretieren ist.

Schlußfolgerung aus Sicht der charttechnischen Analyse : Die Voraussetzungen für einen Stop des Abverkaufs und den Beginn einer umfassenden Kurserholung sind gut.
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DAX aktuell 7.531 Punkte.

Kursverlauf vom 24.05.2007 bis 27.11.2007 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)

Rückblick: In den USA befindet sich der Bankensektor seit Oktober dieses Jahres in einem echten Crash. Die Aktie der Citigroup trifft es besonders hart. Sie büßt fast 50% ausgehend von ihrem Jahreshoch ein. Weltweit stehen die Aktienmärkte unter Abgabedruck, gleichzeitig notiert der DAX nach wie vor lediglich 7% unterhalb seines Allzeit- und Jahreshochs. Bisher weist der Index relative Stärke auf. Am deutschen Aktienmarkt sehen wir bisher massive Korrekturen im Midcaps (MDAX) und SmallCaps (SDAX), bisher aber noch nicht durchschlagend im DAX. Die Berichterstattung in den Medien kann noch so negativ sein, Fakt ist, dass der DAX bislang nicht wirklich verkauft wird. Selbstverständlich kann sich ein Index nicht ewig gegen Gesamtmarktvorgaben stemmen. Wir gehen davon aus, dass der DAX seine Stabilität noch solange aufrecht erhalten kann, wie S&P 500 Index über 1.360 und der DOW Jones über 12.500 Punkten notieren können. Eine echte Korrektur aus charttechnischer Sicht sehen wir erst bei einem nachhaltigen Unterschreiten der genannten Marken, weil dann so genannte Trendwendeprozesse (Doppeltops) in beiden Indizes getriggert würden.

Heute gab es im DAX auf der exp. gleitenden Durchschnittslinie 200 (EMA200) ein bullisches Reversal, eine so genannte Hammerkerze ist entstanden.

Charttechnischer Ausblick:
Im Folgenden sind die nächsten relevanten charttechnischen Unterstützungen genannt. Also auch für die Marktskeptiker, die dem Index nichts mehr zutrauen und wenn überhaupt, gedenken erst "viel tiefer" wieder zuzugreifen.

a) Unterstützung bei 7.460 Punkten in Form der exp. gleitenden Durchschnittslinie 200 (EMA200).

b) Unterstützung bei 7.365 Punkten in Form einer sehr wichtigen inneren horizontalen Trendlinie.

c) Unterstützung bei 7.130 Punkten in Form einer ebenfalls sehr wichtigen projezierten Trendlinie. Direkt darunter verläuft die dominante kursführende Aufwärtstrendlinie seit August 2004.

Im Bereich solcher Unterstützungen ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es zu Nachfrageüberhang kommt. Im Bereich solcher Unterstützung, ist demzufolge die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Verkäufer zunächst innehalten und abwarten, ob die Unterstützung wieder Käufer in den Markt lockt, denen sie ihr Material zu höheren Preisen aufs Auge drücken können. Auf der anderen Seite können solche Unterstützungen auch Startpunkt für echten Kaufdruck sein, der Ausgangspunkt für größere Aufwärtsbewegungen sein kann.

Solange der DAX über 7.000 Punkten notiert, ist die übergeordnete Aufwärtsbewegung seit März 2003 ausgehend von 2.188 Punkten als intakt einzustufen.

Vorschläge für Vorgehensweise von Tradern:

Kurzfristig aktive Marktteilnehmer, kaufen sich im Bereich der genannten Unterstützungen von 7.460, 7.365 und 7.130 Punkten ein und spekulieren auf nach oben abprallende Kursnotierungen. Stoplossplatzierung sollte 2-3 Prozent unterhalb der Unterstützungen erfolgen. Im Moment kann nicht empfohlen werden , den DAX neu zu shorten.

Vorschläge für Vorgehensweise von Investoren:

Mittelfristig ausgerichtete Marktteilnehmer sind im Moment bezgl. Neu-Engagements als Beobachter an der Seitenlinie gut aufgehoben. Der Fokus sollte auf den Marken 7.100-7.130 und 8.050 Punkten liegen. Fällt der DAX weiter ab und erreicht den Bereich von 7.100-7.130 Punkten ist er hier aus charttechnischer Sicht ein Kauf. Steigt der Index auf zweifacher Wochenschlußkursbasis über 8.050 Punkte an, - steht der Index also zum Ende von 2 aufeinanderfolgenden Wochen über 8.050 Punkten -, generiert das ein neues großes Kaufsignal mit mittelfristigen Kurszielen von 8.400, 9.000 und 9.200 Punkten. Insofern wäre der Index dann ebenfalls ein Kauf. In dem Kursfenster zwischen 7.150 und 8.000 Punkten bewegt sich der DAX für einen mittelfristig ausgerichteten Börsianer in einem Vakuum. Hier besteht kein dringender Handlungsbedarf.

Abschließend möchte ich auf einen interessanten Artikel zum US-Dollar von meinem Kollegen Jochen Stanzl hinweisen, der einen interessanten Ansatz beschreibt. Bitte hier klicken zum Lesen.

Außerdem sei nochmals auf meine charttechnische Betrachtung des US Bankensektors hingewiesen.

Bitte hier klicken zum Lesen.


DAX - Zepterübergabe an die Bullen, zumindest temporär - 26.11.2007 08:48

Die negative Berichterstattung über das Börsengeschehen hat am Wochenende wieder einen Spitzenwert erreicht. Es werden Ökonomen zitiert, die eine große Weltwirtschaftskrise aufziehen sehen, es werden Schreckensscenario bezgl. einer Ausdehnung der US Kreditkrise an die Wand gemalt, der starke Ölpreisanstieg und die überdeutliche Abwertung des US-Dollars werden thematisiert. Seitens des Sentiments sind also ebenfalls die Voraussetzungen für eine deutliche Kurserholung an den breiten Aktienmärkten gegeben.

DAX aktuell 7.608 Punkte.

Kursverlauf Juni 2007 bis 23.11.2007 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)

Rückblick: Ausgehend von 8.150 Punkten liegt seit Juli dieses Jahres eine zeitlich ausgdehnte Korrekturphase vor. Preislich gesehen, steht der DAX ca. 7 % unterhalb seines Jahres- und Allzeithochs. Hier kann man meines Erachtens bisher nicht wirklich von einer Korrektur sprechen. Im Verlauf der zurückliegenden Woche konnte sich der DAX leicht oberhalb der exp. GDL 200 (EMA200), welche bei 7.458 Punkten verläuft, stabilisieren und leicht anziehen. In den USA der Bankenindex ($BKX) steht jetzt direkt oberhalb einer mehrjährigen internen Unterstützungslinie, höchstens noch 1-2 schwache Tage, dann dürften die US Banktitel eine mindestens mehrwöchige Kurserholung starten. Das ist positiv für den breiten Gesamtmarkt zu werten, weil der Bankensektor in den vergangenen 2-3 Monaten wie Blei an den Indizes wie S&P 500 Index und DAX hing und diese nach unten zog.

Charttechnischer Ausblick: Die Wahrscheinlichkeit einer kurz bevorstehenden deutlichen Kurserholung bis 7.760 und anschließend 8.000 Punkte ist stark gestiegen. Im 8.000er Bereich entscheidet sich dann die weitere mittelfristige Kursverlaufsrichtung. Steigt der DAX auf zweifacher Wochenschlußkursbasis über 8.000-8.050 Punkte an, liegt ein neues mittelfristiges Kaufsignal mit Zielen von 8.400, 9.000 und 9.200 Punkten vor. Sie sehen, wir haben vorsichtshalber die Bedingung für das Kaufsignal dahingehend justiert, dass ab jetzt 2 hintereinander liegende Wochenschlußkurse oberhalb 8.000-8.050 Punkte notieren müssen.

Abschließend sei nochmals der Bereich von 7.130-7.150 Punkten im DAX genannt. Hier verläuft die dominante Aufwärtstrendlinie seit 2004 und die projezierte Unterkante des abgeflachten Trendkanals seit Juli 2007. Sollte sich die laufende Konsolidierung im DAX doch weiter ausdehnen, wäre bei 7.130-7.150 Punkten aus charttechnischer Sicht ein idealer Kaufbereich. Im Bereich solch wichtiger Aufwärtstrendlinien, steigt die Wahrscheinlichkeit stark an, dass es zu einem Nachfrageüberhang kommt und die Notierungen deutlich nach oben abprallen. Im Bereich solch wichtiger Chartniveau stehen kapitalstarke Marktakteure wie Fonds und Institutionelle auf der Käuferseite.

Unten habe ich Ihnen exemplarisch die Charts von einigen DAX Aktien mitgebracht, die sich im Bereich kurzfristiger Wendepunkte nach oben befinden.

MAN aktuell 106,99 Euro. Kurserholungsziele 112,50 und 126,30 Euro. Stoploss unterhalb von 100,10 Euro.

DAIMLER aktuell 65,53 Euro. Kurserholungsziel 70,00 Euro. Stoploss unterhalb von 62,80 Euro.

CONTINENTAL aktuell 86,71 Euro. Kurserholungsziel 95 Euro. Stoploss unterhalb von 82,75 Euro.

DEUTSCHE BANK aktuell 83,98 Euro. Kurserholungsziel bis zu 95,00 Euro. Stoploss unterhalb von 80,90 Euro.

DEUTSCHE BÖRSE aktuell 119,46 Euro. Kurserholungsziel 133,00 Euro. Stoploss unterhalb von 112,10 Euro.


DAX - "Die Welt geht wieder mal unter" ? - 20.11.2007 23:14

Ich bin gerade terminlich stark eingebunden. Deshalb hatte ich bisher keine Zeit, mich zum Marktgeschehen zu äußern. Es war wieder einmal bezeichnend, dass der Markt kurzfristig genau dann weggeknickt ist, als ich "abwesend" war. Ich war auf der Tradersworld Messe.

DAX aktuell 7.630 Punkte.

Die Aufwärtstrendlinie seit 2006 in Höhe 7.700 Punkte wurde im Verlauf vergangener Woche gebrochen. Damit wurde eine kurzfristiges Verkaufssignal im DAX ausgelöst. Und wieder einmal mehren sich schlagartig die Berichte in den Medien, die "die Welt untergehen sehen". Ölpreise auf Rekordniveau, der Euro mit ungebremster weiterer Aufwertung, Ausweitung der Bankenkrise in den USA und es werden Charttechniker zitiert, die angesichts des Aufwärtstrendlinienbruchs die große Korrektur an den Aktienmärkten erwarten.

Der DAX hat das 7.700er Niveau gebrochen, weil eine der beiden Versorger, die dem DAX in den vergangenen Wochen seine Relative Stärke verliehen hatten, nämlich RWE, kurzfristig den Abflug gemacht hatte.

Kurz zu meiner persönlichen Einschätzung. Übrigens werde ich jetzt am Freitag auf n tv in der Telebörse ab 19:00 Uhr zu diesem Thema interviewt.

Im DAX ist für die weitere Einschätzung des großen Bilds wichtig, auf welchem Kursniveau das nächste markante Tief gesetzt wird. Das Tief könnten wir gestern bereits gesehen haben. Ansonsten wartet bei 7.360-7.380 Punkten eine weitere wichtige Unterstützung, die Fundament für das Tief werden könnte. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass es erreicht wird, dennoch weise ich auf ein zentrales Unterstützungsniveau bei ca. 7.130-7.150 Punkten hin. Hier verläuft die projezierte Unterkante des abgeflachten Abwärtstrendkanals seit Juli dieses Jahres und die Aufwärtstrendlinie seit 2004. 7.130-7.150 Punkte wären insofern ein ideales Kaufniveau.

Wer auf "Nummer Sicher" gehen möchte, der wartet den Ausbruch über das formationstechnisch relevante BUY Triggerniveau bei derzeit 8.000-8.050 Punkten auf Wochenschlußkursbasis ab. Steigt der DAX auf Wochenschlußkursbasis über 8.000-8.050 Punkte an, liegt ein neues mittelfristiges Kaufsignal mit Zielen von 8.400, 9.000 und 9.200 Punkten vor.

Ein neues Zugpferd hat sich im DAX zu den Versorgertiteln gesellt. Es ist die Aktie der Deutschen Telekom, die in den vergangenen Wochen über eine wichtige mittelfristige Abwärtstrendlinie ausbrechen und damit ein Kaufsignal bis 17,00 Euro generieren konnte.

Übrigens (1) :

Ich gehe davon aus, dass der SELL Off im US Bankensektor, der weltweit die Aktienmärkte unter Druck gebracht hatte, im Verlauf dieser Woche beendet wird. Im US Bankensektor, also in dessen Schlepptau auch im deutschen Bankensektor, erwarte ich eine umfassende mindestens mehrwöchige Aufwärtsbewegung. Wer Shorts auf die Banken hält, hat jetzt noch die Möglichkeit diese in Ruhe zu covern.

Übrigens (2) :

Auch wenn es einige bekannte Techtitel in den USA in den vergangenen Wochen kurstechnisch ziemlich zerlegt hat, ich erwarte in den kommenden Monaten weiterhin relative Stärke aus diesem Sektor. Schauen Sie sich die Aktie von MICROSOFT an. Werfen SIe im deutschen Technologiesektor mal einen Blick auf AIXTRON.

Übrigens (3) :

Gold und Silber erwarte ich weiterhin sehr stark. Die Ziele von 1.000 $ für Gold und 21,50 und 25,00 $ für Silber haben weiter Bestand.

Übrigens (4) :

Bei den Bonds bilden sich große charttechnische Böden aus. Demzufolge ist übergeordnet mit tendenziell ansteigenden Notierungen am Anleihemarkt zu rechnen. Zum BUND Future werde ich in Bälde eine neue BIG PICTURE Analyse veröffentlichen.

Übrigens (5) : Die Notierungen von Euro in US-Dollar (EUR/USD) explodieren regelrecht. Wenn man sich den Kursverlauf anschaut, meint man mittlerweile, man habe ein Pennystock vor sich. Bekanntermaßen führen wir den Euro mit Kurszielen von 1,6000 USD, 1,8000 USD und anschließend ebenfalls noch im mittelfristigen Zeitfenster (!) über 2,0000 USD.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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