Kommentar
17:45 Uhr, 22.05.2019

DAX geht wenig verändert aus dem Handel - US-Rohöllagerbestände steigen unerwartet

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  • China will Vergeltung für Huawei und greift Apple an
  • Verheerendes Urteil gegen Qualcomm
  • US-Firmen beklagen Schikanen in China
  • Apple wollte Tesla schlucken
  • Schwere IT-Panne bei der Deutschen Bank
  • Wirecard erhält Großauftrag in Indien
  • Daimler-Chef Zetsche vor dem Abschied
  • Zalando will Online-Handel umweltfreundlicher machen
  • Chinesische Airlines fordern Entschädigung von Boeing
  • British Steel ist insolvent

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt kann sich weiter nicht für eine klare Richtung entscheiden. Der Leitindex DAX ging am Mittwoch etwas fester mit einem Plus von 0,21 Prozent und 12.168,74 Punkten aus dem Handel. Zuvor war der Leitindex im Tagesverlauf erst deutlich angestiegen und dann markant abgerutscht, nur um den Tag letztlich wenig verändert zu beenden. Der nach wie vor ungelöste Handelskonflikt zwischen den USA und China bleibt beherrschendes Thema am Markt. Am Abend (20.00 Uhr MESZ) könnte das Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung für neue Impulse sorgen.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Für Apple läuft es in China in letzter Zeit nicht mehr gut: Die Verkäufe des iPhone-Konzerns sollen dort im letzten Quartal um 20 Prozent gesunken sein, wie "BuzzFeed News" berichtete. Nun könnte eine sich rasant ausweitende Bewegung dem iKonzern weiteren Schaden zufügen. Denn China fordert Vergeltung für den Umgang der USA mit Huawei. Die "Boycott Apple"-Kampagne im chinesischen Internet nimmt an Fahrt auf, der Hashtag #BoycottApple wird immer beliebter. Auf Weibo, dem chinesischen Pendant zu Twitter, machen immer mehr Nutzer ihrem Ärger Luft, berichtete "BuzzFeed News“. Goldman Sachs kalkuliert mit deutlichen Einbußen bei dem iPhone-Hersteller, sollte der Verkauf seiner Produkte als Vergeltung für die US-Sanktionen gegen Huawei in China verboten werden. Die Analysten schätzen den Einfluss auf den Gewinn je Aktie von Apple auf 29 Prozent.
  • Ein US-Gericht Auflagen für den führenden Chip-Anbieter Qualcomm verfügt. Die zuständige Richterin Lucy Koh verbot es dem Unternehmen, Chip-Lieferungen vom Erwerb einer separaten Patentlizenz abhängig zu machen. Außerdem darf Qualcomm keine Exklusiv-Vereinbarungen für Chip-Lieferungen eingehen und muss der Konkurrenz seine Patente für Technologien auf der Grundlage aktueller technischer Standards zu fairen Bedingungen und ohne Diskriminierung zur Verfügung stellen. Das Gericht gab mit der Entscheidung der US-Behörde FTC Recht.
  • Laut Consumer Reports ist Teslas Auto-Pilot „weit weniger kompetent" als menschliche Fahrer und benötigt ein signifikantes Maß an Intervention. Tesla habe kürzlich seine Autopilot-Software aktualisiert, damit bestimmte Fahrzeuge automatisch die Spur wechseln können. Dem Autohersteller zufolge ist es ein Versuch, ein „reibungsloses“ Fahren zu ermöglichen. Aber Consumer Reports beobachtete bei seinen eigenen Tests des Merkmals das Gegenteil und stellte fest, dass es nicht sehr gut funktioniert und potenzielle Sicherheitsrisiken für den Fahrer mit sich bringen könnte.
  • Chinesische Airlines fordern Entschädigung von Boeing, weil ihre Maschinen vom Typ 737 Max nach zwei Abstürzen am Boden bleiben müssen. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, verlangen Air China, China Southern und China Eastern Airlines so bald wie möglich Verhandlungen mit Boeing über einen Kompensationsplan für ihre Ausfälle.
  • Der Einzelhändler Target Corp. hat mit seinen Zahlen zum ersten Quartal positiv überrascht. Der bereinigte Gewinn je Aktie belief sich auf 1,53 Dollar. Der Markt hatte ein EPS von 1,43 Dollar erwartet.
  • Lowe's Companies übertraf die Markterwartungen für den Umsatz im 1. Quartal, aber der Gewinn blieb hinter den Prognosen zurück. Der Erlöse betrugen 17,7 Mrd. Dollar und lag damit um 2,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Der vergleichbare Fililalumsatz wuchs um 3,5 Prozent.
  • Der Zahlungsabwickler Wirecard wird mit dem indischen Staatsunternehmen UTI Infrastructure Technology and Services Limited (UTIITSL) zusammenarbeiten und die Ausstellung physischer und digitaler Ausweise für Steuerzahler, auch bekannt als Permanent Account Number (PAN) Cards vereinfachen. Lokale Agenten von Wirecard sollen auf dem Subkontinent Dokumente von Verbrauchern einsammeln. Diese werden dann in digitalisierter Form an die UTIITSL weitergeleitet, um die PAN-Karten zu erstellen, mit den Finanztransaktionen durchgeführt und Identitätsnachweise erbracht werden können.
  • Für das laufende Jahr rechnet die Commerzbank weiterhin mit höheren bereinigten Erträgen. Die Kosten sollen weiter gesenkt werden und zum Jahresende unter 6,8 Mrd. Euro liegen. „Wir werden den aktuellen Strukturwandel der Banken nutzen, um uns noch besser am Markt für unsere Kunden aufzustellen. Priorität haben dabei Wachstum und Tempo. Mit Campus 2.0 werden wir mehr neue Produkte und Services in kürzerer Zeit an den Markt bringen und unsere Kostensituation verbessern“, sagte Vorstandschef Martin Zielke auf der heutigen Hauptversammlung in Wiesbaden. In den ersten drei Monaten 2019 waren die Erträge gesunken. Zugleich war die Steuerlast höher als ein Jahr zuvor. Die Folge: ein Gewinneinbruch. Nach den beendeten Fusionsgesprächen mit der Deutschen Bank ist die Commerzbank auch auf der Suche nach einer neuen Strategie. Die Ende April beendeten Verhandlungen mit der Deutschen Bank über einen möglichen Zusammenschluss hätten auch gezeigt, wo wir möglicherweise unsere Strategie nachschärfen sollten", sagte Zielke. „Im Herbst können wir Ihnen hierzu mehr sagen."
  • Der japanische Telekommunikationskonzern Softbank verschiebt bei seiner Mobilfunktochter Ymobile die für kommenden Freitag geplante Markteinführung des Huawei Smartphones P30 Lite. Der Konzern wolle erst sicherstellen, ob der Verkauf nach Einführung der Geschäftsrestriktionen gegen Huawei durch die USA möglich sei.
  • Der zweitgrößte britische Stahlproduzent, British Steel, ist insolvent. Ein Gericht habe das Unternehmen unter Zwangsliquidation gestellt, teilte die britische Regierung am Mittwoch mit. British Steel hat rund 5.000 Mitarbeiter.
  • Der Online-Modehändler Zalando will weniger Abfall und Kohlendioxid verursachen. Kosmetik werde nun in Papier statt in Plastiktaschen verpackt, außerdem solle es in diesem Jahr einen Test mit Mehrwegverpackungen für den Versand geben, wie das Unternehmen ankündigte. Der Online-Handel müsse umweltfreundlicher werden, sagte Vorstandsmitglied David Schneider bei der Hauptversammlung in Berlin. Das sei auch wichtig für den Geschäftserfolg.
  • Apple soll 2013 versucht haben, den Elektroautohersteller Tesla zu übernehmen. Damals wollte Apple pro Aktie mit 240 Dollar mehr zahlen, als diese heute wert sind. Das berichtet der US-Nachrichtensender CNBC und zitiert Analyst Craig Irwin von Roth Capital Partners. Apple könnte laut Irwin immer noch Interesse an Tesla haben, zumal die Bewertung des E-Autoherstellers in den vergangenen Monaten stark gesunken sei. Belege für seine Aussagen legte Irwin nicht vor. Ob es ein formales Angebot in Schriftform gegeben habe, wisse er nicht. Aber verschiedene Quellen hätten ihm versichert, dass es sich um eine „ernsthafte" Information handle, so Irwin.
  • Am Abend vor der Hauptversammlung hat die Deutsche Bank eine IT-Panne eingeräumtz. Dabei wurden einige Parameter bei der nachträglichen Analyse von Transaktionen nicht verarbeitet. Das Finanzinstitut bestätigte einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung". Aufgrund eines Software-Fehlers habe die Bank offenbar seit vielen Jahren Probleme damit, Zahlungen von Großkunden vorschriftsgemäß zu überprüfen.
  • Daimler-Chef Dieter Zetsche wird heute seine letzte Hauptversammlung als Vorstandsvorsitzender abhalten. Der 66-jährige gibt seinen Posten nach mehr als 13 Jahren an der Spitze des Konzerns ab. Nachfolger wird der bisherige Entwicklungschef Ola Källenius. Zetsche soll dann nach zwei Jahren 2021 den Vorsitz des Daimler-Aufsichtsrats von Manfred Bischoff übernehmen. Zetsche hat seinem designierten Nachfolger erneut verstärkte Sparanstrengungen ans Herz gelegt. „Alles steht auf dem Prüfstand: fixe und variable Kosten, Sach- und Personalkosten, Investitionsvorhaben, die Wertschöpfungstiefe und die Produktpalette", sagte Zetsche am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Berlin laut Redetext. Im gesamten Unternehmen müssten die Kosten gesenkt und die Effizienz erhöht werden. Das diene auch dazu, die Kosten für neue Technologien in den Autos für die Kunden erschwinglich zu machen. Details ließ Zetsche zunächst offen.
  • Der Pharmakonzern Novartis macht mit dem Asthma-Behandlungskandidaten QVM149 Fortschritte. Die Ergebnisse einer Phase-II-Studie der Kombinationsbehandlung hätten eine merkliche Verbesserung gegenüber der bislang üblichen Standardinhalations-Therapie gezeigt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Zudem habe die Therapie in einer weiteren Phase-II-Studie im Vergleich mit einem Placebo auch in puncto Lungenfunktion besser abgeschnitten.
  • Die Immobilienfirma Ado Properties hat auch im ersten Quartal vom weiterhin robusten Wohnungsmarkt in Berlin profitiert. Bei einer Steigerung der Erträge aus Vermietungen um 13,9 Prozent auf 35,7 Mio. Euro kletterte das operative Ergebnis aus Vermietungen (FFO1) um 5,1 Prozent auf 16,7 Mio. Euro.

Konjunktur & Politik

  • In den USA sind die Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 4,74 Millionen Barrel auf 476,8 Millionen Barrel gestiegen. Erwartet wurde eigentlich ein Rückgang um 1,7 Millionen Barrel. Die am Vorabend veröffentlichten inoffiziellen Zahlen des American Petroleum Institute (API) hatten eine Zunahme um 2,4 Millionen Barrel signalisiert. Die Ölpreise rutschten am Mittwoch nach Veröffentlichung der offiziellen Lagerdaten deutlich in den Keller. Die US-Sorte WTI notiert zuletzt rund 2,65 Prozent im Minus bei 61,38 Dollar.
  • Österreich hat nach dem Bruch der rechtskonservativen Koalition eine Übergangsregierung. Bundespräsident Alexander Van der Bellen vereidigte am Mittwoch vier neue Minister. Das Kabinett unter der Leitung von Sebastian Kurz (ÖVP) soll nun bis nach der Neuwahl im September und den folgenden Koalitionsgesprächen die Geschicke des Landes leiten. Ob diese Regierung bis dann hält, bleibt offen. Kurz muss sich am kommenden Montag womöglich einem Misstrauensvotum im Parlament stellen.
  • Der chinesische Präsident Xi Jinping befürchtet angesichts des eskalierenden Handelskonflikts mit den USA schwierige Zeiten. „Wir müssen verschiedene große Risiken und Herausforderungen aus dem In- und Ausland überwinden und neue Siege für den Sozialismus chinesischer Art erringen", zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die internationale Lage werde immer komplizierter. „Wir müssen uns angemessen auf verschiedene schwierige Situationen vorbereiten“, betonte Xi.
  • Nach Zollerleichterungen aus Washington hat im Gegenzug die Türkei Sanktionen gegen US-Produkte aufgehoben. Ankara senkte die Einfuhrzölle auf 22 US-Produkte wieder um die Hälfte, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Anordnung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hervorgeht. Aufgelistet sind unter anderem alkoholische Getränke und Tabak.
  • Die US-Regierung erwägt Bloomberg zufolge, weiteren chinesischen Unternehmen ähnliche Beschränkungen wie Huawei aufzuerlegen. Betroffen sein sollen bis zu fünf Unternehmen, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Diesen Unternehmen, die auf Videoüberwachung spezialisiert sind, könnte dann der Zugang zu wichtiger US-Technik vorenthalten werden.
  • Die Inflationsrate in Großbritannien lag im April nach Daten des Statistikamts ONS vom Mittwoch bei 2,1 Prozent. Im Vormonat war das Preisniveau um 1,9 Prozent gestiegen. Analysten hatten für April eine Rate von 2,2 Prozent erwartet. Die Bank of England strebt eine Rate von 2,0 Prozent an.
  • Nach Zahlen der Regierung vom Mittwoch gingen die Exporte Japans im April um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Das ist der fünfte Rückgang in Folge. Die Importe stiegen dagegen kräftig um 6,4 Prozent. Es war der zweite Anstieg hintereinander. Der Handelsbilanzüberschuss sank deutlich von 527,8 auf 60,4 Mrd. Yen.
  • Wegen des anhaltenden Handelsstreits zwischen USA und China beklagen US-Firmen immer größere Probleme bei ihren Geschäften in China. „Die negativen Auswirkungen der Zölle sind eindeutig und beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Unternehmen in China“, hieß es in einer Mitgliederbefragung der US-Handelskammer in Peking. Mehr als 40 Prozent der Befragten gaben demnach an, dass sie darüber nachdenken, ihre Produktion aus China einzustellen. Etwa gleich viele US-Firmen klagten über Schikanen. So hätten sich in China Abfertigungszeiten am Zoll verlängert. Es gebe zudem vermehrt Inspektionen der Unternehmen durch chinesische Behörden.
  • Die Opposition in Großbritannien hat das Angebot von Premierministerin Theresa May abgelehnt, den Abgeordneten ein weiteres Referendum für einen Brexit-Deal vorzulegen. Labour-Chef Jeremy Corbyn sagte, was May ihren neuen Brexit-Deal nenne, sei in Wirklichkeit nur der gleiche alte, schlechte Deal in neuer Hülle. Seine Partei werde das nicht unterstützen. Auch Parteifreunde Mays von den Konservativen distanzierten sich.

  • 33 Mio. der insgesamt 39,5 Mio. erwerbstätigen Internetnutzerinnen und -nutzer ab 16 Jahren in Deutschland arbeiteten 2018 mit Computern oder computergesteuerten Geräten und Maschinenie das Statistische Bundesamt anhand von Ergebnissen der Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in privaten Haushalten weiter mitteilt, schätzten 91 Prozent dieser Gruppe ihre IT-Kompetenzen mindestens als ausreichend für ihre berufliche Tätigkeit ein.

Dividendenausschüttungen

  • Telefonica Deutschland (0,27 EUR je Aktie)
  • NORMA (1,10 EUR je Aktie)
  • TLG Immobilien (0,91 EUR je Aktie)
  • Drillisch (1,54 EUR je Aktie)
  • Euronext (0,05 EUR je Aktie)
  • Nokia (0,05 EUR je Aktie)
Termine des Tages: 20:00 Uhr: US - Fed-Minutes

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