DAX kann Verluste wieder ausbügeln - Überraschend hohe Inflation in den USA
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- Eurozone: Zeichen stehen weiter auf Aufschwung
- Deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs
- Bundesbank-Weidmann: Bitcoins sind ineffizient
- Japanische Wirtschaft wächst und wächst und wächst
- DE: Inflation schwächt sich leicht ab
- Destatis: Zahl der Erwerbstätigen steigt kräftig
- Dyson stößt ins Autogeschäft vor
- Thyssenkrupp steigert Gewinn deutlich
- Hat Tesla-Chef Musk sich übernommen?
- Thyssenkrupp präsentiert robuste Q1-Zahlen
- Siemens drückt beim Healthineers-IPO aufs Tempo
DAX & US-Markt
- Nach der Veröffentlichung der überraschend hohen US-Inflationsdaten war nichts mehr wie zuvor am heutigen Handelstagen. Der Leitindex DAX gab seine bis dato erzielten Gewinne vollständig ab und büßte bis zu einem halben Prozent an Wert ein. Der US-Dollar reagierte mit Kursgewinnen auf die neuen Daten, während die Kurse von US-Staatsanleihen unter Druck gerieten. Mittlerweile konnte das deutsche Marktbarometer die Verluste aber wettmachen und wieder in die Pluszone vorstoßen. Doch die Anleger bleiben angespannt. Die Preisdaten feuern die Spekulation an, dass die US-Notenbank die Leitzinsen weiter und schneller anheben könnte. Inflations- und Zinsängste waren der Hauptgrund für die Kurskapriolen an den Börsen in der vergangenen Woche.
- Steigende Zinsen sind seit heute offenbar bullisch und so zogen die auf neue Mehrjahreshochs kletternden Renditen die Aktienmärkte mit nach oben. Führend war neben dem Technologiesektor (+1,8 %) der Finanzkomplex, der sich begeistert von den hohen Zinsen um 2,4 % verbesserte, während Versorger (-1,1 %) und Immobilien (-0,6 %) niemand haben wollte. Betrachtet man das Bild von der faktortechnischen Seite stellt man fest, dass Rückkäufe eine tragende Rolle spielten und der entsprechende Buyback-Korb den breiten Markt mit 1,8 % outperformte. Bemerkenswert an der heutigen Rally ist auch die Tatsache, dass sie mit einer deutlich anziehender Wahrscheinlichkeit für einen strengeres Zins-Regime korrelierte. So sank beispielsweise der April-Kontrakt für Fed Funds Rate-Futures auf ein neues Allzeittief und zementierte damit den Zinsschritt im März.
Chartanalysen des Tages
Unternehmensnachrichten
- Broadcom kommt bei seinen Übernahmebemühungen des Tech-Konzerns Qualcomm den Aktionären entgegen. Diese werden jetzt nur noch aufgerufen, Broadcom bei der anstehenden Hauptversammlung eine Mehrheit im elfköpfigen Verwaltungsrat zu geben. Ursprünglich wollte Broadcom über den kompletten Austausch des Aufsichtsgremiums abstimmen lassen.
- Der Anbieter von Rabatt-Aktionen im Internet, Groupon, hat im vergangenen Quartal schlechter abgeschnitten als erwartet. Der bereinigte Gewinn lag bei 0,07 Dollar je Aktie, der Markt war von 0,09 Dollar ausgegangen. Der Umsatz stieg hingegen überraschend stark auf 873 Mio. Dollar.
- Nach US-Börsenschluss seine Cisco Systems die Zahlen für das zweite Quartal vor. Gestern hatte eine Kaufempfehlung von Instinet für ein deutliches Kursplus gesorgt.
- Der Uhren- und Taschenproduzent Fossil hatte im vierten Quartal sowohl beim bereinigten Gewinn je Aktie als auch beim Umsatz die Erwartungen übertroffen
- Der für seine Hausgeräte bekannte britische Spezialist Dyson stößt ins Autogeschäft vor. Laut der „Financial Times“ hat Dyson bereits Pläne für drei Elektroauto-Modelle in der Schublade. Das erste Modell sei vor allem dazu gedacht, die Zuliefererkette aufzubauen und den Markt zu erkunden, hieß es. Erst die beiden späteren Fahrzeugtypen solle es in erheblich größeren Stückzahlen geben. Dyson wolle auf die hauseigene Feststoff-Batterietechnik setzen. Solche Batterien sollen mehr Energie speichern können als die heute verbreiteten Lithium-Ionen-Akkus.
- Der Industriedienstleister Bilfinger hat das vergangene Jahr mit roten Zahlen beendet. Der kostspielige Konzernumbau und bereits im Jahresverlauf bekannt gewordene Altlasten aus den USA sorgten für einen Verlust in Höhe von 89 Mio. Euro. Im Jahr zuvor hatte der Konzern dank Einnahmen aus dem Verkauf des Immobiliengeschäfts noch einen Überschuss von 271 Mio. Euro erzielt.
- Bilanziere Umbuchungen im Zusammenhang mit der US-Steuerreform hat der Credit Suisse im vergangenen Jahr einen Verlust beschert. Im operativen Geschäft lief es dagegen besser als von Analysten erwartet. Die Aktionäre sollen aus den Kapitalreserven eine Bardividende von 0,25 Schweizer Franken erhalten.
- Der Verbindungstechnikspezialist Norma Group hat im vergangene Jahr das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) um 10,8 Prozent auf 174,5 Mio. Euro gesteigert. Der Umsatz war wie vorab bereits bekanntgegeben um 13,7 Prozent auf 1,02 Mrd. Euro gewachsen.
- Der Elektroauto-Hersteller Tesla kommt nicht zur Ruhe. Im vergangenen Quartal fiel wegen der Produktionsprobleme mit dem Model 3 ein Rekordverlust an. Nun droht der nächste Rückschlag: Offenbar stoßen die Pläne für eine Autofabrik für den chinesischen Markt in Shanghai auf große Schwierigkeiten. Tesla-Chef Elon Musk stört sich an den Vorstellungen chinesischer Behörden. Diese bestehen demnach auf der üblichen Struktur eines Gemeinschaftsunternehmens mit einem örtlichen Partner. Tesla hingegen hat andere Vorstellungen der Eigentümerstruktur und will das Werk ohne Partner in Eigenregie hochziehen und führen, wie Bloomberg berichtete .
- Der Industriekonzern Thyssenkrupp hat den Gewinn im ersten Quartal deutlich gesteigert. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) nahm um gut ein Drittel auf 444 Mio. Euro zu. Das war mehr als von Analysten erwartet. Das Aufzugsgeschäft und die Stahlsparte waren dabei die größten Gewinnbringer. Netto blieben 78 Mio. Euro hängen, nach 8 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Währungs- und portfoliobereinigt stiegen der Auftragseingang um 4 Prozent auf 9,7 Mrd. Euro und der Umsatz um 3 Prozent auf 9,8 Mrd. Euro.
- Siemens-Chef Joe Kaeser hat es mit dem Börsengang der Medizintechnik-Tochter Healthineers sehr eilig. Schon in den kommenden Tagen soll der Start der Aktienemission („Intention to Float“) offiziell angekündigt werden, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise. Siemens halte trotz der jüngsten Kapriolen an den Finanzmärkten an den IPO-Plänen unverändert fest. Ein Siemens-Sprecher sagte auf Anfrage von Dow Jones lediglich wie bereits bekannt, dass der Schritt in der ersten Jahreshälfte geplant sei. Der Börsengang soll 5 bis 7 Mrd. Euro einbringen.
Konjunktur & Politik
- Im Januar zogen die Verbraucherpreise in den USA gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,1 Prozent an, wie das US-Arbeitsministerium miteilte. Experten hatten eine Rate von 1,9 Prozent erwartet. Die Kernrate der Verbraucherpreise, bei der schwankungsanfällige Preise für Lebensmittel und Energie ausgeklammert werden, zog um 1,8 Prozent an, hier lag die Marktprognose bei 1,7 Prozent.
- Die US-Einzelhändler haben im Januar 0,3 Prozent weniger umgesetzt als im Vormonat, teilte das US-Handelsministerium mit. Dies ist der stärkste Rückgang seit knapp einem Jahr. Experten hatten hingegen einen Anstieg der Umsätze um 0,2 Prozent erwartet.
- Die Wirtschaft in der Eurozone wächst im Gleichschritt mit der in Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt in den Euro-Ländern stieg im vierten Quartal 2017 um 0,6 Prozent zum Vorquartal, wie das europäische Statistikamt Eurostat meldete und damit vorläufige Zahlen bestätigte. Im zweiten und dritten Quartal war das Wachstum mit jeweils 0,7 Prozent etwas stärker gewesen. Der Währungsraum ist beim Wachstum auch auf Augenhöhe mit der US-Wirtschaft, die exakt im gleichen Tempo zulegte.
- Das ifo Weltwirtschaftsklima ist so gut wie seit Herbst 2007 nicht mehr. Das entsprechende Barometer ist im ersten Quartal von 17 auf 26 Punkte gestiegen, wie das Münchner ifo Institut mitteilte. Die von den Forschern befragten Experten beurteilten die aktuelle Lage und die Erwartungen positiver und zwar laut ifo in allen Weltregionen.
- Die Industrieunternehmen in der Eurozone haben ihre Produktion im Dezember nach Angaben des Statistikamts Eurostat um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Zuwachs um 0,1 Prozent gerechnet.
- Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat in einer Rede am Mittwoch in Frankfurt frühere Einschätzungen zu Kryptowährungen wiederholt. Diese seien keine Alternative zu klassischem Geld. „Bitcoin ist aus ökonomischer und ökologischer Sicht ineffizient“, so Weidmann. Die Cyberwährungen erfüllten die zentralen Funktionen von Geld - Zahlungsmittel, Wertspeicher und Recheneinheit - nur eingeschränkt. Deshalb sei auch der Begriff „Währungen“ unangebracht, er wolle eher von Krypto-„Token“ sprechen. Als Zahlungsmittel fänden Bitcoin und Co. bislang kaum Verwendung, so Weidmann weiter. Das Bezahlen sei umständlich, Transaktionen dauerten mehrere Minuten. Der Bundesbank-Präsident monierte darüber hinaus den hohen Stromverbrauch von Bitcoin-Transaktionen.
- Die Deutsche Wirtschaft bleibt auch zum Jahresende 2017 auf Wachstumskurs: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im vierten Quartal 2017 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,6 Prozent höher als im Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die konjunkturelle Lage in Deutschland war damit im Jahr 2017 durch ein stetiges und kräftiges Wirtschaftswachstum gekennzeichnet: Im ersten Quartal kam es zu einem Wachstum von 0,9 Prozent, im zweiten von 0,6 Prozent und zwischen Juli und September zu einem BIP-Plus von 0,7 Prozent (jeweils zum Vorquartal). Für das gesamte Jahr 2017 ergibt sich daraus ein Anstieg von 2,2 Prozent. Das im Januar veröffentlichte vorläufige Jahresergebnis für das BIP wurde damit bestätigt.
- Die Inflationsrate in Deutschland lag im Januar bei 1,6 Prozent. Damit schwächte sich der Preisdruck zum Jahresbeginn leicht ab, so das Statistische Bundesamt. Im Dezember lag die Rate bei 1,7 Prozent, im November bei 1,8 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat sank der Verbraucherpreisindex im Januar zum erheblichen Teil saisonbedingt um 0,7 Prozent.
- Im vierten Quartal 2017 gab es nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes rund 44,7 Mio. Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Zahl der Erwerbstätigen infolge der guten Konjunktur um 642.000 Personen oder 1,5 Prozent. In allen vier Quartalen des Jahres 2017 betrug somit die Zuwachsrate im Vorjahresvergleich 1,5 Prozent.
- Die japanische Wirtschaft wächst so lange wie seit 28 Jahren nicht mehr. Das reale Bruttoinlandsprodukt legte im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember im Vergleich zum Vorquartal um annualisiert 0,5 Prozent zu, wie die Regierung am Mittwoch in Tokio mitteilte. Damit hat das Tempo zwar deutlich abgeschwächt und das Plus liegt auch unter den Erwartungen. Doch Japans Wirtschaft wächst das achte Quartal in Folge und somit so lange wie seit 1989 nicht mehr. Im dritten Quartal stieg das BIP um revidierte 2,2 Prozent.
- Der neue Fed-Chef Jerome Powell will sich von der Politik nicht ins Geschäft reden lassen. „Der Kongress hat uns klugerweise mit einem großen Grad an Unabhängigkeit ausgestattet, sodass wir unsere geldpolitischen Ziele ohne Rücksichtnahme auf kurzfristigen politischen Druck verfolgen können", sagte Powell am Dienstag bei einer Zeremonie zu seiner Vereidigung. Die Notenbank werde auch weiterhin schrittweise die Normalisierung ihrer noch immer sehr lockeren Geldpolitik fortsetzen - ohne dabei die wirtschaftliche Erholung zu gefährden, betonte Powell.
Termine des Tages: | ||
11:00 Uhr - EWU: BIP Q4 (2. Veröffentlichung) | ||
11:00 Uhr - EWU: Industrieproduktion Dezember | ||
14:30 Uhr - US: Einzelhandelsumsatz Januar | ||
14:30 Uhr - US: Verbraucherpreise Januar |
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sich. Sry, Autokorrektur
Bezog auch auf den Dax
Kann es sein, dass heute einige die Shortpositionen geschlossen haben? Wie mit dem Lineal gezogen ging es hoch.