Analyse
14:16 Uhr, 14.12.2017

DAX (Big Picture) – An einer Schlüsselstelle

In den vergangenen Tagen scheiterten die Bullen beim DAX an der Oberseite der seit Wochen dominierenden Seitwärtsspanne. Statt der Chance auf einen Anstieg an das junge Allzeithoch kann jetzt der Startschuss für eine zweite große Verkaufswelle fallen.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.025,93 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.025,93 Pkt (XETRA)

Mitte Juni erreichte der DAX mit 12.951 Punkten ein neues Rekordhoch und stoppte dort eine mittelfristige Aufwärtsbewegung. In den folgenden Monaten sorgten Gewinnmitnahmen und der Bruch der Unterstützung bei 12.390 Punkten für eine ausgeprägte Gegenbewegung, die den Index bis an die wichtige Unterstützung bei 11.920 Punkten drückte. Diese Marke wurde nach zähem Ringen schließlich von den Bullen verteidigt und ein weiterer imposanter Aufwärtsimpuls gestartet. Dieser trieb den DAX zunächst über den Widerstand bei 12.575 Punkten. Im Oktober tendierte der Wert knapp über der Marke seitwärts, ehe die Bullen zu einem weiteren Schlag ausholten und den DAX Anfang November in einer dynamischen Kaufwelle bis 13.525 Punkte hievten.

Im Zeichen der Range

Diese Marken aus der jüngeren Vergangenheit könnten schon bald wieder in den Fokus rücken, denn so schnell das Niveau des Rekordhochs erreichte wurde, so rasch bröckelten seither die Kurse. In einem ersten scharfen Verkaufsimpuls wurde diese Kursübertreibung direkt wieder abgebaut und der Index unter die 12.951 Punkte-Marke gedrückt. Seither dominiert ein volatiler Seitwärtsmarkt, auf dessen Oberseite sich die Widerstandszone von 13.209 bis 13.255 Punkten als starke Barriere herauskristallisierte. Nachdem der DAX Anfang Dezember mehrfach unter die Unterstützung bei 12.951 Punkten eingebrochen war, konnten ihn die Bullen an der 12.800 Punkte-Marke stabilisieren und zuletzt einen weiteren kurzfristigen Anstieg auslösen. Mit dem gestrigen Bruch einer kurzfristigen Aufwärtstrendlinie und dem heute laufenden Abverkauf bekommt dieser Anstieg jedoch nicht zu übersehende Risse.

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Vorteile weiter auf der Verkäuferseite

Der Anstieg seit Anfang Dezember konnte bislang nicht über die Hürde bei 13.209 Punkten führen. Doch selbst falls dies trotz der laufenden Abwärtswelle noch gelingen sollte, liegt bei 13.255 Punkten ein weiterer Widerstand im Markt, der die Ambitionen der Bullen einbremsen dürfte. Zwar wurde am 08.12. auch die kurzfristige Abwärtstrendlinie mit einem großen Aufwärtsgap übersprungen, doch ist gerade der heutige Schluss dieser Kurslücke und ein Rücksetzer an die Trendlinie, die aktuell bei rund 12.980 Punkten verläuft, entsprechend bärisch zu werten. Zudem befindet sich der Index auch übergeordnet weiterhin in einem Abwärtstrend, der am Rekordhoch seinen Ausgang genommen hatte.

Unterhalb von 13.255 Punkten haben die Bären entsprechend weiter die besseren Karten: Fällt der DAX unter 12.970 Punkte zurück, wäre eine wichtige kurzfristige Unterstützung durchbrochen. Damit stünde ein weiterer Angriff auf den Bereich um 12.850 Punkte auf der Agenda. Misslingt dort eine Bodenbildung, wäre ein weitreichendes Verkaufssignal aktiv. Zunächst könnte ein Rückfall unter die 12.810 Punkte-Marke weitere Verluste bis 12.676 und darunter bis 12.575 Punkte nach sich ziehen. Sollte diese Unterstützung gebrochen werden, wäre zugleich eine langfristige Aufwärtstrendlinie unterschritten. Dieses Verkaufssignal hätte einen Kursrutsch unter das frühere Rekordhoch bei 12.390 Punkten zur Folge. Erst bei 12.250 Punkten wäre dann mit einer Erholung zu rechnen. Wird diese Unterstützung ebenfalls durchbrochen, könnte die Abwärtsbewegung direkt bis 11.920 Punkte führen.

Theoretisch haben die Bullen selbst bei einem Unterschreiten des Dezembertiefs bei 12.810 Punkten noch eine Chance, den Aufwärtstrend zu reaktivieren: Hierzu müsste die Unterstützung bei 12.575 Punkten verteidigt werden und ein Anstieg über die Barriere bei 13.255 Punkten zurückführen. In diesem Fall wäre der Aufwärtstrend seit Ende August reaktiviert und mit einer Kaufwelle bis 13.335 und schließlich 13.525 Punkte zu rechnen. Dort könnte allerdings erneut eine starke Abwärtsbewegung belasten.

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  • Ski-Ghost
    Ski-Ghost

    Ups, ein Bär unter all den Bullen ...

    15:45 Uhr, 14.12. 2017

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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