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17:45 Uhr, 20.03.2020

DAX geht erholt aus dem Handel - Ausgangsbeschränkungen auch in New York

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Erwähnte Instrumente

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  • EU-Kommission lockert Haushaltsregeln
  • IWF sagt Italien Rezession voraus
  • RKI: Krise hat "unvorstellbares Ausmaß"
  • Bayern erlässt weitreichende Ausgangsbeschränkungen
  • Corona-Krise: Regierung erwägt Rettungsfonds
  • Virus: USA sagen geplanten G7-Gipfel ab
  • Freiburg erlässt "Betretungsverbot" für öffentliche Plätze
  • Virus: Südkorea meldet geringere Fallzahlen
  • Ausgangssperre in Kalifornien
  • Mehr Corona-Tote in Italien als in China
  • Siemens: Kaeser-Nachfolger steht fest
  • Tesla stoppt Produktion
  • Vapiano ist insolvent

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt hat seine Erholung am Freitag fortgesetzt. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 3,70 Prozent auf 8.928,95 Punkte. Ob die heutige Stabilisierung in eine Erholungsphase mündet, bleibt aber abzuwarten, Zweifel bleiben aber angebracht. Kommende Woche stehen einige aktuelle Konjunkturdaten auch für die Eurozone an. Die Gefahr besteht, dass das zarte Pflänzlein einer Aufwärtsbewegung dann schon wieder eingeht. Behörden und Wirtschaft fahren in der Corona-Krise auf Schmalspur, viele in der Bevölkerung scheinen den Ernst der Lage aber noch nicht begriffen zu haben und nutzen die Zwangsferien tatsächlich zu Urlaubsaktivitäten. Bayerns Ministerpräsident Söder hat für den Freistaat auch deswegen am Mittag weitreichende Ausgangsbeschränkungen verordnet. Auch in den US-Bundesstaaten New York und Kalifornien gibt es inzwischen Ausgangsbeschränkungen, die das wirtschaftliche Leben größtenteils lahmlegen dürften. SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach sprach sich für bundesweite Ausgangssperren aus. Die Bundesregierung will angesichts der Corona-Krise in Not geratene Firmen laut einem Medienbericht mit einem tiefgreifenden Rettungspaket stützen. Derzeit werde die Auflage eines Rettungsfonds mit einem Volumen von rund 500 Mrd. Euro geplant, hieß es. Der Fonds soll Unternehmen vor der Insolvenz retten, indem er Garantien für ihre Verbindlichkeiten ausspricht oder Kapital zuschießt.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichgen

  • Die Deutsche Beteiligungs AG hat ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2019/2020 zurückgenommen. Es wird nun ein deutlich niedrigeres Quartalsergebnis im Vorjahresvergleich erwartet.
  • Der Billigflieger EasyJet lässt ab dem 24. März wegen des Coronavirus den Großteil der Flotte am Boden.
  • Der Spezialversandhändler TAKKT sieht große Ungewissheit bei der Prognose und schlägt eine Aussetzung der Dividende vor.
  • Der Kleidungshersteller Trigema aus dem schwäbischen Burladingen stellt jetzt auch Mundschutz-Masken her. Am Donnerstag seien bereits die ersten 10.000 Masken hergestellt worden, sagte Unternehmenschef Wolfgang Grupp am Freitag zur dpa. „In der nächsten Woche gehen wir auf bis zu 70.000 Stück hoch, und übernächste Woche können wir dann rund 100.000 Masken schaffen." Dem Unternehmen lägen momentan schon Aufträge für insgesamt mehr als 200.000 Stück von Kliniken, Pflegeheimen, Behörden und anderen vor.
  • Die Commerzbank hat am Freitag den Vertrag zur Verschmelzung mit der Online-Tochter Comdirect unterzeichnet, wie die Commerzbank am Freitag mitteilte. Die Comdirect-Standorte Quickborn und Rostock sollen erhalten bleiben, die Mitarbeiter werden von der Commerzbank übernommen. Mittlerweile hält der Frankfurter MDAX-Konzern 90,29 Prozent der Anteile der Comdirect. Die verbliebenen Minderheitsaktionäre sollen mit 12,75 Euro je Aktie abgefunden werden.
  • Tesla hat einem Produktionsstopp in seinem Hauptwerk im kalifornischen Fremont aufgrund der Coronavirus-Krise zugestimmt. „Wir halten uns an die gesetzlichen Vorschriften", teilte das Unternehmen. Vorangegangen waren tagelange Diskussionen mit Gesetzesvertretern.
  • Die Videostreaming-Dienste Netflix und Youtube werden in der Coronavirus-Krise ihre Datenmengen in Europa drosseln, um die Netze zu entlasten. So wird Youtube die Bildqualität zunächst für 30 Tage etwas herunterschrauben: Videos sollen grundsätzlich in Standard-Auflösung statt HD-Qualität übertragen werden. Netflix will den Datendurchsatz in dieser Zeit um ein Viertel reduzieren.
  • Der Handelskonzern Walmart will seinen Mitarbeiter einen Sonderbonus von in Summe 550 Mio. Dollar zahlen. Zudem sollen 150.000 Zeitarbeiter eingestellt werden, um der durch die Coronavirus-Pandemie erhöhten Nachfrage nachzukommen.
  • Apple lässt nach wochenlangen Produktionsengpässen in China nur noch zwei iPhones eines Modells pro Bestellung in seinem Online-Store kaufen. Kunden bekommen demnach seit Freitag eine Warnmeldung, wenn sie zum Beispiel drei Geräte des iPhones zu ihrem Warenkorb hinzufügen.
  • Vapiano ist zahlungsunfähig: Wegen der aktuellen Covid-19 Krise verzeichnet der Restaurantbetreiber nach Unternehmensangaben „drastische Umsatzeinbußen und erwartet einen weiteren Rückgang des Ergebnisses“. Finanzvorstand Lutz Scharpe in der Pflichtmitteilung: "Zwischenzeitlich mussten aufgrund der Einschränkungen nahezu alle weltweit mehr als 230 Restaurants schließen. „Somit ist der Insolvenzgrund der Zahlungsunfähigkeit für die Vapiano SE eingetreten. Vapiano kündigte an, „kurzfristig" Anträge unter den von verschiedenen Regierungen in Europa angekündigten finanziellen Unterstützungsprogrammen im Rahmen der Covid-19 Krise zu stellen. Nur wenn rechtzeitig und in ausreichendem Maße staatliche Finanzmittel zur Verfügung gestellt würden, könne eine bereits entwickelte Finanzierungslösung mit den wesentlichen Aktionären und den finanzierenden Banken abgeschlossen werden. „Andernfalls wird Vapiano unverzüglich Insolvenzantrag für die Vapiano SE und, falls erforderlich, für wesentliche Tochtergesellschaften stellen.“
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  • Die Deutsche Bank sieht sich dank ihres Konzernumbaus für einen wirtschaftlichen Abschwung in Folge der Corona-Krise besser vorbereitet. Allerdings sei es derzeit „noch nicht möglich, sämtliche Folgen für die Gesamtwirtschaft abzuschätzen", sagte Vorstandschef Christian Sewing am Freitag. Im Geschäftsbericht heißt es, ein anhaltender Abschwung könnte die Bank „in erheblicher Weise" negativ beeinträchtigen. Die Boni-Zahlungen für Vorstand und Mitarbeiter streicht der Konzern zusammen. Die variable Vergütung für die Mitarbeiter schrumpft im Vergleich zum Vorjahr um 22  Prozent auf 1,5 Mrd. Euro. Die Gesamtvergütung für den Vorstand belief sich 2019 auf 36 Mio. Euro. Das waren 35 Prozent weniger als im Vorjahr.
  • Die Deutsche-Bank-Tochter DWS fürchtet Belastungen durch die Corona-Krise. Die ökonomischen Bedingungen könnten negativ beeinträchtigt werden, warnte die DWS laut Reuters in ihrem Geschäftsbericht. Mit dem Einbruch der Aktienkurse leidet die Branche unter dem Rückgang der verwalteten Vermögen, die Gebühreneinnahmen sinken.
  • Der österreichische Sensorspezialist AMS hält trotz der Marktverwerfungen und der massiven Kursverluste der eigenen Aktie an seinen Osram-Übernahmeplänen fest. Wegen des Kursverfalls der Aktie im Corona-Crash waren zuletzt Zweifel am Erfolg der Kapitalerhöhung und damit der Übernahme aufgekommen. Das Unternehmen teilte hierzu nun am Donnerstagabend mit: „Seit dem Start der 1,65 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Übernahme am 13. März haben sich viele große Anteilseigner positiv zu Wort gemeldet und angekündigt, die neuen Aktien zeichnen zu wollen“. AMS gehe somit weiter davon aus, die Osram-Übernahme im zweiten Quartal abschließen zu können.
  • Im Hause Siemens zeichnen sich große Veränderungen an der Konzernspitze ab. So wird der Abschied von Vorstandschef Joe Kaeser konkreter. Sein Nachfolger steht schon bereit. Vizechef Roland Busch soll den Chefposten spätestens zur Hauptversammlung am 3. Februar 2021 übernehmen. Er übernimmt schon im Oktober die wichtigsten Zuständigkeiten von Kaeser und wird dann der neue starke Mann bei Siemens. Unmittelbar vor dem geplanten Börsengang der Energie-Sparte muss deren designierter Chef gehen. Michael Sen werde das Unternehmen ebenso wie sein Finanzvorstand Klaus Patzak „im gegenseitigen Einvernehmen" verlassen, teilte der Konzern überraschend mit. Offenbar herrscht über die Umstände der Abspaltung von Siemens Energy interner Streit.
  • Die Container-Reederei Hapag-Lloyd erwartet trotz der Coronavirus-Pandemie einen operativen Gewinn im laufenden Jahr. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll zwischen einer halben und einer Milliarde Euro liegen, kündigte das Unternehmen am Freitag an. 2018 war das Ebit auf 811 Mio. Euro gesprungen. „2020 wird ein sehr ungewöhnliches Jahr, da sich die Bedingungen in den letzten Wochen aufgrund des Ausbruchs des Coronavirus in vielen Märkten sehr schnell verändert haben", sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen.
  • Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer soll künftig dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank angehören. Das Kontrollgremium werde den 60-Jährigen bei der Hauptversammlung am 20. Mai zur Wahl vorschlagen, teilte die Deutsche Bank mit. Weimer ist seit Januar 2018 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Börse.
  • Die Optikerkette Fielmann wird den Verkauf in den Läden wegen der Corona-Pandemie auf einen Notbetrieb umstellen. Von Freitag an werde das Unternehmen in den Niederlassungen in Deutschland und der Schweiz den Regelbetrieb vorübergehend einstellen, teilte es am Donnerstagabend in Hamburg mit.
  • Der Großhändler Selgros öffnet angesichts der Coronavirus-Krise seine 38 deutschen Märkte ab sofort auch für normale Konsumenten. Das Unternehmen wolle damit die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln unterstützten, hieß es in einer Mittelung des Unternehmen. Der Einkauf in den Märkten sei deshalb vorübergehend auch ohne Kundenkarte oder Gewerbeschein möglich. Selgros gehört zur Schweizer Transgourmet-Gruppe.

Konjunktur & Politik

  • Der US-Bundesstaat New York hat wegen des Coronavirus strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt. Nur noch essentielle Arbeitskräfte dürfen ihre Wohnung verlassen. Zusammen mit dem Bundesstaat Kalifornien ist damit bereits fast jeder fünfte US-Amerikaner Ausgangsbeschränkungen unterworfen.
  • Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier werden am Montag zusätzliche Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Krise vorstellen. Geplant sind ein Nachtragshaushalt und ein umfassender Rettungsschirm für Unternehmen. Der Rettungsschirm soll laut Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" ein Volumen von 500 Milliarden Euro haben, allerdings steht das Volumen anderen Medienberichten zufolge bisher noch nicht fest.
  • Der Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigt sich angesichts der rasanten Ausbreitung des Coronavirus schockiert. „Wir sind alle in einer Krise, die ein Ausmaß hat, das ich mir selber habe nie vorstellen können", sagte Lothar Wieler. „Ich erwarte jetzt, dass die Krankenhäuser vorbereitet sind. Jetzt muss es so weit sein." „Wir sind einem exponentiellen Wachstum, wir können diese Epidemie nur verlangsamen, wenn wir uns an die Spielregeln halten. Abstand halten!", forderte Wieler.
  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet angesichts der Coronavirus-Krise für Italien mit einer Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte demnach dieses Jahr um 0,6 Prozent schrumpfen. 2019 hatte es ein Plus von 0,3 Prozent gegeben. 2021 und 2022 sollte sich die Lage laut IWF dann aber aufhellen.
  • Angesichts der erwarteten Wirtschaftskrise infolge der Coronavirus-Pandemie lockert die EU-Kommission die Haushaltsregeln. „Heute, und das ist ganz neu, aktivieren wir die allgemeine Ausweichklausel“, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Freitag. Nationale Regierungen dürften nun unbegrenzt in die Wirtschaft investieren.
  • In Spanien sind mehr als tausend Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Laut den jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums ist die Zahl der Infizierten auf fast 20.000 gestiegen. Mehr als 1100 Patienten werden auf der Intensivstation behandelt.
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veranschaulichte die rasante Ausbreitung des Coronavirus mit Zahlen. Es habe etwa drei Monate gedauert, bis die ersten 100.000 nachgewiesenen Fälle bekannt waren, sagte ein WHO-Sprecher in Genf. Die zweiten 100.000 Fälle seien innerhalb von zwölf Tagen erreicht worden.
  • Die rund 21 Mio. Rentner in Deutschland können sich im Sommer auf deutliche Rentensteigerungen freuen. In Westdeutschland steigt die Rente um 3,45 Prozent, in den neuen Ländern um 4,20 Prozent. Das teilte das Bundessozialministerium am Freitag in Berlin mit. Damit wachsen die Renten am 1. Juli noch etwas stärker als zunächst vorhergesagt.
  • Der Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums stieg im Januar nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) auf saisonbereinigt 35 Mrd. Euro nach 33 Mrd. im Vormonat.
  • Die von der US-Notenbank ergriffenen Krisenmaßnahmen im Kampf gegen die Auswirkungen der Coronavirus-Krise beginnen nach Einschätzung der Präsidentin der Notenbank-Filiale in San Francisco, Mary Daly, allmählich zu wirken. Es sei ermutigend zu sehen, dass es deutlich mehr Kredite an Banken am sog. Diskont-Fenster der Fed gegeben habe, so Daly. Außerdem nehme die Volatilität an den Märkten ab.
  • Die Republikaner im US-Senat wollen mit einem milliardenschweren Konjunkturprogramm die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie abfedern. Die meisten Steuerzahler sollen u. a. einen Scheck über 1.200 Dollar bekommen, pro Kind soll es zusätzlich noch 500 Dollar geben. Das gesamte Konjunkturpaket, das die Regierung in die Wirtschaft steuern will, hat einen Umfang von rund 1 Bio. Dollar.
  • Die Johns Hopkins University im US-Staat Maryland hat bis Freitagmittag 10.038 Tote im Zusammenhang mit dem Corona-Virus erfasst. Mehr als 246.000 Menschen infizierten sich den von der Universität berücksichtigten offiziellen Daten zufolge bisher mit dem Erreger Sars-CoV-2. Die tatsächliche Zahl abseits der offiziellen Statistiken dürfte deutlich höher liegen, schätzen Experten.
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat weitreichende Ausgangsbeschränkungen für den ganzen Freistaat verkündet. Die Regelungen gelten ab Mitternacht. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist dann nur noch in bestimmten Fällen erlaubt, etwa auf dem Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe, Arzt- und Apothekenbesuche, Hilfe für andere. Bewegung im Freien ist nur noch mit Personen, mit denen man zusammenlebt, erlaubt. Besuchsrechte bei Alten- und Behindertenheimen werden noch stärker heruntergefahren. Im Falle einer Nichtbeachtung drohen hohe Bußgelder. Auch das Saarland will eine Ausgangsbeschränkung erlassen. Das werde Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) noch am Freitag dem Kabinett zum Beschluss vorschlagen, teilte die Staatskanzlei mit.
  • Das Ausmaß der wirtschaftlichen Schäden, die durch die Corona-Krise angerichtet werden, lässt sich aus Sicht der DZ Bank zum jetzigen Zeitpunkt erst ansatzweise ermessen. Klar sei, dass sich wohl alle wichtigen Volkswirtschaften der Welt bereits in der Rezession befinden, und damit auch die Weltwirtschaft insgesamt, schrieb Chefökonom Stefan Bielmeier in einer Analyse. „Das war zuletzt in der "großen Rezession" 2008/2009 der Fall“. Der Vergleich der heutigen Krise mit der Finanzkrise hinke natürlich in vielerlei Hinsicht, schließlich seien die Ursache und die Art der Verbreitung völlig anders als damals. Doch die Höhe des wirtschaftlichen Schadens könnte vergleichbar sein. „Noch liegen – zumindest außerhalb Chinas – wenig ökonomische Daten vor, die einen Hinweis auf die Schwere des konjunkturellen Abschwungs geben können. Das ändert sich in diesen Tagen“, so Bielmeier. Die anstehenden Konjunkturdaten dürften einen Eindruck geben, wie stark die Stimmung im Industriesektor und bei den Dienstleistungen bislang bereits beeinträchtigt worden sei.
  • Das bei der Bundesagentur für Arbeit angesiedelte Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rechnet als Folge der Virus-Krise mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahl in Deutschland in diesem Jahr auf durchschnittlich etwa 2,356 Mio. Das wären rund 90.000 mehr als im Jahr 2019.
  • Die Bundesregierung will angesichts der Corona-Krise in Not geratene Firmen mit einem tiefgreifenden Rettungspaket stützen. Derzeit werde die Auflage eines Rettungsfonds mit einem Volumen von rund 500 Mrd. Euro geplant, berichtete zunächst der "Spiegel". Der Fonds soll Unternehmen vor der Insolvenz retten, indem er Garantien für ihre Verbindlichkeiten ausspricht oder Kapital zuschießt. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag, es müsse ein „Ausverkauf" deutscher Wirtschafts- und Industrieinteressen verhindert werden. „Dabei darf es keine Tabus geben. Vorübergehende und zeitlich begrenzte Staatshilfen, bis hin zu Beteiligungen und Übernahmen müssen möglich sein."
  • Frankreichs Senat hat in der Nacht zu Freitag einen Gesetzesentwurf, der die Ausrufung eines Gesundheitsnotstands ermöglicht, mit einer großen Mehrheit verabschiedet. Mit dem Notstandsgesetz will die Regierung auch Milliardenhilfen für die Wirtschaft ermöglichen. Der Entwurf muss noch von der Nationalversammlung abgesegnet werden, um in Kraft treten zu können.
  • In Italien sind bisher rund 300 Kinder positiv auf den neuartigen Coronavirus-Erreger getestet worden. "Es gibt aber bisher keine Todesfälle und keine schweren Verläufe bei Kindern", sagte Alberto Villani, Präsident des italienischen Kinderarztverbandes, bei einer Pressekonferenz des Zivilschutzes in Rom.
  • Die Norges Bank senkt wegen der Virus-Krise den Leitzins erneut - um 25 Basispunkte auf ein Rekordtief von 1,0 Prozent. Weitere Senkungen seien möglich, teilte die norwegische Notenbank mit. Erst am 13. März wurde der Satz um einen halben Prozentpunkt nach unten gesetzt.
  • Die britische Bankenaufsicht, die bei der Bank of England (BoE) angesiedelt ist, hat den Stresstest für die wichtigsten Finanzinstitute des Landes wegen der Corona-Krise gestrichen. Die Banken sollen sich darauf konzentrieren können, den Unternehmen und Privatleuten bei Kreditfragen zu helfen, hieß es zur Begründung.
  • Der morgige Samstag ist nach Angaben von Kanzleramtschef Helge Braun entscheidend für die Frage, ob auch in Deutschland angesichts der rasanten Ausbreitung des Coronavirus Ausgangssperren verhängt werden müssen. "Wir werden uns das Verhalten der Bevölkerung an diesem Wochenende anschauen", sagte Braun dem "Spiegel". Der Samstag sei entscheidender Tag, "den haben wir besonders im Blick."
  • Inzwischen sind mehr als 15.000 Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert. Die Stadt Freiburg hat zur Eindämmung der Epidemie nun ein „Betretungsverbot“ für öffentliche Orte angeordnet. Das Haus oder die Wohnung soll nur noch für dringende Angelegenheiten verlassen werden. CDU-Innenpolitiker Armin Schuster hat sich dafür ausgesprochen, das von der Stadt Freiburg erlassene Betretungsverbot für Gruppen an öffentlichen Orten bundesweit einzuführen. Damit könne eine generelle Ausgangssperre vermieden werden, sagte der Obmann der Unionsfraktion im Innenausschuss des Bundestages.
  • Viele Unternehmen haben sich bei den milliardenschweren Hilfsprogrammen der Bundesregierung in der Coronavirus-Krise über „Konstruktionsmängel“ beschwert. „Erste Erfahrungen von Familienunternehmen zeigen, dass es zu langen Kreditprüfungen kommt und dramatische Engpässe drohen", sagte Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Die Herausforderung liege darin, die staatlichen Bürgschaften schnellstmöglich in Millionen von Kreditbewilligungen umzusetzen. Die betroffenen Unternehmen müssten mit Liquidität versorgt werden. „Das geht nur mit Pauschalbewilligungen im Schnellverfahren“, sagte Kirchdörfer.
  • Die US-Regierung hat den für den 10. bis 12. Juni in den USA geplanten Gipfel der sieben führenden Wirtschaftsnationen (G7) wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Anstatt eines Treffens in Camp David bei Washington soll es eine Videokonferenz geben, erklärte das Weiße Haus. Zur Vorbereitung des Gipfeltreffens wäre viel Geld, Energie und Personal aufgewendet worden, das derzeit besser für die Bekämpfung der Covid-19-Epidemie eingesetzt sei, so ein US-Regierungsbeamter.
  • Italien hat im Zuge der Coronavirus-Pandemie mehr Todesfälle als China gemeldet und ist damit das Land auf der Welt mit den meisten offiziell gemeldeten Toten. Bisher seien 3.405 mit dem Erreger infizierte Menschen gestorben, teilte der Zivilschutz in Rom mit. Inwieweit die offizielle Statistik in China der Realität entspricht, ist allerdings unklar.
  • Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland waren im Februar um 0,1 Prozent niedriger als im gleichen Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Jahresveränderungsrate hatte im Januar bei plus 0,2 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat fielen die Erzeugerpreise im Februar um 0,4 Prozent. Hauptverantwortlich für diesen Rückgang gegenüber Januar waren die um 1,6 Prozent niedrigeren Energiepreise. Die Preise für Mineralölprodukte sanken gegenüber dem Vormonat um 3,4 Prozent, die Preise für Erdgas in der Verteilung lagen um 3,6 Prozent niedriger als im Vormonat. Eindeutige Auswirkungen der aktuellen Corona-Krise auf die Erzeugerpreise konnten laut Bundesamt für den Berichtsmonat nicht festgestellt werden.
  • Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom fordert drastische Maßnahmen gegen die Verbreitung des Erregers Sars-CoV-2. Knapp 60 Prozent der Bevölkerung könnten sich in den nächsten acht Wochen mit dem Virus anstecken, schrieb Newsom in einem Brief an US-Präsident Donald Trump. In einigen Teilen Kaliforniens würden sich die Fallzahlen alle vier Tage verdoppeln. Kurz nach Veröffentlichung des Briefs erklärte Newsom, dass die Menschen im gesamten Bundesstaat daheim bleiben sollen. Die Ausgangssperre gilt laut Newsom bereits ab Donnerstagabend (Ortszeit) für unbestimmte Zeit.
  • Die Beschränkungen im Alltagsleben wegen des Coronavirus müssen nach Ansicht des Ärztepräsidenten Klaus Reinhardt klar befristet werden, um die Bürger nicht übermäßig zu belasten. "Ich glaube nicht, dass wir das, was wir jetzt tun, monatelang fortführen können", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Die Ängste und Sorgen würden die Menschen psychisch überfordern", warnte der Chef der Bundesärztekammer.
  • Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Südkorea ist nach der Zunahme in den vergangenen Tagen wieder gesunken. Am Donnerstag seien 87 zusätzliche Fälle festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit. Insgesamt wurden bisher 8.652 Krankheitsfälle bestätigt. Die Zahl der Todesfälle stieg um drei auf 94.
  • Das Coronavirus wird die Schweizer Wirtschaft im laufenden Jahr stark treffen. Die Expertengruppe des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) schätzt, dass das Bruttoinlandprodukt (BIP) im laufenden Jahr um 1,3 Prozent schrumpfen wird. Bei ihrer letzten Prognose im Dezember war das Seco noch von einem Wachstum von 1,7 Prozent ausgegangen.
  • Brasilien lässt wegen der Corona-Krise Reisende aus Europa und mehreren Ländern des asiatisch-pazifischen Raums nicht mehr ins Land. Die Regelung gelte für 30 Tage, teilte die Regierung mit.

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