Kommentar
17:45 Uhr, 14.03.2022

EU und USA könnten Sanktionen weiter verschärfen - Tesla liefert erste Autos aus deutscher Produktion aus

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Russland: Haben China nicht um militärische Unterstützung gebeten
  • Teure Energie: Regierung plant Entlastungen
  • Neue Gesprächsrunde zwischen Moskau und Kiew
  • Ukraine-Krieg: Treffen von Selenskyj und Putin möglich
  • Russland setzt Angriffe dennoch fort
  • IWF: Zahlungsausfall Russlands nicht unwahrscheinlich
  • Deutsche Bank zieht sich aus Russland zurück
  • Musk treibt Bitcoin-Kurs erneut nach oben

Markt

  • Der deutsche Aktienmarkt hat seine jüngste Kurserholung zu Wochenbeginn fortgesetzt. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 2,21 Prozent bei 13.929,11 Punkten. Die Gewinnerliste wird von den Banken und Autobauern angeführt. Die Nachrichten über Fortschritte bei den Gesprächen zwischen ukrainischen und russischen Unterhändlern kommen gut bei den Investoren an, während EU und USA ihre Russland-Sanktionen weiter verschärfen könnten. Kremlsprecher Dmitri Peskow schloss auch ein Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht mehr kategorisch aus. Die Kämpfe in der Ukraine gingen gleichwohl mit aller Härte weiter. Am Ölmarkt entfernen sich die Notierungen dagegen von ihren jüngst erreichten Höchstständen. Die Nordseesorte Brent verbilligte sich zuletzt um fast sieben Prozent auf 105 Dollar/Barrel, nachdem sie schon in der Spitze fast 140 Dollar gekostet hatte.
  • Erneut sorgt ein Tweet von Tesla-Chef Elon Musk für Unterstützung bei Kryptowährungen. Musk hatte getwittert, dass er weiterhin Digitalwährungen halte und diese nicht verkaufen wolle. Daraufhin legte der Bitcoin zwischenzeitlich um zwei Prozent auf über 38.500 Dollar zu..

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die Genehmigung für die neue Fabrik in Grünheide bei Berlin ist zwei Wochen alt. Nun drückt der US-Elektroautobauer Tesla aufs Tempo: Am 22. März plant der E-Autohersteller nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur, die ersten Autos auszuliefern. Bei einer Veranstaltung in Grünheide sollen die ersten Kunden die Autos erhalten. Auch Konzernchef Elon Musk wird dazu erwartet. Damit würden die ersten Autos aus der Fabrik knapp ein Dreivierteljahr nach dem angepeilten Produktionsstart ausgeliefert. In einer ersten Phase ist geplant, dass Tesla in Grünheide rund 500.000 Autos im Jahr fertigt. Das Unternehmen will diese Zahlen möglichst schnell erreichen.
  • Der Versicherungskonzern Allianz fährt sein Russlandgeschäft runter. Wie der Finanzriese mitteilte, wird kein Neugeschäft mehr betrieben. Das bestehende Geschäft werde in „geordneter Weise“ reduziert. Außerdem werde in Russland und Belarus nicht mehr in Kapitalanlagen für die Kunden investiert.
  • Die Bundesregierung will die deutsche Luftwaffe mit dem US-Tarnkappenjet F-35 ausrüsten. Bis zu 35 Kampfflieger des Herstellers Lockheed Martin sollen die vor mehr als 40 Jahren eingeführte Tornado-Flotte ersetzten. Die F-35 gilt als modernstes Kampfflugzeug der Welt. Wegen einer speziellen Form und Außenbeschichtung ist die Maschine für gegnerisches Radar nur schwer zu entdecken.
  • Im chinesischen Shenzhen wurde wegen stark steigenden Corona-Infektionen ein Lockdown verhängt. Daher hat der Apple-Zulieferer Foxconn in der Metropole die Produktion in seiner Fertigungsstätte gestoppt, in der auch iPhones hergestellt werden. Wie lange die Produktion ausgesetzt wird, hänge von den Anordnungen der Behörden ab, so das taiwanische Mutterhaus Hon Hai. Darunter könnten die iPhone-Verkaufszahlen von Apple leiden. Die Regierung der 17-Millionen-Metropole hatte gestern einen zunächst einwöchigen Lockdown verhängt, während dessen auch alle Bewohner getestet werden sollen.
  • Das Online-Netzwerk Instagram ist nun in Russland blockiert. Das bestätigten die Organisation NetBlocks und Instagram-Nutzer in Russland. Der Schritt war für Mitternacht angekündigt gewesen. Die russische Medienaufsicht Roskomnadsor hatte die Sperre am Freitag erklärt. Begründet wurde sie damit, dass auf Instagram Gewaltaufrufe gegen russische Bürger und Soldaten verbreitet würden.
  • Die Google-Tochter Youtube sperrt ab sofort Inhalte, in denen der Angriff Russlands auf die Ukraine geleugnet wird. „Unser Gemeinschaftrichtlinien verbieten Inhalte, die gut dokumentierte gewalttätige Ereignisse leugnen, verharmlosen oder trivialisieren", sagte ein Youtube-Sprecher am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb entferne man Inhalte über die russische Invasion in der Ukraine, die gegen diese Richtlinien verstoßen.
  • Der Pharmakonzern Sanofi hat mit seinem Medikamentenkandidaten Amcenestrant gegen Brustkrebs ein Studienziel klar verfehlt. Die klinische Phase-2-Studie Ameera-3 habe den primären Endpunkt eines längeren Überlebens ohne Fortschreiten der Erkrankung im Vergleich zur Hormonbehandlung nach Wahl des Arztes nicht erreicht, teilte Sanofi am Montag mit. Die Studien Ameera-5 und Ameera-6 sollen aber weiter laufen.
  • Der Finanzdienstleister Hypoport rechnet für 2022 mit geringeren Zuwächsen. Dabei dürfte der Umsatz noch auf 500 bis 540 Mio. Euro steigen, der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) solle aber nur auf 51 bis 58 Mio. Euro zulegen. Im vergangenen Jahr steigerte Hypoport den Umsatz um 15 Prozent auf 446 Mio. Euro. Der operative Gewinn legte um 32 Prozent auf knapp 48 Mio. Euro zu. Unter dem Strich verdiente Hypoport mit 31 Mio. Euro rund zehn Prozent mehr.
  • Die Staatsanwaltschaft München I hat nach Informationen des Handelsblatts gegen den ehemaligen Wirecard-Chef Markus Braun Anklage erhoben. Die Ermittler fahren demnach harte Geschütze auf: Sie beschuldigen Braun des des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, der Veruntreuung von Konzernvermögen, Bilanzfälschung sowie Manipulation des Wirecard-Aktienkurses. Mit angeklagt werden Oliver Bellenhaus, der Wirecard in Dubai verantwortete, sowie Stephan von Erffa, der ehemalige Chefbuchhalter und Vizefinanzvorstand. Den Männern drohen bis zu zehn Jahre Haft, sollte es zu einer Verurteilung kommen.
  • Der Agrarhandelskonzern Baywa geht von steigenden Lebensmittelpreisen in Deutschland aus. Grund ist der Urkaine-Krieg. Der Leiter des BayWa-Getreidehandels, Jörg-Simon Immerz, sagte dem Magazin "Focus": „Zum Rohwarenpreis kommen die gestiegenen sonstigen Herstellungskosten. Das wird der Konsument an höheren Lebensmittelpreisen sehen - wir sprechen da von zehn, 15 Prozent und mehr." Vor allem Brot dürfte teurer werden. Im schlimmsten Fall falle die Ukraine als Getreidelieferant dieses Jahr aus, dann würden dem Weltmarkt mehr als 40 Millionen Tonnen fehlen, sagte Immerz. Das entspräche der deutschen Getreideernte.
  • Der Motorenhersteller Deutz stellt seinen Ausblick auf das laufende Jahr unter Vorbehalt. Angesichts des Russland-Ukraine-Krieges und weltweiter Lieferengpässe seien die Folgen für das Geschäft nicht vorhersehbar. Ohne die Auswirkungen des Krieges rechnet das Unternehmen mit einer Umsatzerhöhung auf 1,7 bis 1,85 Mrd. Euro sowie mit einer höheren Marge zum operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von 3,5 bis 5,5 Prozent. „Die Versorgungssituation ist weiterhin angespannt und wir rechnen mit weiterem Margendruck auch über die Supply Chain. Gleichzeitig kann niemand die wirtschaftlichen Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs vorhersehen. Daher stellen wir uns auf ein herausforderndes Jahr ein", sagte der neue Interims-Konzernchef Sebastian Schulte laut Mitteilung. Für das abgeschlossene Jahr will das Management nach zwei Nullrunden unterdessen wieder eine Dividende auf Vorkrisenniveau ausschütten.
  • Die Deutsche Bank reduziert ihr Geschäft in Russland. Auch werde dort kein Neugeschäft mehr gemacht, wie das Kreditinstitut am Freitagabend mitteilte. „Gleichzeitig helfen wir unseren bestehenden nichtrussischen, internationalen Kunden dabei, ihren Geschäftsbetrieb im Land zu verringern." Finanzchef James von Moltke hat am Donnerstag noch auf die Frage, ob die Deutsche Bank erwäge, den russischen Markt zu verlassen, erklärt: „Wir sind dort, um unsere Kunden zu unterstützen." Deshalb sei dies aus praktischen Gründen keine Option - und wäre auch nicht das Richtige mit Blick auf die Kundenbeziehungen. Die Bank stellte nun aber klar: Das Engagement und die Präsenz in Russland sei seit 2014 erheblich verringert worden. „Wie einige unserer internationalen Wettbewerber sind wir dabei, unser verbleibendes Geschäft in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben herunterzufahren."
  • Der Volkswagen-Konzern hat im vergangenen Jahr ungeachtet einen hohen Gewinn erzielt. Unterm Strich verdiente das Unternehmen 15,4 Mrd. Euro, wie der Konzern am Freitagabend auf Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte. Das waren drei Viertel mehr als 2020. Der konzernweite Umsatz des 12-Markenherstellers kletterte um 12,3 Prozent auf 250,2 Mrd. Euro. Bei den Auslieferungen schnitt der Konzern hingegen schwächer ab. Die Zahl der weltweit an die Kundschaft ausgelieferten Fahrzeuge sank um 4,5 Prozent auf knapp 8,9 Mio. Die Preise könnten infolge zunehmender Energie- und Rohstoffkosten ebenfalls anziehen, sagte Finanzvorstand Arno Antlitz im Ausblick. Vieles hänge nun von der Entwicklung und Dauer des Konflikts in Osteuropa ab. Sollte dieser länger anhalten, könnte sich womöglich auch unternehmensintern zusätzlicher Sparbedarf ergeben. An den Investitionen halte VW fest.
  • Volkswagen hat in der nordostchinesischen Metropole Changchun vorübergehend die Produktion in drei seiner Werke gestoppt. Die Werke, die mit dem chinesischen Partner FAW betrieben werden, sollen auf Anordnung der Behörden vorerst für drei Tage bis einschließlich Mittwoch geschlossen bleiben, erklärte eine VW-Sprecherin in Peking. Betroffen sind demnach ein VW-Werk, ein Audi-Werk sowie ein Komponentenwerk. Die Behörden von Changchun hatten am Freitag einen Lockdown für die Neun-Millionen-Metropole angeordnet, nachdem die Corona-Zahlen in den vergangenen Tagen deutlich angestiegen waren.

Konjunktur & Politik

  • Unbestätigten Gerüchten auf Twitter zufolge erwägen die USA offenbar ein vollständiges Handelsembargo gegen Russland.
  • Die Europäische Union will ihre Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft, Transneft und Gazprom Neft nach Reuters-Informationen verschärfen. Die drei Unternehmen unterliegen bereits EU-Sanktionen für Kredite und Fremdfinanzierung. Man werde weiter Öl von den Konzernen kaufen, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur. Im Rahmen des neuen Pakets sollen die Ölriesen nun auch mit einem Investitionsverbot belegt werden. Damit würden Finanzmittel aus der EU für neue Produktions- und Explorationsprojekte eingefroren.
  • Die ukrainische Wirtschaft wird wegen des russischen Einmarsches in diesem Jahr um zehn Prozent schrumpfen. Das geht aus einem Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervor, der vor der IWF-Finanzzusage von 1,4 Milliarden Dollar vorbereitet wurde. Basierend auf Daten von anderen Ländern im Kriegszustand könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Ukraine sogar um 25 bis 35 Prozent einbrechen.
  • Ein Stopp russischer Energielieferungen könnte Deutschland nach Schätzung des Ifo-Forschungsnetzwerks EconPol Europe bis zu drei Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung einbringen. „Deutschland sollte die Abhängigkeit von russischem Gas schnell und entschlossen reduzieren. Ohne entsprechende Maßnahmen heute laufen wir Gefahr, im kommenden Winter erpressbar zu werden", sagte Karen Pittel, Leiterin des ifo-Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen, am Montag.
  • Die Bundesregierung plant weitere Hilfen wegen der rasant gestiegenen Energiepreise. Dies werde jetzt in sehr kurzer Zeit abgestimmt, sagte ein Regierungssprecher am Montag, wie die Agentur Reuters berichtet. Finanzminister Christian Lindner hatte zuvor angekündigt, zeitlich befristet einen Tank-Rabatt einzuführen. Der FDP-Chef sagte, Mittel für den Tank-Rabatt könnten aus dem Haushalt bereitgestellt werden. Eine Reduzierung um zehn Cent pro Liter Diesel und Benzin würde den Staat pro Monat 550 Millionen Euro kosten.
  • Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, und der oberste chinesische Außenpolitiker Yang Jiechi sind in Rom zu Beratungen über den Ukrainekrieg zusammengekommen. China ist der wichtigste Verbündete Russlands, bemüht sich in dem Konflikt aber um eine eher neutrale Haltung. Das chinesische Außenministerium hat dies bereits als Desinformationskampagne der USA deklariert. In US-Medien hieß es zu zuvor unter Bezug auf Regierungsvertreter, Russland habe China um militärische Ausrüstung gebeten.
  • Russland hat laut Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow China nicht um militärische Unterstützung angerufen. Man verfüge über genügend eigene Schlagkraft, um seine Ziele in der Ukraine im Zeitrahmen und vollständig zu erfüllen, so Peskow laut Reuters. Das chinesische Außenministerium hat die Berichte bereits als Desinformation der USA deklariert.
  • Nach neuesten Zahlen vom ukrainischen Militär, die nicht unabhängig überprüft werden können, hat Russland in dem Krieg 77 Kampfflugzeuge, 90 Hubschrauber und 389 Panzer verloren. Mehr als russische 12.000 Soldaten sollen getötet worden sein. US- Geheimdienste haben die russischen Truppenverluste auf etwa 4000 geschätzt.
  • Der US-Journalist Brent Renaud ist unweit von Kiew von russischen Soldaten beschossen und getötet worden. Ein weiterer Reporter wurde verletzt. Der Zwischenfall ereignete sich in der etwa zehn Kilometer nordwestlich der Hauptstadt gelegenen Ortschaft Irpin. Die Angaben wurden auch von Vertretern der ukrainischen Regierung bestätigt. Das US-Außenministerium in Washington sagte Renauds Familie „jede mögliche konsularische Hilfe" zu.
  • Die G7-Staaten wollen den Druck auf Russland weiter erhöhen und das Land international isolieren. So sollen wichtige Vorteile von Russlands Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation (WTO) aufgehoben werden, wie bereits US-Präsident Joe Biden angekündigt hatte. Konkret soll Russland der sogenannte "Meistbegünstigungsstatus" in Bezug auf Schlüsselprodukte in den G7-Märkten entzogen werden.
  • Unterhändler der Ukraine und Russland haben am Montag eine neue Gesprächsrunde eingeleitet - dieses Mal per Videoschalte. Die Kommunikation mit der russischen Seite sei schwierig, gehe aber weiter, schrieb der ukrainische Unterhändler, Mykhailo Podoljak auf Twitter. „Die Parteien legen aktiv ihre festgelegten Positionen dar“, sagte Podoljak. Grund für den Streit seien die zu unterschiedlichen politischen Systeme.
  • Die Kiewer Stadtregierung hat mitgeteilt, dass bei einem russischen Angriff mit einem Marschflugkörper eine Person getötet und sechs weitere verletzt wurden. Ein Bus soll getroffen worden sein. Zuvor hatte der stellvertretende Innenminister Anton Gerashchenko den Angriff in ukrainischen Medien bestätigt, von dem die Bilder hier stammen sollen.
  • Der Chef der russischen Nationalgarde, Viktor Solotow, hat zugestanden, dass der Militäreinsatz in der Ukraine nicht so schnell vorankommt wie im Vorhinein gedacht. Ein so ranghoher Vertreter der russischen Führungsriege hatte bislang nicht öffentlich bestätigt, dass der Krieg in der Ukraine nicht nach Plan verläuft. „Ich möchte sagen, ja, nicht alles geht so schnell wie wir es gern hätten", erklärte Solotow auf der Website der Nationalgarde. Regierungsvertreter wie etwa Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatten dagegen immer wieder betont, dass der Einsatz nach Plan laufe.
  • Russische Kriegsschiffe haben die Ukraine laut britischen Behörden vom internationalen Seehandel abgeschnitten. „Russische Seestreitkräfte haben aus der Ferne eine Blockade der ukrainischen Schwarzmeerküste herbeigeführt“, hieß es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums von Montag. Das schneide das Land effektiv vom internationalen Seehandel ab.
  • Nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist ein Zahlungsausfall Russlands in Bezug auf seine Schulden im Ausland „nicht mehr unwahrscheinlich". Wegen der infolge des Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten Sanktionen drohe Russland eine „tiefe Rezession", warnte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Sonntag im Gespräch mit CBS. Die Abwertung der Landeswährung, des Rubels, habe schon jetzt dazu geführt, dass die Kaufkraft der Menschen in Russland geschrumpft sei. Die Devisenreserven der russischen Bank Rossii sind infolge von Sanktionen größtenteils blockiert. Damit ist es für Russland schwieriger geworden, Staatsschulden in Fremdwährungen zu bedienen.
  • Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben zahlreiche Unternehmen ihr Geschäft in Russland gestoppt. Der Kreml hatte daraufhin mit der Enteignung der internationalen Firmen gedroht. Die russische Regierung arbeite an Schritten, um eine Insolvenz der Firmen in Russland und dann eine Nationalisierung des Besitzes in die Wege zu leiten, hatte der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, gesagt. Nun sorgt sich die deutsche Wirtschaft um die möglichen Enteignungen. „Viele deutsche Unternehmen sind seit Jahrzehnten in Russland tätig und tragen dort die Verantwortung für rund 280.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", sagte Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, der Deutschen Presse-Agentur. „Derzeit fehlen dazu aber belastbare Informationen, und wir kennen noch keinen entsprechenden Gesetzentwurf. Daher geben wir derzeit auch keine Empfehlungen für unsere Unternehmen ab, beobachten die Entwicklung aber aufmerksam."
  • Die Pandemie-Politik der Bundesregierung wird weiter kritisiert. „Die Position des Bundesgesundheitsministers ist zutiefst widersprüchlich", sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Wenn das Gesetz so verabschiedet wird, wie es vom Bundeskabinett eingebracht wurde, macht es alle Arbeit der letzten zwei Jahre obsolet", sagte Brysch über die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) schlagen einen verringerten Basisschutz für ganz Deutschland vor. Angesichts der rasanten Ausbreitung des Virus in den vergangenen Tagen wird an diesem Kurs jedoch von vielen gezweifelt.
  • Kremlsprecher Dmitri Peskow hält ein Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für nicht ganz unrealistisch. Man müsse aber verstehen, was das Ergebnis des Treffens sein solle und was dort besprochen werde, so Peskow. Für Selenskyj selbst hat ein Gipfel der Staatschefs der beiden Länder oberste Priorität. „Unsere Delegation hat eine klare Aufgabe - alles zu tun, damit ein Treffen der Präsidenten stattfindet", sagte Selenskyj in einer in der Nacht zu Montag veröffentlichten Videoansprache. Es sei ein Treffen, auf das, so sei er sicher, alle warteten. Das sei ein schwieriger Weg, aber notwendig, um wirksame Garantien zu erhalten.
  • Frankreichs Regierung will den enorm gestiegenen Tankstellenpreise nicht länger tatenlos zuschauen und hat einen Nachlass in Höhe von 15 Cent pro Liter beschlossen. Premierminister Jean Castex kündigte an, die Vergünstigung solle ab April für vier Monate gelten. Im Interview der französischen Zeitung "Le Parisien" sagte Castex, dass der Preisnachlass direkt an den Verkaufsstellen gegeben werden soll, auch wenn dort weiterhin der normale Preis zu sehen seien werde. Castex zufolge wird die Maßnahme den Staat etwa zwei Milliarden Euro kosten.
  • Bei den russischen Angriffen auf einen Truppenübungsplatz in der Westukraine, unmittelbar an der Grenze zu Polen, sind nach Angaben aus Moskau „bis zu 180 ausländische Söldner" getötet worden. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Sonntag der Agentur Tass zufolge mit: „Die Vernichtung der auf das Territorium der Ukraine eingereisten ausländischen Söldner wird fortgesetzt", sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow. Nach ukrainischen Angaben wurden bei den Angriffen auf den Übungsplatz Jaworiw nordwestlich von Lemberg mindestens 35 Menschen getötet und 134 weitere verletzt.

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