DAX-Bullen halten sich weiter bedeckt - US-Arbeitsmarktbericht ebnet Weg für Fed-Zinserhöhungen
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- Lufthansa: Verdi und Eurowings sind sich einig
- Zahl der Beschäftigten in den USA steigt im November um 178.000
- Twitter bekommt zum dritten Mal innerhalb eines Jahres einen neuen Produktchef
- Aixtron: US-Präsident Obama will Veto gegen die Übernahme durch Chinesen einlegen
- SLM Solutions rutschen nach Prognosesenkung ab
- Für BMW bleibt die Situation in den USA sehr trübe
- UBS hat Frankfurt als Sitz der neu gegründeten Europa-Dachgesellschaft gewählt
- Trump droht US-Firmen, Jobs ins Ausland zu verlagern und lockt mit Niedrig-Steuern
- Wird die EZB bei ihrer Dezember-Sitzung noch einmal nachlegen?
DAX
- Am letzten Handelstag vor dem Verfassungsreferendum in Italien halten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt sehr bedeckt. Niemand möchte gerne auf dem falschen Fuß erwischt werden, sollte es in Italien zu einer potenziellen Regierungskrise kommen. Die Wochenbilanz für den DAX ist schon jetzt deutlich negativ. Um die Marktteilnehmer zu beruhigen, ließ das Bundesfinanzministerium verlauten, man sei vorbereitet, falls die Regierung von Matteo Renzi mit ihrem Referendum scheitern sollte. Auch Analysten versuchen die Befürchtungen zu dämpfen: Ein Auseinanderbrechen der Eurozone sei nicht zu befürchten, hieß es. Der DAX verliert am Nachmittag nach dem solide ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht 0,66 Prozent. Zwischendurch lagen die Verluste schon jenseits der 1-Prozent-Schwelle. In den USA dürfte einer Zinserhöhung im Dezember nun nichts mehr im Wege stehen.
Unternehmensnachrichten
- Pandora kann heute aufgrund von M&A-Spekulationen deutlich zulegen. Am Morgen berichtete CNBC, dass das Unternehmen offen gegenüber Verhandlungen mit Sirius ist. Die Aktie grenzte die Gewinne aber dann relativ bald wieder ein nachdem informierte Kreise dementierten, dass Pandora an einem Deal interessiert ist. Im späten Handel zirkulierte dann wieder die Meldung, dass Sirius eine Offerte vorbereitet, was den Kurs dann auf neue Tageshochs trieb.
- Monte dei Paschi: Anleihegläubiger wandeln Papiere im Volumen von mehr als einer Milliarde Euro in Aktien um, wie die Bank am Freitag nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Die endgültige Ergebnisse sollen am Montag vorgelegt werden. Einem Medienbericht zufolge verhandelt die italienische Regierung zudem mit der EU-Kommission über die Bedingungen für eine Rettung. Es sei bereits ein Antrag auf Rekapitalisierung durch den Staat gestellt worden.
- Lufthansa: Die Gewerkschaft Verdi und Eurowings haben bei Tarifverhandlungen für rund 460 Kabinenbeschäftigte eine Einigung erzielt. Die Gehälter der Flugbegleiter steigen zum 1. Oktober 2016 um 2,5 Prozent, am 1. Oktober 2017 um weitere 2,5 Prozent und zum 1. Oktober 2018 nochmals um 1,25 Prozent für den Zeitraum von sechs Monaten. Die konkurrierende Gewerkschaft Ufo bezeichnet den Abschluss als "massive Provokation" der nicht zur Vermeidung von Arbeitskämpfen beitrage. Ufo hatte höhere Forderungen gestellt.
- Der Kurznachrichtendienst Twitter bekommt zum dritten Mal innerhalb eines Jahres einen neuen Produktchef. Den Posten übernimmt der Gründer des Start-ups Yes, Keith Coleman.
- Die US-Großbank Wells Fargo ändert nach dem Affäre um gefälschte Konten die Satzung. Die Positionen des CEO und des Chairmans sind formal getrennt worden.
- Die Allianz-Tochter Pimco wird gegen Zahlung von 20 Mio. Dollar einen Rechtsstreit beilegen. Dem US-Vermögensverwalter wurde von der Börsenaufsicht SEC vorgeworfen, Anleger getäuscht zu haben.
- Einem Medienbericht zufolge verhandelt die italienische Regierung mit der EU-Kommission über die Bedingungen für eine Rettung der angeschlagenen Bank Monte dei Paschi. Es sei bereits ein Antrag auf Rekapitalisierung durch den Staat gestellt worden, heißt es.
- Die US-Kaffeehauskette Starbucks bekommt einen neuen Chef. CEO Howard Schultz wird ab dem 3. April 2017 dem Vorstandskollegen und aktuellen COO Kevin Johnson das Amt zur Verfügung stellen.
- Der US-Konsumgüter- und Pharmakonzern Johnson & Johnson muss im Skandal um fehlerhafte Hüftimplantate Schadenersatz in Höhe von über 1 Mrd. US-Dollar zahlen, wie ein Gericht in Dallas entschied.
- Die Software AG übernimmt die Zementis Inc. mit Sitz in San Diego und baut damit den Bereich für Künstliche Intelligenz weiter aus. Die neue Tochtergesellschaft entwickelt Software für Deep Learning. Bereits heute werden Zementis-Systeme bei der Software AG eingesetzt. Man sehe „in den aktuellen Fortschritten auf diesen Gebieten die Grundlage für IoT (Internet of Things)-Anwendungen der nächsten Generation", so der Tec-DAX-Konzern.
- Trotz teils kräftiger Rabatte und einem insgesamt schwungvollen Automarkt bleibt die Situation für BMW in den USA schwierig. Im November musste der bayerische Hersteller dort ein Verkaufsminus von 16 Prozent auf knapp 31.000 Autos verkraften. Bei der Hausmarke BMW gingen die Verkäufe noch etwas stärker um gut 18 Prozent zurück. Rivale Daimler schaffte mit seinen Marken Mercedes-Benz und Smart einen kleinen Zuwachs um 1,1 Prozent. Nach langer Talsohle wegen der Dieselaffäre gelang dem Volkswagen-Konzern ein kräftiges Verkaufsplus von gut 24 Prozent. Nach Schätzungen des Fachblatts "Automotive News" steigerte die Autobranche den Absatz im November im Jahresvergleich um 3,5 Prozent auf 1,364 Mio. Fahrzeuge.
- US-Präsident Barack Obama will sein Veto gegen die geplante Übernahme des Spezialmaschinenbauers Aixtron durch den chinesischen Investor Grand Chip Investment einlegen. Grund seien Bedenken für die nationale Sicherheit.
- Die Aktien des 3D-Drucker-Herstellers SLM Solutions rutschen nach der Prognosesenkung von gestern Abend ab. Wegen der gescheiterten Übernahme durch General Electric rechnet SLM nun nur noch mit einem Umsatz zwischen 75 und 80 Mio. Euro. Bislang war das Unternehmen für dieses Jahr von Erlösen zwischen 85 und 90 Mio. Euro ausgegangen.
- Die Lufthansa erwartet eine baldige Schlichtung im Tarifstreit mit der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit. "Wir gehen davon aus, nun gemeinsam mit dem Tarifpartner den Schlichtungsprozess aufzunehmen", so ein Konzernsprecher.
- Die Schweizer Großbank UBS hat Frankfurt als Sitz der neu gegründeten Europa-Dachgesellschaft gewählt. Damit wäre die UBS auch vorbereitet, möglicherweise aus London leichter Investmentbanking-Aktivitäten abziehen zu können, sollte nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU die dortige Bank- und Brokerlizenz nicht mehr für die EU gelten.
- Vonovia-Chef Rolf Buch erwartet nach der im Februar gescheiterten feindlichen Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen mittelfristig ein einvernehmliches Zusammengehen der beiden größten deutschen Mietwohnungskonzerne. „Das könnte schon irgendwann passieren", sagte er der „Wirtschaftswoche“.
Konjunktur & Politik
- Baker Hughes: Der Rig Count inklusive Erdgas-Rigs für die USA steigt zur Vorwoche um vier auf 597, die Zahl der Bohranlagen für Öl steigt um drei auf 477.
- Die Zahl der Beschäftigten in den USA außerhalb der Landwirtschaft ist im November um 178.000 gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten einen Zuwachs um 180.000 erwartet. Das Ministerium meldete für Oktober revidiert ein Stellenplus von 142.000 (vorläufig: 161.000). Die Arbeitslosenquote sank im November überraschend um 0,3 auf 4,60 Prozent — der niedrigste Wert seit August 2007. Die durchschnittlichen Stundenlöhne sanken gegenüber dem Vormonat hingegen um 0,1 Prozent. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 2,5 % höher.
- Die Preise auf Herstellerebene in der Eurozone legen im Oktober doppelt so stark wie erwartet um 0,8 Prozent zum Vormonat zu. Die Erzeugerpreise weisen in der Regel einen Vorlaufcharakter zu den allgemeinen Verbraucherpreisen auf.
- Die EU-Kommission hatte nach jahrelangem Streit mit der Bundesregierung unter der Bedingung mehrerer Auflagen und Änderungen die geplante Pkw-Maut in Deutschland abgesegnet. Hiesige Autobesitzer werden weiterhin voll für Mautzahlungen entlastet. Besonders schadstoffarme Wagen sollen mehr Steuer-Entlastung bekommen, als sie Maut zahlen. Die Kurzzeittarife für Fahrer aus dem Ausland werden neu gestaltet. Deutsche Nachbarstaaten kritisieren die Zustimmung der EU-Kommission heftig. Die Niederlande wollen gegen die Maut-Einführung vor dem EuGH klagen. Auch Österreich überlegt sich solch einen Schritt.
- Donald Trump hat US-Firmen davor gewarnt, Jobs ins Ausland zu verlagern. „Unternehmen werden die Vereinigten Staaten nicht mehr ohne Konsequenzen verlassen", sagte der designierte US-Präsident. Er betonte, Konzerne mit Deregulierung und niedrigeren Steuern unterstützen zu wollen. So soll etwa die Unternehmenssteuern laut Berichten auf 15 Prozent gesenkt werden. Die USA würden sich künftig wieder mehr auf sich selbst konzentrieren, so Trump. „Globalisierung ist in Ordnung, aber der Fokus wird auf Amerika liegen“.
- Wird die Europäische Notenbank bei ihrer Dezember-Sitzung noch einmal nachlegen? Reuters berichtete nun unter Berufung auf Notenbankkreise, dass die EZB intern über eine Verlängerung ihrer Anleihenkäufe über März 2017 hinaus diskutiert. Es werde ausgelotet, ob schon nach der Zinssitzung am 8. Dezember ein Signal für ein mögliches späteres Ende der Käufe gegeben werden solle, sagten mit den Diskussionen vertraute Personen der Nachrichtenagentur. Die EZB kauft Zeit für angeschlagene Staaten der Eurozone, um Reformen umzusetzen. Kritiker warnen jedoch vor einer Überforderung der Geldpolitik: Es seien nicht die Zentralbanken, die die Wirtschaft zu stärkerem Wachstum führen können, so etwa Bundesbank-Präsident Weidmann. Den Schlüssel dafür halte die Politik in den Händen.
- Der französische Präsident Francois Hollande zieht Konsequenzen aus schwachen Umfragewerten und tritt nicht zur Wiederwahl an. Das Risiko sei zu groß, dass ihm bei einer Kandidatur die notwendige Unterstützung verwehrt bleibe, sagte er in einer Fernsehansprache.
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14:30 Uhr - Arbeitsmarktdaten November |
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