Fundamentale Nachricht
12:55 Uhr, 10.04.2014

DAX: Anleger wieder vorsichtiger - Griechenland kehrt erfolgreich an Kapitalmarkt zurück

Die Fed wird die Zinsen wohl nicht so schnell erhöhen, wie viele Experten erwartet haben. DIe Erleichterung darob ist am Markt schnell verpufft. Die Anleger lassen schon wieder die Vorsicht walten.

Erwähnte Instrumente

DAX

Die Veröffentlichung des Fed-Protokolls zur März-Sitzung und die darin enthaltene Abkehr einer schnellen Anhebung der Zinsen sorgte für ein kleines Kursfeuerwerk an der Wall Street. Die jüngst veröffentlichten eigenen Zinsprognosen seien überinterpretiert worden, stellten die FOMC-Mitglieder fest. Dies relativiert die Aussage von Fed-Chefin Yellen, nach der die Zinsen Mitte 2015 angehoben werden könnten. Der deutsche Aktienmarkt ließ sich von der Erleichterung anstecken. Der Dax legte im frühen Handel um 0,68 % zu. Im Verlauf drehte der Leitindex jedoch ins Minus. Einige Börsianer sprachen von größeren Verkaufsorders im Future auf den EuroStoxx. Gegen Mittag notiert das Börsenbarometer 0,17 % leichter bei 9.490 Punkten.

Charttechnik

Aktuell versucht sich der Index auf der 9.450iger Unterstützung zu stabilisieren. Erste Widerstände liegen aber schon bei 9.480/500 Punkten und es besteht die Gefahr, dass der Dax sich wieder auf in Richtung Süden macht. Erst ein massiver Konter und Kurse oberhalb von 9.530 Punkten würden das bärische Tagessentiment negieren.

Thema des Tages

Das hochverschuldete Griechenland ist nach vier Jahren erfolgreich an den Kapitalmarkt zurückgekehrt. Am Donnerstag brachte Athen eine fünfjährige Staatsanleihe bei Investoren unter. Nach Informationen aus Finanzkreisen gingen für den Bond im Volumen von mehr als drei Mrd. Euro 550 Zeichnungsangebote von mehr als 20 Mrd. Euro ein. Der Zinskupon soll Kreisen zufolge 4,75 % und die Emissionsrendite 4,95 % betragen. Die Verzinsung wäre damit deutlich niedriger als die im Vorfeld geschätzten 5,3 %.

Für Athen bedeutet die Möglichkeit, sich am Markt zu refinanzieren, vor allem den Zugang zu weiteren Finanzierungsquellen jenseits der Hilfskredite von EU und IWF.

Aktien im Blick

Daimler-Titel standen zuletzt bei 67,82 Euro (-3,70 %). Hier wirkte sich der Dividendenabschlag aus: Die Schwaben schütteten 2,25 Euro je Stammaktie aus.

Lanxess erfreuen sich reger Beliebtheit und ziehen gegen den Trend um 1,76 % an. Ein optimistischer Artikel in dem Aktienmagazin „Börse Online“ könnte der Grund sein.

Nach Vorlage positiver Quartalszahlen und einem zuversichtlichen Ausblick steigen die Titel von Gerresheimer um 4,98 %.

Konjunktur

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten in ihrem Frühjahresgutachten ein BIP-Wachstum in Deutschland von 1,9 % (bisher 1,8 %) für das Jahr 2014 und 2,0 % (bisher 1,8 %) für 2015.

Die Industrieproduktion in Frankreich legt im Februar um 0,1 % im Monatsvergleich leicht zu. Erwartet wurde ein Plus von 0,2 %, nach einem Rückgang von revidiert 0,3 % im Vormonat.

Währungen

EUR/USD kann am Vormittag nach dem leicht dovischen Fed-Sitzungsprotokolls weiter zulegen und hat bei 1,3871 ein frisches Zweiwochenhoch erreicht. GBP/USD fällt hingegen im Vorfeld des um 13:00 Uhr MESZ anstehenden Zinsentscheids der Bank of England von seinem frischen Siebenwochenhoch bei 1,6820 zurück und notierte bislang bei 1,6763 im Tief.

Ein Star-Performer ist nach starken australischen Arbeitsmarktdaten erneut der Austral-Dollar. AUD/USD setzt seine jüngste Rallye fort und hat bei 0,9461 ein Fünfmonatshoch erreicht.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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