Goldman Sachs hadert mit dem "schwierigen Umfeld" - Bank of America verdient deutlich mehr
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- USA: Einfuhrpreise fallen erneut
- Lage am US-Häusermarkt wird kritischer
- ZEW-Konjunkturindex fällt weiter zurück
- Deutsche Bank fokussiert sich künftig stärker auf wohlhabende Kunden
- Trumpcare erneut gescheitert
- EZB: Nachfrage nach Krediten deutlich gestiegen
- Lufthansa erwartet in diesem Jahr höheren Gewinn
- Schaeffler: Probleme mit dem Preisdruck in der Autobranche
- Netzwerkausrüster Ericsson kommt nicht aus der Krise
- Netflix wächst überraschend stark
- Angesichts guter Nachfrage wird die Software AG optimistischer
Marktbericht
- Der wiedererstarkte Euro macht dem DAX das Leben schwer. Die Gemeinschaftswährung steigt und steigt, die Aktienkurse sinken entsprechend. Besonders das Sentiment bei exportlastigen Titeln im DAX ist angekratzt. Auch Konjunkturdaten aus Deutschland können dem Euro nicht das Wasser abgraben, drücken aber zusätzlich auf die Stimmung am Aktienmarkt. Der DAX liegt am Nachmittag gegen 15 Uhr um 1,34 Prozent hinten und setzt auf 12.418 Punkte zurück.
- Neue Zweifel an der Umsetzung politischer Vorhaben durch die Regierung von US-Präsident Trump setzen den Dollar unter Druck. Der Euro legte binnen kurzem deutlich zu und notierte am Dienstagmittag bei 1,1564 Dollar in der Spitze. Der republikanische Fraktionschef Mitch McConnell sagte am Montagabend, der Rückbau der Gesundheitsreform Obamacare sei gescheitert. Es käme keine Mehrheit für das Projekt zustande.
- S&P 500 und Nasdaq Composite stiegen heute auf neue Rekordhochs, während Dow Jones und Russell 2000 mit einem negativen Vorzeichen aus dem Handel gingen.
Chartanalysen des Tages
- DAX Tagesausblick - Der Morgen nach der "stop-loss" Attacke!
- EUR/USD-Tagesausblick: US-Politik! Euro marschiert über die 1,15!
Unternehmensnachrichten
- Der US-Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson hat seine Prognose für 2017 erneut angehoben. Der Kauf von Actelion erschließe neue Wachstumsfelder, so CEO Gorsky. Das EPS soll nun bei 7,12 bis 7,22 Dollar liegen (zuvor: 7,00 - 7,15) und der Umsatz bei 75,8 bis 76,1 Mrd. Dollar (bisher: 75,4 - 76,1).
- Der US-Krankenversicherer UnitedHealth erhöhte seine Schätzungen für 2017. Der Gewinn je Aktie solle statt 9,10 bis 9,30 nun 9,20 bis 9,35 US-Dollar betragen. Der Umsatz soll weiterhin die im April genannten 200 Mrd. US-Dollar erreichen.
- Die US-Investmentbank Goldman Sachs übertraf im zweiten Quartal trotz eines durchwachsenden Kapitalmarktgeschäfts die Erwartungen. Der Gewinn konnte stabil bei 1,8 Mrd. US-Dollar gehalten werden, die Erträge legten um 1 Prozent auf 7,9 Mrd. US-Dollar zu. Dabei sanken die Einnahmen aus dem Handel mit Anleihen, Rohstoffen und Devisen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 40 Prozent.“ Im zweiten Quartal hatten wir weiterhin ein durchwachsenes Umfeld“, kommentierte CEO Lloyd Blankfein.
- Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin schnitt im zweiten Quartal besser ab als erwartet. Der Überschuss kletterte um 5 Prozent auf 3,23 US-Dollar je Aktie. Analysten hatten mit einem EPS von 3,10 Dollar gerechnet.
- Die Bank of America hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als vor Jahresfrist. Die Kreditvergabe und die Spareinlagen seien gewachsen, sagte Finanzchef Paul Donofrio am Dienstag. Der Nettogewinn kletterte um 10 Prozent auf 5,3 Mrd. US-Dollar, während die Erträge um 7 Prozent auf 22,8 Mrd. Dollar anschwollen.
- Der Industriekonzern Thyssenkrupp teilte mit, interne Ermittlungen hätten keine Hinweise auf Korruption bei dem U-Boot-Geschäft mit Israel ergeben, ein vorläufiger Untersuchungsbericht sei den deutschen Behörden übergeben worden. „Auf Basis der uns möglichen Untersuchungsmaßnahmen haben wir keine konkreten Hinweise auf Korruption entdecken können - weder mit Blick auf U-Boot-Projekte noch im Zusammenhang mit der Beschaffung von Korvetten", sagte ein Sprecher.
- Die Deutsche Bank will sich in der Vermögensverwaltung künftig stärker auf die besonders vermögende Klientel konzentrieren. Am unteren Ende will sie etwa 10 bis 15 Prozent der Kundschaft dem Private Banking zuschlagen, das in den herkömmlichen Filialen angeboten wird, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. Als Grenze gelte ein investierbares Vermögen von 2 Mio. Euro. „Wer weniger hat, gehört künftig zum Massengeschäft“, heißt es in dem Bericht.
- Am Montagabend die Lufthansa überraschend Quartalszahlen vorgelegt. Demnach erzielte der Konzern im ersten Halbjahr einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von 1,04 Mrd. Euro und damit fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Vorstandschef Carsten Spohr stellte für das Gesamtjahr deshalb nun einen operativen Gewinn über den 1,75 Mrd. Euro aus dem Vorjahr in Aussicht. Bisher hatte er einen leichten Rückgang erwartet. Auch die Billig-Tochter Eurowings soll bald schwarze Zahlen einfliegen. Trotz der enormen Anfangsinvestitionen für den Geschäftsausbau werde die Lufthansa-Zweitmarke aller Voraussicht nach schon in diesem Jahr in die schwarzen Zahlen fliegen, kündigte CEO Spohr auf Twitter an.
- Der Modehändler Zalando hat im zweiten Quartal nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz zwischen 1,09 und 1,10 Mrd. Euro erzielt, nach 916 Mio. Euro im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis stieg auf 80 bis 86 Mio. Euro, 81 Mio. waren es vor Jahresfrist. Die operative Marge reduzierte sich im Jahresvergleich jedoch von 8,8 Prozent auf 7,3, bis 7,8 Prozent. Grund sind hohe Investitionen in weitere Kundenangebote. Die endgültigen Zahlen will Zalando am 10. August vorlegen.
- Der Autozulieferer Schaeffler hat im ersten Halbjahr deutlich schwächer abgeschnitten als im Vorjahr. Das bereinigte operative Ergebnis fiel im Jahresvergleich um 9,1 Prozent auf 780 Mio. Euro ab, die entsprechende Ergebnismarge sank von 12,8 auf 11,1 Prozent. Grund waren vor allem der Preisdruck bei Kunden aus der Autobranche sowie gestiegene Kosten für neue Produkte. Der Umsatz erhöhte sich dagegen von 6,7 auf 7,0 Mrd. Euro.
- Angesichts guter Geschäfte mit der Digitalisierung wird die Software AG optimistischer. Der TecDAX-Konzern erhöhte für die Jahresprognose für die operative Ergebnismarge (bereinigtes Ebita) auf 31,0 bis 32,0 Prozent. Zuvor waren 30,5 bis 31,5 Prozent angestrebt worden. Im zweiten Quartal erzielte der Softwarekonzern eine Marge von 29,5 Prozent. Der Umsatz legte leicht auf 207 Mio. Euro zu.
- Der Netzwerkausrüster Ericsson kommt nicht aus der Krise. Im zweiten Quartal fiel ein Verlust von einer Mrd. schwedischen Kronen (105 Mio. Euro) an. Vor einem Jahr hatte der Konzern noch einen Gewinn von 1,6 Mrd. Kronen erzielt. Der Umsatz ging um 8 Prozent auf 49,9 Mrd. Kronen zurück.
- Der Online-Videodienst Netflix ist im vergangenen Quartal überraschend stark gewachsen. Fünf Millionen neue Abonnenten konnte der Streamingdienst gewinnen. Der Markt und das Unternehmen selbst hatten lediglich mit drei Millionen neuen zahlenden Kunden gerechnet. Der Konzernumsatz stieg um fast ein Drittel auf 2,8 Mrd. Dollar und der Gewinn legte von 41 auf 66 Mio. Dollar zu. Netflix kam zum Quartalsende auf 104 Mio. Kunden.
Konjunktur & Politik
- Der NAHB-Hausmarktindex in den USA ist im Juli zum Vormonat um zwei Punkte auf 64 Punkte gefallen, teilte die National Association of Home Builders (NAHB) mit. Volkswirte hatten hingegen mit 67 Punkten gerechnet. Der Wert für den Vormonat Juni wurde von 67 auf 66 Punkte nach unten revidiert.
- Die Preise für in die USA eingeführte Güter sind im Juni wie erwartet um 0,2 Prozent zum Vormonat zurückgegangen, wie das US-Handelsministerium mitteilte. In der Jahresrate legten die Preise hingegen um 1,5 Prozent zu. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,3 Prozent. Im Mai waren die Preise noch um revidiert 2,3 Prozent gestiegen.
- Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Juli wie erwartet etwas verschlechtert. Der ZEW-Konjunkturindex sank um 1,1 Punkte auf 17,5 Zähler, wie das Zentrum für Wirtschaftsforschung mitteilte. Ökonomen hatten den Rückgang in dieser Höhe erwartet. Im Mai hatte der Indikator noch bei 20,6 Punkten den höchsten Stand seit August 2015 erreicht.
- Die europäischen Banken erwarten laut EZB-Kreditbericht (Bank Lending Survey), dass im dritten Quartal die Nachfrage nach Krediten weiter ansteigt. Im zweiten Quartal sei demzufolge die Nachfrage bei Unternehmenskrediten, Immobilien- und Verbraucherdarlehen bereits stärker gewesen. Für das dritte Quartal gehen die befragten Banken auch davon aus, dass sich die Bedingungen der Kreditvergabe weiter lockern werden.
- Die Pläne von US-Präsident Donald Trump zum Rückbau der Gesundheitsreform Obamacare sind gescheitert. Der republikanische Fraktionschef Mitch McConnell sagte am Montagabend, es sei offensichtlich, dass man keinen Erfolg damit haben werde, die Gesundheitsversorgung „Obamacare" abzuschaffen und sofort durch ein neues System zu ersetzen. Er kündigte an, stattdessen eine Abstimmung auf den Weg bringen zu wollen, die die Abschaffung von „Obamacare" mit einer zweijährigen Verzögerung vorsehen würde. Zwei weitere republikanische Parlamentarier hatten zuvor erklärt, sie könnten auch den überarbeiteten Gesetzentwurf für die Gesundheitsreform nicht mittragen. Nach diesem Rückzug gibt es keine Mehrheit mehr für das Projekt.
Termine des Tages: | |
10:30 Uhr - GB: Verbraucher- und Erzeugerpreise Juni | |
11:00 Uhr - DE: ZEW-Konjunkturerwartungen Juli | |
14:30 Uhr - US: Importpreise Juni | |
16:00 Uhr - US: NAHB-Hausmarktindex Juli | |
22:30 Uhr - US: API Öl-Lagerbestände i |
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