DAX: Frankreich-Wahl beflügelt nur kurz - OPEC will Förderbremse um weitere 9 Monate verlängern
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- Comcast und Charter Communications planen Partnerschaft im Mobilfunkgeschäft
- EZB-Mersch sieht Diskussion über Normalisierung der Geldpolitik gerechtfertigt
- IW: Eine Million neue Jobs in Deutschland bis Ende 2018
- Finanzminister Schäuble sieht Anzeichen für Ende der lockeren Geldpolitik
- Bayer muss im Zuge des Monsanto-Deals einen Teil seines Geschäfts verkaufen
- QSC kehrt in die Gewinnzone zurück - Umsatz sinkt aber deutlich
- SAP-Aktionärsvertreter proben den Aufstand
- Handelsblatt: Fiskus rechnet mit 55 Mrd. Euro Steuer-Mehreinnahmen bis 2020
DAX & Dow Jones
- Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben mit Ernüchterung auf die Wahl Emanuelle Macrons zum französischen Präsidenten reagiert. Auf den neuen französischen Präsidenten kommt viel Arbeit zu. Und die muss Macron unter den erschwerten Bedingungen erledigen, dass er als Parteiloser keine Hausmacht in der Nationalversammlung hat. Der deutsche Leitindex hatte bereits im Vorfeld der Wahl mit kräftigen Aufschlägen einen Großteil des Wahlsieges Macrons eingepreist. Heute setzten dann Gewinnmitnahmen ein. Bei 12.762 Punkten beendete der DAX vorerst seine Rekordfahrt. Zum Handelsende stand der DAX rund 0,18 Prozent tiefer als am Freitag bei 12.694,55 Punkten.
- Der Dow Jones beendete den Tag kaum verändert bei 21.012,28 Punkten, was einem knappen Plus von 0,03 % entspricht. Der Energiesektor war mit einem Plus von 0,71 % der Gewinner unter den Sektoren, während Materialien (-0,8 %) deutlich stärker als der breite Markt verkauft wurden. Apple schreibt seine Gewinnserie fort und beendet den Tag nach einem Plus von 2,71 % mit einer Marktkapitalisierung von 811 Milliarden Dollar.
Rohstoffe
- Das Ölkartell OPEC gibt den Kampf gegen den fallenden Ölpreis nicht auf. Der saudische Energieminister Khalid al-Falih betonte am Montag, die Förderstaaten seien bereit, die Förderkürzung im zweiten Halbjahr aufrechtzuerhalten. Der Preis der Nordseesorte Brent erholte sich leicht.
Unternehmensnachrichten
- alstria office REIT hat nach einem Umsatz- und Gewinnrückgang im ersten Quartal 2017 die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,1 Prozent auf 45,4 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (FFO)verringerte sich um 3,7 Prozent auf 27,9 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr 2017 rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Umsatz von 185 Mio. Euro und einem FFO nach Minderheitsanteilen von 108 Mio. Euro. Die Prognose soll nach dem Übergang von Nutzen und Lasten der 13 im bisherigen Jahresverlauf 2017 akquirierten Objekte angepasst werden.
- Siemens-Technikvorstand Roland Busch strebt eine Konzentration von 50 auf 14 Technologiefelder an. Darunter sind Themen wie autonome Robotik, künstliche Intelligenz, Cyber Security und vernetzte Mobilität. Tendenziell dürften die Forschungskapazitäten dadurch ausgebaut werden - auch in Deutschland und hier etwa im Bereich Leistungselektronik, sagte Busch. „Das ist keine Revolution, das ist eine Evolution.“ Unterdessen hat Siemens einen Großauftrag in Katar zum Ausbau des landesweiten Stromnetzes erhalten. Für rund 790 Mio. Euro soll Siemens 35 Umspannstationen errichten.
- Die Kabelnetzbetreiber Comcast und Charter Communications planen eine Partnerschaft im Mobilfunkgeschäft. Die Unternehmen haben sich laut Wall Street Journal verpflichtet, keine Übernahmen ohne die Zustimmung des jeweils anderen zu starten.
- Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat über seine Generikasparte Sandoz eine Partnerschaft mit der Durect Corp. aus Kalifornien abgeschlossen. Die Zusammenarbeit bezieht sich auf die Entwicklung und die Vermarktung in den USA des Schmerzmittels Posimir.
- Der US-Nahrungsmittelproduzent Sysco Corp. hat im 3. Quartal deutlich mehr verdient. Der Nettogewinn stieg von 217,1 vor Jahresfrist auf 275,9 Mio. Dollar. Dank des florierenden internationalen Geschäfts legte der Umsatz um 1,5 Mrd. auf 13,5 Mrd. Dollar zu.
- Die Sinclair Broadcast Group steht offenbar kurz vor der Abgabe eines Übernahmegebots für Tribune Media. Sinclair soll laut US-Medien 4 Mrd. Dollar für Tribune auf den Tisch legen. Das wären 44 bis 45 Dollar je Aktie.
- Deutsche und europäische Unternehmen wollen eine Identitäts- und Datenplattform aufbauen. Zu dem Projekt gehören die Allianz, Axel Springer, Daimler, Deutsche Bank sowie der Technologie-Thinktank Core und Here Technologies. Ziel ist es, die Registrierungsvorgänge für Kunden im Internet zu vereinfachen und sicher zu gestalten.
- Die Busch-Gruppe, die die Übernahme des Vakuumpumpen-Spezialisten Pfeiffer Vacuum anstrebt und bereits mehr als 30 Prozent der Anteile hält, verlangt den Vorsitz im Aufsichtsrat. Dies sagte Co-Geschäftsführer Sami Busch dem Magazin "Euro am Sonntag". „Wir sind interessiert, den Vorsitz mit einem Familienmitglied zu besetzen, um unser erhebliches Investment zu repräsentieren und als erfahrener Branchenkenner den Vorstand von Pfeiffer Vacuum konstruktiv zu unterstützen."
- Die britische Großbank Standard Chartered plant wegen des Brexits den Frankfurter Standort zur Europa-Zentrale auszubauen. „Wir werden jetzt die notwendige Infrastruktur etablieren, um auf dieser Grundlage eine Banklizenz in Deutschland zu beantragen", sagte Deutschland-Chef Heinz Hilger gegenüber dpa-AFX. „In Deutschland haben wir ohnehin schon die größte Präsenz in Europa nach der Zentrale in London“.
- Der niederländische Farbenhersteller Akzo Nobel will auch die dritte milliardenschwere Übernahmeofferte des US-Konkurrenten PPG Industries nicht akzeptieren. Die Amerikaner hatten Ende April ihr Gebot für Akzo Nobel auf 26,9 Milliarden Euro erhöht. Akzo Nobel habe eine eigene Strategie beschlossen, die ein guter Weg für Wachstum und langfristige Wertschaffung sei, teilte das Unternehmen mit.
- Der Agrarchemiekonern Bayer muss als Auflage zur Übernahme von Monsanto auf einen Teil seines Geschäfts verzichten. Die südafrikanische Wettbewerbsbehörde hat den Kauf des US-Saatgutkonzerns durch den deutschen Rivalen nur unter Bedingungen genehmigt. „Bayer hat diesen Auflagen zugestimmt", so ein Konzernsprecher. Die Behörde fordert, dass sich der Konzern weltweit von der Saatgut-Marke LibertyLink und dem dazugehörigen Unkrautvernichter Liberty trennt.
- Das Telekommunikationsunternehmen QSC hat im ersten Quartal einen Umsatz einen Umsatzrückgang um rund 10 Mio. auf 88,7 Mio. Euro erlitten. Grund waren niedrigere Einnahmen aus dem Telekommunikationsgeschäft mit Wiederverkäufern. Das EBITDA schmolz um 0,8 auf 9,7 Mio. Euro. Unterm Strich erwirtschaftete QSC nach einem Verlust von 0,1 einen Gewinn von 0,6 Mio. Euro. Dabei profitierten die Kölner vor allem von gesunkenen Kosten.
- Der Aktionärsberater ISS empfiehlt den Aktionären, den SAP-Aufsichtsrat an diesem Mittwoch bei der Hauptversammlung nicht zu entlasten, berichtet Reuters. Der britische Investor Hermes wolle ebenfalls gegen eine Entlastung stimmen. Die Investoren kritisierten insbesondere die fehlende Bereitschaft für Änderungen des Vergütungssystems, hieß es.
- Die Großkundensparte T-Systems hat die Deutsche Telekom in den vergangenen zehn Jahren eine Milliarde Euro gekostet. Wenn Bereichsvorstand Reinhard Clemens nicht bald Gewinne liefere, seien seine Tage wohl gezählt, berichtet das „Handelsblatt“. Im Aufsichtsrat herrsche Unruhe.
Konjunktur & Politik
- Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) rechnet mit einem BIP-Wachstum in Deutschland von gut 1,5 Prozent in diesem und 1,75 Prozent im kommenden Jahr.
- Laut einer Schätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) werden in Deutschland bis Ende 2018 insgesamt eine Million neue Arbeitsplätze entstehen. Die Arbeitslosenquote werde dadurch von 6,1 Prozent im Durchschnitt des Jahres 2016 auf 5,5 Prozent im Jahr 2018 sinken, prognostizierten die Kölner Konjunkturexperten.
- Die Bundesregierung will den künftigen Präsidenten Frankreichs, Emmanuel Macron, bei seinen Plänen für mehr Wachstum und Beschäftigung kräftig unterstützen. Allerdings nicht grenzenlos. Die von Macron favorisierten Anleihen, für die mehrere EU-Staaten haften (Eurobonds), lehnt Bundeskanzlerin Angela Merkel weiter strikt ab, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag betonte.
- Die Finanzmarktteilnehmer bewerten die konjunkturelle Lage in der Eurozone äußerst optimistisch. Der von Sentix erhobene Konjunkturindex stieg um weitere 3,5 Punkte auf 27,4 Zähler, wie das Beratungsunternehmen mitteilte. Das ist der höchste Stand sei Sommer 2007. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 25,2 Punkte gerechnet.
- Einem Medienbericht zufolge rechnet Berlin bis 2020 mit deutlich höheren Steuereinnahmen als prognostiziert. Das Bundesfinanzministerium gehe von einem Steuerplus für Bund, Länder und Gemeinden von 55 Milliarden Euro bis Ende des Jahrzehnts gegenüber der Steuerschätzung vom November aus, berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Schätzerkreise. Für dieses Jahr erwarte das Ministerium einen Anstieg der Einnahmen auf 735 Milliarden Euro (plus 10,5 Mrd. gegenüber der November-Schätzung). Der Arbeitskreis der Steuerschätzer wird am Donnerstag seine neue Schätzung bekanntgeben.
- Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht wegen der verbesserten Leistungsfähigkeit der Euro-Staaten eine Normalisierung der Geldpolitik kommen.“"Da sich die wirtschaftliche Lage in der Eurozone insgesamt verbessert hat und die Sorge vor einer Deflation verschwunden ist, gibt es Andeutungen aus dem Kreis des EZB-Vorstands, wonach man dort allmählich den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik einleiten will, sagte Schäuble in einem Interview der "Passauer Neuen Presse" (Samstag). EZB-Direktor Yves Mersch hat sich für ein behutsames Vorgehen der Notenbank in der Debatte ausgesprochen. „Jedwede Diskussion sollte natürlich in einer strukturierten, geordneten und angemessen umsichtigen Weise stattfinden“, sagte Mersch am Montag in Tokio. Markterwartungen hinsichtlich Deflationsrisiken und weiterer Zinssenkungen der EZB hätten nachgelassen. „Und der Fokus beginnt sich in Richtung einer Normalisierung der Geldpolitik in der Zukunft zu verändern,“ sagte der Notenbanker.
- Mit Emmanuel Macron haben die Franzosen einen Politiker in das Präsidentenamt gewählt, der im Wahlkampf ausdrücklich für eine Stärkung der EU eingetreten ist. Macron kam in der Stichwahl am Sonntag auf 66 Prozent der Stimmen, Le Pen auf etwa 34 Prozent. Macron kündigte bereits an, die Zusammenarbeit in der EU und der Eurozone vertiefen zu wollen. Ob er auch eine Regierungsmehrheit bekommt, wird sich bei der Parlamentswahl im Juni entscheiden.
- Griechenland muss für seine Schulden nicht nur nichts bezahlen, sondern verdient damit sogar Geld. Das behauptet laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung der spanische Ökonom Pablo Triana. „Niemals in der Geschichte souveräner Staaten wurde ein Schuldner besser behandelt als Griechenland“, zitiert die FAZ Triana. „Alles zusammengenommen erhält das Land für seine Schulden einen negativen Zinssatz, verdient damit also unter dem Strich Geld.“ Nach seinen Berechnungen ergibt sich ein negativer Zinssatz von 0,28 Prozent, wenn man alle Hilfen zusammenrechnet. Griechenland erhielt in den vergangenen sechs Jahren damit quasi einen Zins dafür, dass es Kredite von mehr als 200 Milliarden Euro bekommen hat.
- Die Industrieunternehmen in Deutschland haben im März deutlich mehr Neubestellungen an Land gezogen als im Vormonat. Der preisbereinigte Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe sei im März saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,0 Prozent höher ausgefallen, berichtete das Statistische Bundesamt. Bankvolkswirte hatten mit einem geringeren Anstieg gerechnet. Zudem wurde der Zuwachs vom Februar von 3,4 auf 3,5 Prozent nach oben revidiert.
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