Kommentar
17:00 Uhr, 07.06.2017

Wall Street: Sinkende Ölpreise sorgen für Abgaben - Bloomberg: EZB senkt Inflationsprognosen

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  • Trump will den Anwalt Christopher Wray zum neuen FBI-Chef FBI machen
  • Porsche SE kauft Karlsruher Softwareanbieter PTV
  • BVerfG: Brennelementesteuer ist verfassungswidrig
  • Jenoptik bestätigt Wachstumsprognose
  • OECD erwartet wirtschaftliche Belebung
  • Deutschland: Auftragseingang Industrie bricht ein
  • Santander schluckt die angeschlagene Banco Popular für einen symbolischen Euro
  • Bayer macht Kasse bei Covestro
  • Tesla stellt Elektro-SUV für den Massenmarkt ab 2019 in Aussicht
  • Australische Wirtschaft seit 103! Quartalen ohne Rezession

DAX

  • Die Anleger am deutschen Aktienmarkt hielten sich heute lange Zeit bedeckt. Im Vorfeld entscheidender Termine (EZB-Sitzung, britische Parlamentswahlen) ist das ein klassisches Herdenverhalten. Nach dem ruhigen Vormittagshandel kam gegen Mittag aber Bewegung in den Markt. Demnach soll die Europäische Notenbank auf ihrer morgigen Sitzung die Inflationsprognosen bis 2019 senken. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich die Notenbank bei der möglichen Straffung ihrer Geldpolitik noch viel Zeit lassen dürfte. Die Anleger können damit noch lange auf extrem billiges Geld von der Notenbank hoffen. Diese Aussicht ließ den Leitindex gegen Mittag ins Plus drehen, zuletzt stand die Frankfurter Benchmark um knapp 0,3 Prozent höher bei 12.728 Punkten. Ein weiteres Zugpferd sind heute die Versorgertitel. Nachdem das Bundesverfassungsgericht die Brennelementsteuer gekippt hatte, drehten die Papiere von E.ON und RWE kräftig auf.
  • Die Wall Street hat am Mittwoch nach einem festeren Start ihre Gewinne wieder abgegeben. Als Belastungsfaktor erwiesen sich die Ölpreise, die negativ auf den Ölbericht des US-Energieministeriums reagierten.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Porsche-Beteiligungsgesellschaft Porsche SE legt für die Übernahme des Karlsruher Softwareanbieters PTV 300 Mio. Euro auf den Tisch. Die PTV Planung Transport Verkehr AG sei ein führender Anbieter von Software für Transportlogistik sowie für Verkehrsplanung und Verkehrsmanagement, hieß es von Porsche.
  • Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann will seine angeschlagene Airline retten und denkt deshalb über eine erweiterte Partnerschaft mit der Lufthansa nach. „Wir müssen 2017 einen Partner finden, und die Lufthansa ist einer von einigen möglichen", sagte der Manager der "Zeit". „Ich prüfe alles, was für Air Berlin Sinn ergibt und die Arbeitsplätze langfristig sichert." Air Berlin kämpft seit März mit Flugausfällen und Problemen bei der Gepäckabfertigung.
  • Der Technologiekonzern Jenoptik hat seine Wachstumsprognose fürs laufende Jahr bestätigt. „Wir erwarten einen Umsatz zwischen 720 und 740 Millionen Euro", sagte Vorstandschef Stefan Traeger auf der Hauptversammlung.
  • Der US-Autozulieferer Delphi will zusammen mit dem französischen Partner Transdev selbstfahrende Minibusse und Taxis in Frankreich versuchsweise auf die Straße bringen.
  • Der US-Lastwagenbauer Navistar hat im zweiten Quartal einen überraschend hohen Verlust von 0,86 US-Dollar je Aktie geschrieben. Analysten hatten mit einem Ergebnis von -0,04 US-Dollar je Aktie gerechnet. Beim Umsatz wurde die Schätzung etwas übertroffen.
  • Das irische Pharmaunternehmen Allergan übernimmt den kleineren Wettbewerber Keller Medical Inc., ohne Nennung eines Kaufpreises.
  • United Natural Foods hat den Umsatz im letzten Quartal um 11 Prozent erhöht, blieb allerdings unter der Analystenschätzung. Beim bereinigten Gewinn je Aktie wurde die Schätzung des Marktes leicht übertroffen.
  • Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass die von 2011 bis 2016 erhobene Brennelementesteuer gegen die Verfassung verstößt. Der Bund habe keine Gesetzgebungskompetenz für den Erlass der Steuer gehabt, hieß es zur Begründung (Az. 2 BvL 6/13). E.ON, RWE und EnBW hatten vor Gericht die Rückzahlung von insgesamt 6,3 Mrd. Euro gefordert und können nach dem Entscheid nun auch mit Rückerstattung rechnen. Der E.ON-Konzern bezifferte seinen Anspruch auf insgesamt 3,3 Mrd. Euro - Steuerzahlungen von 2,85 Mrd. Euro plus 450 Mio. Euro Zinsen. RWE geht von der kompletten Rückerstattung seiner seit 2011 gezahlten Kernbrennstoffsteuer von 1,7 Mrd. Euro aus, wie das Unternehmen erklärte.
  • Der Autobauer Daimler hat im vergangenen Monat weltweit 205.942 Fahrzeuge verkauft und damit 12,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. In China legte der Absatz um 32,2 Prozent zu. Auch in Deutschland konnte Daimler mit 17,4 Prozent Zuwachs deutlich mehr Autos verkaufen.
  • Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat seine Beteiligung an der Tochter Covestro deutlich gesenkt. Der Konzern verkaufte 17,25 Mio. Covestro-Aktien zu je 62,25 Euro an institutionelle Investoren. Der Anteil verminderte sich damit von zuvor 53,3 auf 44,8 Prozent. Der Erlös lag bei brutto rund 1 Milliarden Euro.
  • Tesla-Chef Elon Musk hat einen Elektro-SUV für den Massenmarkt mit dem Namen "Model Y" bereits für das Jahr 2019 angekündigt. Die Nachfrage für das Model Y werde wahrscheinlich höher sein als beim Model 3, sagte Musk beim jährlichen Tesla-Aktionärstreffen in Mountain View.
  • Die spanische Santander hat den finanziell in die Bredouille geratenen Konkurrenten Banco Popular Espanol für einen symbolischen Euro gekauft. Wegen der Akquisition werde das Kapital über die Ausgabe neuer Aktien um sieben Milliarden Euro erhöht, teilte die spanische Großbank mit. Mit dem Geld will die Santander die Kapitallücken der übernommenen Bank schließen.
  • Der US-Fahrdienst Uber hat nach internen Sexismus-Vorwürfen mehr als 20 Mitarbeiter entlassen, berichtet „Bloomberg”. Laut der mit dem Vorgang vertrauten Kanzlei Perkins Coie sind insgesamt 215 Beschwerden bei der Personalabteilung untersucht worden, darunter Hinweise zu Diskriminierung, sexueller Belästigung und Mobbing.

Konjunktur & Politik

  • US-Präsident Donald Trump will den Anwalt Christopher Wray zum neuen Chef der Bundespolizei FBI machen. Das teilte Trump über Twitter mit.
  • Die OECD erwartet eine Verlangsamung der US-Konjunktur. Sie rechnet nun mit einem Plus von 2,1 % in 2017. Das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als noch im März erwartet. Für 2018 geht die OECD von einem Plus um 2,4 % aus (zuvor: +2,8 %).
  • Die EZB rechnet bis 2019 Bloomberg-Informationen zufolge mit einer schwächeren Inflation und einem stärkeren Wirtschaftswachstum als bisher prognostiziert. Demnach rechnen die EZB-Experten für 2017, 2018 und 2019 mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um jeweils 1,5 Prozent. Im März hatte die EZB für 2017 eine Rate von 1,7 Prozent, für 2018 von 1,6 Prozent und für 2019 von 1,7 Prozent erwartet. Wie Bloomberg weiter berichtet, dürfte das BIP in den Jahren 2017 bis 2019 um jeweils 0,1 Prozentpunkte stärker steigen als zuletzt geschätzt.
  • Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr leicht angehoben. OECD rechnet nun mit einem weltweiten Plus von 3,5 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als noch im März erwartet. Für 2018 geht die OECD weiterhin von einem Plus um 3,6 Prozent aus.
  • Der Auftragseingang im deutschen Verarbeitenden Gewerbe fiel im April nach Angaben des Statistischen Bundesamts um 2,1 Prozent niedriger aus als im Vormonat. Ökonomen hatten nur mit einem geringen Rückgang gerechnet. Im März waren die Auftragseingänge um revidiert 1,1 Prozent gestiegen. Die Einbußen ergaben sich nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums aus einer enttäuschenden Auslandsnachfrage.
  • Der preisbereinigte Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe Deutschlands lag nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts im April saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,3 Prozent höher als im Vormonat. Für den Vormonat März ergab sich nach Revision ein Rückgang von 0,3 Prozent (vorläufiger Wert: – 0,8 %).
  • Die australische Wirtschaft ist im ersten Quartal des laufenden Jahres um 0,3 Prozent gewachsen. Damit kam es in der zwölftgrößten Volkswirtschaft der Welt über einen Zeitraum von mindestens 103 Quartalen zu keiner Rezession mehr.

Dividendenausschüttungen

  • Geratherm Medical (0,50 EUR je Aktie)
Termine des Tages:
11:00 Uhr - EWU: BIP Q1 (endgültig)
16.30 Uhr - US: Rohöllagerbestände
21.00 Uhr - US: Verbraucherkredite April

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4 Kommentare

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  • zorro71
    zorro71

    @Teebeutel ... zumal Katars IS-Unterstützung ja seit langem bekannt ist.

    Unbestätigten Insider-Berichten zufolge haben die Russen auch den Wetterbericht gehackt, was der Grund für das schlechte Wetter im Moment sein soll! (Ironie off)

    13:35 Uhr, 07.06. 2017
  • Teebeutel
    Teebeutel

    Irgendwie sind die Russen an allem Schuld ... langsam wird das peinlich.

    13:27 Uhr, 07.06. 2017

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