Kommentar
18:30 Uhr, 11.03.2022

DAX verabschiedet sich mit Plus ins Wochenende - Hoffnung auf Waffenruhe - EU signalisiert Ukraine Beitrittsperspektive

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • US-Konsumklima bricht ein - hohe Inflation belastet Stimmung
  • EU will bis 2027 unabhängig von russischer Energie werden
  • Putin: Bei Ukraine-Gesprächen gibt es positive Veränderungen
  • De Galhau: Keine Rezession trotz Ukraine-Krieg
  • Inflationsrate in Deutschland im Februar über fünf Prozent
  • Gazprom: Gaslieferungen durch Ukraine weiter auf hohem Niveau
  • Bericht: Telekom will Funktürme für €18 Mrd. verkaufen
  • Stress für Meta in Russland

Markt

  • Die Hoffnung auf eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg hat den deutschen Aktienmarkt am Freitag beflügelt. Bei den Gesprächen mit der Ukraine gibt es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge bestimmte positive Fortschritte. Der deutsche Leitindex zog in einer ersten Reaktion auf die Aussage um bis zu 3,7 Prozent auf 13.940 Punkte an. Zuvor hatte er nur gut ein Prozent fester notiert. Dann bröckelten die Gewinne aber wieder ab. Der deutsche Leitindex schloss nur noch mit einem Plus von 1,38 Prozent bei 13.628 Punkten. Der Ukraine-Krieg ist auch das wichtigste Thema bei dem zweitätigen Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Versailles. Dabei beschloss die EU, die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu verringern. Marktbeobachtern zufolge sollten sich die Anleger trotz der heutigen Gewinne nicht zu sehr in Sicherheit wiegen. „Trotz mehrerer Signale, die für einen 'Buy the Dip'-Ansatz bei Aktien sprechen, sind wir weiterhin der Meinung, dass die kurzfristigen Risiken eher nach unten gerichtet sind", warnte Analyst Jonathan Stubbs von der Berenberg Bank. Schwache Tage böten sich demnach nicht unbedingt an, um den Aktienbestand aufzustocken. Auch die Aussicht auf steigende Zinsen wegen der hohen Inflation hält die Börsen derzeit in Atem.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die EU-Kommission ermittelt gegen den Facebook-Konzern Meta und Google. Grund sei eine möglicher Wettbewerbsverzerrung bei Online-Werbung. Eine Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen könne Konkurrenz ausgrenzen, teilte die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager am Freitag mit. Google wies den Verdacht zurück.
  • Der Vorstandsvorsitzende von Knorr-Bremse, Jan Mrosik, wird das Unternehmen im besten Einvernehmen zum 30. April 2022 verlassen und scheidet mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand aus. Dies gab das Unternehmen am Freitag bekannt. Der Aufsichtsrat habe zudem das Mandat von Frank Markus Weber als Finanzvorstand vorzeitig um fünf Jahre verlängert; zugleich übernehme Herr Weber bis zur Regelung der CEO-Nachfolge mit sofortiger Wirkung zusätzlich die Funktion des Vorstandssprechers.
  • Der Volkswagen-Konzern lieferte weltweit im Februar mit 542.900 Fahrzeuge aus und damit 16,7 Prozent weniger aus als ein Jahr zuvor, wie VW am Freitag mitteilte. Im wichtigsten Markt China fielen die Verkäufe um 14,4 Prozent, in Westeuropa um 10,9 Prozent. Nach den ersten beiden Monaten des Jahres steht im VW-Konzern insgesamt ein Rückgang der Auslieferungen von rund einem Sechstel auf 1,24 Mio. Fahrzeuge zu Buche. Der Autobauer hat seit längerem mit dem Mangel an verfügbaren Elektronik-Halbleitern zu kämpfen.
  • Der Kurznachrichtendienst Twitter schränkt die Verbreitung von Nachrichten belarussischer Staatsmedien ein, um Falschmeldungen vorzubeugen. Russland und Belarus sind enge Verbündete. Beiträge würden als staatlich unterstützt gekennzeichnet, teilte Twitter mit. Dies bedeute, dass entsprechende Tweets seltener in Suchresultaten und Empfehlungen auftauchten.
  • Goldman Sachs will angesichts des russischen Angriffs in der Ukraine sein Geschäft in Russland schließen. Die US-Investmentbank ist das erste amerikanische Geldhaus, das einen solchen Schritt geht. „Goldman wickelt sein Geschäft in Russland ab, in Übereinstimmung mit den regulatorischen und Lizenz-Anforderungen“, schrieb die Bank in einer Mitteilung.
  • Facebook und Instagram wollen ihren Nutzern in einigen Ländern vorübergehend erlauben, Beiträge zu veröffentlichen, die den Tod von Russlands Präsident Wladimir Putin und dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko fordern. Auch hasserfüllte Beiträge gegen russische Soldaten würden nicht gesperrt. Dies geht aus internen Emails des Mutterkonzerns Meta hervor, die die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte.
  • Satellitenbilder des US-Unternehmens Maxar Technologies zeigen, dass ein großer russischer Militärkonvoi, der zuletzt nordwestlich von Kiew gesehen wurde, weitgehend aufgelöst und verlagert wurde. Teile des Konvois sollen weiter nördlich in der Nähe von Lubjanka neu positioniert worden sein.
  • Der US-Softwarekonzern Oracle enttäuschte mit einem Gewinnrückgang im vergangenen Quartal. Im vergangenen Quartal war der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) um drei Prozent auf 1,13 Dollar gesunken. Analysten hatten mit einem Anstieg auf 1,18 Dollar gerechnet. Der Nettogewinn fiel um mehr als Hälfte auf 2,3 Mrd. Dollar, während der Umsatz um vier Prozent auf 10,5 Mrd. Dollar zulegen konnte.
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Dem E-Autobauer Rivian machen Lieferkettenprobleme das Leben schwer. Dessen Schätzungen für das laufende Quartal haben die Erwartungen verfehlt. Für das abgelaufene Jahresviertel meldete Rivian einen Verlust von 2,43 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 54 Mio. Dollar, während die von Refinitiv befragten Analysten einen Verlust von 1,97 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 60 Mio. Dollar erwartet hatten.
  • Der chinesische Fahrdienstvermittler Didi hat Bloomberg zufolgeseine Vorbereitungen für einen in Hongkong geplanten Börsengang ausgesetzt. Das Vorhaben sei wegen Schwierigkeiten mit den Behörden gestoppt worden, berichtete die Nachrichtenagentur am Freitag. 

  • Beim Immobilienkonzern Adler Group rumort es weiter. Die Sonderuntersuchung zu den Vorwürfen der Investmentfirma Viceroy solle bis zum 25. März verlängert werden, hieß es in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Schreiben des Verwaltungsratsvorsitzenden Stefan Kirsten. Grund sei, dass verschiedene von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG untersuchte Komplexe noch nicht komplett abgearbeitet werden konnten.
  • Der französische Brillenkonzern EssilorLuxottica hat im vergangenen Jahr Umsatz und Gewinn nicht nur im Vergleich zum Pandemie-Jahr 2020 kräftig gesteigert, sondern auch zum Vorkrisenjahr 2019. Einschließlich seiner Tochter Grandvision setzte der Konzern im Gesamtjahr 21,5 Mrd. Euro um - 2,5 Prozent mehr als 2019.
  • Das Biotechunternehmen Morphosys aus Planegg bei München stellt bei seiner US-Tochter Constellation Pharmaceuticals die Forschung neu auf und schreibt deshalb eine Viertelmilliarde Euro ab. Künftig wollen sich die Morphosys nur noch auf die am weitesten fortgeschrittenen Medikamentenkandidaten des US-Krebsspezialisten konzentrieren. Die vorklinischen Programme von Constellation in den USA werden eingestellt, sagte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage von dpa-AFX.
  • Moskau will die Plattformen des Meta-Konzerns in Russland stoppen, sollte sich ein Reuters-Bericht zur Zulassung von Gewaltaufrufen bewahrheiten, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamts Dmitri Peskow. „Wir wollen dem Reuters-Bericht nicht glauben. Das ist kaum vorstellbar. Wir hoffen, dass es nicht stimmt." Ansonsten müsse es entschlossene Schritte geben, um die Aktivitäten dieser Firma zu beenden. Meta hatte laut Reuters ein Verbot von Gewaltaufrufen gegen das russische Militär und die russische Führung für Facebook- und Instagram-Nutzer in einigen Ländern vorübergehend aufgehoben.
  • Die Deutsche Bank ist gesundet, das Jahresergebnis 2021 war so hoch wie zuletzt vor einer Dekade. So erlaubt es sich das Institut, an seine Vorstände und Mitarbeiter wieder mehr Boni auszuschütten. Der Topf für die variable Vergütung der Mitarbeiter für das Geschäftsjahr 2021 enthält mit 2,1 Mrd. Euro 14 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Frankfurter Konzern am Freitag anlässlich der Veröffentlichung seines Geschäftsberichts mitteilte. Der Vorstand kommt auf eine Gesamtvergütung von rund 66,5 Mio. Euro. Ein Jahr zuvor hatte der Vorstand insgesamt 50 Mio. Euro erhalten. Die Gesamtvergütung für Konzernchef Christian Sewing stieg binnen Jahresfrist von rund 7,4 auf 8,8 Mio. Euro.
  • Die Deutsche Telekom will sich von ihren mehr als 40.000 Funktürmen und Sendemasten trennen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Das solle dem hoch verschuldeten Konzern Milliarden in die Kasse spielen. Innerhalb der nächsten zwei Wochen würden Gebote angenommen, hieß es weiter. Goldman Sachs berate den Bonner Konzern beim Verkauf des Funkturmgeschäfts, dessen Wert auf bis zu 18 Milliarden Euro geschätzt werde. Das Funkturmgeschäft umfasst 40.100 Standorte und setzte im vergangenen Jahr 1,1 Mrd. Euro um.
  • Der Chemiekonzern Lanxess hat 2021 einen Gesamtumsatzanstieg auch dank der Übernahme von Emerald Kalama Chemical um fast 25 Prozent auf 7,56 Mrd. Euro gesteigert. Trotz höherer Kosten für Rohstoffe, Energie und Transport, die sich besonders ab dem vierten Quartal bemerkbar machten, erreichte Lanxess 2021 die Gewinnschätzung des Marktes. Das bereinigte operative Ergebnis legte um gut 17 Prozent auf 1,01 Mrd. Euro zu. Unter dem Strich blieb aus dem fortgeführten Geschäft mit 218 Mio. Euro deutlich weniger Überschuss übrig als im Vorjahr, da seinerzeit ein hoher außerordentlicher Ertrag verbucht worden war. Die Dividende soll nun um fünf Prozent auf 1,05 Euro je Aktie angehoben werden.
  • Russland liefert eigenen Angaben zufolge weiter in hohen Mengen Gas für den Transit durch die Ukraine nach Europa. An diesem Freitag werde erneut die vertraglich vereinbarte Menge von 109,5 Mio. Kubikmeter bereit gestellt, sagte Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow der Agentur Interfax zufolge. Am Donnerstag hatte Präsident Wladimir Putin klar gestellt, dass Öl- und Gas-Lieferungen ins Ausland weiter laufen werden.
  • Im Februar setzten die Autohersteller in China mit 1,74 Mio. Einheiten rund 19 Prozent mehr Fahrzeuge an die Händler ab als ein Jahr zuvor, wie der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) am Freitag mitteilte. Bei den Pkws alleine ergab sich ein Plus von 28 Prozent auf 1,49 Mio. Stück. Vor allem Elektroautos konnten zulegen und verkauften sich fast dreimal so gut wie letztes Jahr.

Konjunktur & Politik

  • Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima ist im März zum Vormonat um 3,1 auf 59,7 Punkte gesunken, wie die Universität nach einer ersten Umfragerunde mitteilte. Es ist der niedrigste Wert seit 2011. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 60,9 Punkte gerechnet. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen trübten sich ein. Die Stimmung der Verbraucher belastete vor allem die hohe Inflation, aber auch der Krieg in der Ukraine. Dieser dürfte die Rohstoff- und Energiepreise weiter anheizen.
  • Auf dem zweitägigen EU-Gipfel in Versailles beschlossen die 27 Staats- und Regierungschefs am Freitag, der Ukraine eine generelle Beitrittsperspektive zu bieten. Ein konkreter Zeitraum oder eine Zusage war damit nicht verknüpft. Die EU-Staaten einigten sich, die EU-Kommission um die Prüfung des am 28. Februar gestellten Beitrittsantrages anzurufen, unabhängig davon aber die Beziehungen zu dem Land weiter zu vertiefen.
  • Eine Mehrheit der Bevölkerung hierzulande ist laut einer Umfrage dagegen, dass Deutschland weiter Öl und Gas aus Russland bezieht. Dem ZDF-"Politbarometer" zufolge sind 55 Prozent für einen Importstopp, selbst wenn dann in Deutschland Versorgungsprobleme auftreten würden. 39 Prozent sind dagegen, 6 Prozent machten keine Angaben, wie aus der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen hervorgeht. Deutschland bezieht einen großen Teil seiner Gas- und Erdölimporte aus Russland. Auch die EU: Die Union will Ratspräsident Charles Michel zufolge bis Mai einen Vorschlag unterbreiten, um bis 2027 von russischem Öl, Erdgas und Kohle unabhängig zu werden. Zudem werde ein Energieplan für den kommenden Winter benötigt, sagt er. „Wir müssen für den nächsten Winter gerüstet sein. Also werden wir eine Task Force gründen, die einen Nachfüllplan für den nächsten Winter entwirft", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu Gasspeichern. Bis Ende des Monats werde die Kommission einen konkreten Gesetzesvorschlag für Mindestfüllstände für Gasspeicher machen, damit diese bis spätestens Oktober jedes Jahr zu 90 Prozent gefüllt werden. Diese und andere mögliche Maßnahmen, um russische Gasimporte zu reduzieren und die stark angestiegenen Energiepreise zu senken, hatte die Kommission bereits am Dienstag vorgestellt.
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Die russische Botschaft in den USA fordert von der US-Regierung, die „extremistischen Aktivitäten" des Facebook-Mutterkonzern Meta zu beenden. „Metas aggressive und kriminelle Politik, die zur Aufstachelung von Hass und Feindseligkeit gegenüber Russen führt, ist empörend", so die russische Botschaft in einer Erklärung, wie Reuters berichtet. Facebook und Instagram hatten das Verbot von Gewaltaufrufen gegen das russische Militär und die Moskauer Führung für Nutzer in einigen Ländern aufgehoben.
  • Bei den Gesprächen mit der Ukraine gibt es nach den Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin gewisse Fortschritte. „Es gibt bestimmte positive Veränderungen, sagen mir Unterhändler auf unserer Seite", sagte er laut Reuters am Freitag bei einem Treffen mit seinem belarussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko. Die Gespräche würden „praktisch täglich" fortgesetzt, so Putin. Einzelheiten habe er nicht genannt. Er werde aber Details bei seiner Unterredung mit Lukaschenko nennen, sagte Putin in seiner im Fernsehen übertragenen Stellungnahme. Russland beharrt derweil auf seine eigenen Forderungen an die Ukraine und die NATO. Dabei geht es um Beseitigung von NATO-Infrastruktur an Russlands westlichen Grenzen und um die Handlungen der Ukraine im Donbass, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge sagte.
  • Russland setzt die Pressesprecherin des inhaftierten Oppositionspolitikers Alexej Nawalny, Kira Jarmisch, auf eine internationale Fahndungsliste. Jarmisch hat Russland vergangenes Jahr verlassen. Sie soll sich nicht an Auflagen wegen der Corona-Pandemie gehalten haben.
  • Die EU hat eine erste Hilfsleistung an die Ukraine erbracht. Es seien 300 Mio. Euro ausgeschüttet worden, kündigte die EU-Kommission am Freitag an. Weitere 300 Mio. Euro sollen demnach nächste Woche folgen. Insgesamt sind 1,2 Mord. Euro an Notfallkrediten vorgesehen, die restlichen 600 Mio. sollten im Laufe des Jahres folgen, hieß es. Ihre Militärhilfe für die Ukraine will die EU verdoppeln. Die EU-Kommission habe daher vorgeschlagen, weitere 500 Millionen Euro bereitzustellen, sagt der Außenbeauftragte Josep Borrell am Rande des EU-Sondergipfels in Versailles. „Jeder war sich vollkommen bewusst, dass wir unsere militärische Unterstützung für die Ukraine verstärken müssen“. Er sei sicher, dass die Staats- und Regierungschefs dieses Geld genehmigen werden."
  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Moldau weitere Finanzhilfe versprochen. Grund ist, dass die Republik 250.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland Ukraine aufgenommen hat. Darauf habe man sich mit der Regierung verständigt, nachdem diese um eine Überarbeitung des laufenden Programmes gebeten habe, sagt der Leiter der IWF-Mission in Moldau, Ruben Atoyan.
  • Das argentinische Parlament hat ein neues Schuldenabkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) abgesegnet. Innerhalb der Abgeordnetenkammer stimmten am frühen Freitagmorgen 202 Parlamentarier für das Gesetz und 37 dagegen, während sich 13 enthielten. Die Initiative wurde auch von vielen Abgeordneten der Opposition mitgetragen.
  • Der russische Krieg gegen die Ukraine hat nach Angaben aus Kiew bereits Schäden von umgerechnet mehr als 100 Milliarden Euro mit sich gebracht. „Heute ist diese Ziffer konkretisiert worden - es sind 119 Milliarden US-Dollar", sagte der ukrainische Vize-Wirtschaftsminister Denys Kudin am Freitag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform. Unabhängig überprüfen ließ sich diese Zahl zunächst nicht.
  • Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hält die derzeitige Corona-Lage in Deutschland für angespannt. „Nach wie vor erkranken viel zu viele Menschen schwer an Covid und nach wie vor sterben auch zu viele Menschen an dieser Erkrankung. Und nach wie vor erleiden auch viele Menschen Langzeitfolgen von Covid", sagte Wieler am Freitag in Berlin
  • Der Patriarch der Russisch-Orthodoxen Kirche, Kyrill, ist auf die Bitte des Ökumenischen Rats der Kirchen um Bemühungen für ein Ende des Krieges in der Ukraine nicht eingegangen. „Kräfte, die Russland offen als ihren Feind betrachten, sind für den Konflikt verantwortlich. Die Nato hat ihre militärische Präsenz an Russlands Grenzen ausgebaut und Russlands Sorgen vor einem Angriff ignoriert. Dieser tragische Konflikt ist Teil einer großangelegten geopolitischen Strategie geworden, dessen oberstes Ziel es ist, Russland zu schwächen. Die Sanktionen gegen Russland sind darauf angelegt, die Bevölkerung zu treffen. Die Russophobie breitet sich in der westlichen Welt in einem noch nie da gewesenen Tempo aus", so der Patriarch.
  • Das EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau rechnet nicht damit, dass die Euro-Wirtschaft wegen dem Ukraine-Krieg schrumpft. „Das Wachstum bleibt positiv, es gibt keine Rezession", sagte der französische Notenbankchef dem Sender „BFM Business Radio“, wie Reuters berichtet. Freilich werde es Folgen für die Konjunktur geben. Er erwarte auch nicht, dass die Preise dauerhaft so hoch blieben wie derzeit, so de Galhau. „Die Inflation in Europa sollte wieder auf etwa zwei Prozent zurückgehen“, sagte er.
  • Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, will Pfeiler im Köcher behalten und einen möglichen Stopp russischer Energieimporte vorerst nicht mittragen. Alle Optionen lägen auf dem Tisch, sagte er am Freitagmorgen im Deutschlandfunk. „Aber wir müssen noch die Möglichkeit haben, weitere Sanktionen zu treffen. Der Krieg hat jetzt wirklich barbarische Formen angenommen.“ Die Europäische Union hat Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine zwar mit massiven Sanktionen belegt. Davon ausgenommen blieben bisher aber Lieferungen von Gas, Erdöl und Kohle. Vor allem Deutschland ist abhängig von russischen Energielieferungen. Der Ostausschuss der deutschen Wirtschaft warnt sogar vor einem Importstopp für russisches Erdgas. „Sanktionen gegen russische Gaslieferungen wären eine erhebliche Herausforderung für die Versorgungssicherheit Deutschlands", sagt Verbandschef Oliver Hermes. „Ein kurzfristiger Stopp der Erdgaseinfuhren würde ganze Industriezweige und die Versorgung der Haushalte mit Strom und Wärme massiv gefährden." Alternative Beschaffungsmöglichkeiten für Erdgas seien kurzfristig nicht ausreichend verfügbar. Schon jetzt stünden viele Grundstoffindustrien, die Erdgas als Energieträger und Rohstoff benötigten, mit dem Rücken an der Wand.
  • Die Inflationsrate in Deutschland lag im Februar bei 5,1 Prozent und bleibt damit auf einem hohen Stand. Dies gab das Statistische Bundesamt am Freitag auf Grundlage finaler Daten bekannt. Im Vormonat Januar hatte die Rate noch bei 4,9 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Februar um 0,9 Prozent. Preistreiber bleibt mit weitem Abstand die Energie. Die Preise für Energieprodukte lagen mit plus 22,5 Prozent deutlich über der Gesamtteuerung. Binnen Jahresfrist erhöhten sich die Kraftstoffpreise um 25,8 Prozent und die Preise für Haushaltsenergie um 20,8 Prozent.
  • Die Arbeitskosten je geleistete Arbeitsstunde sind in Deutschland im vierten Quartal vergangenen Jahres saison- und kalenderbereinigt um 1,5 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2021 gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vorjahresvergleich erhöhten sich die Arbeitskosten im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember 2021kalenderbereinigt um 2,4 Prozent.

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