Kommentar
17:45 Uhr, 20.12.2019

DAX geht fester ins Wochenende - US-Wirtschaft wächst wie erwartet

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  • GfK-Konsumklima sinkt leicht
  • Shell kündigt milliardenschwere Abschreibungen an
  • Japanische Konzerne wollen bei "Here" einsteigen
  • Nestlé bringt Wurstmarke Herta in Joint Venture ein
  • Nike übertrifft die Erwartungem

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt hat sich am heutigen "großen Verfallstag" mit Kursgewinnen ins Wochenende verabschiedet. Der DAX legte per Xetra-Schlusskurs um 0,81 Prozent auf 13.318,90 Punkte zu und konnte damit die Kursverluste der vorangegangenen Handelstage teilweise wieder wettmachen. Auf Wochensicht beträgt das Plus 0,27 Prozent. Kurz vor dem Verfall der Terminkontrakte auf Indizes der Stoxx-Familie um 12:00 Uhr zogen die europäischen Aktienmärkte spürbar an, so auch der DAX. Auch nach dem Verfall konnten die Gewinne zum größten Teil gehalten werden. Am heutigen sogenannten "Hexensabbat" verfallen Futures und Optionen auf Indizes und einzelne Aktien. Der Verfall kann häufig zu stärkeren Bewegungen führen, da Spekulanten am Terminmarkt versuchen, die Kurse in für sich günstige Richtungen zu bewegen. Wichtige Wirtschaftsdaten zur Verbraucherstimmung stehen ebenfalls an, so um 16.00 Uhr MEZ das vorläufige US-Konsumklima der Universität Michigan. Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal wie erwartet mit einer Jahresrate von 2,1 Prozent gewachsen, wie am Freitag im Rahmen der finalen Veröffentlichung bestätigt wurde.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Das US-Justizministerium und die Aufsichtsbehörde FCC sind offenbar dabei, die Papiere für die Fusion von Sprint & T-Mobile US zu unterzeichnen und kritisieren die Klagen, die einzelne Bundesstaaten gegen die Fusion eingereicht haben, wie das "Wall Street Journal" berichtet.
  • Der Boeing-Zulieferer Spirit AeroSystems stoppt die Produktion von Teilen für die Krisenmaschinen vom Typ Boeing 737 MAX ab dem 1. Januar 2020. Boeing hatte erst vor wenigen Tagen angekündigt, die Produktion der 737 MAX im Januar vorübergehend einzustellen. Nach zwei Abstürzen dürfen die Maschinen bereits seit Monaten weltweit nicht mehr fliegen. Eine Neuzulassung wird es erst im neuen Jahr geben.
  • Der zu Alphabet gehörende Suchmaschinenbetreiber Google muss in Frankreich eine Strafe im Volumen von 150 Millionen Dollar zahlen. Die Wettbewerbsbehörde wirft dem Konzern vor, seine beherrschende Marktposition bei der Suchmaschinenwerbung ausgenutzt zu haben.
  • Im heiß umkämpften Markt der Essenslieferdienste zeichnet sich eine Fusion zweier Branchenriesen ab. Der britische Essenslieferdienst Just Eat empfiehlt eine Ablehnung des finalen Übernahmeangebots der Internetholding Prosus und empfiehlt seinen Aktionären stattdessen die Annahme eines Übernahmeangebots des niederländischen Wettbewerbers Takeaway. Takeaway will beide Unternehmen miteinander fusionieren und bietet den Just-Eat-Aktionären eine Beteiligung von 57,5 Prozent an dem geplanten neuen Konzern. Dies entspricht umgerechnet einer Bewertung von 916 Pence je Just-Eat-Aktie. Prosus hatte hingegen nur 800 Pence je Aktie in bar geboten.
  • Der Konsumgüterkonzern Henkel prüft einen Umbau seiner Sparte Beauty & Care. Der Bereich sei nicht so gut aufgestellt wie gewünscht, sagte Simone Bagel-Trah, Vorsitzende des Gesellschafterausschusses, dem "Manager Magazin".
  • Der britische-niederländische Ölkonzern Royal Dutch Shell rechnet für das vierte Quartal mit Abschreibungen nach Steuern von 1,7 bis 2,3 Milliarden Dollar. Verantwortlich seien die mageren gesamtwirtschaftlichen Aussichten, teilte Shell mit. Die schwache Wirtschaftslage führe auch zu mageren Gewinnspannen im Raffinerie-Geschäft, zudem sei jahreszeitlich bedingt ein Margenrückgang zu erwarten. Die Investitionen im Gesamtjahr dürften am unteren Ende der Spanne von 24 bis 29 Milliarden Dollar liegen.
  • Am Kartendienst "Here" der deutschen Autobauer Daimler, Volkswagen und BMW wollen sich zwei japanische Großkonzerne beteiligen. Über ein Gemeinschaftsunternehmen wollten der Autobauer Mitsubishi und der Telekommunikationskonzern Nippon Telegraph and Telephone (NTT) gemeinsam 30 Prozent der Anteile an Here übernehmen, wie Here am Freitag mitteilte. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Here entwickelt sehr genaue digitale Karten, wie sie für das autonome Fahren benötigt werden. Daimler, VW und BMW hatten immer wieder betont, dass das Unternehmen auch für weitere Partnern offenstehen soll.
  • Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé bringt seine Wurstmarke Herta in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem spanischen Lebensmittelkonzern Casa Tarradellas ein. An dem Joint Venture wird Nestlé 40 Prozent der Anteile und Casa Tarradellas 60 Prozent der Anteile halten, wie Nestlé mitteilte. Die vegetarischen Produkte der Marke Herta bleiben im Besitz von Nestlé.
  • Der weltgrößte Sportartikelhersteller Nike hat im zweiten Quartal einen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Umsatz erhöhte sich um rund zehn Prozent auf 10,3 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn legte um 32 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar zu. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 0,52 Dollar auf 0,70 Dollar, womit die Analystenschätzungen von 0,58 Dollar übertroffen wurden.

Konjunktur & Politik

  • Das britische Parlament hat dem Brexit-Gesetz zugestimmt. Ein Brexit zum 31. Januar gilt damit als so gut wie sicher, obwohl weitere Schritte, darunter die Zustimmung des Oberhauses, im Januar noch erfolgen müssen.
  • USA: Das von der Universität Michigan ermittelte US-Konsumklima ist im Dezember nach endgültigen Angaben auf 99,3 Punkte gestiegen. Erwartet wurden 99,2 Punkte nach 96,8 Punkten im Vormonat.
  • Die persönlichen Einkommen in den USA sind im November um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,3 Prozent, nach einem Plus von revidiert 0,1 Prozent (ursprünglich: keine Veränderung) im Vormonat. Die persönlichen Konsumausgaben stiegen um 0,3 Prozent, nach einem Plus von 0,1 Prozent im Vormonat.
  • Eurozone: Das Verbrauchervertrauen in der Eurozone ist im Dezember nach vorläufigen Angaben auf minus 8,1 Punkte gesunken. Erwartet wurden minus 7,0 Punkte, nach minus 7,2 Punkten im Vormonat.
  • Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal nach endgültigen Angaben wie erwartet gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich mit einer aufs Gesamtjahr hochgerechneten (annualisierten) Rate von 2,1 Prozent, wie auf endgültiger Basis mitgeteilt wurde. Dieser Wert war bereits in der vorherigen Veröffentlichung genannt worden. Im zweiten Quartal war die US-Wirtschaft früheren Angaben zufolge um 2,0 Prozent und im ersten Quartal um 3,1 Prozent gewachsen.
  • Der Leistungsbilanzüberschuss der Eurozone ist von 28 Milliarden Euro im September auf 32 Milliarden Euro im Oktober gestiegen, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Vormittag mitgeteilt hat. In der Handelsbilanz stieg der Überschuss von 27 Milliarden Euro auf 30 Milliarden Euro, wobei die Exporte von 202 auf 206 Milliarden Euro zulegten und die Importe bei 176 Milliarden Euro stagnierten. Die Dienstleistungsbilanz schloss wie im Vormonat mit einem Überschuss von 10 Milliarden Euro ab.
  • Die britische Wirtschaft ist im dritten Quartal stärker gewachsen als zunächst gemeldet. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich um 0,4 Prozent zum Vorquartal, wie das nationale Statistikamt ONS am Freitag auf endgültiger Basis mitteilte. Zuvor war noch ein Wachstum um 0,3 Prozent gemeldet worden.
  • Die Stimmung der deutschen Verbraucher trübt sich leicht ein. Das GfK-Konsumklima für Januar 2020 sinkt gegenüber dem Vormonat um 0,1 Punkte auf 9,6 Zähler, wie das Marktforschungsunternehmen GfK am Morgen mitteilte. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg auf 9,8 Punkte. Der konjunkturelle Gegenwind in Deutschland und vor allem die gesunkene Einkommenserwartung sorgen laut GfK dafür, dass das Konsumklima leicht verliert. Die sogenannte Anschaffungsneigung konnte hingegen leicht zulegen. "Eine wichtige Stütze erfährt die Anschaffungsneigung dabei durch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank", meint der GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. "Drohende Strafzinsen für Geldanlagen haben die Sparneigung auf ein neues Allzeit-Tief stürzen lassen und machen das Sparen wenig attraktiv. Für den Handel sind das im Jahresendspurt sicherlich gute Nachrichten", meint der Experte.
  • Das britische Unterhaus stimmt am Freitagnachmittag über das Austrittsabkommen mit der Europäischen Union ab. Nach dem sehr deutlichen Wahlsieg der Konservativen bei der Parlamentswahl in der vergangenen Woche gilt eine Zustimmung zu dem von Premierminister Boris Johnson mit der EU ausgehandelten Austrittsabkommen als sicher. Zuvor, als die Konservativen keine eigene Mehrheit im Unterhaus hatten, waren Johnson und seine Vorgängerin Theresa May wiederholt am Parlament gescheitert.
  • US-Präsident Donald Trump fordert einen baldigen Beginn des Amtsenthebungsverfahrens gegen ihn im Senat. "Ich will eine sofortige Verhandlung!", schrieb Trump am Donnerstagabend auf Twitter. Hintergrund ist der bevorstehende Wahlkampf zur Präsidentschaftswahl 2020.
  • Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat sich dafür ausgesprochen, ein Handelsabkommen zwischen den USA und China erst dann zu schließen, wenn zwei in China inhaftierte Kanadier freigelassen wurden. Sie waren als Vergeltung in China verhaftet worden, nachdem die Finanzchefin von Huawei auf Geheiß der USA in Kanada festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden war.

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