Dow Jones kann Gewinne nicht halten - Cohn, Mnuchin stellen Steuerreform vor
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- US-Rohöllagerbestände fallen weiter
- Boeing glänzt mit Gewinnsprung
- Munich Re sieht sich weiter auf Kurs
- DIW Berlin: Deutsche Wirtschaft wächst solide
- Axel Springer will Mediengeschäft stabil halten
- Klöckner & Co mit dem besten Quartalsergebnis seit sechs Jahren
- Texas Instruments meldet Umsatz und Gewinnsprung für das erste Quartal
- Daimler profitiert vom rasanten Wachstum der Pkw-Sparte
- CTS Eventim nach Aktienplatzierung unter Druck
- PSA Peugeot, Citroen steigert Umsatz und Absatz
- Alitalia wird laut Verkehrsminister Delrio an den Meistbietenden verkauft
DAX & Dow Jones
- Nun soll es endlich soweit sein: An diesem Mittwoch will US-Präsident Donald Trump preisgeben, wie er sich seine Steuerreform vorstellt. Laut US-Medien will Trump vorschlagen, die Unternehmenssteuer von 35 auf 15 Prozent zu senken. Außerdem sollen Unternehmen, die Geld aus dem Ausland zurück in die USA holen, darauf nur 10 Prozent Steuern entrichten müssen. Die Anleger am deutschen Aktienmarkt warten gespannt auf die Einzelheiten und bleiben deshalb in Deckung. Zudem müssen sich auch die rasanten Gewinne und Rekordstände der vergangenen Tage erst einmal verarbeitet werden. Und so bewegt sich der DAX den ganzen Handelstag über nur in einer engen Handelsspanne. Im Verlauf des Nachmittags setzte der DAX allerdings seine Rekordjagd fort und markierte erneut ein Allzeithoch, das allerdings mit 12.484,91 Zählern nur weniger Punkte unter dem gestern erreichten Hoch liegt.
- Der Dow Jones kann seine Gewinne im Tagesverlauf nicht halten und sinkt in der letzten Stunde ins Minus, wo er den Handel dann bei 20.975,09 Punkten (-0,10 %) beendet. Die heute vorgestellte Steuerreform konnte bei Anlegern keine Phantasie erzeugen, aber mindestens die Retailer (XRT +0,97 %) zeigten sich erfreut darüber, dass das gefürchtete Unwort der "Border Adjustment Tax" heute nicht eingebracht wurde.
Unternehmensnachrichten
- Die Nettoerlöse der Deutschen Börse legten im ersten Quartal zum Vorjahr um 2 Prozent auf 623 Millionen Euro zu. Insbesondere die sehr positive Entwicklung der Abwicklungs- und Verwahrsparte Clearstream sowie das Wachstum bei Zinsderivaten an der Terminbörse Eurex haben zu der erfreulichen Entwicklung beigetragen und damit die Schwäche in Aktien- und Indexderivate-Geschäften mehr als ausgeglichen. Das Ebit verbesserte sich um 44 Prozent auf 431,5 Millionen Euro, und der Periodenüberschuss stieg um 41 % auf 280,1 Millionen Euro.
- Eine Steuergutschrift hat dem Flugzeugbauer Boeing zum Jahresstart ein Gewinnplus von 19 Prozent auf 1,45 Mrd. ZS.Dollar beschert. CEO Muilenburg erhöhte als Folge des Gewinnsprungs seine Erwartungen für 2017.
- Procter & Gambles’ Nettogewinn sank im dritten Quartal um 8 Prozent auf 2,5 Mrd. US-Dollar. Bereinigt um Sonderfaktoren erhöhte der Konzern sein Ergebnis je Aktie um 12 Prozent auf 0,96 US-Dollar.
- Der Kurznachrichtendienst Twitter hat wieder deutlich mehr Nutzer gewonnen. Im ersten Quartal kamen 9 Mio. monatlich Aktive Nutzer hinzu (insgesamt: 328 Mio.). Im Vierteljahr davor waren es nur 2 Mio. gewesen. Der Umsatz sank im ersten Quartal im Jahresvergleich um acht Prozent auf 548 Mio. US-Dollar
- Der Getränkekonzern PepsiCo hat im ersten Quartal deutlich mehr Gewinn gemacht. Der Überschuss stieg um 41 Prozent auf 1,3 Mrd. US-Dollar. Der Umsatz kletterte um 2 Prozent auf 12,05 Mrd. US-Dollar.
- Der Umsatz des US-Mischkonzerns United Technologies legte im ersten Quartal um 3 % Prozent auf 13,8 Mrd. US-Dollar zu. Unter dem Strich blieben 1,386 Mrd. US-Dollar hängen, ein Plus von 17 Prozent.
- Der US-Metallkonzern Arconic hat die Erwartungen im letzten Quartal übertroffen. Der Überschuss legte von 16 vor Jahresfrist auf 322 Mio. US-Dollar zu. Grund waren jedoch Sonderfaktoren im Zuge der Abspaltung von Alcoa.
- Der US-Telekomriese AT&T hat die Erwartungen im 1. Quartal nur teilweise erfüllt. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg um 2 Cent auf 0,74 Dollar.
- Der US-Stahlkonzern U.S. Steel ist im ersten Quartal überraschend in die roten Zahlen gerutscht.
- Die Comdirect-Bank hat im ersten Quartal in einem weiter schwierigen Zinsumfeld höhere Erträge erzielt und den Gewinn gesteigert. Das betreute Kundenvermögen legte um 4,3 Mrd. Euro auf den Rekordwert von 80,03 Mrd. Euro zu.
- Der Medienkonzern Axel Springer will das Geschäft mit Bezahlangeboten stabil halten. Von diesem Jahr bis 2019 wolle der Konzern ein Ergebnis in dieser Sparte, zu der die traditionellen Medien in Print und Digital zählen, von jährlich 205 bis 225 Millionen Euro erzielen, sagte Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner auf der Hauptversammlung. Mittlerweile erwirtschaftet Springer fast drei Viertel des operativen Gewinns und vier Fünftel der Werbeerlöse im Digitalbereich.
- Nach Einschätzung des scheidenden Munich Re-Vorstandschefs Nikolaus von Bomhard liegt der weltgrößte Rückversicherer nach den ersten drei Monaten des Geschäftsjahrs gut auf Kurs, um das Gewinnziel zu erreichen. Die Münchner Rück geht für 2017 von einem Gewinnrückgang von 200 bis 600 Mio. auf 2,0 bis 2,4 Mrd. Euro aus. Grund dafür sind die niedrigen Zinsen und der Preisdruck in der Rückversicherung. Sein Nachfolger Joachim Wenning werde die Potenziale des weltgrößten Rückversicherers kraftvoll entwickeln und in absehbarer Zeit auch wieder steigende Gewinne erzielen, sagte der 60-jährige Manager auf der Hauptversammlung.
- Die spanische Großbank Santander hat dank eines Gewinnsprungs im größten Einzelmarkt Brasilien einen Gewinnsprung 15 Prozent auf 1,87 Mrd. Euro im ersten Quartal erzielt.
- Der Stuttgarter Autohersteller Daimler profitiert derzeit vor allem vom starken Wachstum der Kernmarke Mercedes-Benz. Im ersten Quartal hatte die Marke mit gut 560.000 Autos 16 Prozent mehr verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz stieg um 11 Prozent auf 38,8 Mrd. Euro. Netto verdiente Daimler 2,80 Mrd. Euro und damit doppelt soviel wie im Vorjahr. Der Vorstand rechnet nun für 2017 mit einem „deutlichen" Plus beim operativen Ergebnis sowie bei Umsatz und Absatz. Bisher hatte Daimler nur leichte Steigerungen erwartet.
- Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat im ersten Quartal dank der guten Lage an den Kapitalmärkten mehr verdient als erwartet. Konzernweit stand ein Nettogewinn von 596 Mio. Franken unter dem Strich. Im Vorjahresquartal hatte die Bank wie im gesamten Jahr 2016 noch rote Zahlen geschrieben. Die Erträge legten um 19 Prozent auf 5,5 Mrd. Franken zu.
- CTS Eventim hat am Dienstagabend darüber informiert, dass sich der Großaktionär KPS Stiftung über ein beschleunigtes Bookbuilding-Verfahren von bis zu 4,8 Mio. Aktien oder entsprechend bis zu 5 Prozent der Stimmrechte trennen will. Inzwischen sind die Papiere zu 36 Euro platziert worden.
- Die Vernetzung von Autos und der Produktionsprozesse in der Industrie hat die Geschäfte des US-Chipherstellers Texas Instruments angetrieben. Der Gewinn im ersten Quartal ist um 40 Prozent auf 997 Mio. Dollar in die Höhe gesprungen. Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 3,4 Mrd. US-Dollar.
- Der Umsatz von Klöckner & Co ist im ersten Quartal deutlich um 15,6 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro angestiegen. Der Stahlhändler profitierte dabei von höheren Preisen bei Roherzeugnissen. Das operative Ergebnis (EBITDA) konnte von 16 Mio. im Vorjahreszeitraum auf 77 Mio. Euro mehr als vervierfacht werden. Das Konzernergebnis war mit 36 Mio. Euro (Q1 2016: -14 Mio.) wieder spürbar positiv. Entsprechend verbesserte sich das Ergebnis je Aktie von -0,14 auf 0,36 Euro.
- Der französische Autobauer PSA mit den Marken Peugeot, Citroen und DS hat im ersten Quartal knapp fünf Prozent mehr umgesetzt als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Erlöse stiegen auf 13,6 Mrd. Euro. Dabei profitierte PSA von Preiserhöhungen und einem besseren Geschäft der Autoteilesparte Faurecia. PSA verkaufte knapp 730.000 Autos - 4,2 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Gewinnzahlen veröffentlicht die Gruppe erst wieder mit der Halbjahresbilanz. Laut einem Reuters-Bericht hat die französische Staatsanwaltschaft gegen PSA Ermittlungen wegen des Verdachts auf Abgasmanipulation bei Dieselfahrzeugen eingeleitet. PSA erklärte, die Gesetze streng zu befolgen
- Der französische Linde-Konkurrent Air Liquide kann zum Jahresauftakt glänzende Geschäfte vorweisen. Hilfreich ist auch die Übernahme von Airgas. Der Umsatz legte um 38,5 Prozent auf 5,17 Mrd. Euro zu. Auf vergleichbarer Basis stieg der Umsatz um 1,5 Prozent an. Im Ausblick auf 2017 rechnet das Unternehmen mit einem Gewinnplus.
- BMW-Chef Harald Krüger rechnet mit weiteren Fusionen in Autobranche. „Die Entwicklung der strategischen Pfeiler unserer Industrie kostet sehr viel Geld. Da ist Zusammenarbeit wichtig", sagte Krüger gegenüber dem Wirtschaftsmagazin „Bilanz“. BMW hat sich mit Intel und dem israelischen Kameraspezialisten Mobileye zusammengetan, um bis 2021 ein selbstständig fahrendes Auto auf den Markt zu bringen. „Der BMW I-Next wird ein großer Schritt zum vollautonomen Fahren im sogenannten Level 5 sein“, sagte Krüger.
- Die in der Krise steckende italienische Fluggesellschaft Alitalia wird laut Verkehrsminister Graziano Delrio an den Meistbietenden verkauft, wie die Zeitung "La Stampa" berichtet. „Italien würde sich nicht gegen Gebot der Lufthansa stellen", so Delrio gegenüber der Zeitung. Zudem betonte der Minister, dass die Regierung bereit sei, dem Unternehmen einen Kredit von 300 Mio. Euro zur Überbrückung zu gewähren.n
- Die Fast Food-Kette McDonald’s hat ihre Pläne zum Verkauf seines Japan-Geschäfts ad acta gelegt. Die Einheit im Konzern zu behalten werde die Finanzen nicht nachteilig beeinflussen, hieß es zur Begründung. Das Franchising-Geschäft soll weiter ausgebaut werden.
Konjunktur & Politik
- US-Finanzminister Mnuchin und Wirtschaftsberater Cohn haben in Washington die groben Linien der geplanten Steuerreform abgesteckt, allerdings ohne ins Detail zu gehen. Die angekündigten Maßnahmen waren alle so erwartet worden: In Zukunft soll es nur noch drei statt sieben Steuerklassen geben (10 %, 25 %, 35 %), Abschreibungen sollen fast komplett eliminiert werden, Ehepaare sollen auf die ersten 24.000 Dollar (Singles 12.000 Dollar) keine Steuern zahlen müssen, Familien mit Kindern sollen entlastet werden, im Ausland geparkte Gelder sollen nur einmal besteuert werden und die "Death Tax" soll abgeschafft werden. Finanziert werden soll die Reform über Wirtschaftswachstum und den Wegfall von Steuerschlupflöchern bzw. Abschreibungen.
- Die US-Rohöllagerbestände fallen weiter. In der vergangenen Woche wurde ein Rückgang um 3,64 Mio. auf 528,7 Mio. Barrel verzeichnet, wie das US-Energieministerium mitteilte. Es handelte sich um den dritten Rückgang in Folge. Die Volkswirte der Banken hatten im Schnitt mit einem schwächeren Rückgang um 1,1 Mio. Barrel gerechnet. Die am Dienstagabend veröffentlichten inoffiziellen Daten des American Petroleum Institute (API) hatten sogar einen Anstieg um 0,897 Mio. Barrel gezeigt. Wie die offiziellen Daten zeigen, legten die Benzinbestände und die Vorräte an Destillaten in der vergangenen Woche zu. Die Ölproduktion erhöhte sich um 0,14 Prozent auf 9,265 Mio. Barrel, womit der höchste Stand seit Mitte 2015 erreicht wurde.
- Aufgrund der guten Wirtschaftsentwicklung könnte Deutschland einen Beschäftigungsrekord verzeichnen. Die Zahl der Erwerbstätigen soll in diesem Jahr um mindestens 530.000 Personen zulegen und im kommenden Jahr um weitere 310.000 auf das Rekordniveau von dann 44,4 Millionen. Dies geht aus der aktuellen Frühjahrsprognose der Bundesregierung hervor. Trotz der hohen Flüchtlingszahlen soll auch die Zahl der Arbeitslosen in diesem Jahr zurückgehen.
- Die deutsche Wirtschaft hält Kurs und dürfte auch im zweiten Quartal des laufenden Jahres überdurchschnittlich wachsen. Laut aktuellem Konjunkturbarometer des DIW Berlin wird das Bruttoinlandsprodukt nach 0,6 Prozent im Auftaktquartal um weitere 0,4 Prozent im zweiten Vierteljahr steigen. Der Indexstand des Barometers liegt mit 104 Punkten für das zweite Quartal weiter klar über der 100-Punkte-Marke, die für einen durchschnittlichen Zuwachs der deutschen Wirtschaft steht.
- Die Stimmung der französischen Verbraucher hat im April bei 100 Punkten stagniert. Dies war von Ökonomen erwartet worden. Zuletzt hatte der Indikator im Jahr 2007 höher notiert.
- EU-Binnenkommissarin Elzbieta Bienkowska sieht die britische Regierung bei den Brexit-Verhandlungen mit der EU in einer schwächerernVerhandlungsposition. „Ein harter Brexit wird für Großbritannien viel schmerzhafter werden als für Europa. Allerdings nur, wenn alle Restmitglieder der EU zusammenhalten“, betonte Bienkowska gegenüber der Zeitung "Die Welt“. London sollte gut überlegen, „ob man sich tatsächlich ganz von einem so starken Partner abnabelt“, sagte die Kommissarin. „Die Briten können am Ende nicht alles haben. Sie können den Kuchen nicht behalten und ihn gleichzeitig essen“.
- Die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und Kanada spitzen sich zu. „Kanada ist sehr grob zu den USA", sagte US-Präsident Donald Trump am Dienstag bei der Unterzeichnung eines Dekrets zur Agrarpolitik. Die kanadische Regierung reagierte verärgert. Auch die US-Baubranche übte deutliche Kritik. Stein des Anstoßes: Die USA hatten angekündigt, auf kanadische Weichholz-Importe einen Strafzoll von 20 Prozent zu erheben. US-Handelsminister Wilbur Ross warf Kanada unzulässige Subventionen für die kanadische Holzwirtschaft vor und eine Verletzung von Handelsvereinbarungen.
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Nasdaq Composite Index
"US-Tech-Börse Nasdaq notiert erstmals über 6.000 Punkten"..... wann soll das denn gewesen sein???