EZB erhöht Wachstumsprognose - Schwache Zahlen vom US-Arbeitsmarkt
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- Gewinnwarnung von Walt Disney
- EZB: Erhöhung der Wertpapierkäufe weiterhin möglich
- Merck & Co kauft den deutschen Biotech-Spezialisten Rigontec
- USA: Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe schnellt überraschend nach oben
- Produktivität der US-Wirtschaft steigt in Q2 stärker als erwartet
- Euro-Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs
- Ex-Bundesbanker Weber: Märkte brauchen Klarheit
- Iberdrola möglicherweise an RWE-Tochter Innogy interessiert
- Weiterer chinesischer Konzern an Allianz-Einstieg interessiert
- Beige Book: US-Wirtschaft ist in den vergangenen Wochen weiter gewachsen
- Deutsche Industrieproduktion tritt im Juli auf der Stelle
- Eicher Motors aus Indien streckt Fühler auf VW-Marke Ducati aus
- Aareal Bank platziert Hypothekenpfandbrief
DAX & Dow Jones
- EZB-Sitzung, Korea-Krise, Wirbelsturm in den USA, starker Euro - mögliche Belastungsfaktoren, die einem unbeschwerten Aktienhandel im Grunde entgegenstehen, gäbe es zuhauf. Doch die Börsianer bleiben in Kauflust. Bereits gestern drehte der DAX nachmittags auf, heute hat sich die gute Stimmung am deutschen Aktienmarkt fortgesetzt. Der deutsche Leitindex legte bis zum Xetra-Schluss um 0,67 Prozent auf 12.296,63 Punkte zu. Die EZB lässt den Leitzins wie erwartet bei null Prozent. Auch der Einlagenzins für Banken wird nicht verändert. Die Anleihenkäufe sollen bis mindestens Ende 2017 fortgesetzt werden.
- Der Dow Jones beendet den Tag 0,10 % im Minus, während der Nasdaq 100 einen kleinen Gewinn von 0,22 % einfahren kann. Der Dow Jones-Finanzsektor verzeichnete ein deutliches Minus von rund einem Prozent bei gleichzeitigem 6-Basispunkte-Rückgang bei den Renditen für 10-jährige Anleihen. Walt Disney ging mit Verlusten von über vier Prozent aus dem Handel, nachdem CEO Iger für das Geschäftsjahr 2017 ein EPS auf Vorjahresniveau in Aussicht gestellt hat.
Chartanalysen des Tages
- DAX - Tagesausblick: DAX Abwärtstrend beendet!
- EUR/USD-Tagesausblick: Der Ball ist bei Draghi
- BRENT ÖL-Tagesausblick - Kursausbruch läuft an
Unternehmensnachrichten
- Die Anleger von Walt Disney wurden heute von einer Gewinnwarnung enttäuscht. Der Gewinn je Aktie werde im laufenden Geschäftsjahr wohl nur etwa auf dem Vorjahresniveau von 5,72 US-Dollar liegen, sagte Konzernchef Bob Iger während einer Konferenz von Merrill Lynch. Analysten waren bislang von 5,89 US-Dollar ausgegangen.
- Der Online-Händler Amazon plant ein zweites großes Hauptquartier in den USA für 50.000 Mitarbeiter. Man sei auf der Suche nach einem Standort, hieß es. Städte und Regionen könnten sich nun bewerben.
- Dank einer starken Nachfrage nach Servern, Netzwerklösungen und Computern hat Dell seinen Umsatz im zweiten Quartal deutlich auf über 19 Mrd. US-Dollar gesteigert. Der operative Verlust wurde auf 979 Mio. US-Dollar reduziert (Vj: 1,5 Mrd.).
- Merck & Co erwirbt den deutschen Biotech-Spezialisten Rigontec für 115 Mio. Euro und bis zu 349 Mio. Euro je nach Erfolg. Der US-Pharmariese will mit der Übernahme sein Geschäft in der Krebstherapie voranbringen.
- Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ hat neben der chinesischen HNA ein weiterer Konzern aus dem Reich der Mitte den deutschen Versicherer Allianz im Visier gehabt. Dabei handelt es sich um den chinesischen Finanzkonzern Anbang. Wie auch bei der HNA wies die Allianz das Ansinnen einer Beteiligung zurück, wie es in dem Bericht heißt. Laut SZ bezweifeln Branchenexperten jedoch, dass die Sache damit erledigt ist. §Wenn HNA oder Anbang den anderen Aktionären ein wirklich attraktives Angebot macht, wäre es für die Allianz-Geschäftsführung schwierig, einfach nein zu sagen“, zitiert die Zeitung einen Fondsmanager mit Allianz-Beteiligung.
- Die VW-Tochter Audi hat August ihren Absatz gegenüber dem Vorjahresmonat um fünf Prozent auf rund 138.900 Fahrzeuge gesteigert. Vor allem in China zogen die Geschäfte weiter an. Laut Audi war es der stärkste August der Unternehmensgeschichte weltweit und in allen Kernregionen. In den ersten acht Monaten sanken die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch um 2,6 Prozent auf rund 1,2 Mio. Einheiten.
- Der spanische Energiekonzern Iberdrola ist laut der spanischen Zeitung „Expansion" möglicherweise an der RWE-Ökostromtochter Innogy interessiert. Nachdem Iberdrola mögliche Zukäufe in den USA und Australien geprüft habe, wende sich der Konzern nun wieder verstärkt Europa zu. Bei einer Konsolidierung wäre Innogy ein potenzielles Ziel, welches sich Iberdrola anschauen könnte, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise.
- Einem Bericht der indischen Finanzzeitung "Economic Times" zufolge ist die dortige Eicher Motors-Group an der Volkswagen-Marke Ducati interessiert. Eicher arbeite an einem Angebot für den an die Konzerntochter Audi angedockten Motorradhersteller über 1,8 bis zwei Mrd. Dollar, schrieb die Zeitung unter Bezug auf Insider.
- Nach Ansicht von Deutsche Bank-Chef John Cryan ist Frankfurt der Gewinner bei der Ansiedlung von Finanzarbeitsplätzen aus London. „Für mich ist das Rennen eigentlich schon gelaufen, ehe es angefangen hat. Keiner der anderen Standorte hat die Strukturen, um wirklich einen substanziellen Teil des Geschäfts aus London zu übernehmen“, so Cryan.
- Der Speicherspezialist Western Digital hat Apple offenbar angeboten, dem Konsortium beizutreten, um die Chipsparte von Toshiba für 18 Mrd. US-Dollar zu übernehmen.
- Die Aareal Bank platziert einen Hypothekenpfandbrief im Volumen von 625 Mio. Dollar. Er wird mit 1,875 Prozent verzinst und läuft bis zum 15. September 2020.
Konjunktur & Politik
- Cleveland-Fed-Chefin Loretta Mester hat sich für weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr ausgesprochen. Die Notenbankerin glaubt nicht, dass durch den beginnenden Abbau der Fed-Bilanz die langfristigen Renditen deutlich steigen werden.
- Die Rohöl-Lagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche um 4,6 Millionen Barrel gestiegen, nachdem sie in der Vorwoche um 5,4 Millionen Barrel gesunken waren. Volkswirte hatten durchschnittlich einen Anstieg um 4,1 Millionen Barrel erwartet.
- Die Europäische Notenbank zeigt sich für die Konjunktur im Euroraum nun optimistischer. Für 2017 erwartet die Notenbank ein BIP-Plus von 2,2 (Juni-Prognose: 1,9) Prozent. 2018 soll die Wirtschaft in der Eurozone um 1,8 (1,8) Prozent zulegen.
- Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der vergangenen Woche um 62.000 auf 298.000 gestiegen, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Experten erwartet wurden lediglich 239.000 Anträge.
- Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal stärker mit 1,5 Prozent stärker gestiegen als erwartet. In einer ersten Schätzung hatte das US-Arbeitsministerium nur einen Anstieg um 0,9 Prozent ermittelt.
- US-Präsident Donald Trump hat einen drohenden Regierungs-Stillstand im September abgewendet. „Wir haben eine Verlängerung, die bis zum 15. Dezember reichen wird", sagte er.
- Auf der heutigen Sitzung beschloss der geldpolitsche Rat der Europäischen Notenbank (EZB), den Hauptrefinanzierungssatz unverändert bei 0,00 Prozent zu belassen. Der Einlagensatz soll weiterhin minus 0,4 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz 0,25 Prozent betragen. Der EZB-Rat geht davon aus, dass die Leitzinsen für längere Zeit auf ihrem aktuellen Niveau bleiben werden. Auch das monatliche Volumen des Anleihekaufprogramm wird bei 60 Mrd. Euro pro Monat belassen. Die Möglichkeit einer Anhebung des Volumens der Anleihenkäufe hält sich die Notenbank weiter offen. Ein entsprechender Hinweis findet sich in der Stellungnahme zur Zinsentscheidung erneut.
- Im zweiten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euroraum um 0,6 Prozent zum Vorquartal zu, wie das europäische Statistikamt Eurostat nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Damit wurde die erste Schätzung bestätigt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal legte das BIP etwas höher als erwartet um 2,3 Prozent zu.
- Ex-Bundesbanker Axel Weber erwartet für heute keine größere Ankündigung von der EZB. Doch eine Normalisierung der Geldpolitik hält Weber für dringend geboten. „Ich bin überzeugt, dass die EZB jetzt den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik sehr geordnet planen müsste", sagte der heutige Präsident des Verwaltungsrates der UBS bei einer Bankentagung in Frankfurt. Weber betonte: „Die EZB muss sich aus dem Kauf von Anleihen zurückziehen. Punkt.“ Die Märkte bräuchten endlich Klarheit über das weitere Vorgehen.
- Der Verband der chemischen Industrie (VCI) in Deutschland hat seine Prognosen für 2017 bestätigt und erwartet weiterhin einen Anstieg der Chemieproduktion um 1,5 Prozent, der Chemikalienpreise um 3,5 Prozent und des Branchenumsatzes um 5,0 Prozent.
- Die Zahl der Neuzulassungen von Fahrzeugen mit alternativen Energien ist im zweiten Quartal EU-weit um 38 Prozent auf 204.500 Autos gestiegen, wie der Branchenverband Acea mitteilte.
- Die Industrieproduktion in Deutschland blieb nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juli preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt gegenüber dem Stand des Vormonats unverändert. Industrie, Baubranche und Energieversorger stellten zusammen genauso viel her wie im Juni. Analysten hatten dagegen einen Zuwachs um 0,6 Prozent erwartet. Im Vormonat Juni kam es zu einem Rückgang um 1,1 Prozent.
- Die Wirtschaft der USA ist nach Einschätzung der US-Notenbank Fed in den vergangenen Wochen weiter gewachsen. Die Konjunktur habe in allen zwölf Notenbankdistrikten mäßig bis moderat zugelegt, heißt es im Beige Book, dem Konjunkturbericht der Fed. Der Lohndruck bleibe beschränkt, schreibt die Fed. Das Lohnwachstum sei weiterhin mäßig bis moderat. Das Beschäftigungswachstum habe sich zuletzt abgeschwächt. Die Konsumausgaben hätten in den meisten Distrikten zugelegt.
- Fed-Vizechef Stanley Fischer tritt überraschend von seinem Posten zurück. Er scheide aus persönlichen Gründen per Mitte Oktober aus, schrieb der 73-jährige in einem Brief an US-Präsident Donald Trump. Auch die Zukunft von Fed-Chefin Janet Yellen ist noch ungeklärt. Wird sie Anfang kommenden Jahres eine zweite Amtszeit anstreben, oder wird das Amt anderweitig vergeben? Wie das "Wall Street Journal" nun unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, wird Trump seinen Wirtschaftsberater Gary Cohn wohl nicht zum neuen US-Notenbankchef ernennen.
Termine des Tages: | |
11:00 Uhr - EWU: BIP Q2 (endgültig) q | |
13:45 Uhr - EWU: EZB-Zinsentscheid | |
13:45 Uhr - EWU: Volumen des EZB-Anleihekaufprogramms | |
14:30 Uhr - EWU: EZB-Pressekonferenz | |
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche | |
14:30 Uhr - US: Produktivität ex Agrar Q2 (endgültig) | |
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände | |
18:15 Uhr - US: Rede von Fed-Präsidentin von Cleveland, Loretta Mester |
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