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22:15 Uhr, 11.09.2018

Deutsche Bank und Commerzbank steigen nach neuen Fusionsspekulationen deutlich

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  • ZEW-Konjunkturerwartungen verbessern sich leicht
  • USA: Republikaner planen weitere Steuererleichterungen
  • BoE-Chef Carney bleibt länger im Amt
  • Hurrikan nähert sich US-Küste
  • Hat VW den Finanzmarkt zu spät über den Abgasbetrug informiert?
  • Milliardenübernahme in der Chipbranche
  • Karstadt und Kaufhof fusionieren
  • Telekom-Tochter T-Systems setzt auf eigenes Wachstum
  • Thyssenkrupp-Aufsichtsrat berät über Zukunft von Industrial Solutions

DAX & US-Markt

  • Nach einer leichten Erholung am Montag haben am deutschen Aktienmarkt am Dienstag zunächst wieder die Bären die Kontrolle übernommen. Mit einem Tief bei 11.865 Punkten fiel der DAX zeitweise sogar auf den tiefsten Stand seit Anfang April, bevor es im späten Handel wieder zu einer Erholung kam und der DAX den Handel wenig verändert mit einem Minus von 0,13 Prozent bei 11.970,27 Punkten beendete. Angesichts der zahlreichen Störfaktoren zwischen Handelsstreit, Brexit, Italien und Währungskrise in den Schwellenländern bleibt die Unsicherheit am Markt groß. Am Dienstag wurde die Stimmung auch dadurch belastet, dass China bei der Welthandelsorganisation WTO eine Genehmigung für Vergeltungssanktionen gegen die USA beantragt hat.
  • Die Wall Street hat sich am Dienstag nach einem schwachen Start positiv entwickelt. Zugpferde Technologie-Schwergewichte wie Apple und Microsoft sowie die Gewinne von Ölaktien, die von weiter steigenden Notierungen für den wichtigen Rohstoff profitierten. Der Dow Jones schloss 0,44 Prozent höher, der S&P 500 verbesserte sich um 0,37 Prozent und der Nasdaq 100 konnte 0,81 Prozent gewinnen.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Am Dienstag kamen neue Spekulationen über eine Fusion von Commerzbank und Deutscher Bank auf. Nach einem Bericht des „Spiegel“ kann sich nicht nur die Bundesregierung eine Fusion der beiden Großbanken vorstellen. Auch die Führungsebenen der beiden Finanzinstitute um Deutsche-Bank-Boss Sewing und Commerzbank-Chef Zielke seien dafür durchaus offen. „Zielke würde lieber heute als morgen“, zitierte das Magazin einen Insider. Sewing dagegen solle intern gesagt haben, in den nächsten 18 Monaten sei eine Fusion kein Thema.
  • Das Musterverfahren zum VW-Abgas-Skandal hat eine überraschende Wende genommen. Der Vorsitzende Richter am OLG Braunschweig wollte nicht mehr ausschließen, dass der Konzern den Kapitalmarkt möglicherweise zu spät über den Betrug mit manipulierten Dieselmotoren informiert haben könnte. Es spreche einiges dafür, dass Volkswagen per Ad-hoc-Mitteilung schon im Sommer 2015 hätte Bescheid geben müssen, sagte Richter Christian Jäde. Er bezog sich dabei auf das VW-Eingeständnis gegenüber US-Behörden vom 19. August 2015, Dieselmotoren manipuliert zu haben - dies könnte eine kursrelevante Information gewesen sein.
  • Die Lufthansa hat im August 10 Prozent mehr Fluggäste an Bord begrüßt als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Auch die Auslastung der Maschinen verbesserte sich. Im Frachtgeschäft ging es dagegen abwärts.
  • Amazon hat in seinem Angebot für Geschäftskunden einen hochgerechneten Jahresumsatz von 10 Mrd. Dollar erreicht. Die veröffentlichte Zahl auf Basis der jüngsten Quartalsergebnisse ist die erste seit dem Start von Amazon Business im Frühjahr 2015.
  • Der Hersteller kabelloser Lautsprecher Sonos enttäuschte die Anleger mit einem unerwartet hohen Quartalsverlust. Im dritten Quartal per Ende Juni fiel ein Minus von 27 Mio. Dollar an, nach -14,5 Mio. im Vorjahr. Der Umsatz schmolz um 6,6 Prozent auf 208 Mio. Dollar.
  • Facebook hat seine Regeln für Seiten-Betreiber an eine Entscheidung des EuGH angepasst. Seitenbetreibern legt der Konzern nun eine Ergänzung zu den bisherigen Bestimmungen vor. Demnach müssen diese sicherstellen, dass sie eine Rechtsgrundlage für die Verarbeitung von Insights-Daten gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) haben und einen Verantwortlichen für die Datenverarbeitung der Seite benennen.
  • Boeing erwartet, dass in China in den nächsten zwei Jahrzehnten 7.690 neue Flugzeuge im Wert von 1,2 Bio. Dollar verkauft werden. Damit hob der Flugzeugbauer für den Zeitraum bis 2037 seine Prognose um 6,2 Prozent an.
  • Die Aareal Bank will sich wie erwartet die sich in der Abwicklung befindende Düsseldorfer Hypothekenbank einverleiben. Der Kaufpreis betrage rund 162 Mio. Euro, teilte der Immobilienfinanzierer mit. Die Hypothekenbank ist derzeit im Eigentum des Bundesverbands deutscher Banken (BdB).
  • Karstadt und Kaufhof fusionieren. Die beiden zuletzt schwächelnden Warenhausunternehmen erhoffen sich mit dem Zusammenschluss mehr Schlagkraft im Wettbewerb mit Onlinehändlern und Einkaufszentren. Die zuständigen Kartellbehörden müssen dem Deal allerdings noch zustimmen. Karstadt-Chef Stephan Fanderl wird die operative Leitung des fusionierten Konzerns übernehmen. Die Signa-Holding des Karstadt-Eigentümers René Benko erhält 50,01 Prozent der Anteile, HBC 49,99 Prozent.
  • Wegen der anhaltenden Trockenheit ist der Dünger- und Salzkonzern K+S gezwungen, seine Produktion auch an seinem zweiten Standort in Hessen zu drosseln. Aufgrund der außergewöhnlich geringen Wasserführung der Werra müsse auch am Standort Hattorf des Verbundwerks Werra die Produktion vorübergehend unterbrochen werden, teilte K+S mit. Zuvor hatte das Unternehmen am 27. August bereits den Standort Wintershall heruntergefahren.
  • Ryanair hat seine deutsche Piloten zur Arbeit aufgerufen. „Da wir bereits örtliche Verträge und eine verbesserte Bezahlung angeboten haben, gibt es keine Rechtfertigung für weitere Störungen", so Ryanair-Sprecher Robin Kiely.
  • Der japanische Chiphersteller Renesas Electronics will mit einer Großübernahme sein Geschäft für die Zukunft fit machen. Für rund 6,7 Mrd. US-Dollar kauft der Konzern den US-Wettbewerber Integrated Device Technology (IDT). Den IDT-Aktionären werden 49 Dollar je Anteilsschein in bar angeboten. Der Deal soll im ersten Halbjahr 2019 über die Bühne gehen. Renesas ist nach NXP Semiconductors zweitgrößter Produzent von Halbleitern für die Autoindustrie.
  • Die Großkundentochter der Deutschen Telekom, T-Systems, soll sich nach den Plänen ihres Chefs Adel Al-Saleh auf eigenes, organisches Wachstum konzentrieren. „Unser Ziel ist Wachstum, nicht der Verkauf von Geschäftsbereichen", sagte Al-Saleh im Interview dem „Handelsblatt“.D ei schwächelnde IT-Tochter soll wieder profitabel werden. „Wir haben einen guten Plan zur Reduktion von Kosten aufgelegt", so der US-Amerikaner. „Ein Erfolg oder ein Scheitern hängt davon ab, wie gut wir den Plan umsetzen." Al-Saleh will weltweit rund 10.000 von 37.000 Stellen bei T-Systems streichen.
  • Der Chiphersteller NXP bläst nach der gescheiterten Übernahme durch Qualcomm nicht Trübsal und verspricht sich weiterhin eine starke Nachfrage nach Chips für die Autoindustrie. Vorstandschef Rick Clemmer will zudem Geld an die Aktionäre ausschütten, wie er im Interview mit dem "Wall Street Journal" verriet. Chinesische Aufseher hatten den geplanten, 44 Milliarden Dollar schweren Kauf durch den US-Halbleiterkonzern nicht genehmigt, die Unternehmen verabschiedeten sich dann im Juni von dem Vorhaben.
  • Der Thyssenkrupp-Aufsichtsrat trifft sich am heutigen Dienstag, um sich mit der Lage der kriselnden Anlagen- und Schiffbausparte Industrial Solutions auseinanderzusetzen. Laut der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ soll die Zukunft der Sparte bei dem Treffen im Fokus stehen. Industrial Solutions schreibt derzeit rote Zahlen und steht vor einer harten Sanierung. Die Wahl eines neuen Aufsichtsratsvorsitzenden als Nachfolger des zurückgetretenen Chefkontrolleurs Ulrich Lehner soll dem Vernehmen nach noch nicht auf der Tagesordnung des Gremiums stehen.
  • Die Novartis-Tochter Alcon will ihren Hauptsitz in die Schweiz verlegen. So soll die Augensparte des Pharmakonzerns, wenn sie selbstständig an der Börse notiert ist, ihren globalen Hauptsitz in Genf haben und in Fribourg registriert werden. Der derzeitige Hauptsitz liegt in Fort Worth in den USA.
  • Der Finanzchef der niederländischen Bank ING, Koos Timmermans, ist nach den Querelen wegen Geldwäsche-Ermittlungen der niederländischen Staatsanwaltschaft zurückgetreten. Koos werde die niederländische Bank verlassen, teilte die ING mit. Wegen der „Ernsthaftigkeit der Angelegenheit" sei die Entscheidung nötig gewesen.

Konjunktur & Politik

  • Die Lagerbestände im US-amerikanischen Großhandel verharrten im Juli auf dem Vormonatsniveau. Experten hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet.
  • Der britische Notenbankchef Mark Carney gibt dem Drängen aus der Politik nach und bleibt länger im Amt. Wie Schatzkanzler Philip Hammond bestätigte, wird Carney bis Januar 2020 Chef der Bank of England bleiben. Sein Vertrag endet eigentlich im kommenden Juni. Grund sei der ungewisse Fortgang des Brexit-Prozesses, hieß es.
  • Nach Einschätzung von Experten dürfte der Hurrikan „Florence“ die Ölanlagen an der Südküste der USA zwar nicht treffen. Allerdings könnte es in den von dem Wirbelsturm betroffenen Gebieten zu Engpässen bei Treibstoff-Lieferungen kommen.
  • Die USA haben dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) mit Sanktionen gedroht, sollten Ermittlungen wegen angeblicher Kriegsverbrechen von Amerikanern in Afghanistan vorangetrieben werden. Das ICC wies die Attacke zurück und will trotz der Drohungen gegen Richter "unbeirrt" weiter arbeiten.
  • Das Volumen der Verbraucherkredite in den USA ist im Juli im Vergleich zum Vormonat um 16,6 Mrd. Dollar angestiegen, teilte die US-Notenbank mit. Im Juni war das Kreditvolumen um revidierte 8,5 Mrd. Dollar geklettert.
  • Die Stimmung im US-Mittelstand hat sich im August aufgehellt. Der entsprechende NFIB Small Business Index stieg von zuvor 107,9 auf 108,8 Punkte. Experten hatten eine schwächere Zunahme auf 108,1 Punkte erwartet.
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im September um 3,1 Punkte auf minus 10,6 Punkte gestiegen, wie das Mannheimer Forschungsinstitut mitteilte. Der Indikator hat damit nach seinem Tiefpunkt im Juli innerhalb von zwei Monaten wieder um 14,1 Punkte zugelegt. Trotzdem befinde er sich noch deutlich im negativen Bereich und unterhalb seines langfristigen Durchschnitts von 22,9 Punkten, betonte das ZEW. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland hat sich um 3,4 auf 76,0 Punkte verbessert. „Während der Umfrageperiode verstärkten sich die Währungskrisen in der Türkei sowie in Argentinien, außerdem waren die deutsche Industrieproduktion und die Auftragseingänge im Juli überraschend schwach. Trotz dieser ungünstigen Einflüsse hat sich der Ausblick für Deutschland leicht verbessert“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach.
  • Die Zahl der Erwerbstätigen in der Eurozone ist im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Jahresviertel 2018 um 0,4  Prozent gestiegen, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Bereits in der Vorperiode kam es zu einem Anstieg in diesem Ausmaß.
  • Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat die internationale Gemeinschaft angesichts der bevorstehenden syrischen Offensive auf Idlib dazu aufgerufen, eine politische Lösung zu finden. „Wenn die internationale Gemeinschaft, einschließlich Europa und den USA es versäumt, jetzt etwas zu unternehmen, werden nicht nur unschuldige Syrer, sondern die gesamte Welt den Preis zahlen", so Erdogan im "Wall Street Journal". Erdogan betonte, dass eine Offensive des syrischen Regimes zudem Sicherheitsrisiken für die Türkei, Europa und darüber hinaus berge. Idlib wird weitgehend von der radikalislamischen Miliz Haiʾat Tahrir asch-Scham kontrolliert.
  • Der Bundestag in Berlin nimmt am heutigen Dienstag seine Beratungen über den Bundeshaushalt 2019 auf. In der Sitzung geht es um den Etatentwurf des Bundesfinanzministeriums. Dieser sieht für das kommende Jahr Ausgaben von rund 357 Milliarden Euro vor, 13 Milliarden mehr als für dieses Jahr. Neue Schulden soll es nicht geben. Vor dem Auftakt der Beratungen über den Haushalt 2019 hat der Bund der Steuerzahler (BdSt) die Finanzpolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. „Die Ausgaben wachsen schneller als die Einnahmen", sagte BdSt-Präsident Reiner Holznagel der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Defizite würden bis zum Jahr 2021 auf zehn Milliarden Euro steigen. Die schwarze Null könne der Bund nur einhalten, weil er noch eine Flüchtlingsrücklage von 24 Milliarden Euro habe, die bis zum Jahr 2022 komplett aufgezehrt werde. Das sei keine nachhaltige Politik.
  • Die Republikaner im Kongress in Washington planen kurz vor den US-Zwischenwahlen weitere Steuererleichterungen. Die Fraktion im Repräsentantenhaus präsentierte dazu ein Paket aus drei Gesetzesvorschlägen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Demnach sollen u. a. die persönlichen Einkommenssteuersätze dauerhaft auf dem im Dezember gesenkten Niveau bleiben. Außerdem sollen neu gegründete Firmen ihre Anlaufkosten künftig in größerem Um- fang abschreiben können. Ob die Pläne durch den Kongress kommen, ist allerdings fraglich.
  • US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un könnten sich bald erneut treffen. Trump habe einen Brief von Kim erhalten, in dem dieser um eine zweite Begegnung bitte, sagte laut Reuters die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders. Trump sei offen dafür. Es werde bereits geprüft, wann ein Treffen zeitlich in Frage käme.
  • Mehrere US-Bundesstaaten an der Ostküste bereiten sich auf den Hurrikan “Florence” vor. In South Carolina sollen rund eine Mio. Einwohner ihre Häuser verlassen. In Virginia werden fast 250.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Warnzentrums gewinnt "Florence" weiter an Stärke und wird inzwischen in die zweithöchste Wirbelsturm-Kategorie eingestuft. Die US-Behörden rechnen damit, dass der Sturm am Donnerstag auf die Küste treffen wird.

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