Daten schwach, Ausblick gut
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Die Aktienmärkte sind trotz der unerwartet guten Ergebnisse einiger wichtiger US-Banken (die zum Teil sogar Gewinne auswiesen) nicht gestiegen. Stattdessen fielen sie deutlich, als die Bank of America vor einer Verschlechterung der Kreditqualität warnte. Eine Belastung waren auch die Gerüchte, dass 16 von 19 US-Banken die Stresstests der USRegulierungsbehörden möglicherweise nicht bestanden haben. Nach enttäuschenden Unternehmensgewinnen im 1. Quartal taten Gewinnmitnahmen an den Aktienmärkten ihr übriges. Die Gewinne je Aktie der 80 S&P-500-Unternehmen, die bislang Ergebnisse vorgelegt haben, sind im Durchschnitt um 25% gefallen.
Wir bleiben in Aktien neutral positioniert (Europa und Emerging Markets übergewichtet, USA und Japan untergewichtet). Wir glauben zwar, dass die März-Rallye spekulationsgetrieben war, sind aber dennoch nicht zu einer Untergewichtung übergegangen, da sich der Konjunkturausblick unserer Ansicht nach verbessert. Aufgrund von Preisrückgängen und der expansiven Geldpolitik ist das Risiko einer Depression (vorerst) gebannt, doch sind die Märkte noch immer volatil.
Die Konjunktur bleibt weltweit schwach, doch hat sich der Ausblick verbessert:
In den USA ist die Industrieproduktion im März weiter zurückgegangen, so dass die Kapazitätsauslastung mit nur noch 69% auf ein neues Rekordtief fiel. Die niedrige Kapazitätsauslastung und die hohe Arbeitslosigkeit weisen zwar klar auf eine Deflation hin, doch lag die Kerninflation im März unverändert bei 1,8%. Nachdem es im März so wenige Bauanträge und Baubeginne gab wie nie zuvor, hat sich die Stimmung der Eigenheimbesitzer im April verbessert. Auch zwei regionale Geschäftsklimaindikatoren und das Verbrauchervertrauen sind im April gestiegen. Der Frühindikatoren-Index (Leading Economic Indicator) signalisiert jedoch weitere drei bis sechs schwache Monate.
Die Industrieproduktion ist im Februar auch im Euroraum deutlich gefallen. Sowohl die Exporte als auch die Importe sind (im Vorjahresvergleich) zurückgegangen. Da die Exporte stärker gefallen sind als die Importe, ist aus dem bisherigen Handelsbilanzüberschuss das größte Handelsbilanzdefizit der letzten 17 Jahre geworden. Die Kerninflation fiel im März auf 1,5%. Die deutschen Konjunkturexperten scheinen die Aussichten für gut zu halten – der ZEW-Indikator ist im April gestiegen. Die aktuelle Lage schätzen sie aber negativ ein.
Auch für Japan und China haben sich die Aussichten trotz der derzeitigen Schwierigkeiten etwas verbessert. Der japanische Konsum ist extrem schwach geblieben, doch hat sich das Verbrauchervertrauen im März verbessert. Das chinesische BIP-Wachstum fiel im 1. Quartal 2009 auf 6,1% (annualisiert). Für jedes andere Land wäre das viel, für China bedeutet es aber faktisch eine Rezession. Die Inflation ist im März etwas gestiegen, blieb aber negativ. China reagierte mit einem umfangreichen Konjunkturpaket, und die Banken vergeben mehr Kredite. Mit dem Durchbrechen der 50-Punkte-Marke signalisiert der chinesische Einkaufsmanagerindex Wachstum, und auch die Industrieproduktion, die Ende letzten Jahres nur noch schwach zugenommen hatte, ist wieder gestiegen. Einzelhandelsumsätze und Investitionen erholten sich im März ebenfalls.
In Renten sind wir neutral positioniert (Staatsanleihen untergewichtet, Investmentgrade-Unternehmensanleihen übergewichtet). Unsere Untergewichtung von Immobilien behalten wir ebenso bei wie die Übergewichtung von Rohstoffen.
Quelle: Fortis Investments
Fortis Investments ist die unabhängige internationale Asset-Management-Tochter der Fortis-Gruppe. Mit über 40 Investmentzentren, 500 Investmentspezialisten und über 2.000 Mitarbeitern ist Fortis in mehr als 30 Ländern vertreten. Das weltweit verwaltete Vermögen beträgt 170 Milliarden Euro (Stand: 31. Dezember 2008).
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