Kommentar
14:55 Uhr, 30.08.2004

Das Warten auf den US-Arbeitsmarkt

Die Stimmung an den Aktienmärkten hat sich - mit einem deutlichen, um gut zehn Prozent rückläufigen Ölpreis (auf WTI-Basis) - in der vergangenen Woche weiter verbessert. So konnten DAX und Stoxx 50 binnen fünf Tagen um 3,7 Prozent bzw. um 3,3 Prozent zulegen. "Neben der rückläufigen Tendenz beim Öl werden für die kommenden Tage die anstehenden Konjunkturdaten, insbesondere aus den USA, für das Börsengeschehen ausschlaggebend sein", so Fondsmanager Klaus Breil. Mit Spannung werden die US-Arbeitsmarktdaten erwartet, die am Freitag Nachmittag veröffentlicht werden. Sollte der Arbeitsmarktbericht schlecht ausfallen, d.h. die Zahl der neu geschaffenen Stellen im August enttäuschen, würde dieses die Meinung der Skeptiker bestätigen. "Insgesamt wird jedoch ein positives Signal vom Arbeitsmarkt erwartet", so Breil weiter. Experten gehen davon aus, daß nach den schlechten Daten der beiden Vorquartale nun eine Zahl zwischen 150.000 bis 200.000 neuer Stellen notwendig ist, um dem Aktienmarkt nachhaltige Impulse zu geben. Dann könnte sich unter Umständen endgültig ein neuer kurzfristiger Aufwärtstrend an den internationalen Börsen etablieren. Ebenfalls im Blickpunkt der Anleger dürfte, neben dem ISM-Index für das Nichtverarbeitende Gewerbe sowohl das US-Verbrauchervertrauen als auch die Angaben zur US-Produktivität stehen.

Von der Unternehmensseite wird am Donnerstag Intel, der größte Chiphersteller der Welt, einen Ausblick auf die Zahlen des aktuellen Quartals geben. Dieser viel beachtete sogenannte Mid-Quarter-Report gilt als einer der wichtigsten Indikatoren für die Umsatzentwicklung in der Chipindustrie. Sollte er positiv ausfallen, könnte es gegebenenfalls dem gesamten Chipsektor merkliche Impulse geben. Doch "Bis zur endgültigen Klarheit über den Arbeitsmarktbericht und den Intel-Zahlen dürften die Anleger eine eher abwartende Haltung einnehmen," ergänzt Klaus Breil.

Die europäischen Märkte bleiben auch in dieser Woche voraussichtlich maßgeblich von der Entwicklung der Wallstreet beeinflusst. Sollten die US Arbeitsmarktdaten positiv ausfallen, würde sich dieses auch auf die heimischen Märkte entsprechend auswirken. Von der am kommenden Donnerstag stattfindenden EZB Sitzung wird kein Zinsschritt erwartet, da keine Überhitzungserscheinungen auszumachen sind. Erst im nächsten Jahr ist ein solcher Schritt wahrscheinlich.

In Euroland kommen in dieser Woche die Halbjahresergebnisse von Sanof-Synthelabo, Carrefour, L'Oreal, Dexia, Suez sowie das Quartalsergebnis von Air-France-KLM. In Deutschland legt unter anderem Bayer am Dienstag seine Zahlen vor. Die Aufnahme dieser Zahlen an der Börse könnte das Zünglein an der Waage für den Verbleib der Bayer Aktie im Stoxx 50 Index sein. Als potentielle Absteiger gelten Aegon, Suez, und Swiss Re. Demgegenüber werden Ericsson, Societe Generale, France Telekom und Vivendi Universal als potentielle Aufsteiger gehandelt. Im Euro Stoxx 50 könnte Volkswagen gegen Renault getauscht werden.

In Japan wird bei den monatlichen Konjunkturdaten mit überwiegend positiven Zahlen gerechnet. Die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen werden am Montag, die zur Industrieproduktion ebenso wie der Shoko Chukin Indikator am Dienstag bekannt gegeben. Insgesamt sollte es hier kaum negative Überraschungen geben.

Quelle: ADIG

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

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