Kommentar
19:00 Uhr, 31.12.2024

Das war das Krypto-Jahr 2024

Es war ein verrücktes Krypto-Jahr 2024. Von den Bitcoin ETFs bis zur Trump-Wahl: Wir fassen für euch die Highlights noch einmal zusammen.

Erwähnte Instrumente

Das Krypto-Jahr 2024 stand klar im Zeichen des Bullen. Reihenweise purzelten bei verschiedenen Krypto-Assets die Rekordmarken. Bitcoin durchbrach erstmals die 100.000 US-Dollar, Solana feierte neue Allzeithochs und selbst totgeglaubte Coins wie XRP oder ADA performten unerwartet positiv. BTC-ECHO fasst für euch nochmal die Highlights des Jahres zusammen.

Handelsstart der Bitcoin ETFs in den USA

Das Jahr begann bereits historisch für den Krypto-Markt, insbesondere aber für Bitcoin. Am 10. Januar stieg weißer Rauch aus der Washingtoner Zentrale der US-Börsenaufsicht SEC empor. Die Behörde gab einer Reihe von Assetmanagern, darunter Schwergewichte wie BlackRock und Fidelity, grünes Licht, um ihre Bitcoin Spot ETFs auf der New Yorker Börse zu listen.

Ein Ritterschlag, den der SEC-Chef Gary Gensler – wenn auch etwas widerwillig – der Kryptowährung erteilte. Es war der Startschuss für die erste Rallye des Jahres. Die Finanzprodukte entpuppten sich schnell als echter Kurstreiber. Bitcoin stellte bis März ein neues Allzeithoch bei etwa 73.000 US-Dollar auf – und es sollte für dieses Jahr nicht das letzte bleiben.

Krypto-Rallye und neue Hypethemen

Neben Bitcoin profitierte von der Rallye jedoch nur ein Teil des Marktes. Ein besonderer Nutznießer dieser Entwicklung: Solana. Die Kryptowährung hatte 2023 bereits eine beeindruckende Performance hingelegt. Nach dem FTX-Kollaps hatten viele das Projekt abgeschrieben. Im März 2024 stand SOL plötzlich bei über 200 US-Dollar. Mitverantwortlich dafür: eine neue Memecoin-Mania, die vor allem vom Solana-Ökosystem ausging. Coins wie Bonk oder dogwifhat machten manche Glücksritter über Nacht zum Millionär.

Aber auch andere Themen feierten im ersten Quartal eine kleine Renaissance: Manche AI Coins gingen, angetrieben durch den Hype um NVIDIA, durch die Decke. Tokenisierung von Vermögenswerten fand immer mehr Zustimmung bei traditionellen Finanzdienstleistern wie BlackRock.

Und auch Airdrops feierten zwischenzeitlich Hochkonjunktur. Jupiter, Jito, Bonk, Orca, Pyth – die Liste ist lang. Doch der Hype war nur von kurzer Dauer. Die Belohnungen, die Anleger bekamen, schrumpften und so verflog die anfängliche Euphorie im Jahresverlauf.

Bitcoin feiert das vierte Halving

Euphorischer war man in der Community hingegen im April. Da stand das vierte Halving für Bitcoin auf dem Programm. Historisch betrachtet hatte die Halbierung der Block Subsidy immer einen bullishen Effekt auf den Kurs. Entsprechend optimistisch waren die Anleger.

Am 20. April war es dann so weit. Das Halving war abgeschlossen – und es passierte erst einmal nichts. Viel mehr begann eine monatelange Hängepartie, die Anfang August ihren vorläufigen Tiefpunkt erreichte. Vom damaligen Allzeithoch im März fiel Bitcoin auf 49.000 US-Dollar. Zu dem Zeitpunkt hatten manche eine erneute Rallye schon abgeschrieben.

Sachsen wird kurzzeitig Bitcoin Milliardär

Flaute bei Bitcoin, aber nicht in Sachsen. Bereits im Januar war bekannt geworden, dass der Freistaat 50.000 BTC beschlagnahmt hatte. Der “Sachsenschatz” war im Zuge von Ermittlungen gegen die Betreiber der illegalen Video-Streaming-Plattform “movie2k” gesichert worden.

Weltweit stand das Bundesland in den Schlagzeilen. Der Krypto-Space forderte, Sachsen solle die BTC als Reserve nutzen. Doch der Freistaat tat Gegenteiliges und veräußerte den gesamten Bestand – zum Unwohlsein der Krypto-Szene.

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Ethereum kommt an die Wall Street

Mehr Grund zur Freude gab es dafür wieder in den USA. Nach Bitcoin hatte es nun auch endlich Ethereum an die Wall Street geschafft. Der Finanzelite mit BlackRock und Fidelity als Speerspitze gelang es nun auch, einen Spot ETF für die zweitwertvollste Kryptowährung zu lancieren.

Der Handelsstart konnte zwar nicht den gleichen Effekt erzielen, wie der Launch der Bitcoin ETFs – ein Reinfall war er aber auch nicht. Viel mehr war damit eine Sache klar: Ethereum ist definitiv kein Wertpapier. Eine herbe Niederlage für die SEC und vor allem Gary Gensler, der immer wieder den Status von ETH angezweifelt hatte.

Politisches Beben für die USA und Krypto

Zweifel gab es auch, ob die USA jemals von ihrer Anti-Krypto-Haltung abkehren würden. Seit dem 5. November wurde diese Frage beantwortet. Donald Trump fuhr in den USA einen klaren Wahlsieg ein, zur Freude eines Großteils des Krypto-Space.

Trump war während des Wahlkampfes seit Monaten auf Kuschelkurs mit der Industrie. Kein Wunder, stellte sie doch eine der finanzstärksten parteiungebundenen Lobbyverbände dar. In diesem Zuge versprach der Republikaner im Vorfeld, die USA zur Krypto-Hauptstadt der Welt zu machen.

Nach dem Wahlsieg verfielen die Märkte in Partystimmung. “The Orange Man” hatte dem “Orange Coin” ein unglaubliches Momentum verliehen. In den folgenden Tagen legte Bitcoin den größten nominalen Anstieg seiner Geschichte hin. Die BTC ETFs verzeichneten Rekordzuflüsse und schlugen damit teilweise Gold ETFs. Die Kryptowährung kletterte innerhalb weniger Wochen auf weit über 90.000 US-Dollar. Ein großer Faktor dafür war die Hoffnung, dass Trump vor allem ein Versprechen wahrmacht: den Aufbau einer US-amerikanischen Bitcoin Reserve.

Als dann noch SEC-Chef Gary Gensler, der sich seit Jahren einen erbitterten Kampf mit der Krypto-Branche geliefert hatte, zurücktreten würde, reagierten auf einmal die Kurse von Coins, die man eigentlich schon abgeschrieben hatte. Ripples XRP stieg in wenigen Tagen um fast 500 Prozent auf 2,90 US-Dollar. Cardanos ADA legte im gleichen Zeitraum um knapp 300 Prozent zu auf zwischenzeitlich 1,30 US-Dollar. Und auch Hedera Hashgraph machte mit einer ähnlichen Kursperformance auf einmal Schlagzeilen.

Bitcoin schreibt Geschichte

Doch es fehlte noch ein letzter Schritt, um dieses verrückte Krypto-Jahr 2024 abzuschließen. Die berühmte Kirsche auf der Sahnetorte: Der Durchbruch der 100.000 US-Dollar für Bitcoin.

In den Wochen nach Trumps Wahl und den Kurskapriolen am Markt hatte die Kryptowährung immer wieder den Widerstand an der historischen Marke angelaufen – und war gescheitert. Manchmal sogar nur 200 US-Dollar davor.

Am 5. Dezember, einen Monat nach der US-Wahl, war es dann aber so weit. Wieder einmal waren es positive Neuigkeiten aus den USA, die einen Anteil an der Rallye hatten. Donald Trump hatte Paul Atkins als neuen starken Mann bei der SEC nominiert, einen starken Befürworter der Industrie.

Entsprechend euphorisch reagierten die Kurse. Um etwa 1 Uhr morgens deutscher Zeit schrieb Bitcoin Geschichte und kletterte auf knapp 104.000 US-Dollar.

Das Erreichen der Marke dürfte für viele Krypto- und Bitcoin-Enthusiasten das Highlight des Jahres gewesen sein. 2025 könnte aber genauso bullish weitergehen. Die USA haben sich fest vorgenommen, eine einheitliche Regulierung für die Industrie auszuarbeiten. Jahre der Ungewissheit und der Rechtsstreitigkeiten würden so ihr Ende finden.

Weiter bleibt spannend, ob die USA tatsächlich eine BTC Reserve aufbauen werden. Sollte das zutreffen, könnte es für die Kryptowährung auch schnell in Richtung 300.000 USD gehen, meinen Experten.

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