Kommentar
11:10 Uhr, 14.01.2009

Das „Short-Zubrot“ für Long-Investoren

Erwähnte Instrumente

  • Reverse Protect Bonus Zertif
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Reverse-Bonus-Zertifikate eignen sich nicht nur für reine „Shorties“, um kurzfristig mit einem Puffer auf fallende Notierungen zu setzen, sondern können darüber hinaus auch zur Absicherung bestehender Long-Positionen eingesetzt werden. Der Renditeaspekt spielt dabei häufig eine untergeordnete Rolle, da die Grundausrichtung bei der Gesamtstrategie weiterhin nach oben gerichtet ist, sonst könnte der Anleger ja von vornherein ausschließlich die Shortseite besetzen, was aber für viele „normale“ Investoren meist erst einer gewissen Überwindung bedarf. So geht es hier in erster Linie darum, einerseits möglichst adäquat von sinkenden Kursen zu profitieren und andererseits eine ausreichend hohe Barriere zu wählen, die selbst bei einem stärker steigenden Markt noch ihre Funktion erfüllen kann. Allerdings ist es in der Realität oft schwer, Produkte zu identifizieren, die gleichzeitig beide Kriterien auf sich vereinigen. Eine Alternative bilden Papiere mit einer entsprechend langen Laufzeit, über die erst ein einigermaßen adäquates Chance-Risiko-Profil dargestellt werden kann.

Wer den Partizipationsfaktor dabei auch noch mit einer Seitwärtsrendite verbinden möchte, gelangt bezogen auf den DAX als Basiswert aktuell fast zwangsläufig zu einem ungecappten Reverse-Bonus-Zertifikat von Sal. Oppenheim. Das Produkt ist zwar mit einer Restlaufzeit von drei Jahren ausgestattet, besitzt aber mit einer Barriere bei 10.209,44 Punkten einen aus heutiger Sicht fast verschwenderisch hohen Puffer von 119 Prozent. Insofern sollte selbst bei einer starken Rallye in den nächsten Jahren von oben her eigentlich keine Gefahr drohen. Was die Renditeseite anbetrifft, so steht eine Index-Basis bei Auflage von 6.806,29 Punkten, sowie ein durch die Kursverluste im DAX zuletzt wieder deutlich auf gut neun Prozent angeschwollener Aufschlag momentan zwar einer adäquaten Partizipation an weiter fallenden Kursen entgegen, doch steht mit einer Rückzahlung von 161 Euro bei Fälligkeit immer noch eine Rendite-Chance von derzeit fast 12 Prozent im Raum, die sich allerdings erst bei einem weiteren Absinken des Deutschen Aktien-Index unter das Bonus-Niveau von 2.654,45 Punkten aufgrund des fehlenden Caps noch weiter steigern ließe.

Der BörseGo Tipp: Auch wenn das Papier aus Sicht eines Short-Investors auf dem aktuellen Kursniveau wohl keine großen Sprünge mehr zulässt, verschafft es positiv gestimmten Investoren doch mittelfristig immer noch ein gewisses Wohlbefinden, wenn es am Ende mit Long-Positionen doch weiter abwärts gehen sollte. Wenn dagegen die Richtung stimmt, kann trotzdem eine moderate Seitwärtsrendite eingefahren werden, die sich im Falle eines Wiederanspringens der Märkte bei einem etwas späteren Einstieg sogar noch etwas steigern ließe.

DAX Reverse-Bonus-Zertifikat
Emittent/WKN: Sal. Oppenheim / SEL6FA
Laufzeit: 29.02.2012
Preis: (14.01.2009) Geld / Brief: 143,82 € / 143,97 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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