Das sehen derzeit sicherlich alle ...
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... Charttechniker und es dürfte derzeit im Zentrum der meisten charttechnischen Analysen stehen: Bearishe Formations- und Markttechnik. Die Schlußfolgerungen sind jedoch unterschiedlich.
Anbei der Tageschart vom Nasdaq100 und direkt darunter vom DAX mit Darstellung der Aufwärtsbewegung seit März 2003.
Seit 2-3 Wochen läuft der Nasdaq in ein bearishes Kursmuster hinein, gleichzeitig divergieren die Indikatoren (hier sind stellvertretend MACD und RSI dargestellt) bearish. Formations- und Indikatorentechnik stehen also auf Verkauf. Ein in der Regel recht eindeutiges Set Up.
Aber. Beispielsweise im Juni dieses Jahres gab es eine ähnliche charttechnische Situation. Wir haben diesen Bereich im beigefügten Chart markiert. Negative Formationstechnik in Form eines sogenannten "Broadening Tops" und gleichzeitig bearish divergierende Indikatoren. Das Broadening Top wurde regelkonform nach unten aufgelöst, allerdings wurde die Kursschwäche relativ schnell wieder aufgefangen und der Index zog an, um neue Jahreshochs auszubilden. Auf die aktuelle Situation bezogen, läßt sich konstatieren, daß der Index seit 2 Tagen erneut regelkonform aus einem mehrwöchigen bearishen Kursmuster nach unten ausbricht.
Auf diesen Sachverhalt wollten wir hinweisen. Ebenso der Hinweis auf das aktuelle kurzfristige Set Up im DAX. Eine ähnliche Situation gab es in dem Index im Mai dieses Jahres. Ein "lower High" und anschließend ein "lower Low". Das "lower Low" allerdings in Form eines kleinen Doppelbodens, der den Index recht schnell wieder auf neue Hochs hebelte.
Werden wir diesmal eine vergleichbare Entwicklung in den Indizes sehen? Immerhin hat der MACD beispielsweise im DAX Tageschart die 0 Linie "gecrosst".
An dieser Stelle möchten wir die Aussage tätigen, daß unsere vollständige technische Analyse des Marktes tatsächlich erneut zu dem Schluß kommt, daß der übergeordnete Uptrend seit März 2003 nicht aufgegeben werden wird. Möglich ist, daß sie die Indizes in eine breite seitwärts gerichtete Range kippen, aber den Beginn eines neuen sich etablierenden übergeordneten Abwärtstrends im mittelfristigen Zeitfenster sehen wir nicht. Strategisch gesehen, ist es natürlich unklug eine solche Aussage genau in eine Phase fallender Notierungen zu tätigen. Viel leichter wäre es doch, das Bias zu wechseln und sich auf den scheinbar neu entstehenden Abwärtstrend einzuschießen. Wir sehen die Situation bisher jedoch so, daß wir wahrscheinlich gar keine umfassende Korrektur des Marktes sehen werden, sondern "nur" eine Konsolidierung. Wir erwarten also nachgebende Gesamtmarktnotierungen nur auf kurzfristige Sicht. Die bearishen Divergenzen schlagen kurz durch, im Endeffekt werden die Indikatoren lediglich aus dem überkauften in den neutralen bis leicht verkauften Bereich abgebaut, um damit die Basis für die nächsten Kurssteigerungen zu bieten.
Ein Biaswechsel lohnt sich also nicht, genausowenig, wie er sich während der bisherigen Aufwärtsbewegung seit März gelohnt hat. Auf der anderen Seite beißen wir uns nicht in eine bullishe Ausrichtung fest. Wenn sich in den kommenden Tagen oder Wochen größere übergeordnete Uptrend-brechende Signale entwickeln sollten, dann wechseln wir selbstverständlich die Seite und treten ohne mit der Wimper zu zucken dem Bärenlager bei! Ziel sollte es sein, den jeweils übergeordneten Trend "mitzuschwimmen". Ob man dabei Bär oder Bulle ist, spielt keine Rolle. Mögliche übergeordnete bearishe Wendescenarien gibt es zuhauf und man sollte sie gedanklich duchspielen. Obere Wendeformationen beispielsweise auf den prominenten GDLs oder auf den Nackenlinien der inversen S-K-S Formationen oder auf den bereits signifikant überschrittenen Nackenlinien der mehrjährigen S-K-S Wendeformationen. Bisher liegen solche jedoch nicht vor.
Es gibt immer wieder Fragen bzgl. unseres Analysesystems. Dazu möchten wir anmerken, daß wir gerne technische Erörterungen vornehmen, wie etwa die dieser Meldung, insgesamt aber nicht mit offenen Karten spielen , was die hauptsächlich von uns beobachteten Parameter anbelangt. Dazu lediglich der Hinweis, daß es sich um ein dynamisches System handelt, genauso wie der Markt "Gesetzmäßigkeiten" gehorcht, die sich in einem ständigen Fluß befinden. Und sind wir mal ganz ehrlich: Leserin und Leser interessiert selbstverständlich in erster Linie, in welche Richtung die Kurse tatsächlich laufen werden. Genau daran profitiert man und nicht an einem seitenfüllenden wissenschaftlichen Excerpt, in dem der Charttechniker seine Analysemethodik offenbart.
Wenn man die klassische Charttechnik ohne Modifikationen strikt auf das Kursgeschehen seit März dieses Jahres angewandt hätte, hätte man die Indizes mehrfach shorten müssen. Auf der anderen Seite war nicht immer klar, ob und wie es weiter nach oben gehen würde. Bearishe Divergenzen en masse, Trendlinienbrüche mehrerer Indikatoren in mehreren Zeiteinstellungen en masse, bearishe Kursmuster en masse oder aber nicht bestätigende Volumentrends en masse; im Endeffekt ist der Markt jedoch gestiegen.
Charts erstellt mit Tradesignal von Technical Investor
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