Das Risiko nicht überziehen - Kapitaleinsatz
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Warum es entscheidend ist, den Fokus zunächst auf den Kapitalerhalt zu haben und erst anschließend auf die möglich Gewinnentiwcklung, das stellt die abgebildete Tabelle dar. In der linken Spalte sind Werte für einen möglichen Drawdown des Tradingkapitals dargestellt, also der mögliche prozentuale Verlust des Anfangskapitals bzw. des zu einem beliebigen Zeitpunkt erreichten Depotwertes. Die prozentuale Angabe auf der rechten Seite stellt dann dar, wie viel Gewinn notwendig ist, um nach einem solchen Drawdown wenigstens den Ausgangswert des Depotkapitals wieder zu erreichen.
Links sehen Sie also, wieviel Ihr Kapital im Falle eines Verlustes geschrumpft ist, und rechts sehen Sie, um wieviel Ihr Depot bzw. Kapital wieder ansteigen muß, um den Verlust wieder aufzuholen. Um also auf Break even zu kommen.
Während der Drawdown in der linken Spalte jeweils linear darstellbar ist, entwickelt sich die rechte Spalte dazu geometrisch. Das bedeutet, dass immer ein prozentual höherer Gewinn nötig ist, bezogen auf das noch verfügbare Kapital, als zuvor verloren wurde. Solange dieser Verlust noch klein ist, im einstelligen Bereich, solange wirkt sich dieser höher notwendige Gewinn noch nicht drastisch aus. Lässt der Trader aber einen größeren Verlust zu, dann wirkt sich der Unterschied schnell dramatisch aus.
Ergo: Sie dürften keine bzw nur geringe Verluste zu lassen. "Verluste begrenzen" darf nicht zu einem Lippenbekenntnis werden. Lassen Sie Verluste zu, geraten Sie schnell in die Defensive. Sie sind dann nur noch damit beschäftigt etwaig angelaufene Verluste wieder aufholen zu müssen.
Und wie begrenzt man Verluste ? Das ist eine Kunst für sich. Man begrenzt Verluste, in dem man beispielsweise via Charttechnik sinnvolle Stoplossniveaus sondiert. Das Stoploss darf nicht zu eng gewählt werden, um nicht ständig in Serie ausgestopt zu werden. Es darf aber auch nicht zu weit gesetzt werden, damit die Position nicht zu stark gegen einen läuft. Und ich begrenze Verluste, in dem ich im vornherein eine sinnvolle Positionsgröße berechne. Ich kaufe also nach einer eigentlich einfachen Formel, die in einem der folgenden Artikel vorgestellt wird, Aktien. Wichtig ist, dass man sich konsequent an dieser Formel hält. Mit dieser Formel und mit dieser Vorgehensweise bestimme ich nämlich letztenendes mein Risiko und mein Verlustpotenzial.
Aber nochmal zurück zu der Tabelle.
Ein Drawdown von 5 % bedeutet, dass nur knapp über 5 % anschließend wieder gewonnen werden müssen, um das Ausgangskapital wieder zu erreichen.
Auch bei einem Drawdown von 10 % ist der Unterschied noch nicht sehr groß. Hier muss eine ähnliche Größenordnung, nämlich rund 11 % Gewinn erzielt werden, um das Kapital wieder herein zu holen.
Kommt es aber zu Verlusten von 20 %, dann sind bereits 25 % Gewinn nötig, bei einem zwischenzeitlichen Verlust von 30 % müssen bereits anschließend 43 % Gewinn erzielt werden, nur um wieder zum Ausgangskapital zu kommen.
Hinzu kommt in diesem Fall die Tatsache, dass nach einem solchen Drawdown das Depot insgesamt natürlich geschrumpft ist, was den Anteil der Transaktionskosten erhöht. Darüber hinaus wird es für den Trader auch schwieriger mental mit dem Verlust umzugehen, was das Trading beeinflusst. Ein großer Drawdown kann dazu führen, dass höhere Risiken eingegangen werden, um den Verlust wieder aufzuholen. Dies wiederum führt dann aber eher zu weiteren Verlusten, was das Ziel schnell in noch weitere Ferne rücken lässt.
Ist der Trader erst einmal in der Drawdown-Falle gefangen, dann kann es sehr schwer werden, dort wieder heraus zu kommen. Bei einem Drawdown von 50 % oder mehr muss das verbliebene Kapital im Anschluss bereits wenigstens verdoppelt werden, was schwierig werden dürfte. Dies vor allem, da der Tradingansatz scheinbar nicht funktioniert. Darüber hinaus ist dann, wenn es mit viel Disziplin und Zeit gelingt, einen solchen Drawdown wieder heraus zu holen, in der Summe noch nichts gewonnen. Denn nur das Ausgangskapital ist wieder hergestellt.
Entscheidend ist es, von vornherein alles daran zu setzen, einen großen Drawdown erst gar nicht entstehen zu lassen. Das Trading kommt auf lange Sicht nie ohne Verlusttrades aus. Es gibt Phasen mit größeren Gewinnserien, aber auch Phasen mit Verlustserien.
Ziel ist dabei, den Drawdown innerhalb einer Verlustphase möglichst gering zu halten. Dieser sollte sich möglichst im einstelligen Bereich bewegen. Dort ist im Allgemeinen nur etwas mehr als der prozentual zuvor aufgelaufene Verlust nötig, um wieder am Ausgangskapital anzukommen.
Wie lässt sich ein größerer Drawdown nun vermeiden?
Um das Gesamtrisiko gering zu halten und nicht Gefahr zu laufen, einen sich stark summierenden Verlust aufzulaufen zu lassen, muss der Anlegerbdas einzelne Risiko jeder eingegangenen Position betrachten und dieses individuell nach klaren Regeln begrenzen. Vorraussetzung für alle weiteren Überlegungen und Grundvorrausetzung für das Trading überhaupt ist das Vorhandensein von Stopp-Loss Marken. Es muss bei jeder Tradingposition im Vorfeld ein Niveau festgelegt werden, welches dazu führt, dass bedingungslos aus dem Trade ausgestiegen wird.
Marko Strehk - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de
Marko Strehk ist seit der ersten Stunde Mitglied des Traderteams von GodmodeTrader.de. Der Heavytrader überzeugt durch seine über viele Jahre hinweg stetige Performance, die er marktunabhängig erzielt.
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