Analyse
10:30 Uhr, 15.09.2008

Das Finale ohne CRASH ? - Lehman,Merrill, AIG

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (Cboe)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Interessante Marktsituation. Lehman Brothers insolvent, Merrill Lynch übernommen, AIG in der Bredouille, eine Nachrichtenlage, die den Markt nochmals richtig unter Druck bringen dürfte. Allerdings konnten sich die Finanzmärkte in den vergangenen Monaten an die Situation gewöhnen und deshalb zeigt sich die Charttechnik in der Gestalt, dass in DAX, DOW Jones, S&P 500 Index zwar Abwärtstrends vorliegen, die sich zunächst auch tendenziell fortsetzen dürften, aber echter explosiver Verkaufsdruck wie in einem Crash liegt nicht vor.

Zwar wird von vielen Marktteilnehmern ein letzter finaler Sell Off herbeigesehnt, ein solcher scheint jedoch auszuzbleiben. Die Kurse bröckeln sukzessive weg, sie brechen aber nicht ein.

New York (BoerseGo.de) - Lehman Brothers will heute einen Antrag für Gläubigerschutz nach Chapter 11 stellen. Dies teilte die Investmentbank am Montag mit. Vom Antrag bleiben Bereiche wie etwa die Vermögensverwaltungssparte Neuberger Berman Holdings LLC unberührt. Das Brokinggeschäft wird ihren Geschäftsbetrieb fortsetzen und Kunden weiterhin bedienen.

Wie das Institut am Montag weiter mitteilte, werden weiterhin Gespräche über einen möglichen Verkauf von Geschäftssparten bzw. einen Verkauf des Vermögensverwaltungsgeschäfts geführt.

New York (BoerseGo.de) - Die Bank of America übernimmt Merrill Lynch für rund 50 Milliarden Dollar in Aktien. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2009 abgeschlossen werden. Dies teilten beiden Institute am Montag mit.

Berichten zufolge hat sich die mit Milliardenverlusten ringende angeschlagene Investmentbank Im Zuge der Bankenkrise zum Verkauf gestellt. Der rettenden Übernahme seien in den letzten 48 Stunden intensive Verhandlungen vorausgegangen.

New York (BoerseGo.de) - Der Versicherungsriese American International Group (AIG) benötigt dringend frisches Geld. Der Konzern habe die amerikanische Notenbank zu Hilfe gerufen und um eine Finanzspritze ersucht. Dies berichteten über das Wochenende das “Wall Street Journal” und der Fernsehsender CNBC. Demnach habe AIG-Chef Robert Willumstad am späten Sonntagabend mit der Fed Kontakt aufgenommen. Zur Begleichung von Krediten wolle AIG diverse Vermögenswerte zum Verkauf bringen. Zuletzt musste der Konzern im Zuge der Kreditkrise enorme Verluste hinnehmen.

Gemäß der “New York Times” drohten Ratingagenturen über das Wochenende mit der Herabstufung von AIG. Dadurch bestehe die Gefahr, dass Geschäftspartner ihr Kapital abziehen. In diesem Fall könne der Versicherer nur noch 48 bis 72 Stunden überleben. Als potenzielle Aufkäufer des krisengeschüttelten Konzerns seien die Münchener Rück und Swiss Re in Betracht zu ziehen. Experten geben einem derartigen Schritt jedoch wenig Chance.

DAX und DOW Jones - Diese Woche wird extrem launisch!

S&P und Nasdaq Future stehen aktuell massiv unter Abgabedruck, weil sich die Hinweise darauf verdichten, dass Lehman Brothers liquidiert wird, sprich bankrott gehen könnte. Goldman Sachs, Bank of Amerika und die britische Großbank Barclays waren am Wochenende als mögliche Übernehmende genannt worden.

Im Verlauf des Sonntag Nachmittags gingen phasenweise minütlich neue Meldungen über die Nachrichtenticker. Die Agenturen Bloomberg und das Wallstreet Journal liefern sich Kopf-an-Kopf-Rennen, was die Berichterstattung anbelangt. Nachdem sich Barclays ebenfalls aus dem Bieterverfahren zurückgezogen hatte, wird von mehreren Quellen gemeldet, dass es keine Auffanglösung für Lehman Brothers geben werde. Es gebe bereits Krisengespräche, wie der bisherige Handel von Lehman-Derivaten auf Rohstoffe, Devisen und Bonds organisiert werden könne, ohne dass zu größeren Auswirkungen auf das Marktgeschehen komme. Die Situation sei brandgefährlich, da der Markt ohnehin angeschlagen und hypernervös sei.

Angesichts der wieder einmal dramatischen Nachrichtenlage aus dem US Bankensektor läßt sich konstatieren, dass der breite Aktienmarkt bereits adaptiert hat. Adaption meint die Anpassung, das Gewöhnen an eine Extremnachrichtenwetterlage.

Ein Beispiel für Adaption war die Reaktion der Aktienmärkte auf die Terroranschläge gewesen. Erst die New York, dann London und Spanien, nach anfänglichen crashartigen Kursverlusten reagierten die Aktienmärkte zuletzt eher verhalten, konnten sogar recht schnell wieder ansteigen.

Ein weiteres Beispiel für Adaption war die Reaktion der Märkte auf die starken Ölpreisanstiege. Bei Kursen von 30 $ konnten sich Marktteilnehmer Preise von 50 $ nicht vorstellen. Als Öl immer weiter anstieg, adaptierte der Markt. Plötzlich waren Preise von 80 $, 100 $ und 120 $ emotional und mental nachvollziehbar.

Gleiches nun hinsichtlich der Nachrichtenlage aus dem US Finanzsektor. Hypthokenfinanzierer verstaatlicht ? Kein Problem, der Markt blieb still. AIG, Merrill Lynch und Lehman Brothers in schwerer existenzieller Bredouille ? Kein Problem, der Markt hält sich erstaunlich gut.

Anbei ein Videobeitrag mit einem charttechnischen Streifzug durch die Welt einiger ausgewählter Indizes wie dem DAX, DOW Jones, ...

Auf der einen Seite hat der Markt auf die negativen Nachrichten aus dem US Bankensektor adaptiert, auf der anderen Seite bleiben die Chartbilder der Index angespannt.

Wundern Sie sich nicht, wenn die Märkte in dieser Woche verrückt spielen. Neben dem Verfallstermin sind solche einschneidenden Nachrichtenlagen, wie die um Lehman Brothers, typisch für scheinbar paradoxe kurzfristige Kursbewegungen. Wundern Sie sich nicht, wenn die Futures wieder hochgezogen werden und der Markt kurzfristig zu steigen beginnt. Ich erspare mir Spekulationen um das PTT o.ä.

Im DAX weist die Tendenz, wenn man das Grundrauschen ausblendet, in Richtung 5.900 Punkte.

Wichtiger Hinweis: Ich habe am Wochenende eine ganze Analysenserie mit Videobeiträgen zu Gold, Silber, Amex Gold BUGS Index, Öl etc. auf der Rohstoffseite veröffentlicht, die Sie oben über den Menuepunkt "Rohstoffe" erreichen können.

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand

Sie merken, dass ich mich immer auf die Basiswerte mit meinen Marktanalysen konzentriere, die sich auch oder gerade in der aktuellen Marktlage gut auswerten lassen. Bei den marktbreiten Indizes halte ich mich etwas zurück. Die Abwärtstrends sind intakt und das ist die maßgebliche Aussage, die für charttechnisch ausgerichtete Marktbeobachter zunächst einmal zählt.

Seit 1958 gab es im DOW Jones 8 Bärenmärkte, 5 davon mit einer echten Rezession. Der DOW Jones fiel bei den Bärenmärkten ohne Rezession durchschnittlich 27% und in den 5 Bärenmärkten mit Rezession durchschnittlich 33%. Das sind Daten aus einem Researchreport der LBBW. Die aktuelle Situation ist die, dass der DOW Jones erst 23% von seinem Allzeithoch bei 14.200 Punkten korrigiert hat. Das einfach mal so am Rande ...

US-Dollar, Öl, Gold, Silber - Ist der große KNALL vorbei ?

Innerhalb von 2 Monaten hat Öl -33% seines Wertes verloren, Gold um -26%, Silber um - 50%, Platin um -47% und Palladium um -57%. Gleichzeitig konnte der US-Dollar um +10% aufwerten.

Ist der große Knall endlich vorbei ? Sind die Korrekturen abgeschlossen ? Oder kann es noch weiter heruntergehen ?

Fragen über Fragen. Wir arbeiten uns an die Beantwortung dieser Fragen wieder vornehmlich charttechnisch heran. Denn, im Chart sehen wir die kumulierte Einschätzung aller Marktakteure, im Chart sehen wir die kumulierten Aktivitäten aller Martkakteure und das zählt wirklich.

Vergewissern Sie sich, welche Anlagestrategie Sie fahren. Wenn Warren Buffet eine Affinität zu Rohstoffen hätte, würde er wahrscheinlich in die aktuelle Marktphase hinein kaufen. So wie er es in den vergangenen Monaten in ausgewählten US Bankaktien getan hat. "Kaufen, wenn die Kanonen donnern". Allerdings muß man genau schauen, was man kauft. Für viele Basiswerte gilt nämlich auch der Spruch "Kaufe niemals in ein fallendes Messer".

Gold, Silber und Öl haben die Chance auf eine technische Reaktion, ebenso der Amex Gold BUGS Index. Der US-Dollar dürfte kurzfristig zurückkommen. Behalten Sie die großen Energie-Indizes im Blickfeld, sie sind im breiten Aktienmarkt hoch gewichtet und stehen derzeit mittelfristig auf der Kippe. In diesen Indizes kann es in den kommenden Wochen und Monaten drunter und drüber gehen.

Nochmals der wichtige Hinweis: Sie finden meine BIAS-führenden umfassenden Einschätzungen zu Rohstoffen wie beispielsweise Gold, Silber, Kupfer, Öl, Weizen, etc. exklusiv auf der Rohstoffseite. Die Rohstoffseite erreichen Sie ganz einfach, indem Sie oben im Menue auf den Punkt "Rohstoffe" klicken.

Sie finden meine BIAS-führenden umfassenden Einschätzungen zu Devisen wie beispielsweise Euro und US-Dollar exklusiv auf der Devisenseite. Diese Devisenseite erreichen Sie ganz einfach, indem Sie oben im Menue auf den Punkt "Devisen" klicken.

Auf der Startseite veröffentliche ich Analysen zu Gold, Silber, Öl, etc. nur noch sporadisch. Insofern der dringende Hinweis an Sie, direkt die Rohstoffseite und Devisenseite aufzusuchen.

Videobeitrag (1) :

Jetzt wieder alle rein in Gold,Silber,Platin,Palladium ?

LINK : [Link "Jetzt wieder alle rein in Gold,Silber,Platin,Palladium ?" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar] - Datum 14.09.2008 - Uhrzeit 12:00

LINK : GOLD - Unglaubliche Entwicklung ? Was bedeutet das ? - Datum 12.09.2008 - Uhrzeit 19:30

Videobeitrag (2) :

Amex Gold BUGS Index - CRASH beendet! - Ist das der Boden?!

LINK : [Link "Amex Gold BUGS Index - CRASH beendet! - Ist das der Boden?!" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar] - Datum 12.09.2008 - Uhrzeit 21:50

LINK : PHLX Gold Index - Jetzt nach Schema S ?! - Datum 13.09.2008 - Uhrzeit 21:00

Videobeitrag (3) :

Öl-Aktien auf des Messers Schneide - Vorsicht!

Videobeitrag (4) :

Ölpreis - Fällt das Kartenhaus komplett in sich zusammen ?!

LINK : [Link "Ölpreis - Fällt das Kartenhaus komplett in sich zusammen ?" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]

Wußten Sie, dass Rußland schon im Jahr 1987 sein Fördermengenmaximum für Öl überschritten hat ? Bis 2015 dürfte Russland kein Öl mehr exportieren können. "Bis 2015" heißt, dass es bereits davor der Fall sein kann.

In einer der zurückliegenden Ausgaben des Rohstoff-Reports beleuchteten wir ausgiebig die russische Ölindustrie. Während übergeordnet das Ölangebot knapper werden dürfte, besteht kurzfristig sogar die Möglichkeit eines Überangebots. Dies liegt vor allem daran, dass die USA merklich weniger Öl und Benzin verbrauchen. In einem Researchbeitrag gehen wir der Frage nach, wie hoch die US Benzinnachfrage wirklich ist.

Nachstehend können Sie die vollständige Ausgabe des Rohstoff-Reports herunterladen :

[Link "5. Jahrgang | Ausgabe 18 | 03.09.2008 - Bitte hier klicken." auf img.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]

Sie fragen sich, wieso wir solch umfassendes Researchmaterial unserer Leserschaft dauerhaft kostenfrei zur Verfügung ? Es geht um Reichweite. Die neusten Zahlen sind die, dass wir mittlerweile über 31.000 Abonnenten für diese Publikation haben. Reichweite bedeutet a), dass wir dieses Thema in die breite Öffentlichkeit transportieren können und b) bedeutet es höhere Werbeeinnahmen, wobei die Werbung (da werden Sie mir zustimmen) wirklich keinen störenden Effekt hat.

Der Rohstoff-Report ist der reichweitenstärkste Rohstoff-Börsenbrief Deutschlands. Sie können Ihn über folgenden Link dauerhaft kostenfrei abonnieren : Rohstoff-Report - Detailinformationen und Anmeldemöglichkeit

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche an den Finanzmärkten.

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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