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12:31 Uhr, 02.06.2012

Das Endspiel

wenn die ZB nichts tun...

Es ist zwar mal wieder eine der Präsentationen, die den baldigen Weltuntergang vorhersagen...ist es das, was passieren wird, wenn

a) die Zentralbanken nichts mehr tun werden

b) oder die Märkte das Vertrauen in die Zentralbanken verlieren sollten

Die Präsentation ist hier zu finden...anscheinend berät der Autor viele Hedgefonds, Family Offices etc...[Link "The End Game - Präsentation hier starten (liegt auf Scribd, einer externen Seite)" auf www.scribd.com/... nicht mehr verfügbar]

Ich würde das alles mit dem nötigen Abstand betrachten und mir zu Gemüte führen...hier die zentralen Aussagen:

  • Das erste Mal seit 1930 könnten wir jetzt in eine Rezession eintreten, bevor die Industrieproduktion, die Nachfrage nach langlebigen Gütern, das vom privaten Sektor generierte Bruttoinlandsprodukt sowie die Beschäftigung neue Hochs erreichten.
  • Die industrialisierte Welt stehe vor einer zweiten Rezession in einer anhaltenden Depression
  • Die zehn größten Schuldnerstaaten der Welt hätten Schulden in Höhe von 300% der globalen Wirtschaftsleistung aufgebaut
  • Die Geschichte zeige, dass eine Staatspleite nicht isoliert, sondern in Serie auftritt: Der berühmte und viel zitierte Dominoeffekt komme zwangsläufig zum Tragen
  • Es werde Staatspleiten in der EU geben, dann folge Großbritannien, dann Japan, Südkorea und dann China. Die USA würden dies nicht unbeschadet überstehen
  • Dies löse die größte Bankenkrise der Geschichte aus
  • Die Präsentation fährt fort mit Charts, die ich zuletzt bei dem EW-Guru Prechter gesehen habe: Große, auf über zwölf Jahren gebildete Schulter-Kopf-Schulter-Trendwendeformationen in allen wichtigen Aktienmärkten der Welt, die einen wirtschaftlichen Zerfall und Deflation nahelegen
  • Die Regierungsschulden seien nicht das Problem. Das echte Problem sei, dass die Schulden von 70 Billionen USD der G10-Industriestaaten die Basis sind für 700 Billionen USD an Derivaten, das entspreche 1200% der weltweit in einem Jahr generierten Wirtschaftsleistung
  • Der großte Reset werde noch 2012 oder spätestens 2013 kommen
  • Der große Reset werde die größte Wirtschaftskrise der Menschheitsgeschichte auslösen: Es werde keine Kredite für Handelsfinanzierungen geben, keine Reederei werde mehr etwas transportieren können, Landwirte kämen an kein Geld mehr, es werde keine Vermietung mehr geben, keinen Anleihenmarkt...nichts mehr
  • Die Märkte seien an dem erschreckenden Punkt angelangt, an dem sie realisieren, dass QE, LTRO, EFSF und so weiter nicht die Lösung der Probleme sind
  • Im nächsten Schritt, nachdem Spanien und Italien pleite gegangen sind, werden die Staaten die Banken verstaatlichen und ihre Verbindlichkeiten in ihre Bilanzen aufnehmen.
  • Anleger müssten sich dann darauf vorbereiten, aus den Finanzmärkten ausgesperrt zu werden. Anleihen werden bei 1% Rendite festgezurrt werden, der Leerverkauf von Anleihen werde verboten werden, ebenso der Leerverkauf von Aktien, Futures, sowie der Handel von CDS oder Put-Optionen. Alles, was dann noch bliebe, sei der USD und Gold
  • Wenn es dann neue Staatspleiten geben wird, werden die Börsenplätze ganz geschlossen. Das habe man bereits in Russland 1998 gesehen, in Brasilien 1991, in Argentinien 2001...
  • Der Autor der Studie geht davon aus, dass es noch sechs Monate Zeit geben wird, um seine Schäfchen ins Trockene zu bringen. Man solle annehmen, dass nichts mehr sicher ist.

Photo chessnetwork / Flickr Creative Commons

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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