Kommentar
09:16 Uhr, 10.04.2008

Das britische Pfund im Abwärtstrend

Erwähnte Instrumente

Autor: Christopher Maaß, Zertifikateexperte des Bankhauses Sal. Oppenheim

Beschreiben die Markt-Kommentatoren die Lage an den Devisenmärkten, ist meistens von der anhaltenden Dollar-Schwäche die Rede. Von der gleichzeitigen deutlichen Abwertung des britischen Pfundes gegenüber dem Euro ist hingegen vergleichsweise wenig zu hören. Zu Unrecht, denn der Euro verzeichnete gegenüber dem Pfund in den letzten Tagen und Wochen immer wieder neue Rekordniveaus. Mittlerweile müssen die Briten fast 80 Pence für einen Euro bezahlen. Marktbeobachter sehen zwei Gründe für die starke Abwertung des Pfundes: Zum einen geben die Immobilienpreise in Großbritannien immer stärker nach, was die Bank of England zu einer baldigen Senkung des Leitzinses veranlassen könnte. Zum anderen werden Zinssenkungen in der Euro-Zone als eher unwahrscheinlich angesehen. Die Inflationsrate im Euroraum beträgt momentan 3,5 Prozent und liegt damit deutlich über dem Inflationsziel der EZB von 2 Prozent. Noch liegen die nominalen Zinsen in Großbritannien über denen der Euro-Zone. Es ist aber damit zu rechnen, dass dieser Zinsunterschied aufgrund der beschriebenen Zinspolitik der Zentralbanken weiter abnehmen wird. Die Abwertung des britischen Pfundes könnte sich also noch weiter fortsetzen.

Anleger, die eine solche Entwicklung für wahrscheinlich halten, können sich mit einem entsprechenden EUR-GBP-Bull-Zertifikat positionieren. Um den kurzfristigen Schwankungen im Markt zu entgehen und das Risiko eines frühzeitigen Knock-Outs zu begrenzen, sollte ein entsprechend konservatives Produkt, dessen Knock-Out-Level weit vom Basislevel entfernt ist, gewählt werden. Die Anleger erhalten dadurch die Möglichkeit, überproportional vom Eintreten ihres prognostizierten Szenarios zu profitieren, ohne seine Position ständig am Markt überwachen zu müssen. Endlos-Turbo-Scheine sind also keineswegs nur Instrumente für den risikofreudigen Trader. Richtig eingesetzt können sie auch die Anlageziele von konservativen Investoren, die ihr Portfolio durch die Asset-Klasse Währung diversifizieren möchten, erfüllen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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